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DOOM METAL FRONT Zine #5 - 01/2011

Download "Isles of Doom - Ireland & United Kingdom" DMF compilation here: http://doommetalfront.blogspot.com/2011/01/doom-metal-front-zine-5-012011.html

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Rorcal<br />

Visuals gepasst und war sozusagen ein<br />

sanfter Einstieg in den Abend. Wahrscheinlich<br />

war mir der Sound einfach<br />

mal wieder zu „postalisch“, sodass ich<br />

meine Beachtung lediglich dem Biertrinken<br />

und der wirklich schicken Visualisierung<br />

widmete – von daher, alles gut.<br />

Zur ersten Raucherpause gesellte sich<br />

ein gut angetrunkener Mann mit Aldi-<br />

Tüte zu uns, er wollte eigentlich nur mal<br />

„Hallo!“ sagen, was schon ziemlich anstrengend<br />

herauszuhören war. Aber tatsächlich<br />

suchte er wohl jemanden, um<br />

seinen Frust zu teilen, wie laut doch die<br />

Musik nach draußen schallt, und überhaupt<br />

der Lärm der Straßenbahn und in<br />

Connewitz. Ich hörte Lärm von drinnen<br />

und zwar in Form eines ROTORs. Also<br />

verabschiedete ich mich freundlich von<br />

dem etwas frustrierten Mann und<br />

tauschte meine Zigarettenpause in die<br />

nächste Tyskie-Brause, die wirklich gute<br />

polnische, zur Rotoren-Sause. Naja,<br />

ehrlich gesagt, hab ich mir da irgendwie<br />

mehr von erwartet. Die Stoner-Riffs mit<br />

dem Drum-Hack gingen schon ganz gut<br />

rein, haben mich jetzt aber auch nicht<br />

über’s bissel Mitwippen hinaus animiert.<br />

Deswegen weiß ich grade auch nicht,<br />

was ich noch dazu schreiben könnt. Außer,<br />

dass mir das Bier immer noch gut<br />

geschmeckt hat, also naja, mittlerweile<br />

ist noch Kumpel Whisky dazu gestoßen,<br />

denn bei so Rotoren weiß man ja<br />

nie, wenn das Oel alle ist und so...<br />

Und da ich kein Risiko eingehen wollte,<br />

wurde während der Umbaupause vorsorglich<br />

„aufgebaut“. Dazu ein bisschen<br />

Tratsch hier und da, Pläne geschmiedet,<br />

die Weltherrschaft an sich zu reißen,<br />

und weiter ging’s im abendlichen<br />

Doom-Programm. Nebel, grünes Licht,<br />

ein leichtes Wummern im Raum – nein,<br />

mir ist trotz mittlerweile guten Whisky-<br />

Konsums nicht die grüne Fee erschie-<br />

nen (Warum auch, ist ja Whisky!, Anm.<br />

d. Red.), und es standen auch nicht<br />

Sunn O))) auf der Bühne. Das mussten<br />

AN EMERALD CITY sein, waren sie<br />

auch. Sehr sphärischer lavalisierender<br />

Sound, ohne viel Gitarre soweit ich das<br />

in Erinnerung habe. Jedoch zum Großteil<br />

auch wieder sehr postalisch - dem<br />

kann ich einfach nichts abgewinnen.<br />

Dennoch war da eine ganze Prise interessanter<br />

Atmosphäre zu spüren und<br />

sobald etwas interessant erscheint, finde<br />

ich es immer auch irgendwie gut.<br />

Was ich aber wirklich gut fand, ist das,<br />

was jetzt kam. Das Licht wurde komplett<br />

auf Dunkelrot gedimmt, am Bühnenrand<br />

erstrahlten ein paar<br />

Kerzenlichter, deren Schwefeldämpfe<br />

den gesamten Raum einnebelten, sodass<br />

man kaum was sehen konnte.<br />

Dazu dröhnten zum ersten Mal an diesem<br />

Abend tatsächliche Gitarrenwände<br />

durch das UT-Gemäuer. Ich hatte das<br />

Gefühl, als würde sich mein Rauschge-<br />

Suma<br />

36<br />

fühl nach außen zu einem riesigen realen<br />

Bauwerk wölben oder wie ein von<br />

Feuer speienden Drachen verfolgter,<br />

Besen reitender<br />

Zauberer zu sein.<br />

Naja, war schon Live<br />

ganz schön im<br />

Zauberland auf jeden Fall. Und, wer war<br />

daran schuld? Natürlich die Jungs aus<br />

der Schweiz, nicht die von Ricola, sondern<br />

die von RORCAL. Das war echt<br />

Bombe!<br />

Aus den Tiefen der dunkelroten Feuerstube<br />

erstrahlte nun ein grelles Licht<br />

den Saal - angelangt im Doom-Himmel,<br />

quasi in der „Grell Hell“. Das war schon<br />

irgendwie ein wenig ungewöhnlich, die<br />

ganze Zeit über in solch einem Heiligenschein<br />

zu baden. Vielleicht haben aber<br />

auch die typischen „LSD-lastigen Fingerhutspielchen“<br />

des SUMA-Fronters<br />

erstmalig ihre Wirkung entfaltet. Bei den<br />

anderen 3 Shows, die ich bisher von<br />

SUMA gesehen hatte, war es jedenfalls<br />

immer ziemlich dunkel. Aber diese hier<br />

war für mich ein absolutes Highlight, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. In meinem<br />

Kopf hat es nur noch gescheppert, der<br />

Körper hat im Bewegungsrausch wie<br />

ein Gummiband fungiert, und wenn davon<br />

der noch so enormste Blasendruck<br />

überdeckt wird, musste in meiner Welt<br />

gerade alles mehr als in Ordnung gewesen<br />

sein. Und der kalte aber dennoch<br />

verbrannte Burger aus der<br />

„Gonnewiddser“ Burgerbude verlieh<br />

dem Doom Over Leipzig einen würdigen<br />

Absch(l)uss... (VF)<br />

text: Sven Mihlan & Vincenz Franke<br />

fotos: Vincenz Franke

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