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DOOM METAL FRONT Zine #5 - 01/2011

Download "Isles of Doom - Ireland & United Kingdom" DMF compilation here: http://doommetalfront.blogspot.com/2011/01/doom-metal-front-zine-5-012011.html

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Liebe Frontkämpfer!<br />

Ein dreifaches „<strong>DOOM</strong>“ auf das neue Jahr, in das ihr<br />

hoffentlich alle gut und vor allem langsam hineingerutscht<br />

seid. Bei den Witterungsbedingungen war das manchmal gar<br />

nicht so einfach. Wie üblich haben wir die aktuelle Ausgabe<br />

fast pünktlich fertig bekommen. Deshalb ein kleines<br />

Dankeschön dafür, dass ihr uns so geduldig die Stange haltet!<br />

Das letzte Drittel des vergangenen Jahres hatte es wirklich in<br />

sich, sowohl was die Live-Aktivitäten angeht als auch die<br />

Album-Veröffentlichungen im gediegenen Musiksektor<br />

folgten einer fast schon undoomigen Taktfrequenz. Wir haben<br />

wieder einmal versucht, die aus unserer Sicht wichtigsten<br />

Ereignisse für euch zusammen zu fassen. Dazu gehörten<br />

festivaltechnisch natürlich das South ofMainstream, das<br />

mittlerweile vierte Hammer ofDoom Festival, das Dawn of<br />

Doom in der schönen Schweiz und der siebte Low Frequency<br />

Assault. Außerdem statteten wir zwei niegelnagelneuen<br />

Veranstaltungen einen Besuch ab, dem Misty Mountain<br />

Festival und dem Doom over Leipzig, die sich beide unserer<br />

kritischen Beobachtung sowie unbarmherzigen<br />

Urteilsverkündung stellen mussten.<br />

Die dritte DMF Compilation widmet sich dem Mutterland des<br />

Doom oder vielmehr den Inseln der Verdammnis, also Irland<br />

und dem Vereinigten Königreich. Mehr als 40 Bands haben<br />

einen Track beigesteuert und machen die Zusammenstellung<br />

zu einer äußerst spannenden Reise quer durch die langsamen<br />

Musikgefilde. Und damit das Jahr 2<strong>01</strong>1 so richtig in<br />

niederfrequente Schwingungen versetzt wird, gibt es noch die<br />

ausverkaufte „Scythe & Dead Horse“ LP von Mountain Witch<br />

in einer exklusiven Special DMF Version oben drauf. Diese<br />

wird es in dieser Zusammenstellung nirgendwo anders geben.<br />

In diesem Sinne...<br />

Doom over the World,<br />

Sven Mihlan (Herausgeber)<br />

EXCLUSIVE<br />

&<br />

FOR FREE<br />

only with this<br />

DMF issue!!!<br />

Neuigkeiten Seite 1<br />

Back to the Roots (Compilation) Seite 2<br />

PLACE OF SKULLS (Interview) Seite 5<br />

Misty Mountain (Live) Seite 9<br />

Ophis (Interview) Seite 10<br />

Pombagira (Interview) Seite 13<br />

South of Mainstream (Live) Seite 18<br />

Scott "WINO" Weinrich pt.i<br />

(Interview) Seite 21<br />

Hammer of Doom IV (Live) Seite 28<br />

Procession (Interview) Seite 32<br />

Doom over Leipzig (Live) Seite 35<br />

Dawn of Doom (Live) Seite 37<br />

20 Jahre Doom in Deutschland:<br />

Mirror of Deception<br />

& Dawn of Winter<br />

(Interview) Seite 39<br />

Low Frequency Assault VII<br />

(Live) Seite 44<br />

Petrified (Live) Seite 46<br />

Saint Vitus (Live) Seite 50<br />

hinter den kulissen:<br />

Droehnhaus (Interview) Seite 51<br />

The "Scythe & Dead Horse" mp3-download package is exclusively published in <strong>DOOM</strong> <strong>METAL</strong> <strong>FRONT</strong> <strong>Zine</strong> no.5 with friendly permission from DROEHNHAUS.<br />

Unauthorized selling and reproduction strictly prohibited! Mountain Witch - "Scythe & Dead Horse" was released January 2<strong>01</strong>0, on vinyl only, by DROEHNHAUS. Enjoy!<br />

Inhalt<br />

Frailty (Interview) Seite 55<br />

sound check (cd,lp,demo) Seite 57<br />

Termine Seite 70<br />

Impressum Seite 72


NEWS Langsam macht sich Nervosität breit. Die<br />

Ausgabe<br />

Veröffentlichung des bereits für Sommer<br />

angekündigten Erstlingswerks von 40<br />

Watt Sun ist auf unbestimmte Zeit verschoben<br />

worden. Dennoch erscheint<br />

das erste Quartal 2<strong>01</strong>1 realistisch, denn<br />

fürAnfang März ist bereits eine gemeinsame<br />

Tour mit MirrorofDeception angekündigt.<br />

Im März wird es besinnlich, denn Bohren<br />

& Der Club of Gore veröffentlichen<br />

dann ihren neuesten Streich „Beileid“. Es<br />

werden drei Songs enthalten sein, u.a.<br />

das Warlock-Cover „Catch MyHeart“.<br />

Die Leipziger Death-Doomer von Calliophis<br />

haben ihr Erstlingswerk „Doomsday“<br />

zum kostenfreien Download<br />

bereitgestellt. Das Album aus dem Jahr<br />

2008 ist seit einigen Monaten ausverkauft.<br />

Die Arbeiten an einer neuen Veröffentlichung<br />

laufen derzeit auf<br />

Hochtouren.<br />

Zum 25. Bandjubiläum werden Candlemass<br />

eine Geburtstagsbox mit dem Titel<br />

„Doomology“ veröffentlichen. Aufden fünf<br />

Silberlingen ist neben Raritäten und Demos<br />

auch der allererste Live-Auftritt der<br />

Band von 1987 enthalten.<br />

Franzosen-Doom im Doppelpack. Am 7.<br />

Januar erscheint die Split-EP von Children<br />

Of Doom und The Bottle Doom<br />

Lazy Band. Von jeder Fraktion gibt es jeweils<br />

einen Song zu hören, die sich<br />

schon seit Monaten fest im Live-Programm<br />

befinden. Wer beide Bands be-<br />

reits auf der Bühne erlebt hat, wird ange- Im#4 Frühjahr - Kategorie wird das hiervierte einfügen Album - Seite von In00<br />

sichts des EP-Titels „Doom Freaks“ nidian erscheinen. Die auf „Guiltless“ geckend<br />

zustimmen.<br />

taufte Scheibe wird über Relapse<br />

Records veröffentlicht und ist ab 25. April<br />

weltweit zu beziehen.<br />

Line-Up-Wechsel bei Church of Misery.<br />

Nach langer Suche sind die Japaner<br />

fündig geworden und haben Gitarrist<br />

Kensuke Suto ins Boot geholt. Die ersten<br />

Termine in Europa für das kommende<br />

Jahr stehen derweil auch schon fest.<br />

Neben dem französischen Hellfest sind<br />

CoM bisher für das Tuska Open Air in<br />

Finnland bestätigt.<br />

Nach langer Durststrecke melden sich<br />

die Sludge-Heroen von Crowbar mit einem<br />

neuen Album zurück. „Sever The<br />

Wicked Hand“ wird am 11. Februar über<br />

CenturyMedia Records veröffentlicht. Eine<br />

Tour zum Album soll in den nächsten<br />

Monaten folgen.<br />

Fans von Postmetal- und Postcore-Klängen<br />

sollten unbedingt Desert Beneath<br />

The Pavement antesten. Die Mannheimer<br />

bieten momentan zwei Songs zum<br />

Download an, um die Zeit bis zur Veröffentlichung<br />

des Albums 2<strong>01</strong>1 zu verkürzen.<br />

Man darfgespannt sein.<br />

Dylan Carlson ist in den letzten Monaten<br />

fleißig gewesen und hat am neuen<br />

Earth-Album gefeilt. Das Werk wurde<br />

auf den Titel „Angels Of Darkness, Demons<br />

Of Light 1“ getauft und soll am 7.<br />

Februar über Southern Lord veröffentlicht<br />

werden.<br />

1<br />

Neuigkeiten<br />

Nachdem John<br />

Garcia’s Kyuss-Revival-Tour<br />

2<strong>01</strong>0 ein voller Erfolg war, haben<br />

sich nun zwei weitere Gründungsmitglieder<br />

hinreißen lassen 2<strong>01</strong>1 unter dem<br />

Banner Kyuss auf Tour zu gehen. So<br />

werden im März Nick Olivieri und Brant<br />

Bjork Garcia verstärken, womit immerhin<br />

dreiviertel der Stoner-Legende gemeinsam<br />

auf der Bühne stehen. Josh Homme<br />

wird derweil von Bruno Fever an der<br />

Gitarre vertreten.<br />

Im Hause Pentagram rumpelt es gewaltig.<br />

Nachdem Bobby Liebling und seine<br />

Mannen künftig für Metal Blade Records<br />

in den Ring steigen, sind für Frühjahr<br />

auch gleich ein neues Album mit dem Titel<br />

„Last Rites“ sowie eine Live-DVD angekündigt.<br />

Mit Victor Griffin kehrt zudem<br />

ein Urgestein in die Reihen der Kult-<br />

Doom-Band zurück.<br />

Die selbsternannten schweizer Doom-<br />

Hexen von shEver werden im April ins<br />

Studio gehen, um ihr drittes Album einzuspielen.<br />

Für das Mastering wurde Greg<br />

Chandler (Esoteric) gewonnen. Das genaue<br />

Veröffentlichungsdatum steht noch<br />

nicht fest.<br />

Kommender Februar wird der Monat der<br />

Veröffentlichungen. Tephra reihen sich<br />

ein und bringen am 18. Februar über<br />

Golden Antenna Records ihr drittes Studioalbum<br />

heraus. „Tempel“ wird acht<br />

Songs enthalten und soll experimenteller<br />

ausfallen als die beiden Vorgänger.<br />

Am 1. März wird das neue Album von<br />

Weedeater das Licht der Welt erblicken.<br />

„Jason The Dragon“ wird zehn Songs<br />

enthalten und über Southern Lord Records<br />

veröffentlicht.


Back to the roots:<br />

Doom im Vereinigten Königreich und Irland<br />

Ende der 1 960er Jahre legten Ozzy und seine Mannen<br />

in England den Grundstein für jene Musik, die wir<br />

heute als Doom bezeichnen. Grund genug für uns,<br />

einen Blick über den Kanal zu werfen und jenen<br />

Bands ein offenes Ohr zu schenken, die das Erbe<br />

antreten und die Doom-Szene auf den Inseln zu einer<br />

der lebendigsten überhaupt machen.<br />

ALUNAH<br />

Genre: Stoner Rock/ Doom<br />

Herkunft: West Midlands, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/alunatheband<br />

Treibender, psychedlisch angehauchter Wüstenrock mit<br />

charmanten Frauen-Vocals.<br />

BASTARD OF THE SKIES<br />

Genre: Sludge Rock<br />

Herkunft: Blackburn, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/bastardoftheskies<br />

Stampfend und schwer, aggressiv und melodisch:<br />

moderner Sludge von der Insel.<br />

BEARD]+.<br />

Genre: Drone<br />

Herkunft: London, UK<br />

Aktiv seit: 2009<br />

www.myspace.com/dronebeard<br />

Interessanter Mix aus Drone und Noise, produziert mit<br />

eher untypischen Instrumen-ten und Gegenständen.<br />

BLAME KEIKO<br />

Genre: Avantgarde Drone<br />

Herkunft: Birmingham, UK<br />

Aktiv seit: 2<strong>01</strong>0<br />

www.myspace.com/blamekeiko<br />

Junges Ein-Mann-Projekt mit Vorliebe für Drone und<br />

Noise, offen für Stoner und sogar Black-Metal-Einflüsse.<br />

BRIGANTIA<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: Tipperary, IRL<br />

Aktiv seit: 2007<br />

www.myspace.com/brigantiadoom<br />

Eingängiger atmosphärischer Traditional Doom auf den<br />

Pfaden von St. Vitus.<br />

2<br />

Compilation<br />

CARICATURES<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: South West, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/caricaturesband<br />

Atmosphärischer, ultrazäher Sludge-Brocken walzt sich<br />

aus den Boxen; fies und gemein.<br />

CASTERO<br />

Genre: Stoner Rock<br />

Herkunft: Tipperary, IRL<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/casterojaps<br />

Groovender und abwechslungsreicher Stoner Rock mit<br />

Ausflügen in Classic Gefilde.<br />

CHUTER<br />

Genre: Postrock<br />

Herkunft: Basingstoke, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/chutermusic<br />

Soloprojekt von Jack Chuter mit träumerischen Melodieläufen<br />

aus einer Welt voller Melancholie.<br />

CONAN<br />

Genre: Drone<br />

Herkunft: Wirral/Liverpool, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/conandoomconan<br />

Bis tief in die Hölle gestimmte Instrumente im Einklang<br />

mit Schrittgeschwindigkeit. Sunn o)))’s Thron wackelt<br />

gewaltig.<br />

COUNCIL OF TANITH<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: Dublin, IRL<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/counciloftanithdoom<br />

Fünf Iren auf den Spuren von Black Sabbath,<br />

Pentagram und Reverend Bizarre.<br />

CROWNED IN EARTH<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/crownedmetal<br />

Ein-Mann-Projekt in den Fußstapfen von Reverend<br />

Bizarre mit einem Minimum an Gesang.<br />

DECAYOR<br />

Genre: Death Doom<br />

Herkunft: Donegal, IRL<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/decayordie<br />

Sphärischer Death Doom mit viel Abwechslung und<br />

melodischen Momenten.<br />

DIET PILLS<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: Leicester, UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/dietpillsband<br />

Schwerer Sludge mit fiesen Vocals. Fast schon zu brutal<br />

für diese Geschwindigkeit.


DOPEFIGHT<br />

Genre: Stoner Doom Rock<br />

Herkunft: Brighton, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/fightdopefight<br />

Mal treibend, mal schleppend, aber immer Ärsche<br />

tretender Wüstensound mit Sludge-Einflüssen.<br />

ENOS<br />

Genre: Stoner Rock<br />

Herkunft: Brighton, UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/enosthechimp<br />

Sehr eingängiger metallischer Stoner Rock; erinnert an<br />

die deutschen Gorilla Monsoon.<br />

FIVE WILL DIE<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: Cork, IRL<br />

Aktiv seit: 2005<br />

www.myspace.com/fivewilldie<br />

Roher Sludge gepaart mit aggressivem Gesang und<br />

melodischen Riffs.<br />

FUCK KNUCKLES<br />

Genre: Drone/ Experimental<br />

Herkunft: Birmingham, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/fuck_knuckles<br />

Für Fans experimenteller Musik und Drone Doom mit<br />

Hang zu purem Minimalismus.<br />

FUNERAL HAG<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: Birghton, UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/funeralhag<br />

Sludge-Eintopf aus Metal und Stoner, umgerührt von<br />

Iron Monkey.<br />

GRAVEYARD DIRT<br />

Genre: Death Doom<br />

Herkunft: Ballybofey, IRL<br />

Aktiv seit: 1994<br />

www.myspace.com/graveyarddirt<br />

Unkonventioneller Death Doom der alten Schule.<br />

GREG(O)RIAN<br />

Genre: Experimental<br />

Herkunft: Essex, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/gregoriandoom<br />

Experimenteller und atmosphärischer Doom mit Droneund<br />

Funeral-Einflüssen.<br />

GRIFTER<br />

Genre: Southern Rock<br />

Herkunft: Plymouth, UK<br />

Aktiv seit: 2003<br />

www.myspace.com/grifterrock<br />

Doomig angehauchter Rock mit jeder Menge Blues.<br />

GRIMPEN MIRE<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: Midlands, UK<br />

Aktiv seit: 2007<br />

www.myspace.com/grimpenmire1971<br />

Zäher Sludge mit einer ordentlichen Prise Traditional<br />

Doom.<br />

IRON HEARSE<br />

Genre: Stoner Doom Rock<br />

Herkunft: Wiltshire, UK<br />

Aktiv seit: 20<strong>01</strong><br />

www.myspace.com/ironhearse<br />

In Psychedelika getränkter, verspielt-ausschweifender<br />

Desert-Rock.<br />

IRON WITCH<br />

Genre: Stoner Doom<br />

Herkunft: Liverpool, UK<br />

Aktiv seit: 2<strong>01</strong>0<br />

www.myspace.com/ironwitch1977<br />

Schleppender Stoner-Sound mit unüberhörbarem Black-<br />

Sabbath-Einschlag.<br />

OBIAT<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: London/Reading, UK<br />

Aktiv seit: 1999<br />

www.myspace.com/obiat<br />

International besetzte, für Traditional sehr schwer<br />

klingende Doom Band.<br />

PEOPLE OF THE MONOLITH<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: Cork, IRL<br />

Aktiv seit: 2007<br />

www.myspace.com/peopleofthemonolith<br />

Atmosphärischer und kurzweiliger Sludge Doom mit<br />

schnelleren Ausbrüchen.<br />

POMBAGIRA<br />

Genre: Stoner Doom<br />

Herkunft: London, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/pombagiradoom<br />

Schweres Drums-Bass-Zweigespann mit fettem Sound<br />

und Drone-Anleihen.<br />

SABAZIUS<br />

Genre: Funeral/Drone Doom<br />

Herkunft: Brighton, UK<br />

Aktiv seit: 2006<br />

www.myspace.com/sabaziusband<br />

Minutenlanges Dröhnen und Experimentieren in Geschwindigkeiten<br />

jenseits von Gut und Böse.<br />

SERPENT VENOM<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/serpentvenom<br />

