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Alexander in Babylon - Igelity

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drohend die verstärkten Wachen. Sie getrauten sich nicht<br />

weiter. Diese unüberw<strong>in</strong>dlichen Makedonier glichen e<strong>in</strong>er<br />

Horde von plärrenden Schwächl<strong>in</strong>gen. Ohne Mut, ohne<br />

Vernunft, ohne Selbstvertrauen, faßten sie lauter kraftlose<br />

Entschlüsse.<br />

Die Edelscharen Phasons zogen vor den Mauern um-<br />

her. Schauerlich war es, als sie mitten <strong>in</strong> der Stille und<br />

Dunkelheit der Nacht zu s<strong>in</strong>gen begannen. Sie wollten<br />

ihre Furcht betäuben. Unmöglich war es zu handeln, nicht<br />

zwei Gehirne waren demselben Gedanken zugänglich, alle<br />

aber der gleichen aufregenden Empf<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er gräßli-<br />

chen Verlassenheit. Sie zündeten Feuer an und schleppten<br />

die Wahrsager herbei. Zwei Stymphäer kletterten <strong>in</strong> ihrem<br />

verworrenen Drang an den Stadtmauern empor. Der e<strong>in</strong>e,<br />

durch warnende Zurufe erschreckt, stürzte herab und<br />

brach das Genick, der andere gelangte bis zur Z<strong>in</strong>ne, blieb<br />

dort hocken und stierte stumpfs<strong>in</strong>nig <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>sternis.<br />

An Schlaf war nicht zu denken. Die Männer hielten die<br />

Jüngl<strong>in</strong>ge, die sie liebten, stumm und fest umklammert.<br />

Oh, wie haßten sie <strong>Alexander</strong>! Wie quälend war ihr Haß,<br />

weil er sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ohnmacht selbst verzehren mußte.<br />

Inbrünstig flehten sie von Gott das bitterste Menschenleid<br />

auf ihn herab, und sie dachten über das erstaunliche Rätsel<br />

nach, daß er sie so demütigen durfte. In dieser Nacht<br />

erkrankten über tausend an Fieber und an der Ruhr; sie<br />

setzten dem Übel ke<strong>in</strong>en Widerstand entgegen, und die<br />

bösen Düfte der Niederung vergifteten ihre Säfte.

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