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2010 12 06 Theorie der Personalentwicklung - syspero GmbH

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Seite 24<br />

klassischen Organisationstheorie 71 . Denn „ ..dies würde heißen,<br />

dass die Haupttendenz ihrer (<strong>der</strong> Angestellten; Verf.)<br />

Arbeitsorganisation bei gegebenem technischen Niveau in einer<br />

zunehmenden Fragmentierung des Tätigkeitsinhalts und einer sich<br />

verschärfenden Spaltung von anleitenden und ausführenden<br />

Tätigkeiten .... bei gleichzeitiger Rigidesierung <strong>der</strong> Festlegung des<br />

Arbeitspensums und seiner Bewältigungsformen bestünde; und dies<br />

mit dem Ziel, den betrieblichen Arbeitsablauf von <strong>der</strong><br />

Beschaffenheit <strong>der</strong> individuellen Arbeitskraft - ihre Qualifikation,<br />

ihrem Willen, ihrem Gefühl- möglichst unabhängig zu machen und<br />

eine Optimierung <strong>der</strong> Kosten herbeizuführen, und mit einer fast<br />

unausweichlichen Folge <strong>der</strong> Dequalifizierung <strong>der</strong> Sachbearbeiter.“ 72<br />

Die Übertragbarkeit <strong>der</strong> klassischen Organisationstheorie auf die<br />

mo<strong>der</strong>ne Büroorganisation wird für die im Jahre 1986 vorgefundene<br />

Wirklichkeit somit klar abgewiesen. Baethge und Oberbeck sehen<br />

die typischen Merkmale <strong>der</strong> klassischen Organisation zum Zeitpunkt<br />

ihrer Untersuchung nicht mehr erfüllt. Für den Dienstleistungssektor<br />

stellen sie ebenfalls für die Zeit ab Mitte <strong>der</strong> 70iger Jahre einen<br />

organisatorischen Perspektivwechsel fest. Auch hier zeigen<br />

Feldstudien in Kernsektoren <strong>der</strong> Dienstleistung, dass<br />

Rationalisierung nicht länger tayloristisch und technikzentriert<br />

geprägt ist. Die neuen Organisationsansätze sind nicht mehr<br />

funktional, son<strong>der</strong>n systematisch und prozessorientiert ausgerichtet.<br />

Im Gegensatz zum Taylorismus werden die Arbeitsschritte nicht<br />

weiter atomisiert. Statt dessen findet eine Zusammenführung<br />

ehemals zerglie<strong>der</strong>ter Aufgaben im Sinne einer integrierten<br />

Vorgangsbearbeitung statt. Baethge/Baethge-Kinsky stellen hierzu<br />

zusammenfassend fest, dass sich zumindest im Ansatz in großen<br />

71 Baethge, M. et al. (1986), S. 27<br />

72 Baethge, M. et al. (1986), S. 28<br />

Seite 25<br />

Teilen <strong>der</strong> Dienstleistungsorganisationen ähnliche<br />

Organisationsformen wie in <strong>der</strong> Industrie finden lassen. 73<br />

2.4 Funktionen des Personalmanagements<br />

Die Globalisierung des Marktes, einhergehend mit den verän<strong>der</strong>ten<br />

Produktionsprozessen, hat auch unmittelbare Konsequenzen auf<br />

die Organisation des Personalmanagements. Hierdurch entstanden<br />

zwangsläufig neue qualitative und quantitative Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

den Personalbedarf sowie gesteigerte Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Personalmanagement. Die Internationalisierung bedingte auch<br />

zudem einen verstärkten Einsatz von mo<strong>der</strong>nen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien, die wie<strong>der</strong>um die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

das Personalwesen und insbeson<strong>der</strong>e an die <strong>Personalentwicklung</strong><br />

in starkem Maße heraufsetzen. 74<br />

Die Flexibilisierung und die steigende Komplexität <strong>der</strong> Arbeit,<br />

verän<strong>der</strong>ten auch die Sichtweise auf die Ressource Personal.<br />

Personal wird nicht länger als kurzfristig austauschbarer<br />

Produktionsfaktor, son<strong>der</strong>n jetzt als Unternehmenswert an sich<br />

gesehen. Es reicht unter den mo<strong>der</strong>nen Produktionsbedingungen<br />

nicht länger aus, das Personal lediglich als austauschbares<br />

Wirtschaftsgut zu verwalten. Vielmehr liegen die Hauptfunktionen<br />

des Personalwesens seit den 70iger Jahren in <strong>der</strong> „Humanisierung,<br />

Partizipation, Ausbau <strong>der</strong> qualitativen Funktionen wie Aus- und<br />

Weiterbildung (off-the-job), kooperative Mitarbeiterführung, Human<br />

Relations, Personalbetreuung, Humanisierung von Arbeitsplätzen,<br />

Bewertung des Arbeitspotentials, Arbeitsumgebung und Arbeitszeit,<br />

73 Baethge, M. et al. (1998); S. 469<br />

74 Scholz, C. (1994); S. 15

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