DOOM METAL FRONT Zine #5 - 01/2011
Download "Isles of Doom - Ireland & United Kingdom" DMF compilation here: http://doommetalfront.blogspot.com/2011/01/doom-metal-front-zine-5-012011.html
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Sigiriya<br />
Tortured Spirit<br />
lich als auch gitarrentechnisch. Seit<br />
diesem Jahr spielt Bandneuzugang<br />
Flo die zweite Gitarre, wodurch der<br />
Sound gewaltig an Heavyness und<br />
Ausdruck gewonnen hat. Bleibt abzuwarten,<br />
ob sich dieser Vorteil genauso<br />
positiv auf das nächste Release<br />
auswirkt.<br />
Danach sorgten SIGIRIYA für gute<br />
Stimmung im Publikum. Was auch<br />
kein Wunder war, denn bei den walisischen<br />
Barden handelt es sich um<br />
die Originalbesetzung von Acrimony,<br />
die sich vor acht Jahren aufgelöst<br />
hatten. Manchmal führen getrennte<br />
Wege auch wieder zusammen und<br />
bringen frischen musikalischen Wind<br />
mit sich, welcher lupenreinen Stoner<br />
Doom im alten Stile durch die Menge<br />
blies. Neben Dexters professionellem<br />
Gesang war es vor allem Bartwunder<br />
Stuart O’Hara, der auch optisch für<br />
Unterhaltung sorgte. Dieser hatte<br />
nach dem Ableben von Acrimony bei<br />
den Sludgemonstern von Iron Monkey<br />
die Saiten malträtiert.<br />
Wie selbstverständlich drängten sich<br />
alle möglichst dicht an die Bühne und<br />
lockerten die Zopfgummis, soweit<br />
noch Haare vorhanden, als LORD<br />
VICAR die Bühne betraten, denn die<br />
finnisch-schwedisch-britische Kollaboration<br />
hatte Erwartungen zu erfüllen.<br />
Chritus (Weekend Beast,<br />
ex-Terra Firma, ex-Count Raven, ex-<br />
Saint Vitus), der etwas später als seine<br />
Bandmitglieder eingeflogen wurde,<br />
brachte tonnenweise gute Laune<br />
mit, die er das Publikum von der ersten<br />
Minute des Auftritts an spüren<br />
ließ, indem er wie gewohnt grimassierte,<br />
den schlaksigen Tanzbär raus<br />
ließ oder großräumig mit den Armen<br />
ruderte. Peter (Orne, ex-Reverend<br />
Bizarre) zeigte wieder einmal mehr,<br />
dass er an der Gitarre seines gleichen<br />
sucht. Jussi wie immer mit Kippe<br />
im Mundwinkel, ultracool, und<br />
Gareth (ex-End Of Level Boss, ex-<br />
Centurions Ghost) hielt das<br />
Schlagzeug rhythmisch<br />
im Zaum. Neben<br />
den Kultsongs<br />
vom „Fear No<br />
Pain“ Album<br />
tauchten noch<br />
drei mir gänzlichunbekannte<br />
Titel im Set<br />
auf, bei denen<br />
es sich, wie ich<br />
später erfuhr, um<br />
neue Kompositionen handelte.<br />
Wie geil war das denn? Definitiv<br />
drei traditionelle Doom Monster,<br />
die hoffentlich ihren Weg auf das<br />
nächste Release von Lord Vicar finden.<br />
Ansonsten flogen vor der Bühne<br />
kilometerweise Haare durch die Luft,<br />
wurden Fäuste in die Luft gestreckt<br />
und lauthals in den Gesang von Chritus<br />
eingestimmt. Das war ein absolut<br />
geiles Finale, zumindest was das<br />
Bühnenspektakel anbelangt.<br />
Die Backstage-Party, welche seit den<br />
Mittagsstunden andauerte, war noch<br />
bis frühmorgens um sechs in vollem<br />
Gange bzw. erreichte ich etwa zu dieser<br />
Zeit ein Stadium, in dem es mir<br />
selbst unmöglich erschien, mich am<br />
Tisch festzuhalten, um nicht von der<br />
Bank zu fallen. Wenigstens eine<br />
38<br />
Live<br />
Stunde hielt ich es zwischen Ben und<br />
Tétar auf der Bühne schlafend aus,<br />
bis mich die kriechende Kälte nach<br />
einem neuen Schlafplatz suchen ließ.<br />
Wie Indiana Jones auf der Suche<br />
nach dem heiligen Gral irrte ich durch<br />
das Gaswerk, um schlussendlich in<br />
einem düsteren Kinosaal auf einem<br />
Sofa zwischen diversen Doomnasenbären<br />
die Restnacht bzw. den Sonntagvormittag<br />
zu verschnarchen.<br />
Backstage<br />
Lord Vicar<br />
Nach einem ausgiebigen<br />
Frühstück mit dem<br />
durchnächtigten<br />
und mittlerweile<br />
stimmlos gewordenenVolki,<br />
seiner<br />
fürsorglichen<br />
Crew und den<br />
restlichen Auferstandenen<br />
konnte<br />
die Rückreise angetreten<br />
werden – also mit<br />
der Tram in die Stadt, dann mit der S-<br />
Bahn weiter nach Zürich, von dort mit<br />
dem Flieger zurück nach Berlin und<br />
noch zwei Stunden Autofahrt bis Leipzig.<br />
Ende des Doomreiseberichts!<br />
text: Sven Mihlan<br />
fotos: Mike Wiener<br />
Volki