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2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH

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Seite 62<br />

stellt Wun<strong>der</strong>er auf einer gesicherten empirischen Basis demnach<br />

fest, dass <strong>Personalentwicklung</strong> in den nächsten 10 Jahren als<br />

wichtigste Personalfunktion zu betrachten ist. Dabei kommt ihr <strong>der</strong><br />

höchste Bedeutungszuwachs gegenüber allen an<strong>der</strong>en<br />

Personalmanagementfunktionen zu. 186 Die Konstanzer<br />

Untersuchung kommt zum gleichen Ergebnis. 187<br />

Entgegen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnis zur Bedeutung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> kommt Merk jedoch mit starkem Praxisbezug<br />

zum Fazit, dass die deutschen Manager die Bedeutung <strong>der</strong><br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zwar erkannt haben, aber diese Erkenntnis in<br />

<strong>der</strong> Praxis noch nicht umsetzen. 188 Es mangelt an<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong>. 189 Diese Feststellung<br />

korreliert wie<strong>der</strong>um mit dem skeptischen Ansatz Staudts, <strong>der</strong> die<br />

praktische Anwendung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> für äußerst<br />

ineffizient hält. Staudt geht davon aus, dass ca. 80 % des<br />

Mitteleinsatzes für die <strong>Personalentwicklung</strong> wirkungslos bleiben. 190<br />

Praktizierte <strong>Personalentwicklung</strong> geht für Staudt an <strong>der</strong><br />

betrieblichen Wirklichkeit sowie an aktuellen Erkenntnissen zur<br />

Qualifikationsforschung vorbei und stellt sich mehr als Mode mit <strong>der</strong><br />

”Hoffnung auf die Lösung von personellen, organisatorischen,<br />

unternehmens- und regionalen Entwicklungsproblemen” dar, als<br />

dass sie Einfluss auf unternehmerische Entwicklungen nehmen<br />

könnte. 191<br />

186 Wun<strong>der</strong>er, R et al. (2000); S. 136<br />

187 vgl. Rosche, J.-D. et al. (2001)<br />

188 Merk,R. (1998); S. 7<br />

189 Staudt, E. et al. (1999); S. 1 und S. 24<br />

190 Staudt, E. et al. (2001); S. 28; Staudt, E./ Kottmann, M.; Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das<br />

Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts muss reformiert werden; in: Personal<br />

1/2001; S. 22 ff.<br />

191 Staudt, E. et al. (1999); S. 1<br />

Seite 63<br />

Die oben angeführte Kritik an <strong>der</strong> Wirkung praktizierter<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>, speziell in Anbetracht des hohen finanzielle<br />

Aufwands, zusammen mit den Wirkungen <strong>der</strong> Globalisierung und<br />

des dynamischen Wandels des gesellschaftlichen und betrieblichen<br />

Umfelds 192 , machen unbedingt eine praxisrelevante systematische<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> notwendig, die sich von einer reaktiven<br />

Anpassungsfortbildung deutlich unterscheiden muss 193 . Die<br />

gefor<strong>der</strong>te Systematik muss zum einen mit einer wissenschaftlich<br />

abgesicherten Begrifflichkeit arbeiten, wie diese im Kapitel 4<br />

zusammengefasst wurde und zum an<strong>der</strong>en selbst als<br />

Arbeitsprozess organisiert werden, <strong>der</strong> so transparent und eindeutig<br />

ist, dass <strong>der</strong> Wertschöpfungsbeitrag des<br />

<strong>Personalentwicklung</strong>sprozesses betriebswirtschaftlich ermittelt<br />

werden kann. 194<br />

Eine vergleichende Analyse verschiedener Prozessmodelle zeigt<br />

deutlich, dass ein einheitliches Prozess-Modell für die<br />

<strong>Personalentwicklung</strong> zu erkennen ist. Obwohl Unterschiede in <strong>der</strong><br />

Darstellung <strong>der</strong> Teilprozesse auf <strong>der</strong> ersten Abstraktionsebene zu<br />

erkennen sind, lässt sich eine hohe Kongruenz in <strong>der</strong><br />

Prozessgestaltung erkennen. 195<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass<br />

wissenschaftliche Betrachtungen zur grundsätzlichen<br />

systematischen Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Personalentwicklung</strong> vielfältig<br />

vorliegen. In <strong>der</strong> aktuellen Literatur lassen sich durchgängig Modelle<br />

finden, die die Phasen Weiterbildungsbedarfsanalyse, Planung und<br />

Organisation, Durchführung <strong>der</strong> Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

192 vgl. Wun<strong>der</strong>er, R. et al. (2000); S. 9 ff.<br />

193 Wöltje, J. et al. (1996); S. 1<br />

194 vgl. hierzu Schmeisser, W. (2001); S. 15 ff.<br />

195 vgl. Becker, F.G.(1997); S. 59 und Becker, F.G. et al. (1999); S. 272 und Pawlowski, P. et al. (1996) ;<br />

S. 272

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