Traditionelle Klänge wie man sie von Pentagram und<br />

Co. gewohnt ist.<br />

SINISTER TALES<br />

Genre: Traditional Doom<br />

Herkunft: UK<br />

Aktiv seit: 2002<br />

http://www.myspace.com/sinistertales<br />

Doom der alten Schule: heavy und traditionell.<br />

3<br />

Compilation


SLABDRAGGER<br />

Genre: Sludge<br />

Herkunft: London, UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/slabdragger<br />

Grimmiger Sludge, ultralangsam, kratzend und<br />

dröhnend.<br />

SLOMATICS<br />

Genre: Stoner Doom<br />

Herkunft: Belfast, IRL<br />

Aktiv seit: 2005<br />

www.myspace.com/slomatics<br />

Schwerer dröhnender Sound mit eigenwilligem Gesang.<br />

SPORE<br />

Genre: Ambient/ Drone Doom<br />

Herkunft: Belper, UK<br />

Aktiv seit: 2008<br />

www.myspace.com/sporeisevil<br />

Zäher Drone/Funeral Doom in Reinkultur mit<br />

minimalistischem Gesang.<br />

THE HUMAN CONDITION<br />

Genre: Epic Doom<br />

Herkunft: UK<br />

Aktiv seit: 2<strong>01</strong>0<br />

www.myspace.com/thehumanconditiondoomuk<br />

Epischer Doom Metal, gegründet von einem ehemaligen<br />

Mitglied von Unsilence.<br />

TREE OF SORES<br />

Genre: Postmetal/Sludge<br />

Herkunft: Leeds, UK<br />

Aktiv seit: 2009<br />

www.myspace.com/treeofsores<br />

Atmosphärische Mixtur aus Sludge, Postrock und<br />

Postmetal.<br />

4<br />

TRIPPY WICKED<br />

Genre: Epic/Stoner Doom<br />

Herkunft: St Albans, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/trippywicked<br />

Schwerer, angedröhnter Wüstensound mit epischen<br />

Vocals.<br />

VOLITION<br />

Genre: Funeral Doom<br />

Herkunft: UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/volition666<br />

Verdammt zäh, verdammt tief und irgendwo zwischen<br />

Funeral, Sludge und Death Doom.<br />

WIDOWS<br />

Genre: Stoner Rock<br />

Herkunft: Nottingham, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/widowsband<br />

