Alexander in Babylon - Igelity
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kenden Elektronstäben h<strong>in</strong>gen kostbare Teppiche herab.<br />
Die Ruhelager hatten goldene Polster und goldgestickte<br />
Purpurdecken. Als Hephästion e<strong>in</strong>trat, wurden von den<br />
Makedoniern an der Hochzeitstafel schon die Brote mit<br />
dem Schwert zerteilt, das Ende der Vermählungshandlung,<br />
und die Perser<strong>in</strong>nen entschleierten sich.<br />
Fremd und wunderbar tauchte manches schmale Gesicht<br />
auf, die Augen von m<strong>in</strong>eralischer Schwärze, e<strong>in</strong><br />
Traumlächeln auf unbeweglichen Scharlachlippen. In Gebärden<br />
und Worten schienen sie willig, der befohlenen<br />
Liebe geneigt, doch manche der kle<strong>in</strong>en glatten Elfenbe<strong>in</strong>stirnen<br />
bebte von düsterer Er<strong>in</strong>nerung. Die e<strong>in</strong>e hatte<br />
durch denselben Mann, den sie jetzt umarmen sollte, ihre<br />
Brüder verloren, die andere gedachte der Mutter, die auf<br />
den Trümmern des heimatlichen Hauses geschändet und<br />
erschlagen worden, die dritte sah die Stadt, <strong>in</strong> der sie geboren,<br />
<strong>in</strong> Flammen stehen, die Schätze geraubt, die Tempel<br />
erbrochen, die heiligen Bücher fortgeschleppt. In ihrer<br />
Phantasie lebten noch die Bilder zertretener Saaten, verwüsteter<br />
Dörfer, verwesender Leichname von K<strong>in</strong>dern und<br />
Greisen. Ihr Mund lachte und regte sich dem Kuß entgegen,<br />
doch ihre Blicke flohen den Schauplatz aberwitziger<br />
Freuden.<br />
Neben <strong>Alexander</strong> saß Stateira, die Tochter des unglücklichen<br />
Dareios. Sie war <strong>in</strong> herrliche babylonische Gewebe<br />
gekleidet, über ihre Schläfe liefen Perlenschnüre, um den<br />
Hals trug sie an silberner Kette e<strong>in</strong> Amulett, das vor üblen