DOOM METAL FRONT Zine #5 - 01/2011

foto: Mike Wiener
foto: Mike Wiener
Black Shape Of Nexus
tiert. Als wenn dem nicht Genüge
getan wäre, holte Malte auch
noch eine Elektrozahnbürste (!)
heraus, um diese an sein Panzerfahrermikrofon
zu halten, frei
nach dem Motto: „Egal was,
Hauptsache es macht Lärm und
dröhnt wie sau!“ Zum allerersten
Mal an diesem Wochenende bildete
sich so etwas wie ein Moshpit
vor der Bühne. Und keine
Angst, B.son lösen sich nicht etwa
auf, wie von vielen befürchtet,
sondern machen nur eine selbstauferlegte
Live-Pause von unbestimmter
Dauer, um sich auf die
Ufomammut
Aufnahmen für das nächste Album
zu konzentrieren und sich
bandintern sowie kreativ zu regenerieren.
Daran sollten sich andere
Bands mal ein Beispiel
nehmen, um nicht in musikalisch
durchschnittlicher Belanglosigkeit
und Überrepräsentierung unterzugehen.
Wenn UFOMAMMUT auf der
Bühne steht, versammeln sich
davor unzählige Fans, um der
Band zu huldigen, denn die Italiener
sind eine der angesagtesten
Bands im Underground. Sicherlich
war auch dieser Auftritt tight,
absolut professionell durchgezogen
und die Lichtshow sucht mittlerweile
ihresgleichen. Allerdings
stieß mir wieder das teilnahmslose
Auftreten von Bandkopf Urlo
unangenehm auf, als würde es
eher auf Coolness denn auf Authentizität
und Spielfreude ankommen.
Auch wenn die Band
von allen Seiten hochgelobt wird,
riecht das Produkt Ufomammut
für mich immer mehr nach Selbstbeweihräucherung
und Effekthascherei.
So gut war das aktuelle
Album „Eve“ nun wirklich nicht,
weshalb ich mich frage, warum
man immer noch solch eine Aufmerksamkeit
auf sich zieht. Mit
„Idolum“ hatten Ufomammut ihren
kreativen Zenit meiner Meinung
nach bereits erreicht. Die Doomszene
braucht keine Superstars
oder Bands, die sich dafür halten
– das stinkt verdammt nach Kommerz,
man schaue sich nur einmal
die Merchpreise der Band an.
Viel interessanter fand ich den
Auftritt von PREMONITION, der
allerneusten Band um Scott
Weinrich. Ehrlich gesagt, ging ich
bis zu diesem Zeitpunkt davon
aus, dass Wino noch einmal sein
Soloprogramm spielen würde,
dieses Mal aber an Verstärker gestöpselt.
Weit gefehlt, denn aus
den Boxen quollen mir gänzlich
unbekannte Songs, groovig rockend
und mit einer ordentlichen
Portion Doom im Allerwertesten
entgegen. Zur Seite standen ihm
neben Brian Daniloski (Darsombra),
Matthew Clark von Ostinato
und sein langjähriger Freund
Sparky zur Seite. Nach gerade
einmal zwei Proben in dieser Besetzung,
nämlich am Vorabend
und am Tag des Auftritts, wurde
ein komplettes Set gespielt, dass
sicherlich noch Ecken und Kanten
hatte, aber das Publikum auf
zukünftiges vorbereitete. Zu meiner
persönlichen Freude erinnerten
mich die Songs durchaus an
Material aus The Hidden Hand
und Spirit Caravan Zeiten. Ich bin
sehr gespannt, weil laut Wino bereits
eine Single und ein Vollzeitalbum
geplant sind. Mehr
20
Premonition
Informationen dazu gibt es im ersten
Teil des Interviews nachzulesen,
das ich mit ihm im Anschluss
an den Auftritt führen konnte (auf
der nächsten Seite).
Genau aus diesem Grund kann
ich selbst auch nichts zu BUL-
BUL und BEEHOOVER sagen,
die dem South Of Mainstream
hoffentlich zu einem würdigen
Festivalabschluss verholfen haben.
Da mache ich mir bei den
letztgenannten nun wirklich keine
Sorgen. Bis zum nächsten Mal im
Jahr 201 2, denn das SoM macht
Pause!
text: Sven Mihlan
Live
foto: Mike Wiener
foto: Mike Wiener