Straighter, nach vorn gehender Stoner Rock mit<br />

ungewöhnlich zornigem Gesang.<br />

Compilation<br />

UNSILENCE<br />

Genre: Epic Doom<br />

Herkunft: Manchester, UK<br />

Aktiv seit: 1993<br />

www.myspace.com/unsilence<br />

Eine der wenigen epischen Doom Metal Bands von der<br />

Insel; für Fans von Candlemass.<br />

WRECK OF THE HESPERUS<br />

Genre: Experimental/Drone<br />

Herkunft: Dublin, IRL<br />

Aktiv seit: 2004<br />

www.myspace.com/wothesperus<br />

Experimenteller Drone und Funeral Doom mit fiesem<br />

Gekreische.<br />

ZONDERHOOF<br />

Genre: Postmetal<br />

Herkunft: South Wales, UK<br />

Aktiv seit: -<br />

www.myspace.com/zonderhoof<br />

Nahezu instrumenteller Postmetal im Stile von Pelican<br />

mit Postrock-Einflüssen.<br />

text: Florian Friedrich


Four years have faded since your last album „The<br />

Black is Never far“ had been released, now you<br />

are back with „As a Dog returns“. Why, Victor,<br />

wasn’t there to be heard almost anything about<br />

Place Of Skulls for such a long time?<br />

„A lot had become unstable within the band. I’d personally<br />

veered off course a bit, which is a huge understatement,<br />

and Dennis Cornelius was moving back to<br />

Oklahoma. Tim and I talked about getting Lee Abney<br />

back in the band on bass, but he was going through a<br />

divorce. So it was a combination of things in our personal<br />

lives that had everything on hold to the extent<br />

that we couldn’t just move on with the band regardless.<br />

These were problems that needed a lot of time to<br />

repair. But we managed to get together occasionally to<br />

jam and work up bits and pieces of new material. Getting<br />

Lee back in the band was a good thing too. We’ve<br />

been friends a long time, so the three of us could lean<br />

on one another through the hard times.“<br />

With every release Place Of Skulls has become<br />

much more pathetic in a very spiritual sense, how<br />

would you explain this evolution?<br />

„I see it as natural growth. My lyrics have sometimes<br />

been somewhat ambiguous. There have been moments<br />

when we’ve put it directly on the line with songs<br />

like ‚Cornerstone‘ & ‚Blood Of Jesus‘. A big part of it is<br />

just getting older and living through stuff that has left<br />

scars so to speak, but not necessarily all bad. We tend<br />

to think of a scar as something unfortunate. But it can<br />

be a good thing when we use it as a reminder of our<br />

mistakes and learn from it. So I write about it.“<br />

Guess the title of the new album has a deeper, somewhat<br />

like a metaphorical meaning. Are you that<br />

5<br />

returning „dog“?<br />

Interview<br />

PLACE OF SKULLS<br />

„The title comes from Proverbs 26:11 which says: ‚As<br />

a dog returns to it’s vomit, so a fool repeats his folly‘.<br />

Simply means that many times, those of us who’ve<br />

struggled with addictions or any kind of self-imposed<br />

corruption, and have even left it behind, can fall and<br />

go back to it for whatever reason. So yeah, I’ve been<br />

the dog returning to it’s vomit as well as the prodigal<br />

son wasting my inheritance on unrighteous living.<br />

‚The Black Is Never Far‘ album turned out to be selfprophetic<br />

in its negativity and darkness, so it was time<br />

to come home.“<br />

You very often cite psalms and from the books of<br />

the holy bible. Would you agree that most songs<br />

of the new album have become something like<br />

bluesy gospels praising the Lord?<br />

„Somewhat. But if not for him, without a doubt I<br />

wouldn’t be here right now. I’d completely lost my way<br />

and purpose over the middle part of the decade. So<br />

most of the lyrics are expressing how I’d fallen farther<br />

than I ever thought I could or would. But thankfully, a<br />

merciful God didn’t impute my sins against me. It’s led<br />

me to be way more aware of my own selfishness and<br />

have more compassion for others. Hopefully it helps<br />

someone else to think more serious about life, other<br />

than just about a heavy riff.“<br />

Is this the essence of doomy music or just your<br />

own way of expressing a very personal and spiritual<br />

side of your life?<br />

„It’s just me expressing myself from a place of experience.<br />

I’m not just blowing smoke about something I<br />

haven’t lived. Every moment brings us one breath clo-<br />

foto: Sven Mihlan


ser to death. How much doomier can you get? Nobody’s<br />

gonna get outta here without regarding the obvious<br />

life after death question. Agree or not...at the<br />

moment of knowing it’s really over...what’s it all going<br />

to be about?“<br />

Don’t you think that some people might be put off<br />

by the explicit lyrical content, even if the sound’s<br />

still typical Place Of Skulls stuff - very Blues laden,<br />

kind of catchy and still heavy traditional<br />

Doom?<br />

„Oh yea, absolutely. We always get the backlash. But<br />

I’ve never written songs just to be pleasing to the listener.<br />

I write about what how I see the world and the<br />

things I ponder in life. However it relates to the listener<br />

is a bi-product of the process. Obviously I’d like our<br />

music to please anybody who listens, but if I only write<br />

what I think somebody else wants to hear and not<br />

from the heart, it doesn’t do anybody or me any service.“<br />

Let’s talk about the songs themselves. What do<br />

you want to tell us with „The Maker“ - that mankind<br />

has forgotten about the Lord and his creation?<br />

„ ‚The Maker‘ is about abortion and how we’ve come<br />

to control life and death if we so choose. We want the<br />

right to decide the fate of a new life but want no restrictions<br />

on the very same life we were given. I understand<br />

the whole free choice thing from the political<br />

side. But in our heart of hearts, is it really right? My wife<br />

and I have six cats. It makes me sad when one of<br />

them brings in a dead chipmunk or bird. So the<br />

thought of snuffing out innocent human life simply for<br />

6<br />

reasons of inconvenience is a tough one to swallow.<br />

I’m not speaking out of inexperience, I’m the father of<br />

someone who wasn’t given the chance to live. So I<br />

wrote ‚The Maker‘.“<br />

Interview<br />

In „Breath Of Life“ you pray to<br />

the Lord hoping he would pass<br />

your way again. When did you let him down and<br />

why don’t you deserve his mercy?<br />

„This is probably the heaviest song on the album. It<br />

goes back to being the dog returning to my own vomit.<br />

How could God forgive me for dragging his name back<br />

through the mud he’d already pulled me from? It was<br />

one of the deepest self inflicted wounds I’ve ever had,<br />

like a stake driven into my spirit. So then came ‚Breath<br />

Of Life‘.“<br />

What do you want to learn from Jesus when asking<br />

him to teach you to deny yourself and to die<br />

to yourself, as sung in „Though He Slay Me“?<br />

„I want to learn to have more self-discipline. Just because<br />

my eyes and flesh crave something, doesn’t necessarily<br />

mean I need it or that it’s good for me. Life’s<br />

always throwing temptations at us and we often feel a<br />

sense of entitlement to do as we please. If it feels<br />

good, do it. But I personally need more self-discipline.<br />

We’re ultimately responsible for our actions, but I’ve<br />

always had a tendency to throw caution to the wind<br />

and let the chips fall. But the results haven’t always<br />

been good. It’s like the definition of insanity, to continue<br />

to do the same thing over and over while expecting<br />

different results. Jesus taught we should deny our<br />

flesh, not of every desire, but of every sinful desire. As<br />

humansthis is impossible almost on every level. I<br />

foto: Chad Smith


don’t want my thinking to get in the way of right and<br />

wrong, no matter how much I may try to reason it out<br />

in my mind.“<br />

Please explain that passage of “Psalms” when singing:<br />

„Like a weaned child is my soul“.<br />

„It’s like when a baby comes off its mother’s milk, it’s a<br />

sign he’s grown in certain ways. But that doesn’t make<br />

the baby ready to be completely on his own. He still<br />

has a lot of growing to do. In many ways I feel very old<br />

in my experiences and where I’ve been in life. But at<br />

the end of the day I know my spirit and soul aren’t fully<br />

matured enough to walk it alone and never will be in<br />

this life.“<br />

Which pains and shames should He take from you<br />

in „Dayspring“?<br />

„Those I brought on myself by succumbing to my sinful<br />

nature.“<br />

“Timeless Hearts” ends with the sentence: „I love<br />

you“. I guess this time it’s not the Lord whom you<br />

sing the words for.<br />

„I wrote this song for my wife Anne. She’s been the<br />

one constant person behind practically everything I’ve<br />

done since 1988. She’s my best friend on Earthbar<br />

none. When all’s been lost and I’ve been my absolute<br />

worst, which I have many times, she’s never left me.<br />

She hasn’t always been happy with me but she’s always<br />

been there, supported, and loved me. She’s an<br />

incredible woman and soul mate.“<br />

Which are those ways in „He’s God“ the Lord<br />

shows you when seemingly having lost all<br />

strength?<br />

„I think of it as his spirit inside all of us that will always<br />

be the sole provider of strength and hope.“<br />

„Desperation“ was originally written by John Kay<br />

of Steppenwolf, why you decided to cover especially<br />

that song for the album?<br />

„Steppenwolf was my favourite band when I was like 9<br />

years old and have remained one of my favourites. I<br />

always wanted to cover one of their songs and ‚Desperation‘<br />

was always in the top 5 along with<br />

‚Snowblind Friend‘. We tried it a few times before but it<br />

wasn’t working for some reason. Then once we got<br />

down to business with the new material, the heavy<br />

blues vibe became more and more evident. So I was<br />

listening to ‚Desperation‘ again one day and ran it past<br />

Lee and Tim about giving it another try. We worked it a<br />

lot before it finally came around to what we wanted. I<br />

don’t like doing a cover unless I can really add something<br />

to it. I’ve never understood covering a song exactly<br />

like the original and not making it your own. But<br />

anyway, the song just really seemed to fit right in with<br />

the vibe and feel of the new album.“<br />

„As a dog returns to his vomit - So a fool repeats<br />

his folly“ are the very last lines of the title track<br />

7<br />

and of the album at all. What do those words mean<br />

to you?<br />

„I think we mostly covered this before. But to reiterate,<br />

those words have unfortunately played out in my life<br />

too many times. By 1997, I had<br />

pretty much wrecked my life. So I<br />

gave control of it over to Jesus<br />

Christ. If anything, I was certain he<br />

could handle it better than I had been doing. By 2002,<br />

I was starting to let certain influences back in that I’d<br />

broken away from. They seemed like little things at<br />

first, a little at a time. The kind of things most people<br />

look at and think: ‚Ah, no big deal‘. But that’s where<br />

the deception lays. It’s like continuing to drive your car<br />

towards a cliff and breaking through all the signs telling<br />

you the road’s closed. Eventually you run out of<br />

road, crash, and burn. Which is exactly what happened.<br />

By the end of 2006, I reached the end of the road<br />

and life crashed completely out of control. On the surface<br />

I probably didn’t look much different, but in spirit<br />

I’d completely fallen. I had not only returned to my vomit<br />

as the Proverb says, but I was lapping up every<br />

drop of it. I let my guard down to nothing but darkness<br />

around me squeezing out the light. So there’s much<br />

regret and repentance behind a lot of the lyrics. But<br />

there’s also the light of forgiveness and hope that God<br />

will help pick you up again.“<br />

Interview<br />

Could upcoming Place of Skulls releases possibly<br />

go different paths, musically and lyrically?<br />

„Absolutely. I never expect to make the next album the<br />

same as the last. It’ll definitely sound like Place of<br />

Skulls but depending on where life takes us, the next<br />

album will reflect it. The spiritual issues on ‚Dog‘ was<br />

something I had to write about.<br />

I hear comments all the time about how great ‚Nailed‘<br />

was or the first Pentagram album. Why don’t we do<br />

another album like that? But an album is only what it is<br />

at a certain time, nothing to add or take away. If we<br />

were still recording albums that sounded like the first<br />

one, I’d be pretty dissappointed in myself.“<br />

You are going to tour Europe again in April 2<strong>01</strong>1<br />

together with The Gates Of Slumber. Do you already<br />

know some official dates and venues?<br />

„Yeah, a press release is in the works and we’ll be<br />

posting the dates on our website soon.“<br />

I have to ask this question to understand your philosophy<br />

of life: don’t you think that God has much<br />

too often been an excuse for man’s mistakes?<br />

Don’t we loose individual responsibility when accepting<br />

all happenings to be His will?<br />

„Sometimes. We do lose individual responsibility when<br />

we claim God is the reason or cause of everything.<br />

The world tends to only want to take responsibility for<br />

the good things that happen but when something heavy<br />

goes down, violent or undesirable, then we ask how<br />

could a loving God let this happen. Our own free will is<br />

our own responsibility. Other than some kind of natural<br />

disaster, most bad things that happen are of man’s


fotos: Sven Mihlan<br />

own making. It’s our very own decision to act in a negative<br />

way that leads to negative results. Not so hard<br />

to understand really.“<br />

People have always been followed and killed for<br />

their belief. Is this the sense of religion?<br />

„It’s people’s misperceptions. What I find interesting<br />

about Christianity is that Jesus hated religion and came<br />

down heavy against it to the Pharisees & Sadducees.<br />

Religion’s about trying to earn God's approval by<br />

doing certain things on certain days, a certain number<br />

of times and so forth. But Christianity doesn’t put that<br />

load on people. Jesus was the blood sacrifice God required<br />

to cover sins because he was sinless. That’s<br />

why his last words on the cross were ‚it is finished‘.<br />

Obviously nobody’s perfect and we blow it just like<br />

everybody else. The difference is believing in the<br />

blood of Jesus. So you repent when you blow it, then<br />

continue growing where you’ve failed. There’s rest in<br />

that.“<br />

How do you feel about homosexuality?<br />

„I haven’t been condemned for the way I’ve sometimes<br />

chosen to live. So it’s not my place to condemn<br />

anyone either. But I also don’t have to agree with it,<br />

just as I don’t expect everyone to agree with my way<br />

of life. Regardless of how and why someone’s homosexual,<br />

the natural male and female human anatomy<br />

doesn’t perpetuate gay sex. From the looks of it, our<br />

genitals were meant to work in harmony with the opposite<br />

other. In other words, the rectum was designed<br />

for passing solid bodily wastenot for shoving a penis<br />

in. Sometimes nature does speak for itself. You ask!“<br />

How about the rumour that you have rejoined Pentagram?<br />

It would be the fourth time since 1 979 for<br />

you being a member of that cult band.<br />

„It’s no longer a rumour. I have rejoined but Place of<br />

Skulls is still my priority. Bobby needed help back in<br />

the springtime for a tour after Russ quit the band, so I<br />

filled in. Once I saw for myself that Bobby was sober<br />

and truly trying to maintain it, I was willing to talk. He<br />

simply needed help, I’m his friend, so we worked out a<br />

few details and here we are again.“<br />

Who had that strange idea to wear corpse paints,<br />

guess you were one of the first bands doing this?<br />

„When Joe and I met, we were always talking about<br />

putting a Doom or Sludge band together with a kind of<br />

Shock Rock vibe. Back in those days nobody ever<br />

heard of a Doom band. We’d just call it that because<br />

to us, that was the best way to describe the sound.<br />

But not since the early days of Alice Cooper, Kiss, and<br />

Arthur Brown had anybody done the make-up thing in<br />

a dark way. Most just looked like a bunch of chicks. So<br />

once we got Death Row lined-up, it simply evolved into<br />

this whole Doom Metal/Shock Rock thing. I think we<br />

took ourselves way too serious sometimes but that’s<br />

what we were into.<br />

Now all these Black Metal bands do the corpse paint<br />

and they all look fairly similar. Obviously we weren’t<br />

the first band to wear make-up but we were definitely<br />

8<br />

one of the first to put that twist on it.“<br />

Is this something you are ashamed of at today’s times?<br />

Interview<br />

„No, I’m not ashamed of it. It’s just<br />

what we were into at the time. The<br />

past is nothing but the stepping-stones to where we’re<br />

going and who we’re becoming.“<br />

Will there be a new Pentagram album with you on<br />

the guitar?<br />

„Yes, we just finished recording the new album only a<br />

couple of days ago. We’re still doing some production<br />

touch-ups and then it’s off to mastering by next week.<br />

It’s pretty amazing that Bobby and I are back together<br />

again. Neither of us ever dreamed we would be. But<br />

we’re both much different people than we were 15 or<br />

20 years ago. Greg Turley’s also in the band again<br />

which is really cool. He’s my nephew and was also on<br />

the Place of Skulls ‚With Vision‘ album back in 2003.<br />

I’m really glad he and I have this chance to play together<br />

again. Unfortunately, things kind of fell apart<br />

with Gary Isom at the last minute. It was essentially a<br />

time availability problem and our schedule for rehearsal<br />

and recording was very tight. It just couldn’t be helped<br />

so Tim Tomaselli filled in on drums.“<br />

Vice versa Bobby Liebling should have joined the<br />

current Death Row line-up again. What is to expect?<br />

„I agree, but things haven’t been so good between he<br />

and Joe Hasselvander the past few years. It would’ve<br />

been great to have the complete Death Row line-up<br />

together again. But it just didn’t happen.“<br />

Are there maybe plans to record another “Victor<br />

Griffin” soloing album?<br />

„I’d like to someday for sure. Don’t know if it’ll ever<br />

materializewe’ll see.“<br />

Thank you for spending time on this interview, the<br />

last words belong to you.<br />

„thanks to you and everyone who has given us their<br />

ear and a small piece of their time. It’s our honour!“<br />

text: Sven Mihlan


Omega Soul Stonebride<br />

Jud<br />

Abseits der großen Straßen und überfüllten<br />

Mega-Event-Gelände fand am<br />

20. August 2<strong>01</strong> 0 erstmals das gemütliche<br />

MISTY MOUNTAIN Festival statt,<br />

welches 250 Gäste nach Igensdorf<br />

knapp fünfzig Kilometer nördlich von<br />

Nürnberg lockte. Von Nebelschwaden<br />

keine Spur, dafür wurde die entlegene<br />

und von Wald umsäumte Bergspitze<br />

für einen Tag in Sonnenstrahlen, Musik<br />

und gute Laune getaucht.<br />

Punkt 1 6:30 Uhr eröffneten GEONOSIS<br />

aus Erlangen den Event mit ihrem angebluesten<br />

Retro-Rock und lockten bereits<br />

etliche Zuhörer vor die ebenerdige Bühne<br />

im Festivalzelt.<br />

Danach überzeugten die Nürnberger<br />

OMEGA SOUL mit den Songs ihres<br />

selbstproduzierten Albums „The Last Man<br />

On Earth“ und boten entsprechend eine<br />

Mischung aus psychedelischem Stoner<br />

und rauem Südstaaten-Swamp-Rock,<br />

was nicht zuletzt durch die kraftvolle Performance<br />

von Frontungetüm Thomas gesanglich<br />

unterstrichen wurde.<br />

Der erste Höhepunkt am frühen Abend<br />

war der Auftritt von OBELYSKKH, der<br />

Band um Festivalorganisator Thorsten.<br />

Auch ohne eine ordentliche Veröffentlichung<br />

bestätigte das Vierergespann erneut<br />

den ihnen vorauseilenden Ruf als<br />

intensive und zuweilen brachiale Psychedelic<br />

Stoner Doom Band. Etwaige soundtechnische<br />

Parallelen zu Electric Wizard<br />

aus England sind zwar nicht abzustreiten,<br />

der bloße Vergleich würde der Experimentierfreude<br />

der Band angesichts der<br />

stellenweise fiesen Shouts, des schleppenden<br />

Riffings und gelegentlicher Postrock-Anleihen<br />

absolut nicht gerecht<br />

werden. Es ist immer wieder faszinierend,<br />

wie Thorsten krakenähnlich sowohl Gitarre,<br />

Synthesizer und Theremin gleichzeitig<br />

bedient.<br />

Gleich im Anschluss heizten meine kroatischen<br />

Lieblinge STONEBRIDE die Stimmung<br />

unter dem Zeltdach fast bis zum<br />

Ausgabe Überkochen #4 -auf. Kategorie Die instrumentalen hier einfügen -Fä Seite<br />

higkeiten von Krnfa (Gesang), Tjemisir<br />

(Gitarre), Lenny (Bass) und Thee Steps<br />

(Schlagzeug) waren über jeden Zweifel<br />

erhaben und ließen nicht nur meinen<br />

Mund offen stehen. Als „Mixtur aus<br />

schwerem, vom Blues gefärbtem Sound,<br />

ambientem Trance Rock mit alternativen,<br />

psychedelischen Elementen, ruhigen<br />

Passagen und melodiösem Gesang“ bezeichnen<br />

die sympathischen Jungs selbst<br />

ihren Sound. Es ist aber viel mehr – von<br />

den 70ern inspirierter, mit heavy Riffs<br />

durchzogener Stonerrock, dessen Melodien<br />

sich tief in mein Gehirn einfräsen. Mit<br />

Hut und Mundharmonika im Anschlag erinnerte<br />

mich nicht nur das Äußere von<br />

Krnfa entfernt an Keith Caputo, auch der<br />

Gesang und das Gebaren standen dem<br />

(einstmaligen) Charisma des Life Of<br />

Agony Sängers kaum in etwas nach.<br />

Auch wenn JUD aus Berlin das Publikum<br />

danach mit ihrem in Ansätzen steinigen,<br />

meiner Meinung nach aber recht mainstreamigen<br />

Rock bei guter Laune hielt,<br />

konnte mich deren Musik nicht vor der<br />

Bühne halten, weshalb ich die Gelegenheit<br />

nutzte, um mich mit fränkischen<br />

Schmankerln für den restlichen Abend zu<br />

9<br />

stärken – Fleischpflanzerl, Nürnberger<br />

Bratwurst und Mettbrot. Alle sich vegetarisch/vegan<br />

ernährenden Musikfreunde<br />

hatten es an diesem Abend indes schwer,<br />

kulinarisch auf ihre Kosten zu kommen.<br />

SEVEN THAT SPELLS, ebenfalls aus<br />

Kroatien angereist, nahm ich nur von<br />

draußen wahr, weil<br />

deren Sound bereits<br />

aus der Ferne Live<br />

auf mich viel zu verhallt,<br />

stellenweise unstrukturiert<br />

und durch das wie<br />

angestochen quiekende Saxophon ziemlich<br />

noisig und anstrengend wirkte – dem<br />

Publikum schien es angesichts des zu<br />

diesem Zeitpunkt recht leeren Festivalaußengeländes<br />

gut gefallen zu haben.<br />

Erst bei UNION OF SLEEP begab ich<br />

mich erwartungsvoll zurück an den Ort<br />

des Geschehens, weil ich die Hagener<br />

Truppe bisher noch nie gesehen hatte<br />

und mich deren selbstbetiteltes Vinyl-only-<br />

Release neugierig auf die Liveumsetzung<br />

machte. Und sie enttäuschten mich zu<br />

keiner Sekunde, denn ihren Künstlernamen<br />

entsprechend zerlegten Frobelator<br />

(Bass), The Rocket (Gitarre), Raven<br />

(Schlagzeug), Fat Toni (Vocals) und Ash<br />

(Gitarre) die Bühne mit ihrem schweren<br />

und riffbetonten, überwiegend im moschbaren<br />

Midtempo-Bereich vorantreibenden<br />

Southern Style Berserker Metal in seine<br />

Einzelteile, frei nach dem Motto: Wir machen<br />

keine Gefangen – Druck, Druck und<br />

nochmals Druck!<br />

Insgesamt und überhaupt hinterließ das<br />

erste Misty Mountain Festival einen rundherum<br />

kugelrunden Eindruck auf mich.<br />

Die trotz des angenehm kleinen Rahmens<br />

superbe Organisation, der gute<br />

Sound und vor allem das entspannte Publikum<br />

sprechen für sich und machen gespannt<br />

auf das nächste Treffen in der<br />

idyllischen Einöde.<br />

text & fotos: Sven Mihlan<br />

Union Of Sleep


Hey Phil, vorweg nochmal Gratulation zum erneut sehr<br />

starken Album! Welche Songs von "Withered Shades"<br />

habt ihr denn in eure derzeitige Setlist aufgenommen<br />

und wie zünden jene Live?<br />

„Moin moin. Vielen Dank!! Wir haben eigentlich keine feste<br />

Setlist, sondern machen vor den meisten Gigs eine neue, je<br />

nach Spielzeit und wonach uns grad ist. Wir haben alle<br />

Songs des Albums bereits öfter live gespielt, und unserer<br />

Meinung nach funktionieren die auch alle gut aufder Bühne.<br />

Meistens eröffnen wir mit "Earth Expired", das ist ein guter<br />

Opener. Ansonsten glaube ich, dass "The Halls Of Sorrow"<br />

die besten Reaktion einfährt, so insgesamt.“<br />

Ein ziemlich brachialer Start also. Ich führe mir "Earth<br />

Expired" gerade nochmal zu Gemüte. Das Ding drückt,<br />

egal ob in den schnellen oder in den slow-mo Parts,<br />

wirklich mächtig. Definitiv gute Wahl. Trefflichst gewählt<br />

finde ich auch die makaberen Schweinelaute am Anfang<br />

von "Halo Of Worms". Sind jene der Soundkulisse eines<br />

realen Bauernhofs entnommen oder haben sie einen<br />

anderen Ursprung und was symbolisieren sie in diesem<br />

Song?<br />

„Das ist tatsächlich eine authentische Aufnahme einer<br />

Schweineschlachtung aus Andalusien. Dem Schwein wurde<br />

da mit dem Messer die Kehle durchgeschnitten. Der Song<br />

hat zwei verschiedene Botschaften, und eine davon<br />

kommentiert unsere Schweine-Gesellschaft. Darauf bezieht<br />

sich das Sample. Es symbolisiert einerseits die Ausbeutung<br />

der Massen als wären sie Zuchtvieh, und andererseits das,<br />

10<br />

was man mit Ausgabe den ganzen #4 - Kategorie Bonzenschweinen, hier einfügen - die Seitedafür 00<br />

