KIRAS Projekte 2009 - 2011
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StratfüSys<br />
Strategisches Führungssystem für die öffentlichprivate<br />
Sicherheitszusammenarbeit<br />
50<br />
„StratfüSys“ definiert die Anforderungen<br />
an ein strategisches Führungssystem zur<br />
Unterstützung der öffentlichprivaten<br />
Sicherheitszusammenarbeit.<br />
Die Globalisierung hat zu einem höchst komplexen<br />
politischen und wirtschaftlichen Umfeld geführt,<br />
das eine große Zahl neuer Sicherheitsrisiken birgt.<br />
Im politischen Umfeld sind diese Risiken z. B. Terrorismus,<br />
organisierte Kriminalität, Weiterverbreitung<br />
von Massenvernichtungswaffen etc. Ein einzelner Akteur<br />
– sei es ein Staat, ein Ministerium oder eine Sicherheitsbehörde<br />
– allein wäre mit der Bewältigung<br />
dieser Risiken, ihrer Ursachen und ihrer Folgen überfordert.<br />
Daher müssen verschiedene staatliche und<br />
nichtstaatliche Akteure sowie militärische, zivile,<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche Mittel systematisch<br />
in einem vernetzten Ansatz miteinander<br />
kombiniert werden.<br />
Im wirtschaftlichen Umfeld ist die Ausgangslage vergleichbar.<br />
Zusätzlich hat die Informationsrevolution<br />
die Intensität des Wettbewerbs verstärkt. Vielgliedrige<br />
unternehmerische Wertschöpfungsprozesse<br />
entstehen, in denen zahlreiche Akteure laufend koordiniert<br />
werden müssen. Dieser ausgeprägt arbeitsteilige<br />
Prozess ist durch technische Verzögerungen,<br />
durch Anschläge an wichtigen Standorten oder durch<br />
die Unterbrechung strategisch wichtiger Versorgungswege<br />
(wie etwa durch Piraterie oder Naturkatastrophen)<br />
extrem störanfällig geworden.<br />
Vor diesem Hintergrund wird die Sicherheitsvorsorge<br />
immer mehr zu einer Gemeinschaftsaufgabe von<br />
Staat und Wirtschaft. Wenn privatwirtschaftliche<br />
Betreiber und Eigentümer kritischer Infrastrukturen<br />
unzureichend in ihre eigene Sicherheit investieren,<br />
wirkt sich dies unmittelbar auf die staatliche Sicherheitsvorsorge<br />
aus. Umgekehrt können staatliche Si<br />
cherheitsvorschriften die Rahmenbedingungen wirtschaftlichen<br />
Handelns beeinflussen.<br />
Damit eine öffentlichprivate Sicherheitszusammenarbeit<br />
erfolgreich gestaltet werden kann, bedarf es<br />
eines umfassenden Führungssystems, das aus vier<br />
Komponenten bestehen sollte:<br />
● Einem gemeinsamen Lagebild;<br />
● einem Prozess der strategischen Zukunftsanalyse,<br />
um Chancen und Risiken frühzeitig erkennen zu<br />
können;<br />
● der Fähigkeit zur Modellbildung und Simulation<br />
als entscheidendem Beitrag zur Führungsunterstützung<br />
sowie<br />
● aus einem kollaborativen Wissensmanagementumfeld,<br />
das den Austausch von Daten, Informationen<br />
und Wissen zwischen den beteiligten Akteuren<br />
ermöglicht.<br />
Der zentrale Beitrag des <strong>Projekte</strong>s „Strategisches<br />
Führungssystem für die öffentlichprivate Sicherheitszusammenarbeit“<br />
(StratfüSys) liegt darin, die wesentlichen<br />
Komponenten eines solchen Systems<br />
zu identifizieren und in ihrer Ausgestaltung zu präzisieren.<br />
Die sicherheitspolitischen Herausforderungen verlangen<br />
nicht nur nach neuen Wissensgrundlagen, sondern<br />
auch nach kollaborativen Verfahren, um dieses<br />
Wissen zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.<br />
Dem KompetenzNetworking kommt dabei eine<br />
zentrale Funktion zu. Dieses ist ein Expertenmanagement,<br />
das zur Identifizierung der relevanten Kompetenzträger<br />
dient und den vernetzten Erfahrungsaustausch<br />
zwischen diesen unterstützt.<br />
Die Konzeptstudie im Rahmen des <strong>Projekte</strong>s StratfüSys<br />
ist so angelegt, dass Ergebnisse konkret realisiert<br />
werden können. Mit der strategischen Zukunftsanalyse<br />
entsteht ein neuer gesamtstaatlicher Führungsprozess,<br />
der die gegenwartsbezogene Arbeit<br />
der Ministerien durch systematisch erarbeitete Infor