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Alexander in Babylon - Igelity

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der empörten, gedemütigten, zur äußersten schmerzlichen<br />

Ungeduld getriebenen Scharen, als hätte sie ihr Schreien,<br />

Toben, Bitten, Jammern, Schluchzen, ihre Beschwörungen,<br />

Seufzer, Selbstvorwürfe und Klagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen<br />

Atemzug verschluckt.<br />

Die Stille, die nun e<strong>in</strong>trat, vibrierte zuerst noch von all<br />

diesen Tönen, auch entstand sie nicht ganz jäh, sondern<br />

sie pflanzte sich von den Vordersten mit mäßiger Schnel-<br />

ligkeit nach allen Seiten fort; allmählich verklang auch das<br />

leiseste Flüstern. Da schien e<strong>in</strong>em jeden der Hauch stehenzubleiben<br />

und das Herz zu stocken. Ihre Augenlider<br />

hörten auf, sich zu bewegen, ihre Augensterne erstarrten,<br />

und nur e<strong>in</strong> langer, gieriger Blick suchte <strong>Alexander</strong>.<br />

Es war e<strong>in</strong>e so ungeheuerliche Stille, daß das Flattern<br />

e<strong>in</strong>iger Vögel hörbar war, die <strong>in</strong> ziemlicher Ferne über die<br />

äußere Palastmauer flogen.<br />

Scham erfüllte sie alle. Ke<strong>in</strong>er hätte <strong>in</strong> solcher Verfassung<br />

vom geliebtesten Freund gesehen werden mögen.<br />

Es war ihnen zumut, als senke sich das Himmelsgewölbe<br />

langsam herunter und laste auf ihren Köpfen. Obwohl e<strong>in</strong>gekeilt<br />

<strong>in</strong> die Masse, l<strong>in</strong>ks und rechts und vorn und h<strong>in</strong>ten<br />

berührt von diesem riesigen Körper, hatte jeder e<strong>in</strong>zelne<br />

das Gefühl der E<strong>in</strong>samkeit. Sie dachten an ihre Gastmahle,<br />

ihre Weiber, ihre Schätze, nur um die Schauer dieser<br />

Augenblicke zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Endlich e<strong>in</strong> erlösender Schrei: „Vergib, <strong>Alexander</strong>!“ Um<br />

e<strong>in</strong>e verne<strong>in</strong>ende Antwort, e<strong>in</strong> bedenkliches Kopfschütteln,

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