verantwortlich sind, machen sollte. Und auch mit dem<br />

Herdenvieh, dass sich entsprechend für dumm verkaufen<br />

lässt und sich immer nur schön auf den<br />

eigenen Vorteil bedacht das Denken<br />

längst abgewöhnt hat.“<br />

Interview<br />

In deinen Worten schwingt jede Menge, für mich absolut<br />

nachvollziehbare, Abneigung gegenüber den Strukturen<br />

dieser Welt mit. Allein die alltäglich zu beobachtenden<br />

und spürbaren Missstände liefern eigentlich genug Stoff<br />

um damit dutzende Text- und Notenzeilen zu füllen.<br />

Welche weiteren Inspirationsquellen wirken sich<br />

darüber hinaus auf euer Text- und Songwriting aus und<br />

welche Stationen durchläuft bei euch ein Titel von einer<br />

anfänglichen Idee bis hin zum fertigen Musikstück?<br />

„Viele Inspirationen kommen direkt aus unserem Alltag,<br />

Erfahrungen mit dem täglichen zwischenmenschlichen<br />

Schlachtfeld. Die Songs sind überwiegend autobiografisch.<br />

Der Prozess sieht eigentlich immer so aus, dass Jan, Olly<br />

und ich zu dritt an den Riffs schrauben, wobei sich jeder<br />

einbringt. Fertige Abschnitte lassen wir meist mehrere<br />

Wochen ruhen ohne sie uns anzuhören, um sie mit Abstand<br />

besser beurteilen zu können. Wenn wir damit weitestgehend<br />

fertig sind, arbeiten wir mit Vocals und Schlagzeug am<br />

Arrangement, wobei wir da die Ergebnisse auch immer<br />

wieder ruhen lassen. Auf diese Weise dauert es meistens<br />

einige Monate bis ein Song wirklich fertig ist. Selten sogar<br />

Jahre. Wirjammen nie, es ist ein wirklicherSchreibprozess.“<br />

Die Qualität und vor allem die interessanten Wendungen<br />

in euren Songs sprechen definitiv für diese langwierige<br />

Arbeitsweise. An welchem all eurer Tracks habt ihr den<br />

foto: Geert van Mook


is jetzt am längsten geschraubt u. welcher Titel der<br />

aktuellen Scheibe ist für dich aus autobiografischer<br />

Sicht der emotionalste?<br />

„Am längsten haben wir definitiv für "Halo Of Worms"<br />

gebraucht: den haben wir gleich nach dem Release von<br />

"Stream Of Misery" angefangen und erst kurz vor dem<br />

Studiotermin fertig gekriegt. Zweieinhalb Jahre also.<br />

Allerdings haben wir nicht ununterbrochen dran gearbeitet.<br />

Wir hatten ihn schon fast fertig, dann alles bis auf 2 Riffs in<br />

die Tonne gepfeffert und später noch mal von vorn<br />

angefangen. Ich würde sagen, dieser Song hat auch den<br />

emotionalsten Text, wenn ich mich festlegen müsste.<br />

Allerdings nur insofern, als dass er wohl der persönlichste<br />

und der konkreteste Song ist, was den Inhalt angeht. Die<br />

anderen Texte sind etwas globaler, aber deshalb nicht<br />

wirklich wenigeremotional.“<br />

Das morbide Coverartwork von „Withered Shades“<br />

wurde, wie bereits zuvor das von „Nostrae Mortis<br />

Signaculum“, von Dusan Belohlavek gefertigt. Wie kam<br />

diese Zusammenarbeit einst zustande? Hat er noch bei<br />

Covern anderer Bands Hand angelegt und handelt es<br />

sich bei ihm eigentlich um jenen Dusan Belohlavek, der<br />

von 2000-20<strong>01</strong> bei euren Hamburger Death Metal<br />

Landsmännern Sufferage das Mikro begrunzte?<br />

„Haha, ja, das ist tatsächlich der Dusan Belohlavek. Mit<br />

Sufferage sind wir gut befreundet, aber wir haben uns erst<br />

kennen gelernt, als der Dusan da schon draußen war. Wir<br />

haben uns erstmals auf einem unserer ersten Konzerte hier<br />

in Hamburg getroffen, und das war so eine Art Symbiose: er<br />

war begeistert von Ophis und wir waren begeistert von<br />

seinen Bildern. Also haben wir ihn gefragt, ob wir eins davon<br />

für unsere "Nostrae..." Scheibe benutzen können, die wir<br />

damals gerade aufnahmen. Seither sind wir gute Freunde,<br />

auch wenn erschon lange nicht mehrin Hamburg wohnt. Ich<br />

finde, sein Stil passt sehr gut zu uns. Er malt sehr roh und<br />

minimalistisch, und das sind unsere Songs ja irgendwie<br />

auch. Er hat noch das Cover für die Split-EP von o.68 und<br />

Amelotatist gemacht, und das Cover vom neuen<br />

Medecophobic Album. Ansonsten hat er für andere Bands<br />

glaub ich nur Fotos gemacht. Normalerweise malt er<br />

foto: Peter Hasch<br />

11<br />

überwiegend freie Bilderund macht was fürFanzines.“<br />

Da wir eben über alte Hanseaten Combos reden... So<br />

weit ich weiß, begann Deine<br />

metallische Laufbahn am<br />

Schlagzeug bei Rain Of Ashes.<br />

Euren damaligen Stil beschreibt ihr<br />

auf eurer Homepage als eine Mischung aus Thrash<br />

Metal und Hardcore. Warum habt ihr euch danach<br />

gerade dem Death Doom zugewandt, was war für<br />

deinen Wechsel von der Schießbude an die„ Axt<br />

ausschlaggebend und schwingst Du auch heute<br />

manchmal noch die Sticks?<br />

Interview<br />

„Vor Rain Of Ashes hab ich auch schon in anderen Bands<br />

gespielt, aber die sind quasi nirgends in Erscheinung<br />

getreten, von daher kann man diese Band schon als<br />

Startschuß bezeichnen, ja. Ich hab mich nicht danach,<br />

sondern während dessen dem Doom zugewandt. Das war<br />

keine bewusste Entscheidung. Ich hab halt neben dem<br />

Gitarristen für Rain Of Ashes auch Songs geschrieben,<br />

obwohl ich der Drummer war. Und da kam es sehr häufig<br />

vor, dass ich Ideen und Riffs hatte, die mehr in die langsame<br />

Ecke gingen und nicht wirklich zur Band passten. Ich hätt's<br />

schade gefunden, das wegzuwerfen, also hab ich 20<strong>01</strong><br />

Ophis als Nebenprojekt gegründet und ne Weile beides<br />

parallel betrieben. Bei Ophis habe ich Gitarre und Gesang<br />

übernommen, weil ich erstens mal was anderes machen<br />

wollte, und zweitens weil ich anfangs deralleinige Songwriter<br />

war. Als Drummer hätte ich da zu viel abgeben und erklären<br />

müssen. Irgendwann merkte ich dann, dass ich mich mit<br />

Doom besser selbst ausdrücken und verwirklichen kann als<br />

mit Thrash, auch wenn ich diese Mucke immer noch mag.<br />

Mit Rain OfAshes ging es für mich irgendwann nicht mehr<br />

vorwärts, also bin ich dann da ausgestiegen. Seitdem<br />

besitze ich kein Drumkit mehr. Ganz selten setz ich mal<br />

alleine an Nils' Kit und baller ein wenig rum. Aber aktiv<br />

spielen tu ich eigentlich nicht mehr.“<br />

Withered Shades wurde über Solitude Productions<br />

veröffentlicht. Wie seid ihr an diesen Plattendeal<br />

gekommen, habt ihr euch für mehrere Alben aneinander<br />

gebunden und wie zufrieden seid ihr bis jetzt mit der


Arbeit des russischen Vorzeige Doom Labels?<br />

„Wir sind den ganz klassischen Weg gegangen und haben<br />

eine Promo-CD an diverse Labels geschickt. Wir hatten<br />

mehrere Interessenten, aber Solitude haben von allen das<br />

konkreteste Angebot gemacht, also haben wir da<br />

unterschrieben. Bislang nur für ein Album, das machen wir<br />

immer so, weil man erstens bei Underground-Labels halt<br />

auch viel Pech haben kann und wir uns zweitens auch nicht<br />

zeitlichen Veröffentlichungsplänen unterwerfen wollen. Ein<br />

Album ist halt fertig wenn es fertig ist, und nicht wenn ein<br />

Label was neues veröffentlichen will. Bislang sind wir absolut<br />

zufrieden mit Solitude, sie machen einen sehrguten Job. Mal<br />

schauen, wie sich die Zukunft entwickelt.“<br />

Für 2<strong>01</strong> 0 war ja eigentlich noch ein Vinyl-Release über<br />

Total Metal Productions geplant. Wie ist den<br />

diesbezüglich der Stand der Dinge?<br />

„TMP haben uns versetzt und die Sache abgeblasen.<br />

Grundsätzlich nicht so schlimm, Vinyl ist halt teuer und<br />

solche kleinen UG-Labels können halt auch mal kurzfristig<br />

finanzielle Probleme kriegen. Allerdings hat es uns schon<br />

etwas angepisst, dass sie uns das erst aufAnfrage mitteilten,<br />

als der Release langsam mal losgehen sollte, denn zu der<br />

Zeit hatten wir schon Vorbestellungen. Wir sind jetzt auf der<br />

Suche nach einem Ersatz. Wir haben mit mehreren Labels<br />

gesprochen, leider sieht es überall schlecht aus, weil zwar<br />

alle Firmen Bock drauf haben, aber das Doppelvinyl<br />

scheuen. Ein paar Möglichkeiten haben wir noch offen, so<br />

dass noch Hoffnung auf ne LP besteht, aber garantieren<br />

können wirdas nicht mehr. Schon scheiße.“<br />

Ahh... wirklich Mist, da hat man als Langrillen-Junkie<br />

wiedermal das Nachsehen. Das Cover kommt bestimmt<br />

ziemlich fett im Großformat. An einer Doppelscheibe<br />

führt aber eben, bei längeren Songs und vor allem ohne<br />

Klangverluste hinnehmen zu müssen, kein Weg vorbei.<br />

Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt.<br />

Vielleicht geht da ja noch was. Welche<br />

Veröffentlichungen anderer Künstler haben dich denn,<br />

wenn du das sich dem Ende neigende Jahr Revue<br />

passieren lässt, am meisten überzeugt und was waren<br />

deiner Ansicht nach die nachhaltigsten Live-Momente<br />

mit Ophis?<br />

„An neuen Platten haben mich dieses Jahr sehr begeistert:<br />

Triptykon – „Eparistera Daimones“, Remembrance – „Fall,<br />

Obsidian Night“, Akelei – „De Zwaarte von het Doorstane“<br />

und das neue Demo von Pantheist! Ansonsten haben mich<br />

eher nur Platten begeistert, die nicht aus diesem Jahr<br />

stammen. Die neue Maiden ist übrigens mal richtig schäbig!<br />

Die nachhaltigsten Gigs mit Ophis waren für mich persönlich<br />

auf jeden Fall in Paderborn, vor ein paar Wochen in<br />

Hamburg, und vor allem der Gig in Paris. Klasse Show,<br />

klasse Bands, klasse Fans. Und natürlich ne geile Stadt. Wir<br />

hatten eigentlich erwartet, dass uns in Frankreich kein<br />

Schwein kennt, weil wir nie viel Feedback von dort<br />

bekommen haben, aber das war definitiv ein Irrtum und<br />

natürlich eine positive Überraschung. Schade war, dass wir<br />

für’s Doom Shall Rise absagen mussten, aber das dürfte ja<br />

fürCalliophis nurvon Vorteil gewesen sein, hehe“<br />

Haha... da hast Du definitiv recht, Mann! Ich wollt<br />

eigentlich auch zuerst die Burschen von Calliophis<br />

12<br />

interviewen, aber seit dem Doom Shall Rise Gig sind die<br />

ziemlich abgehoben und lassen keinen mehr so leicht<br />

an sich ran... haha. Ist aber wirklich so, dass wir im Zuge<br />

der Bandausfälle unsere Chance<br />

bekommen haben. Ein bisschen<br />

Ironie liegt jedoch schon in dem<br />

Ganzen, denn wir durften<br />

ausgerechnet für Grieving Age einspringen, welche ich<br />

wirklich sehr gern live gesehen hätte. Von den<br />

französischen Doomheads wissen wir auch nur Gutes<br />

zu berichten. So weit ich weiß, habt ihr ja mit Ataraxie<br />

und Fatum Elisum zusammen gezockt. Zwei ganz starke<br />

Vertreter ihrer Zunft, wie ich finde.<br />

Interview<br />

„Allerdings, die beiden Bands sind echte Granaten. Wir<br />

planen weitere Gigs mit Ataraxie und werden die Band<br />

wahrscheinlich auch nächstes Jahr erstmals nach<br />

Deutschland holen.“<br />

O.K. Phil, hat mich riesig gefreut, dir ein wenig auf den<br />

Zahn fühlen zu dürfen. Hoffe man läuft sich im nächsten<br />

Jahr mal persönlich über den Weg. In diesem Sinne<br />

wünsch ich dir und Ophis auf jeden Fall vorweg alles<br />

Gute und viel Erfolg für 2<strong>01</strong>1 und übergebe den letzten<br />

Abschnitt unbedruckten Papiers, deinen<br />

abschließenden Worten...<br />

„Ich danke Dir und der Doom Metal Front für den Support<br />

über die letzten Jahre! Haltet den Doom sauber. Helm auf,<br />

Gasmaske drüber, und raus in den Kotsturm!“<br />

text: Thomas Meusel<br />

foto: Sven Mihlan


Hey Pete, you are Ausgabe right back #4 - home Kategorie in London hier einfügen from- Seite the 00<br />

