Alexander in Babylon - Igelity
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weil du, <strong>Alexander</strong>, e<strong>in</strong> Hellene, Schüler der Akademie, e<strong>in</strong><br />
Mensch wie wir alle, dich anbeten läßt wie e<strong>in</strong> asiatisches<br />
Götzenbild.“<br />
<strong>Alexander</strong> g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>en Schritt vor, packte Arrhidäos bei<br />
den Haaren, riß se<strong>in</strong>en Kopf so stark nach abwärts, als ob<br />
er ihn von den Schultern zerren wollte, und schlug ihn mit<br />
aller Gewalt dreimal gegen den Pfosten des Zeltes.<br />
Der Gezüchtigte richtete sich langsam auf. Er sah aus<br />
wie e<strong>in</strong>e Leiche. Se<strong>in</strong> Auge schillerte fahl. Nicht Haß alle<strong>in</strong>,<br />
Scham oder Schmerz lag dar<strong>in</strong>, sondern unermeßliches,<br />
unvergeßliches Grauen.<br />
Ruhig unterhielt sich <strong>Alexander</strong> mit den befangenen<br />
Gesandten, dankte für die Geschenke und verließ bald<br />
darauf das Zelt.<br />
Am andern Morgen kam Apollodor, der militärische<br />
Kommandant von <strong>Babylon</strong>, <strong>in</strong>s Lager und wurde zu Alex-<br />
ander geführt. Nachdem er se<strong>in</strong>en Bericht über die Trup-<br />
pen abgelegt hatte, erzählte er mit selbstgefälliger Weit-<br />
schweifigkeit, er habe von den Weissagungen der Chaldäer<br />
gehört; er habe se<strong>in</strong>en Bruder Peithagoras, den Wahrsager,<br />
gebeten, über <strong>Alexander</strong>s Schicksal heimlich die Opfer zu<br />
beschauen. Das habe Peithagoras getan, und die Leber des<br />
Opfertieres sei ohne Lappen gewesen.<br />
<strong>Alexander</strong> schwieg. Der Mann gefiel ihm nicht. Er hatte<br />
etwas H<strong>in</strong>terhältiges, etwas ungeschickt Heuchlerisches<br />
an sich. Mit bitterem Mißtrauen sah ihn <strong>Alexander</strong> an, als<br />
wolle er sagen: Wozu de<strong>in</strong>e übertriebene Sorge? Welche