tour with Eagle Twin. How are you doing now and<br />

what impressions did you collect?<br />

„So yes, that's right we have been back about a week now<br />

since the Eagle Twin tour came to an end in Barcelona. As<br />

tours go it was okay, but I wouldn't say that we had the<br />

most amazing time, way too much business and not<br />

enough pleasure. Some of this was due to me taking on<br />

the driving responsibilities ofthe tour, so I am in part to blame,<br />

and with the drives between each show being so long<br />

it was hard. Our days consisted ofdriving between 6 and 8<br />

hours, arriving at the venue, sound checking, eating, playing<br />

the show and then going to the hotel to sleep only to<br />

then repeat the same routine the following day.<br />

As far as impressions go we have been left with the desire<br />

to tour on our own and play with local bands in each town<br />

at least that way we will get to hear the local talent. In<br />

terms of putting this in practise we are already discussing<br />

opportunities to return to Spain, Portugal, Holland, and<br />

Germany while also heading up into new unexplored territories<br />

ofScandanavia.<br />

We are very excited at the prospect of doing this on our<br />

own, but for us so far I would have to say Germany has<br />

been the best place to play. This is partially based on having<br />

toured there during September. We made some amazing<br />

friends on that tour something that was difficult to<br />

repeat due to the rigorous schedule ofthe Eagle Twin tour.<br />

Another outcome to having been on the road for nearly two<br />

months in Europe is that we realise how shit the UK is for<br />

shows, in terms of attendance at least and promotional<br />

support. Also we found there was so much to see and<br />

wonder at through many of the cities we visited across Europe.<br />

They at least haven't as yet been transformed into<br />

the despicable pedestrianised shopping malls that can be<br />

found across the UK. Across the two months I would say<br />

playing in Leipzig, Nuremberg, Corunna in Spain, and Geneva,<br />

all the shows we did with Toner Low and Switchblade<br />

and driving through Portugal were the highlights.“<br />

I lively remember that awesome gig here in Leipzig.<br />

Haven't you felt kind of crowded in that very well visited<br />

pub called "Helheim"? Why you decided not to<br />

use the whole backline brought with you?<br />

„Well, it was a really great surprise to us, when we arrived<br />

at Helheim in Leipzig I really thought this would be another<br />

of those bar shows that wouldn't amount to very much.<br />

Perhaps that's the pessimist in me, always thinking the<br />

worst. In fact I thought we would probably play in front of<br />

the bar manager and one man and his dog, so we were totally<br />

surprised when we saw that so many people were coming<br />

in. As it turned out it was very crowded but we were<br />

really blown away by the attendance level, as well as by<br />

the response from the crowd. And yes we had to scale<br />

back with respect to the backline but that was only because<br />

the PA in Helheim was so under powered, in the end we<br />

could only play through three amps and cabs, I think that<br />

was the lowest amount of equipment we have ever used.<br />

Nevertheless we loved it, I told the owner he does need to<br />

sort out the PA though, it was hard work to be heard even<br />

when I was trying to sing my loudest. Needless to say<br />

neighbours sill complained about the volume. We would<br />

most certainly choose playing there again though, everyone<br />

we met were so so welcoming. It was a really great day<br />

13<br />

„...the concept for ‚Baron Citadel‘<br />

was based on our interest in<br />

Haitian Vodou...“<br />

Interview<br />

foto: P. Petrocelli


foto: Sven Mihlan<br />

and a highlight to our september tour.“<br />

Do you remember that strange guy dancing wildly<br />

around you and the microfon stand while the crowd<br />

was more into headbanging, wasn't that at least somewhat<br />

annoying?<br />

„Absolutely not, it was great to see someone have no inhibitions.<br />

What was annoying was when he hassled us continously<br />

for a freebie after we had finished.“<br />

Haha, he's known for this, hopefully you got rid of him.<br />

By the way, both tours were to promote your third and<br />

brandnew album "Baron Citadel", released via Black<br />

Axis Records. Why not via Withered Hands again but<br />

under your own banner instead?<br />

„Yes Sven, Black Axis Records is our own label. We didn't<br />

want Donny at Withered Hand Records to be handling our<br />

releases anymore because we wanted to keep track of all<br />

sales. Don't get me wrong there is no one more trustworthy<br />

than Donny, but he was using Shellshock to distribute the<br />

album and they never provided any information to us because<br />

we were not the account holder. Also we wanted to<br />

branch out and release other band's material, the next<br />

thing being a Pombagira/Windhand split 12". Windhand<br />

fuckin rule, and are in my humble opinion one of the best<br />

bands out there.<br />

With respect to us touring on the back of ‚Baron Citadel‘,<br />

yes you are correct the two tours we have just completed<br />

have been for that album but more tours will follow next year<br />

because we would like to be able to play more than one<br />

song from the album, and only by headlining are we really<br />

able to do that. So ‚Baron Citadel‘ songs will be around for<br />

some time yet.“<br />

As it should be, because all four songs of "Baron Citadel"<br />

are worth to be listened, so looking forward to a<br />

headlining show of Pombagira next year... At "Black<br />

Axis Abraxas" times you had still worked as a three<br />

piece band with Donny on the bass, now you have<br />

shrunken to family business with your wife Carolyn.<br />

Had Donny's leaving anything to do with the label<br />

change?<br />

„No not at all. In fact, by the time Black Axis Abraxas was<br />

released he had already left the band. Him leaving has never<br />

effected our friendship and he has continued to support<br />

what we are doing. Both Carolyn and myselfregard Donny<br />

as one ofour closest friends.“<br />

And even without him on the bass guitar you manage<br />

14<br />

to sound just like a low, downtuned and almost droning<br />

Sludge bastard, on the new album<br />

and at live performances as<br />

well - any explanation for that phenomenon?<br />

Interview<br />

„Yeah well, Donny said when he left that we didn't need a<br />

bass player. At the time we weren't quite ready to agree<br />

with him so continued to look for a bass player. We then<br />

found Mark ofcourse, who was in the band for around nine<br />

months or so. It was only after we kicked him out that we<br />

decided to try the band as a two piece. At our first show as<br />

a two piece we received a better reaction than any other<br />

show we had played. That was the beginning of Pombagira<br />

as people know us now. We continued to build up our<br />

backline to accentuate the bass that we had lost. We continue<br />

to have plans to grow our backline but we need the<br />

venues to be able to fit it all into. We have had a good time<br />

doing it though.<br />

This could definitely become a problem, isn't it somewhat<br />

like tube amp addiction? How should your dream<br />

backline look like?<br />

„The dream backline, well, we have alot but it would be nice<br />

to hear all 15 amps running together. That would however<br />

make it bigger than a typical Sunn gig and where the<br />

hell would we play, I mean we aren't as big as a band like<br />

Sunn. Then you also have the drums, we would need a<br />

massive PA to make sure Carolyn could be heard. If money,<br />

transport and popularity didn't come into it the dream<br />

backline, I think I would have the following: 6 Sunn Model<br />

TS, 2 Laney Supergroup, 2 Simms Watts, 4 Ampeg SVTS,<br />

3 Orange OR120, 2 Laney Klipp, 4 Impact by Status amps,<br />

2 West Fillmore amps. That's my wish list, we have at least<br />

one of all these amps, but that is what I would like as a<br />

dream backline.“<br />

Wow, then you would become the very first acoustic<br />

demolition company - already at my last Sunn gig I<br />

was afraid the venue would not stand their "tiny"<br />

equipment, but you would burst the building when<br />

playing "Baron Citadel" songs with that backline. I'm<br />

so much looking forward to this day! And honestly<br />

said, your songs are more diversified as they vary<br />

from droning sluggish parts over rhythmic sludge<br />

sections to at times atmospheric, almost postrocking<br />

elements. How did the songs of your actual album<br />

evolve, by jamming or writing songs in a classical<br />

way?<br />

„Actually the song writing process usually follows this route,<br />

I write some riffs with a rough idea on how things should<br />

progress. I then show those ideas to Carolyn who says yes<br />

or no. We then argue over what we think is the best, we<br />

aren't always in agreement, but by the time we get to the final<br />

version we are always happy with the outcome. It can<br />

be stressful though, and I have to say I wish it was easier,<br />

but at the end of the day what we produce is better than<br />

the two of us enforcing our own single opinion upon the<br />

other. In terms of how riffs come about is an interesting<br />

thing, usually I wake up in the morning with an idea, or I<br />

can feel a rifftaking shape in my mind before I ever pick up<br />

a guitar. I can see in my mind's eye the ‚shape‘ or ‚contours‘<br />

of the riff on the neck of the guitar. It however takes<br />

on a life of it's own and it becomes a visceral experience. I


know how this must read, like I am trying to make something<br />

out of nothing, but for instance while touring with Eagle<br />

Twin the songs took on a life of their own. I can only<br />

liken it to the experiences of nearly being possessed by a<br />

Vodou spirit while in Haiti. The mind empties and your sight<br />

shifts and suddenly you can see spectrums of sound and<br />

light that would otherwise remain obscured by the mundane<br />

existence of life. The body becomes light and the tonal<br />

qualities exude a beauty that allows for the acceptance of<br />

something other than the norm.“<br />

Firstly I thought "Baron Citadel" is a conceptional album<br />

when reading the album's title while looking at<br />

the cover artwork, which is much more artful in comparison<br />

to the first two albums. Is this accidental?<br />

Who done the beautiful artwork?<br />

„The artwork was done by this very talented guy called Michael<br />

Cowell from Nottingham. I had seen a poster he had<br />

made for Loud Howls festival this year and was taken<br />

aback by it that I knew I had to use him. We were really<br />

pleased with the outcome. I have to say I am still down<br />

with the artwork that Carolyn did for ‚The Crooked Path‘.<br />

Exceptionally different from anything else I have ever seen.<br />

On ‚Black Axis Abraxas‘ we used artwork by Deville as well<br />

as original victorian prints that we actually own. I do think<br />

however that the artwork keys into the album better on ‚Baron<br />

Citadel‘ than any other album, it compliments the concept<br />

we had. Not sure what we will use for our next album,<br />

preliminary title being ‚Summon‘.“<br />

Please tell us about the concept of "Baron Citadel".<br />

„Well, the concept for ‚Baron Citadel‘ was based on our interest<br />

in Haitian Vodou and the Brazilian religion and in<br />

particular those spirits concerned with the crossroads. The<br />

Baron Citadel is the archetype for Baron Samedhi, Carrefour<br />

and Exu, Pombagira's consort. Each song on the album<br />

marks the ritual progression towards congressing with<br />

the spirits. As the Baron Citadel is death personfied one<br />

must not only request an audience with him, but give praise<br />

to the dead and those who have walked the crooked<br />

path before. That's why the next album will be called ‚Sum-<br />

15<br />

mon‘, each album addresses aspects of sorcerous practice.<br />

Each album facilitates the coming together<br />

of the living and the dead. The<br />

tone that we muster on the album is<br />

another aspect of our call to the elder<br />

gods. Each song in its own way encapsulates<br />

the nuance of ritual practice, and conveys some of<br />

the experiences I have had as a practitioner.“<br />

Interview<br />

That's very interesting. Which experiences have you<br />

had, especially those processed within the actual album's<br />

songs?<br />

„Well some of this are confidential and I wouldn't want to<br />

talk about them openly, when I see you next, Sven, we'll<br />

have a chat about it. That's not to say I can't talk about it<br />

all, so yeah the process by which the spirits are conjured<br />

has interested me for many years, you might call it the mechanics<br />

of ritual practise. When attending a Vodou ceremony<br />

in the north of Haiti a few years ago the procedures to<br />

summon involving the music, the incantations, the dancing<br />

all contributed towards lifting the veil between the visible<br />

and invisible worlds. The generous use of rum to not only<br />

annoint the person but also the ground ofthe ritual precinct<br />

is also used as a regular reference in our songs.<br />

In contrast to the relaxed family affair of calling the spirits<br />

into a public arena, I have also been involved with magical<br />

order The Dragon's Column, an organisation that I set up<br />

back in the early nineties. The work of the Order focussed<br />

on the Ophidian myseries, or in other words those mysteries<br />

concerning snakes, a very common motif found in religions<br />

such as Vodou. We gathered regularly in a wooded<br />

glade and worked through many hours of ritual practice<br />

across a couple of years. As an outcome of the work that<br />

the four ofus did a full 800 page unpublished grimoire was<br />

written by magical associate Andrew Chumbley. Some<br />

may have heard of this magister, his books tend to sell for<br />

thousands ofpounds, he died a few years back now at the<br />

age of37. He was a good friend and compatriot but over a<br />

period oftime his ego became too much for me. In the time<br />

I was an active member of the order we worked with other<br />

organisations as well including the public head of Aleister<br />

Crowley's Typhonian OTO. Again the preparation to con-<br />

fotos: Sven Mihlan


struct the circles, ritual site, so as to successfully summon<br />

the elder gods has left an indelible mark on me.“<br />

So all three albums, including "Baron Citadel", are somewhat<br />

like ritual instructions or are they rather to be<br />

compared with a retreat diary telling about your miraculous<br />

experiences?<br />

„Yes I suppose that's exactly what they are, a reimagining<br />

and remembering ofwhat has been experienced.“<br />

How do you feel when playing the songs live, is it like<br />

living through those miraculous experiences again,<br />

comparable to a flashback?<br />

„Well, it would be kind of cool to think of the experience as<br />

something comparable to your question, but in fact when<br />

playing the songs it is the moment that overwhelms both of<br />

us, the volume, the tone, and the lyrics. We have no time<br />

to reflect but instead we wish to embrace the excitement of<br />

the moment, of performing, watching the audience to see<br />

how they are reacting. Sometimes it can be the little things<br />

for example scanning the crowd to see how many people<br />

have their fingers in the ears, or how many heads are nodding<br />

etc. You give yourself over to the feeling that we are<br />

all in this together. That makes it unbeatable. Saying that, I<br />

did while on tour with Eagle Twin in October and November<br />

begin to feel the routine of playing every night opened<br />

up an intimate connection to my previous experiences. By<br />

the end ofthe tour I began to feel how I did when participating<br />

in Vodou ceremonies in Haiti. The heaviness of presence,<br />

the darkness enveloping the identity of one as<br />

something begins to mount the soul. It was an incredible<br />

experience and one that I have not had since those days<br />

when I walked down dirt tracks and people would stop and<br />

tell me that there are spirits of all kinds and demeanours<br />

around us all the time. That as much as I wanted to see<br />

them they were watching and would meet me along the<br />

way. To realise the coming together of the spiritual domain<br />

with the music we play has been one of the highlights of<br />

playing in Pombagira.“<br />

I for myself can say that I enjoyed every second of<br />

your live performance too! Let's dig through your musicial<br />

history a little bit: You've been involved in the<br />

London underground scene for many years now,<br />

when did you start to listen to Metal respectively<br />

Doom stuff? Which had been your initial faves?<br />

„I started to listen to bands like Hawkwind and Pink Floyd<br />

when I was 10-12 years old, so that would around 1975. I<br />

would say that's where my psych influences come from,<br />

and these continue to be firm favourites. The first record<br />

that was bought for me was T-Rex ‚Electric Warrior‘, my<br />

Gran bought it for me because I thought the cover looked<br />

cool, I was seven at the time. That record also continues to<br />

be a firm favourite of mine. In terms of Doom, I suppose I<br />

was listening to Black Sabbath when I was 14-15, but my<br />

heart was with Motorhead. The first show I ever went to<br />

was in 1979 and it was a festival being held as part of Motorhead's<br />

Bomber tour, it was called The Brain Damage<br />

Party and had Motorhead, Saxon, Girlschool, Angel Witch,<br />

White Spirit, Vardis and Mythras if my memory serves me<br />

correctly. From 79-85 I was only listening to faster music<br />

like Venom, Celtic Frost etc. The first real contemporary<br />

16<br />

Doom I got into was Candlemass. I never really liked Trouble,<br />

perhaps the Christian rumoured association at the time<br />

didn't sit well with me. I probably didn't listen too much else<br />

other than Hardcore and Grind from 87-90, with the exception<br />

of Melvins. Those early records<br />

are just amazing, I also loved Confessor<br />

when I heard the demo. The time<br />

signatures just blew my mind. After this<br />

it was Sleep, Greenmachine, early Boris, Grief, Bongzilla<br />

well you probably get my drift. The main band though that I<br />

return to is Sleep, ‚Jerusalem‘ in particular. That record<br />

continues to be my main benchmark for any music we write.<br />

Nowadays I love Sunn, Electric Wizard, St.Vitus, Ocean<br />

Chief, Windhand, Toner Low and in comparison to the 90s<br />

I hate what Boris do now, despise Cathedral, just bloody<br />

awful, well I have always thought that, not into Ramesses<br />

either although we are good friends with them. But to go<br />

back to the original question I would say Sleep and Candelmass,<br />

but more important to me than these bands are<br />

groups like Amun Duul II, Edgar Broughton Band, and Pink<br />

Floyd - true pioneers!“<br />

Interview<br />

And when have you started making music, which was<br />

your very first band?<br />

„The first band I actually tried to play in was a band called<br />

Antichrist in 1984. To be honest I couldn't actually play guitar<br />

at all, it had the drummer from Punk/Hardcore AYS in it,<br />

a french bass player and Jason L, who went onto record<br />

three tracks as Antichrist in '87 with members of Unseen<br />

Terror and Heresy. I was way out of my league compared<br />

to the other members in the band. I formed my own band<br />

in 1985, we were called Azag-Thoth. We did one demo as<br />

a three piece, the other two members were friends who lived<br />

locally, at this point in time I was playing bass and singing.<br />

My main influences at this point were Venom,<br />

Hellhammer and Celtic Frost. Soon after the demo was recorded<br />

the other two members left, they weren't really into<br />

the music I was listening too, they just didn't really get it. It<br />

would take another two years before I would find adequate<br />

replacements. The drummer was Shane Embury who was<br />

about to join Napalm Death, it was 1987. I also joined Unseen<br />

Terror around the same time since Shane was in it<br />

that as well. Azag-Thoth recorded a second demo in Rich<br />

Bitch studios in Birmingham where the early Napalm<br />

Death recordings took place. The demo was called ‚Shredded<br />

Flesh‘. At the time we had a lot of interest, including<br />

Motorhead's management. The band would come to<br />

nothing, but the guys from Nunslaughter eventually released<br />

a vinyl version ofthe demo on a split 12" with the Terorizer<br />

demo being the other side.“<br />

foto: Sven Mihlan


foto: Sven Mihlan<br />

Very interesting, you have a similar musical background<br />

and evolution like me. Why are you digging<br />

this sludgy and slow stuff much more now than blasting<br />

Metal?<br />

„I had actively been involved in the Punk scene over the<br />

last twenty years. Having played in political bands Scalplock<br />

and then Flyblown I felt that I was beginning to repeat<br />

myself with respect to my politics. This was further<br />

compounded by feeling disenchanted with the insular and<br />

rather conservative attitude that the punk scene in the UK<br />

developed. The politics seemed to have been sacrificed for<br />

drinking and getting waisted. Of course the music was also<br />

repetitive which I also love but without the right the people<br />

in the band I began to wonder what how long I could<br />

continue with it. I had always listened to 60s Psych and<br />

70s Rock, in particular Kraut Rock, so it was a natural choice<br />

to return to my childhood routes. This coincided with<br />

meeting Carolyn who was at the time playing in a London<br />

wannabe St.Vitus style band. I joined the band on bass but<br />

then left because I couldn't deal with all the arguing that<br />

took place between her and her partner at the time. We<br />

then started to seeing each other and the rest as you might<br />

say is history. We began talking about doing a slow band<br />

and that's how Pombagira came about. Being able to play<br />

beyond the confines of a d-beat was liberating and I found<br />

myself no longer constrained by needing to play short<br />

songs. The extremity of music is something I have naturally<br />

been drawn too, whether it is noise-not-music Crust or<br />

Sunn, and for me and Carolyn we feel that the band is still<br />

an extreme band. I love playing slow more than anything I<br />

have ever done, the opportunity to open up your mind and<br />

let the riffs take you on a journey is sublime and beautiful.<br />

A friend ofmine came to see us in Leeds recently and described<br />

us a cross between Flux of Pink Indians and Sleep,<br />

now I'm not sure exactly how someone comes to decide<br />

that, but I was happy to hear that people still hear something<br />

Punk in what we do as well. Our love for everything<br />

slow and low has been compounded by meeting the most<br />

amazing array of people. Unlike many of the punks we<br />

know in London, people are genuinely interested in what's<br />

going on in your world, they don't just talk about themselves.<br />

I think that has been the best part of our experience,<br />

the people we have met along the way, that's what makes<br />

playing in Pombagira so worth it. I mean that morning I<br />

spent talking to you Sven at Helheim about German social<br />

and political issues was fantastic. We feel very fortunate to<br />

have the opportunity to travel, play the music we love, and<br />

meet great individuals.“<br />

As you say, curiosity, empathy and patience are the<br />

fundaments for both slow music and profound con-<br />

17<br />

versations. That's definitely one reason why I prefer<br />

the slow stuff underground scene much more too as<br />

there's no need for self-expression and boasting, just<br />

bands and fans enjoying hand made<br />

music, which refers to their hearts<br />

and souls briefly. By the way,<br />

you have joined our actual DMF<br />

compilation with the title track of "Baron Citadel". Do<br />

you think that it's representative for the UK respectively<br />

the Irish Doom scene? Surprisingly there's more<br />

sludgy, droning and Death Doom than traditional old<br />

school stuff, any explanation for that?<br />

„Well, I think the explanation for the popularity in Sludge is<br />

due to many of the people who play that style have been<br />

heavily involved in the Hardcore Punk scene. As a consequence<br />

the kind of music they play is far more in the vein<br />

of EyeHateGod. I understand why this is because it appeals<br />

to a cross over crowd, those who listen to Hardcore<br />

and Doom. I think this style has always been commanded<br />

greater popularity than other Doom genres across the last<br />

20 years. Today in the UK bands who might be regarded<br />

as more traditional such as Witchsorrow and Serpent Venom<br />

continue to be in the minority. This of course works<br />

well for these bands, since the unique quality of these<br />

bands would be lost if there were alot of them. I also think<br />

because ofthe lack ofreal Metal heads in the Doom scene<br />

that you don't get bands trying to do Candlemass or Trouble<br />

for example. The scene here is pretty diverse and is<br />

very regional with respecto styles that are played.“<br />

And London itself, is there an active underground<br />

Doom scene existing - bands, gigs and festivals?<br />

Where should I go when there?<br />

„Well, to my mind there doesn't seem to be a scene in London.<br />

Ifshows are taking place I may not be the best person<br />

to ask because alot ofthe time I only hear about them after<br />

they have happened. There are some cool bands in London<br />

but I don't think they constitute a scene to be honest.<br />

People aren't hanging out or even doing much networking.<br />

All ofthese things used to happen years ago but sadly with<br />

the internet etc. it just doesn't exist on the same level. In<br />

terms of places to go, hmmmm, well you should check out<br />

the ‚Unicorn‘ in Camden High Road, it's pub but also free<br />

venue, Cough will play next year as will Leafhound sometime<br />

soon. The ‚Cro-bar‘ is always a good place for a drink<br />

as well as ‚Garlic and Shots‘ just around the corner. Personally<br />

I think in general London sucks. It just lacks any kind<br />

ofpersonality nowadays!“<br />

Then easily return to Germany and let's burst some<br />

clubs to respectively with the sound of Pombagira, I<br />

would appreciate this so much. You and Carolyn are<br />

more than welcome, talk to you soon!<br />

„Thanks Sven, we had such a great time with you in Leip-<br />

zig this year and we really hope it won't be too long before<br />

we are playing alot more shows across Germany.“<br />

Interview<br />

text: Sven Mihlan


foto: Sven Mihlan<br />

Schönewalde-Stolzenhain ist<br />

ein kleines, idyllisches Dorf inmitten<br />

der brandenburgischen<br />

Pampa knapp einhundert Kilometer<br />

südlich von Berlin. Kiefern-Birken-Mischwald<br />

soweit<br />

das Auge reicht und mittendrin<br />

ein beschaulicher Badesee mit<br />

feinstem Sandstrand, also der<br />

ideale Austragungsort für das<br />

SOUTH OF MAINSTREAM Festival<br />

an einem spätsommerlichen<br />

Wochende Anfang September<br />

2<strong>01</strong> 0. Zwei Tage gab es experimentellen<br />

Rock, Stoner und<br />

Doom auf die Ohren<br />

Der frühe Freitagabend wurde<br />

einheitlich von einer Frage bestimmt:<br />

„Wer ist Der Warrior?“.<br />

Schon aus purer Neugierde zog<br />

es mich weg vom Zeltareal auf<br />

das satte Grün vor die Mainstage,<br />

aus deren Anlage die erhoffte Antwort<br />

schallte: „Ich bin der Warrior!!!“.<br />

Und damit das auch ja<br />

niemand vergisst, wurde die Aussage<br />

eine halbe Stunde lang wiederholt,<br />

eingebettet in schwerste<br />

Doomriffs, die von drei mit Stahlhelm<br />

und Funkerrucksack bestückten<br />

Schelmen intoniert<br />

wurden. Dann war Schluss, einfach<br />

so und ohne Zugabe, obwohl<br />

es sich die sichtlich erstaunte Anwesendenschar<br />

applaudierend<br />

wünschte. Dazu muss gesagt<br />

The Winchester Club<br />

werden, dass dieser Auftritt der<br />

allererste überhaupt, wahrscheinlich<br />

der einzige und dazu noch<br />

mit ausgeborgtem Schlagzeuger<br />

war. Keine Ahnung, in welchem<br />

ostdeutschen Luftschutzbunker<br />

die Jungs geboren wurden, aber<br />

Respekt und vielen Dank für diesen<br />

überraschenden Auftakt mit<br />

Unterhaltungswert!<br />

Direkt im Anschluss daran spielten<br />

ANDROID EMPIRE als erste<br />

Band auf der zweiten Bühne, die<br />

sich in einem, ich würde mal sagen,<br />

Ferienlagerspeisesaal behutsam<br />

in das<br />

ostalgisch-minimalistische Balken-Panelen-Ambiente<br />

einfügte.<br />

Die Berliner boten qualitativ hochwertigen<br />

Metal, der sich immer<br />

wieder in die schleppenden Geschwindigkeitsregionenherunterschraubte.<br />

Auch eine ordentliche<br />

Prise Southern Rock lugte hier<br />

und da durch die Riffs und Soli –<br />

immerhin lockte man einige interessierte<br />

Hörer vor die Bühne und<br />

durfte im Januar bereits für Saint<br />

Vitus im Berliner Columbia Club<br />

eröffnen, na wenn ditte nüscht is,<br />

weeß ick och nich<br />

END OF LEVEL BOSS ohne<br />

Elenajane, das ist seit Juli 2009<br />

und nach der privaten Trennung<br />

von Bandkopf Heck Armstrong<br />

unumstößliche<br />

Tatsache. Aber<br />

funktioniert die<br />

Musik der Stoner<br />

Rock Formation<br />

aus dem Vereinigten<br />

Königreich<br />

nach dem Weggang<br />

der charismatischenViersaitenquälerin<br />

noch? Ja, das<br />

macht sie! Auch<br />

18<br />

wenn sich Peter Theobalds nicht<br />

Ausgabe so#4elegant - Kategorie<br />

bewegt<br />

hier einfügen<br />

wie Elenajane,<br />

- Seite 00<br />

einstmals barfuß mit offenem,<br />

wallendem Haar<br />

auf dem Stoner<br />

Hands Of Doom<br />

2008, verlieh er Live<br />

den Songs den<br />

nötigen Druck aus der Rhythmusfraktion.<br />

Wieder drinnen war ich völlig von<br />

den Socken, dass ich ULME bis<br />

zu diesem Zeitpunkt mit völliger<br />

Ignoranz begegnet war, setzte<br />

mich deren Musik doch der Erkenntnis<br />

aus, bisher definitiv etwas<br />

verpasst zu haben. Nämlich<br />

astreinen oldschool Grunge Rock<br />

der Marke Seattle, welche man<br />

der 1 999 zwischenzeitlich aufgelösten<br />

und nun mit neuem Basser<br />

wiedervereinten Formation aus<br />

Hamburg ohne Bedenken aufstempeln<br />

kann. Beim Song „Little<br />

Spark“ kommt bei mir sogar ordentlich<br />

traditionelle Doomstimmung<br />

auf, werde mir wohl das<br />

2009 auf Nois-O-Lution erschienene<br />

letzte Album mal näher zu<br />

Gemüte führen.<br />

Um 23.00 Uhr legte sich die<br />

Hauptbühne in schummrig gedämpftes<br />

Licht für die nun folgenden<br />

THE WINCHESTER CLUB.<br />

Und zu meiner Überraschung betrat<br />

nun doch Elenajane gemeinsam<br />

mit Heck Armstrong (End Of<br />

Level Boss) die Bühne und sie<br />

setzten sich in genügendem Abstand,<br />

jeweils eine Bassgitarre im<br />

Anschlag, auf ein Sitzmöbel, welches<br />

beide für den gesamten Auftritt<br />

nicht verließen. Bereits nach<br />

kurzer Zeit lullten mich die Songs<br />

des 2008 erschienenen Debutalbums<br />

„Britannia Triumphant“ ein<br />

und Entspannung breitete sich in<br />

mir aus. Auf der Bühne war von<br />

den privaten Veränderungen absolut<br />

nichts zu spüren, denn das<br />

harmonische Zusammenspiel, ein<br />

schüchtern herübergeschicktes<br />

Lächeln von Elenajane an der<br />

einen oder anderen Stelle und natürlich<br />

die genialen Kompositionen<br />

sorgten vor und auf der<br />

Bühne für gute Laune. Ob es sich<br />

bei der Musik von The Winchester<br />

Club nun um „epischen, instrumentalen<br />

Post Rock“ oder einfach<br />

nur um experimentelle Entspannungsmucke<br />

handelt, ist eigentlich<br />

völlig egal, weil sie für mich<br />

so oder so die absoluten Gewin-


foto: Sven Mihlan<br />

foto: Mike Wiener<br />

WINO<br />

ner des Abends waren! Ich bin<br />

schon jetzt auf das zweite Album<br />

gespannt, welches Ende März<br />

2<strong>01</strong>1 herauskommen soll.<br />

Es ist immer wieder eine Freude,<br />

Scott Weinrich alias WINO auf einer<br />

Bühne erleben zu dürfen. Dieses<br />

Mal stellte er die Songs<br />

seines aktuellen Soloalbums<br />

„Adrift“ vor – zu meiner Überraschung<br />

völlig ohne Begleitung,<br />

kein Schlagzeug und kein Bass.<br />

Einzig mit einer Akustikgitarre bewaffnet,<br />

also unplugged, und<br />

Kraft seiner Stimme versuchte<br />

Wino die Zuhörer von seinen neuen<br />

Kompositionen zu überzeugen.<br />

Zugegeben hatte ich dieses<br />

Mal und im Gegensatz zum<br />

„Punctuated Equilibrium“-Album<br />

einige Schwierigkeiten mit den<br />

Songs warm zu werden. Irgendwie<br />

erinnerte mich der Auftritt<br />

mehr an einen durchschnittlichen<br />

Straßenmusiker als an einen der<br />

genialsten Blues & Rock Gitarristen.<br />

Ich werde mir „Adrift“ auf je-<br />

Obelyskkh<br />

den Fall noch einmal in Ruhe zu<br />

Hause anhören, bevor ich mir eine<br />

abschließende Meinung bilde.<br />

Vielleicht sollte ich dabei auch<br />

gleich meine festgefahrene Ansicht<br />

über akustische Gitarrenmusik<br />

hinterfragen!<br />

Danach sorgten noch DON VITO<br />

und AUFRICHTIGES ZAPPA auf<br />

der kleinen Bühne für ausgelassene<br />

Stimmung beim Publikum –<br />

beide mit Sicherheit keine<br />

schlechten Bands, ehrlich gesagt<br />

sogar ziemlich professionell, aber<br />

definitiv nicht meine Baustelle.<br />

Es war bereits Mittag, als mich<br />

das Handy am Samstag unsanft<br />

aus dem Schlaf riss. Das kleine<br />

Männchen in meinem Kopf hämmerte<br />

permanent an die Schädeldecke<br />

und erinnerte mich unsanft<br />

an die frühmorgentliche Party<br />

oder vielmehr an die feuchtfröhliche<br />

Metal-Disko, die musikalisch<br />

zwar nur marginal etwas mit dem<br />

Festivalthema zu tun hatte, aber<br />

dennoch sehr amüsant und vor<br />

allem kommunikativ war. Allerdings<br />

hatte ich dadurch CONNY<br />

OCHS verschlafen und während<br />

SICKWARD und TARENTATEC<br />

spielten, versuchte ich mich noch<br />

leidlich in leibesregenerativen<br />

Übungen wie Geradeauslaufen<br />

und Nahrungsaufnahme.<br />

Pünktlich zum Auftritt von OBE-<br />

LYSSKH war ich wieder soweit<br />

Herr meiner Sinne, dass ich dem<br />

infernalischen Vierer aus Nürnberg<br />

meine volle Aufmerksamkeit<br />

widmen konnte. Es ist schon beängstigend,<br />

mit welcher Routine<br />

die Jungs ihre Mischung aus<br />

Electric Wizard’schem Stoner<br />

Doom, Berserkersludge und siebziger<br />

Jahre Psychedelic Rock auf<br />

jeder Bühne zocken bis der Arzt<br />

kommt, als hätten sie bereits etliche<br />

Alben veröffentlicht. Haben<br />

sie aber nicht und machen mir<br />

den Mund immer wässriger, während<br />

ich auf das angekündigte<br />

Debutrelease warte, dass vielleicht<br />

2<strong>01</strong>1 und möglicherweise<br />

noch vor der ersten Demo erscheinen<br />

wird, welche bereits seit<br />

über einem Jahr im überirdischen<br />

Äther herumschwirrt. Wann ist es<br />

denn nun endlich soweit?<br />

Gut, dass ich DARSOMBRA auf<br />

der kleinen Bühne angeschaut<br />

habe, denn sonst wäre mir diese<br />

19<br />

interessante Ein-Mann-Band<br />

durch die Lappen gegangen. Es<br />

war schon erstaunlich, mit welchem<br />

Equipment<br />

sich Brian Daniloski<br />

aus Balti- Live<br />

more vor die<br />

überschaubare Menschenmenge<br />

stellte, um ein Riff nach dem anderen<br />

als Loop durch die Unmengen<br />

an Kästchen, Hebelchen und<br />

Knöpfchen auf dem monströsen<br />

Panel zu seinen Füßen laufen zu<br />

lassen. Irgendwann kniete er nur<br />

noch vor der Technik und wippte<br />

ekstatisch, ja fast schon autistisch<br />

vor und zurück und zog mich tief<br />

hinab in den ambienten Drone-<br />

Wahnsinn. Das war genial und<br />

mir den Kauf seines letzten Albums<br />

„Eternal Jewel“ wert.<br />

Darsombra<br />

Im Wissen, dass BLACK SHAPE<br />

OF NEXUS ihr vorerst letztes<br />

Konzert auf dem SOM Festival<br />

spielen würden, nachdem sie alle<br />

darauffolgenden Gigs abgesagt<br />

hatten, durfte ich mir deren dröhnendes<br />

Sludgegewitter auf gar<br />

keinen Fall entgehen lassen. Wie<br />

gewohnt rissen die Mannheimer<br />

nicht nur das geballte Interesse<br />

des Publikums an sich, sondern<br />

gleich die Bühne mit ihrem wuchtigen<br />

Sound ein. Zumindest hätte<br />

es mich nicht gewundert, wenn<br />

nach dem Auftritt die Technik einfach<br />

nur im Eimer gewesen wäre,<br />

so brachial wurden das Schlagzeug,<br />

der Bass, zwei Gitarren und<br />

das Computerequipment malträ-<br />

foto: Mike Wiener


foto: Mike Wiener<br />

foto: Mike Wiener<br />

Black Shape Of Nexus<br />

tiert. Als wenn dem nicht Genüge<br />

getan wäre, holte Malte auch<br />

noch eine Elektrozahnbürste (!)<br />

heraus, um diese an sein Panzerfahrermikrofon<br />

zu halten, frei<br />

nach dem Motto: „Egal was,<br />

Hauptsache es macht Lärm und<br />

dröhnt wie sau!“ Zum allerersten<br />

Mal an diesem Wochenende bildete<br />

sich so etwas wie ein Moshpit<br />

vor der Bühne. Und keine<br />

Angst, B.son lösen sich nicht etwa<br />

auf, wie von vielen befürchtet,<br />

sondern machen nur eine selbstauferlegte<br />

Live-Pause von unbestimmter<br />

Dauer, um sich auf die<br />

Ufomammut<br />

Aufnahmen für das nächste Album<br />

zu konzentrieren und sich<br />

bandintern sowie kreativ zu regenerieren.<br />

Daran sollten sich andere<br />

Bands mal ein Beispiel<br />

nehmen, um nicht in musikalisch<br />

durchschnittlicher Belanglosigkeit<br />

und Überrepräsentierung unterzugehen.<br />

Wenn UFOMAMMUT auf der<br />

Bühne steht, versammeln sich<br />

davor unzählige Fans, um der<br />

Band zu huldigen, denn die Italiener<br />

sind eine der angesagtesten<br />

Bands im Underground. Sicherlich<br />

war auch dieser Auftritt tight,<br />

absolut professionell durchgezogen<br />

und die Lichtshow sucht mittlerweile<br />

ihresgleichen. Allerdings<br />

stieß mir wieder das teilnahmslose<br />

Auftreten von Bandkopf Urlo<br />

unangenehm auf, als würde es<br />

eher auf Coolness denn auf Authentizität<br />

und Spielfreude ankommen.<br />

Auch wenn die Band<br />

von allen Seiten hochgelobt wird,<br />

riecht das Produkt Ufomammut<br />

für mich immer mehr nach Selbstbeweihräucherung<br />

und Effekthascherei.<br />

So gut war das aktuelle<br />

Album „Eve“ nun wirklich nicht,<br />

weshalb ich mich frage, warum<br />

man immer noch solch eine Aufmerksamkeit<br />

auf sich zieht. Mit<br />

„Idolum“ hatten Ufomammut ihren<br />

kreativen Zenit meiner Meinung<br />

nach bereits erreicht. Die Doomszene<br />

braucht keine Superstars<br />

oder Bands, die sich dafür halten<br />

– das stinkt verdammt nach Kommerz,<br />

man schaue sich nur einmal<br />

die Merchpreise der Band an.<br />

Viel interessanter fand ich den<br />

Auftritt von PREMONITION, der<br />

allerneusten Band um Scott<br />

Weinrich. Ehrlich gesagt, ging ich<br />

bis zu diesem Zeitpunkt davon<br />

aus, dass Wino noch einmal sein<br />

Soloprogramm spielen würde,<br />

dieses Mal aber an Verstärker gestöpselt.<br />

Weit gefehlt, denn aus<br />

den Boxen quollen mir gänzlich<br />

unbekannte Songs, groovig rockend<br />

und mit einer ordentlichen<br />

Portion Doom im Allerwertesten<br />

entgegen. Zur Seite standen ihm<br />

neben Brian Daniloski (Darsombra),<br />

Matthew Clark von Ostinato<br />

und sein langjähriger Freund<br />

Sparky zur Seite. Nach gerade<br />

einmal zwei Proben in dieser Besetzung,<br />

nämlich am Vorabend<br />

und am Tag des Auftritts, wurde<br />

ein komplettes Set gespielt, dass<br />

sicherlich noch Ecken und Kanten<br />

hatte, aber das Publikum auf<br />

zukünftiges vorbereitete. Zu meiner<br />

persönlichen Freude erinnerten<br />

mich die Songs durchaus an<br />

Material aus The Hidden Hand<br />

und Spirit Caravan Zeiten. Ich bin<br />

sehr gespannt, weil laut Wino bereits<br />

eine Single und ein Vollzeitalbum<br />

geplant sind. Mehr<br />

20<br />

Premonition<br />

Informationen dazu gibt es im ersten<br />

Teil des Interviews nachzulesen,<br />

das ich mit ihm im Anschluss<br />

an den Auftritt führen konnte (auf<br />

der nächsten Seite).<br />

Genau aus diesem Grund kann<br />

ich selbst auch nichts zu BUL-<br />

BUL und BEEHOOVER sagen,<br />

die dem South Of Mainstream<br />

hoffentlich zu einem würdigen<br />

Festivalabschluss verholfen haben.<br />

Da mache ich mir bei den<br />

letztgenannten nun wirklich keine<br />

Sorgen. Bis zum nächsten Mal im<br />

Jahr 2<strong>01</strong> 2, denn das SoM macht<br />

Pause!<br />

text: Sven Mihlan<br />

Live<br />

foto: Mike Wiener<br />

foto: Mike Wiener


fotos: Sven Mihlan<br />

part one<br />

21<br />

For more than three decades<br />

Scott „WINO“ Weinrich has<br />

been making music in a couple<br />

of bands like The Obsessed,<br />

Saint Vitus, Spirit Caravan and<br />

The Hidden Hand just to name<br />

a few. In today's times he's for<br />

sure the most eager musician<br />

throughout the Doom scene as<br />

he is not only doing his actual<br />

solo stuff but participating in<br />

several projects at the same<br />

time. This interview was done<br />

at the South Of Mainstream<br />

festival, Germany. Half past<br />

one in the morning we sat<br />

together to have a talk, no,<br />

Wino was speaking the most<br />

time as his life has been kind<br />

of eventful and changing. It<br />

lasted two hours all in all, so I<br />

decided to split the interview<br />

into two parts. So here we go<br />

with the first chapter, the<br />

second is to be read in the<br />

next DMF issue...


foto: Mike Wiener<br />

Brian Daniloski<br />

I was kind of surprised<br />

tonight because I<br />

thought you‘re playing<br />

your solo Wino stuff, but<br />

you didn’t.<br />

„No, because it wasn’t advertized<br />

properly. It’s so<br />

new that I was so concentrating<br />

on what’s happening<br />

and not making<br />

mistakes and anything.<br />

And that’s the name of the<br />

band, this band’s called<br />

Premonition - brand new, I<br />

mean. Bass drifter of Darsombra he played with us<br />

one rehearsal yesterday here and today, so he played<br />

everything twice. And so me and Matt, this is basically<br />

what it is. Saint Vitus is only on tours two maybe three<br />

weeks at a time, not that much. With Shrinebuilder, take<br />

those guys, we are occupied too. We only tour like<br />

2 weeks and not that often. Premonition will be my<br />

band to fill in the rest of the time.“<br />

It’s a real band at the moment?<br />

„Yeah! Well, the bass player Brian Daniloski doesn’t live<br />

in California. It really is a real band!“<br />

So you’re recording an album?<br />

„Yeah, yeah, we got a record deal with a WOW Comp.<br />

Actually WOW Comp. is a huge clothing company, it<br />

also has a record label and it’s a really great company.<br />

It’s a peoples’ thing, and they make their own clothing<br />

and test it. They are owned by Warner, it’s a big company,<br />

so that’s cool. They’re gonna license ‘Adrift’, my<br />

featured record from Andreas (Exile On Mainstreamdie<br />

Red.), for the States on vinyl, and then they gonna<br />

do a Premontion single. We’re about to record it. And<br />

then they’re gonna do a Premonition full length, and<br />

then I’m gonna do my project with Scott Kelly. I got a<br />

lot going on with them, it’s a great company.“<br />

How about your Wino solo stuff?<br />

„That particular band with Jean Paul and whatever is<br />

pretty much over. Jon Blank, who died, he was good,<br />

but he passed a few little honesty tests, I mean, he failed<br />

actually, he failed a few little tests I gave, you know<br />

what I mean. Oh, we smoked that joint, you know. This<br />

tiny little test I gave him. So, that man’s done. Jean-<br />

Paul is great, but you know what I mean, Jean Paul is<br />

busy, but I’m sure we gonna do something together<br />

22<br />

again. Me and Ausgabe Jean-Paul #4 - Kategorie always hier saideinfügen we gonna - Seite make 00<br />

a record. And we did, we achieved that. We respect<br />

each other and, you know, we’ll see what happens. If I<br />

died right now, I’d be content because I played with<br />

Grohl, Crover, Gaster I mean, god damn, I feel really<br />

lucky man, really lucky. I played with all that great<br />

gems. I’m spooling out of you. So I’m mad, it’s right<br />

up to you, so I’m happy.“<br />

I’m 33 now and you have been playing music the<br />

same time, I guess.<br />

„In what year were you born?“<br />

...‘76.<br />

„In 1976 I bought my first Les Paul Custom for 650<br />

bucks.“<br />

I want to go a little bit into the history of your music.<br />

„Ok, that’s ok!“<br />

Interview<br />

You’ve been doing so much music: The Obsessed,<br />

The Hidden Hand, Place of Skulls, Spirit Caravan<br />

Is there any period you would call your favorite<br />

one?<br />

„This period right now is my favorite one, absolutely. I<br />

like Spirit Caravan, that was very cool, very productive,<br />

you know, very prolific. When I listen back to these<br />

days it’s like ‘god damn’. We did a lot in the tribute time,<br />

but at the same time, I don’t know, I think it was<br />

kinda up tight in those days. So I’m just happy right<br />

now because, I tell you right now: Saint Vitus is a whole<br />

different animal. I really feel good, but I love to do,<br />

you know what I mean, kinda like, I do tend to gig a<br />

little more loaded just because it is what it is. I just feel<br />

best singing Vitus and I’m more loaded. But, and I really<br />

really enjoyed playing the guitar with, okay, this<br />

band tonight. We have been jamming, no shit, for 20<br />

years. 20 years off and on. But we never played with a<br />

drummer, anybody else, just me and him (Sparky – die<br />

Red.). Okay, first Drummer for The Hidden Hand, his<br />

name is Dave Hennessy; he played the guitar in another<br />

band. Well, the drummer for the band he played<br />

the guitar in fucking came up, walked up to me at a<br />

Shrinebuilder show and said: ‘Hey, I live here now!”<br />

So I was like: ‚Wow, I got him play with me and the<br />

guitar player!‘ So after 20 years we now have a drummer.<br />

And then, I’ve known<br />

Brian from Baltimore,<br />

Matt „Sparky“<br />

where we played with Spirit<br />

Caravan. But anyways,<br />

just so happens that he’s<br />

been touring here a lot, so<br />

Andreas put him on the<br />

tour and now Brian is the<br />

bass player for Premonition.<br />

But we all live in the<br />

States, so we’ll figure that<br />

out.“<br />

foto: Mike Wiener


Am I right, you started playing the<br />

guitar at high school?<br />

„I started playing guitar before high<br />

school; I started playing guitar as 9.“<br />

Maybe you remember, what were<br />

your idols or bands you preferred?<br />

„Miles, Gladwin, Toni Iommy of Sabbath, Johnny Winner,<br />

Jimmy Hendrix, I love The Beatles early Sabbath<br />

is so great. Everybody said that I look like Mark<br />

Farner and than I found out he had sung at birthdays,<br />

pretty good, Jerry Lee Lewis. I like a lot of stuff, man,<br />

the early Glam. I like Mott The Hoople. For the German<br />

bands goes, there is so many, haha. I like the<br />

Prog stuff: Amon Düül, I like Magma, very great. I listen<br />

to fucking love drafts: Scorpions , all these other<br />

bands took parts from their songs. Mötley Crüe ripped<br />

some shit off like, you know what I mean? The Scorpions<br />

are awesome, the very early Scorpions, I don’t like<br />

cheesy shit. I really love Zappa, love funking<br />

Zappa! The people influenced my guitar sound most.<br />

He is so good that I couldn’t really learn it, just listen<br />

and being amazed! Ross “The Boss” from The Dictators,<br />

Frank Marino I mean all the great guitar<br />

players, really.“<br />

In the early 80ies, was it very difficult for The Obsessed<br />

to become famous or establish as a<br />

Rock or Metal band?<br />

„Yeah, we built up a local following, a local area, we<br />

had a small following. The Obsessed was together for<br />

a pretty long time before we actually started having<br />

gig. We never went further than New York, you know.<br />

The Obsessed never went out New York-Maryland,<br />

that’s all very close, that’s a 5-hours-drive. We never<br />

went past this area.“<br />

23<br />

With Obsessed you were on a sampler<br />

of Metal Blade records this time,<br />

but you never got a record deal with<br />

them. Why?<br />

„I’ll tell you why. Because Brian Slagal’s<br />

normal deal was that you did one<br />

song on the sampler and then you got<br />

a full-length. That<br />

was his deal. But on the sampler<br />

that we did one song on was the<br />

debut, the very start of Thrash. And<br />

on the very same record as The Obsessed, a really<br />

slow song we had, is, this is the band’s wrong, Nasty<br />

Savage, Dark Angel , The Possessed and at the very<br />

minute the Trash thing took off and exploded to the<br />

point where our sell of music became like that, overnight,<br />

seriously. So the record’s ok, but we recorded<br />

the full-length, we already had it recorded, but since<br />

we could have used it, I hold onto it, and that’s what<br />

became the first Obsessed record on Hellhound.“<br />

Interview<br />

I thought the split of The Obsessed at this time<br />

had anything to do with this, that you didn’t get<br />

the deal?<br />

„We were young, the drummer wanted to go to art<br />

school. We weren’t doing anything. So yeah, that was<br />

basically the end.“<br />

In 1 986 you joined Vitus. How did this happen, do<br />

you remember?<br />

„Yeah, I know exactly how that happened. That’s a<br />

funny story too. Ok, the original Saint Vitus. They were<br />

touring. This is the days before cell phones. Long before<br />

cell phones, you know. B.C. – before cell phones,<br />

yeah, haha. They were on the tour with this band, it<br />

was an off-shoot of Suicidal Tendencies, it was the<br />

drummer of Suicidal Tendencies project band. They<br />

had Vitus on support as they came from California and<br />

were supposed to play in my home town. But they<br />

didn’t show up. What happened, the reason why they<br />

didn’t show up was because they were driving through<br />

rear Virginia, which is very very redneck. One guy driving,<br />

one guy sitting, than they had their equipment<br />

and they had a wooden bed for all the people upstairs,<br />

where they only could sleep. When everybody was<br />

sleeping, the driver pulled over to make a phone call<br />

on a pay phone, and when he did that, the singer got<br />

out, but nobody knew he got out. And Chandler, who<br />

was driving, thought that everybody was still in there,<br />

he had finished his phone call and took off that road<br />

for a couple of hours. The dude has left there, and there’s<br />

a singer wearing this long blond hair. There’s like<br />

Bavaria but worse, you know, the cops hang on people<br />

and shit. The cops told him: ‚Get the fuck off the<br />

freeway and get out of their sight! If we see you again<br />

we’ll take to into jail!‘ So he was in panic on the pay<br />

phone, he managed to call a girl from California, and<br />

then somehow called that label and then somehow<br />

they got in contact to David. Because David, they<br />

realized he was gone for about four hours. They had<br />

to go all the way back to pick him up, so they missed<br />

the show. So they went back in my town and they needed<br />

a place to stay, so they stayed at a palace of this


foto: Sven Mihlan<br />

local collector. And he played them The Obsessed. At<br />

that time, the singer was thinking about leaving after<br />

the tour anyways, ok. They never ended up the tour.<br />

One day they came back to do a Make Up show and<br />

at the Make Up show they made no money because<br />

there were only ten people including myself. I got really<br />

drunk and said: ‚I give you $20 for gas.‘ and the singer<br />

said to me: ‘Hey, would you like to replace me<br />

because I’m gonna leave and I heard the tape and we<br />

really think you sound like God.’ That’s the story!“<br />

That’s the story?<br />

„So basically, I wanted to join really bad, but at the time<br />

I was coming off the way I had this look, this deaf<br />

Glam look, way back the make-up and maned<br />

black hair.“<br />

You had sideburns at that time.<br />

„No, I had Glam Rock hair. The whole thing was to<br />

look like a body pulled out of the river!“<br />

How was the atmosphere working with Chandler &<br />

Co?<br />

„It was interesting because I had never met him before<br />

in my life. I moved out of California, left everything and<br />

moved, and you know. David was said he would not<br />

listen and they tuned their guitars to normal A440.<br />

That’s too high for me, so I couldn’t hear anything. So<br />

I managed to convince them, it’s hard work man, managed<br />

to convinced them, I bought an expensive tuner,<br />

to tune down a half step for my voice, and as<br />

soon as they did that, so, we rehearsed. I was in the<br />

band now, we rehearsed five days a week, RELI-<br />

GIOUSLY, and the songs for ‘Born too late’ we were<br />

so fucking rehearsing. We used to rehearse in a little<br />

room, in a shed, seriously. And we never threw the<br />

beer cans away because we wanted to see how much<br />

we get in. It was filled up with Budweiser cans. And it<br />

was all tight and loud as shit. The guy to argue with<br />

was a crack dealer. And that was a big problem because<br />

I was making all this money, so later we lost<br />

that place. But before that we were so well rehearsed<br />

when we went into the studio. And the producer on the<br />

record was Michael Lardie. He was the keyboard<br />

player for Great White. A total pop band, but, man, you<br />

know what: he got in our heads. He asked us what we<br />

wanna do. We fucking made a great record, I think,<br />

yeah. We were really really well-rehearsed, very tight.<br />

Vitus was really like a religion, man, really for us then.<br />

24<br />

Because we struggled and we were willing to struggle<br />

because it was a labor of blood, you know. It was<br />

1985, 86. But we did a couple of little tours before<br />

we had the record out too. But before<br />

‘Born too late’ we recorded<br />

‘Thirsty and Miserable’ EP – we<br />

did one song on the compilation<br />

‚SST Records - Blasting Concept’.“<br />

Why is „Born too late“ such pink?<br />

„Oh, because the record company fucked up, that up!<br />

That was not supposed to be that color. That was really<br />

supposed to be a much deeper purple AND the window<br />

was supposed to be A LOT bigger. When we saw<br />

that upcoming I was sort of like , what I only said<br />

when I saw the cover of ‚Born too late’, I dropped it off<br />

my front door and I looked at it and enormous puked<br />

because I hated it so much. We were mad man, fucking<br />

mad, we were mad about the pink! The picture turned<br />

out like this, it’s a tiny window, color is wrong -<br />

what can we do, they were<br />

done. If you wanna have<br />

me a question about SST I<br />

can elaborate on that!“<br />

I really love the album,<br />

but the cover is so awful.<br />

It’s really awful, but it’s a<br />

very great album.<br />

„I totally agree again. There<br />

is one worse than that in<br />

the Vitus catalog. I think<br />

there’s no worse than ‘V’. I<br />

think it’s pretty fucking<br />

cheesy, man. Cheesy,<br />

cheesy, cheesy ... no<br />

good!“<br />

You don’t like the „V“ cover?<br />

„A cover?! It’s like a fucking<br />

cartoon! “<br />

Music sells at the end.<br />

Interview<br />

„That meaning is more like David’s. Sort of we left<br />

Hellhound do the art direction, because they had that<br />

one guy for everything, you know. It’s really important<br />

to take the arrangement for the art, because the art is<br />

as important as the music, it is. Because he music it’s<br />

all art. The lyrics are important, some people say: ‘The<br />

lyrics don’t matter.’, in Punk Rock days: ‘It’s just the<br />

music energy.’ But basically, it has to be everything,<br />

it’s like the pepper and salt, it’s all. And art goes with<br />

it.“<br />

That was very interesting to me because I was asking<br />

that myself all the time.<br />

„It’s like the first Obsessed record, right? All these<br />

weird pictures of everbody like Fugazi, that was a concept<br />

to have all my friends together. It was strange,<br />

but pretty cool.“


Born too late<br />

(lyrics: David Chandler)<br />

Every time I'm on the street<br />

People laugh and point at me<br />

They talk about my length of hair<br />

And the out of date clothes I wear<br />

They say I look like the living dead<br />

They say I can't have much in my head<br />

They say my songs are much too slow<br />

But they don't know the things I know<br />

I know I don't belong<br />

And there's nothing I can do<br />

I was born too late<br />

And I'll never be like you<br />

In my life things never change<br />

To everybody I seem strange<br />

But in my world now something's died<br />

So I just stare with these insane eyes<br />

I know I don't belong<br />

And there's nothing that I can do<br />

I was born too lte<br />

And I'll never be like you<br />

Do you think the lyrics of „Born too late“ are up to<br />

date, or do you think that people are, or have become<br />

more tolerant today?<br />

„That’s a good question. ‚Born too late‘, right. I think<br />

about that. David says he’s born too late because, I<br />

guess, that he’s missing the 60ies, the hippy era. But<br />

the thing is I was born in 1960. I guess what he means<br />

is that he feels he should have been born in the<br />

1950ies, so that when in the 60ies he would have been<br />

able to party, haha, you know. I can identify with<br />

the sound because it’s a protest song. Vitus plays slow<br />

music but in reality is Vitus a sort of, kind of a little bit<br />

of a punk band. Because of our attitudes, because of<br />

the way we grew up. We listened to Punk Rock, our<br />

attitude of struggling and fighting for that music. It’s<br />

not a sell out trip search being compared to that. Sometimes<br />

people come up tell me many because<br />

they’re weired, very slippy. It’s like Punk goes. Lately<br />

we have been jumping into the crowds and shit like<br />

that. We did crowd-surfing. That’s pretty crazy. But the<br />

management doesn’t allow me to do that anymore because<br />

they’re afraid I might get hurt. But I do it anyways,<br />

it’s cool.“<br />

In today’s time, do you think ‚Born too late‘ is a<br />

modern song?<br />

„Oh, the fucking the young kids can totally identify<br />

with it. What it really means is like, you know, ‚I walk<br />

on the street and the people fucking laugh at me‘. That<br />

still happens to me every day because of our hair.“<br />

Having finished the „V“-album you left Vitus.<br />

„I’ll tell you why: because we were going nowhere.<br />

Basically ‚V‘ was an interesting album to go back the<br />

way. When we first started touring Europe in Germany,<br />

the wall was still up. And it was really a trip for us, we<br />

had to fly to Frankfurt, and we got the flight INTO West<br />

Berlin. That was really weird. You get to the East and<br />

25<br />

you get to the rest of Europe, very strange. Because<br />

of the way we are, we were very like sad about it. But<br />

when the wall went down, we were here! We were in<br />

Europe, in Switzerland. We were at<br />

the promoter of the shows, having<br />

dinner and we were watching it on<br />

TV. The final thing and we were all<br />

crying - very, very emotional. After we finished the<br />

tour, we went back to Berlin to record ‚V‘. That was the<br />

very day they opened up the fucking wall and every<br />

man and woman was out from the East, they wanted<br />

to come in and was given a hundred Marks. They were<br />

just wandering through Berlin, you know. Are you<br />

from the East?“<br />

Yes, I was born in the east.<br />

„See, you know what I’m saying. We were there to record<br />

our record. And people were looking at us. It was<br />

really surreal. We were checking them, and they were<br />

checking us. That was fucking really important, man,<br />

it’s a mile stone in history really. A positive mile stone<br />

for freedom, you know. And we got pieces of the wall,<br />

men were scraping on the wall. We used to piss on it<br />

when it was still up; we took promo pictures, because<br />

we hated it, man. So anyways, that was ‚V‘!“<br />

What was the reason why you left Vitus?<br />

Interview<br />

„The reason why I left was because we weren’t doing<br />

anything. We were rehearsing a lot but we couldn’t<br />

draw in LA, we couldn’t draw like anything. We weren’t<br />

selling any records. And we all were working in really<br />

hard jobs. And I wanted to do more. I wanted to play<br />

more the guitar. I wanted to go faster. I wanted things<br />

to happen for me, you know. I felt like we were just sitting<br />

around which we were. It was a hard decision for<br />

me to leave Saint Vitus, very hard. It’s the hardest<br />

thing I have ever done; it was really, really hard! I<br />

couldn’t make up my mind, I was put into hell, because<br />

I really loved it, but at the same time I had to make<br />

a decision. A lot of it had to do with David. I was still in<br />

the band and then I got the Hellhound guys to release<br />

first The Obsessed record. Now I asked David, I said:<br />

‚Is this ok, are you ok with this because I probably<br />

gonna do a little bit of touring?‘ At first he said: ‚Yes.‘<br />

But then he got weird about it and was like bitching<br />

about me going to The Obsessed. That’s what it was. I<br />

couldn’t do both. I had to make a choice; he made me<br />

to make a choice. And I chose The Obsessed because<br />

foto: privat


I wanted to play guitar.“<br />

You reformed The Obsessed in 1 990 then, right?<br />

„I reformed The Obsessed with a different line-up. Because<br />

I had moved to California, and I’m still in California<br />

to join Vitus, and I reformed the band with Keith<br />

from the Dutch band God, and Greg Rogers, he was<br />

in an American band, pretty obscure band. So there<br />

were two different guys. We played around locally and<br />

then the Columbia Records people started coming<br />

around asking questions now. The Hellhound guys,<br />

when I was on Hellhound, they got me, and this is<br />

cliché and really dumb, they got me really drunk and<br />

they got me to sign an artist agreement. So when Columbia<br />

Records later was trying to sign The Obsessed<br />

in the States, this artist agreement came up out of<br />

nowhere and the Hellhound dudes who had always<br />

been really cool and who said they would help us, if<br />

we tried to get bigger did exactly the opposite. They<br />

were totally fucking greedy, they put Columbia over<br />

bail and we had a huge legal battle. My whole<br />

dream was to be signed to a major label. When that time<br />

happened, it was like:<br />

‚Uhh fuck!‘ It was more of a<br />

disappointment of dream<br />

because of these Hellhound<br />

cats. I understand that they<br />

lost money on Vitus. They<br />

wanted Vitus to keep going<br />

and stuff. But again, the label<br />

didn’t treat us fairly.<br />

We’re friends now. But they<br />

would never tell us anything<br />

about how many records<br />

we sold.“<br />

You released The Church Within in 1 994. For me<br />

it’s definitely the strongest Obsessed album. Do<br />

you agree?<br />

„Yeah, I do agree because we had matured from ‘Lunar<br />

Womb’ (first official full length in 1 991 -die Red.),<br />

and we also were on a major label so we had a big<br />

budget. And instead of doing it digital, we decided to<br />

do it all analog. So we looked around really hard to<br />

find a studio that did all on tape, that’s all. It was good,<br />

yeah, it’s cool. We had a whole second record<br />

written that was gonna be even heavier,<br />

man, but, you know, we never got a<br />

second record.“<br />

It sounded a little bit like The Hidden<br />

Hand stuff later to me.<br />

„That’s cool, that’s interesting. Yeah, I<br />

guess so. It was kind of, like more mathy<br />

or whatever “<br />

Why didn’t The Church Within sell so<br />

good? It was of excellent quality, wellpromoted<br />

<br />

„Timing, wrong timing! Well, because<br />

foto: Sven Mihlan<br />

26<br />

Grunge had just happened and Kurt Cobain he had<br />

just killed himself, right then at that time. We didn’t<br />

fit in. They couldn’t market us. We could have done<br />

the motorcycle thing, but everybody<br />

would soon do the motorcycle<br />

thing, ‚Girls, girls, girls‘ and shit.<br />

We weren’t Grunge, and we weren’t<br />

like what Grunge became, that kind of like, you know,<br />

Punk, the suitable Punk-Indie thing. So they couldn’t<br />

do anything with us and their idea was to put us right<br />

on the way with Rob Zombie, because they had a<br />

good exposure. Rob Zombie just got double platinum,<br />

but The Obsessed in those days on tour with White<br />

Zombie I mean 10,000 kids there to jump. We didn’t<br />

even have a record out yet. It was a nightmare. We<br />

didn’t fit in then. The timing was wrong!“<br />

Interview<br />

But was that the cause for the split up again?<br />

„Man, yeah, we didn’t<br />

work, we struggled, and<br />

then the label said, we<br />

were on Columbia Records,<br />

and they said: ‚Ok,<br />

you guys are not selling<br />

enough records with The<br />

Church Within we can’t<br />

market you. If you want to<br />

stay on the label you have<br />

to be pop‘. Of course we<br />

said ‚No!‘ But we made<br />

one mistake, ok. We probably<br />

could have been,<br />

could have fought more for the chance, if I had been<br />

more assertive with the other two guys because the<br />

song that I wanted to be the single from The Church<br />

Within, when the excitement was still there with the label<br />

was ‚Streamlined‘, okay. It’s a motorcycle riding<br />

song; it’s like a three-minute song. That’s a song that<br />

they liked! The guys of my band said: ‚No, no! Even if<br />

it’s a good song but that’s not indicative for our sound.‘<br />

They wanted to be something slow and doomy. But I<br />

wasn’t strong enough to tell them: ‚Fuck no!‘ Instead<br />

we chose ‚Blind lighting‘ for the single, which is like a<br />

7inch song, and they said: ‚That’s not gonna be a<br />

fucking single.‘ And at the same time the engineer, the<br />

German guy Schneebie (Mathias Schneeberger, Produzent-die<br />

Red.), he erased parts of ‚Streamlined‘ at


the beginning, that’s why I have this cheesy slot in, a<br />

really cool intro, he erased. So he fucked it needless<br />

to say it wasn’t a single!“<br />

„Skid Row“ LA<br />

bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Los_Angeles_Skid_Row.jpg<br />

Another rumor is that you fell into deep depressions<br />

afterwards when The Obsessed split up. It<br />

was said you lived on the street for one year. Is<br />

this a true story?<br />

„That’s true, for a little while, yeah. The story goes like<br />

this: I was really, really good. And then I fell in love<br />

with this girl, who turned out to be a prostitute. And on<br />

the top of it all ... I was addicted to amphetamine and I<br />

fell in love with a prostitute. And at the same time we<br />

got dropped from the label. We couldn’t draw from the<br />

fuck we were. It was like a struggle, man, it was a<br />

struggle just every day to live. The final straw, the real<br />

reason why I quit was that we went on a tour with<br />

Prong and this young band called Life of Agony. And<br />

these young kids didn’t even know who Miles Davis<br />

was. It was a nightmare because nobody knew who<br />

we were, and we had this era, and these kids that were<br />

selling like $10,000 of merch every night and shit. It<br />

was disheartening, you know. At the same time I was<br />

sending my girlfriend money. When I came back to the<br />

States I found out that she had spent all the money on<br />

another apartment and she was fucking the guy who<br />

had recorded ‚Born too late‘, Schneebie, the German<br />

guy! So that’s like all the shit ran up at once. I came<br />

home with that shit, well, I got 10 bucks, what should I<br />

do? One day later I took fucking lots of speed. Just<br />

that’s the way it was, man. So I lost everything, ended<br />

up on the street, no place to live, going from place to<br />

place. Sounds a little shitty, had to keep my head up.<br />

Actually I had no shoes. We were in a laboratory doing<br />

some drug shit and I got a piece of a laboratory glass<br />

with chemicals on it in my foot. I got this wicked ass infection,<br />

it was eating a hole in it. But I was so high on<br />

speed I didn’t want to lay down because I knew what’s<br />

gonna happen: I have to come down. Coming down<br />

27<br />

from speed is really hard. So I was like ‚Keep going,<br />

going going!‘, but it was just getting worse. Finally I<br />

had a blood poisoning. And I had to go, lay down in<br />

the hospital. They<br />

came and said<br />

‚Where do you live?‘,<br />

I said ‚I live<br />

anywhere!‘ They sent a social worker<br />

up to me and then what happened;<br />

they put me into a house in Skid Row,<br />

LA. (Skid Row: area of Downtown Los<br />

Angeles where homeless people livedie<br />

Red.) And that time people came<br />

out of prison, people came with malnutrition<br />

and people like me. And all<br />

around that building was called ‚Crack<br />

City‘. There were homeless black people,<br />

living in tents, doing nothing but<br />

smoking crack, prostitution, and ugly,<br />

ugly shit. So if you’re trying to get<br />

clean coming out of jail you go right<br />

out into this shit. It was really bad.<br />

And my body, who I play the guitar<br />

with right now, and the girl, who is here,<br />

they said: ‚Dude, we’re coming to<br />

get you!‘ They came and they picked<br />

me up, took me to where they live<br />

where I live now which is in he desert<br />

of California, and that was it. It was<br />

over! I went back to Maryland and got straight and put<br />

together Spirit Caravan. That is when the Spirit Caravan<br />

chapter began.“<br />

Interview<br />

...to be continued!<br />

text: Sven Mihlan<br />

transkription: Anke Ludwig<br />

foto: Sven Mihlan


Auch Ausgabe Nummer 4 desAusgabe<br />

ander. #4 -Vor Kategorie mir musizierten hier einfügenalso - Seite die00<br />

HAMMER OF <strong>DOOM</strong> Festivals geheimnisumwobenen GHOST.<br />

fand wie gewohnt in der Post- Obwohl der Bass von Anfang an<br />

halle unweit vom Würzburger ziemlich druckvoll kam, zündete<br />

Hauptbahnhof statt. Dieses Mal das Material der Schweden erst<br />

stand die Veranstaltung nicht mit den letzten Songs richtig. Ins-<br />

nur gänzlich im Zeichen des besondere der überragende Raus-<br />

Doom Metal, sondern wartete schmeißer „Ritual“, der sich u.a.<br />

fast ausnahmslos mit namhaften auf der ersten Demo dieses unhei-<br />

Bands des Genres auf: Solitude ligen Zusammenschlusses wieder-<br />

Aeturnus, Iron Man, Place Of findet, wusste nicht nur wegen<br />

Skulls, Jex Thoth, Griftegard, seines genialen Refrains zu über-<br />

Mirror Of Deception, Processizeugen. Jener machte wirklich<br />

on, Eternal Elysium und Ghost. Lust auf mehr, aber die dunkle<br />

Nach dem Willen der Pensionsbesitzer<br />

sollten wir erst eine Stunde<br />

Messe von Ghost sollte da bereits<br />

gelesen sein... (TM)<br />

nach Ankunft in unsere Zimmer ETERNAL ELYSIUM aus Japan<br />

einchecken können. Mit charman- war die erste Band, auf die ich<br />

ter Überredungskunst und etwas<br />

Nachdruck konnten wir den Vorgang<br />

beschleunigen und machten<br />

uns unverzüglich auf den<br />

Weg zur Posthalle, um<br />

mich wirklich freute, weil mich de-<br />

auch ja pünktlich zum<br />

Start der Veranstaltung<br />

vor der Bühne zu stehen.<br />

Dass Iron Man auf dem Zebrastreifen<br />

mit Sack und Pack an uns vorüberschritten,<br />

beruhigte insofern,<br />

als sie ihr Versprechen nach dem ren „Spiritualized D“-Album seiner-<br />

abgesagten DSR-Auftritt im Frühzeit vollends mit superbem Stoner<br />

jahr wahr machten und zum ersten Doom überzeugte. Bandkopf Yuki-<br />

Mal überhaupt eine europäische to Okazaki war die Freude über<br />

Bühne betreten sollten.<br />

den Auftritt nicht nur anzusehen,<br />

sie sprühte während der Zwischenansagen<br />

förmlich durch die<br />

Anlage. Auch die Bassperformance<br />

von Tana Haugo strotzte nur so<br />

vor Energie und Spielfreude. Leider<br />

wurden nur Songs von den<br />

letzten Veröffentlichungen gespielt,<br />

die meiner Meinung nach nicht an<br />

das geniale Debut heranreichen.<br />

Trotzdem toll, die Band endlich<br />

Ghost<br />

einmal live erlebt zu haben. Den<br />

Exotenbonus hatten die Japaner<br />

sowieso und das Interesse des<br />

Publikums ebenfalls auf ihrer Seite.<br />

(SM)<br />

Kaum in der Posthalle, erschrak<br />

ich kräftig beim Anblick eines auf<br />

der Bühne befindlichen Popen mit<br />

Totenkopfgesicht. Diesen Schock<br />

überwand ich mit einem großen<br />

Schluck Bier, der mir darüber hinaus<br />

die Kraft gab, das Ganze mal<br />

aus der Nähe zu betrachten. Wie<br />

sich später herausstellte war das<br />

eine wirklich gute Idee, denn aus<br />

dem Schankbereich hervorgetreten,<br />

entdeckten mich nicht nur gute<br />

alte Chemnitzer Freunde, sondern<br />

ich setzte mich dementsprechend<br />

intensiver mit den in Mönchskutten<br />

gewandeten Mitstreitern des singenden<br />

„Kirchenmannes“ ausein-<br />

Dass PROCESSION keine Gefangenen<br />

machen, war mir bereits bei<br />

Veröffentlichung ihrer Vinyl-EP im<br />

letzten Jahr klar. Bei den neuen<br />

Songs, mit denen die Chilenen ihren<br />

Auftritt begannen, wurde die<br />

Geschwindigkeit im Vergleich zu<br />

den alten Songs leicht angezogen.<br />

Insgesamt wurde ich das Gefühl<br />

nicht los, dass Procession nicht<br />

nur metallischer und traditioneller<br />

klangen, sondern sowohl instrumental<br />

als auch stimmlich gereift<br />

sind. Das Publikum dankte es mit<br />

durchgehender Aufmerksamkeit<br />

28<br />

Mirror Of Deception<br />

und verdientem, lautstarkem Beifall.<br />

Spätestens beim Einsetzen<br />

der alten Hymnen stellten sich mir<br />

alle Körperhaare auf und wohlige<br />

Entspannungswellen durchflossen<br />

meinen Körper.<br />

Live<br />

Ein durch und<br />

durch genialer<br />

Auftritt, der gern<br />

länger als die zugestandene dreiviertel<br />

Stunde hätte dauern können.<br />

(SM)<br />

Meine volle Aufmerksamkeit<br />

bekamen natürlich MIRROR<br />

OF DECEPTION, die<br />

mich, wie schon auf<br />

dem Doom Shall Rise,<br />

erneut auf ganzer Linie<br />

überzeugten. Ich mag diese<br />

Band einfach und ja, auch<br />

wenn schwäbische Texte in den<br />

Ohren mancher immer etwas befremdlich<br />

klingen werden, solcherlei<br />

Besonderheiten zeichnen die<br />

Truppe erst recht aus. Die fantastischen<br />

Melodieführungen sind, egal<br />

ob bei älteren Stücken oder Titeln<br />

vom aktuellen „A Smouldering Fire“<br />

Album, für mich eh über jeden<br />

Zweifel erhaben. Wie schon gesagt,<br />

ich mag Mirror Of Deception<br />

einfach! (TM)<br />

Was mich an GRIFTEGARD auch<br />

dieses Mal wieder faszinierte, war<br />

die überwältigende Präsenz der<br />

episch ausufernden Kompositionen<br />

von Bandkopf und Songschreiber<br />

Ola Blomkvist. Dass er<br />

einst auf Thomas Eriksson, ein in<br />

zweierlei Hinsicht schwergewichtiges<br />

Gesangstalent, traf, könnte<br />

man für einen Zufall, aber auch für<br />

schicksalhafte Fügung halten.<br />

Trotz der vorherrschenden Bühnenstatik<br />

und zurückhaltendem<br />

Verstecken hinter der obligatorisch<br />

Procession


Jex Thoth<br />

29<br />

Eternal Elysium<br />

Live


Solitude Aeturnus<br />

30<br />

Live<br />

Iron Man


Griftegard<br />

mitgeführten Kanzel, überwältigten<br />

mich die hymnischen Psalme wieder<br />

dermaßen, dass ich für einige<br />

Zeit alles um mich herum vergaß,<br />

um die Salbung bis zur Ekstase<br />

und bis in die letzte Haarspitze<br />

aufzunehmen. Ich finde kaum Worte<br />

für das, was bei Griftegard jedes<br />

Mal mit mir passiert - „Solemn, Sacred,<br />

Severe“! (SM)<br />

In gewisser Hinsicht tut mir JEX<br />

THOTH schon irgendwie leid, weil<br />

diverse Umstände bei ihr zusammenkommen:<br />

sie singt wie eine<br />

Heidelärche, strotzt vor Bühnenpräsenz<br />

und sieht dazu noch verdammt<br />

gut aus. Stellt sich die<br />

Frage, aus welchem der aufgezählten<br />

Gründe so viele, überwiegend<br />

männliche Anwesende vor<br />

der Bühne bis zum absolut allerletzten<br />

Ton ausharrten Tatsache<br />

ist auf jeden Fall, dass die Kompositionen,<br />

welche allesamt aus der<br />

Feder von Organist Clay Ruby<br />

stammen, nicht nur in’s Ohr, sondern<br />

auch in Mark und Glieder<br />

fuhren. Auch die Gitarrenarbeit von<br />

Nico Kain ließ meine Kinnlade wieder<br />

gehörig nach unten klappen.<br />

Und überhaupt sucht man fast vergeblich<br />

nach aktueller Musik, die<br />

das 70er Jahre Psychedelic Occult<br />

Rock Feeling auf ähnlich anmutige<br />

Art und Weise einzufangen vermag.<br />

Jex Thoth ist derzeit wohl<br />

die erotischste Doomformation,<br />

was mit Sicherheit nicht nur auf die<br />

Musik zurückzuführen ist –<br />

schließlich bin ich ja auch nur ein<br />

Mann. (SM)<br />

SORCERER waren absolut nicht<br />

meine Baustelle, weil sie keinen<br />

meiner musikalischen Nerven reizten.<br />

Wer aber auf lupenreinen<br />

Heavy Metal steht, kam sicherlich<br />

vollends auf seine Kosten. Ich war<br />

an dieser Stelle erst einmal raus<br />

und nutzte die Zeit zur Befriedigung<br />

diverser Grundbedürfnisse<br />

und zur Kontaktpflege. (SM)<br />

Man mag von Victor Griffins Gottesfürchtigkeit<br />

halten, was man<br />

will. Wenn es allerdings um seine<br />

songschreiberischen Qualitäten<br />

geht, sind diese über jeden Zweifel<br />

erhaben. Nach vier Jahren Sendepause<br />

präsentierte er mit PLACE<br />

OF SKULLS sein neues Album mit<br />

dem bezeichnenden Titel „As a<br />

Dog returns“. Natürlich durfte auch<br />

die eine oder andere Hymne der<br />

Vorgänger „Nailed“ und „With Vision“<br />

nicht fehlen. Hätte er zu Beginn<br />

des Auftritts noch auf die eine<br />

oder andere Allüre im Zusammenhang<br />

mit dem Bühnensound verzichtet,<br />

würde ich den Auftritt<br />

schlichtweg als perfekt bezeichnen.<br />

Traditional Doom at its best!<br />

(SM)<br />

Zu IRON MAN braucht man eigentlich<br />

nicht viel zu erzählen, haben<br />

sich die Amerikaner mit ihren<br />

Alben meiner Meinung nach verdient<br />

einen Kultstatus seit den<br />

mittleren neunziger Jahren erarbeitet.<br />

Vor allem der einzigartige<br />

Gitarrensound von Bandkopf Al<br />

Morris III konnte mich auch live<br />

überzeugen. Vielleicht war es auch<br />

einfach der Umstand, die Band<br />

überhaupt einmal leibhaftig auf einer<br />

Bühne diesseits des Atlantiks<br />

erlebt zu haben. Wer weiß, ob es<br />

diese Gelegenheit in absehbarer<br />

Zeit noch einmal geben wird. Hier<br />

kam es auch nicht auf Perfektion,<br />

sondern auf Authentizität an, wie<br />

sie „I have returned“, der Titelsong<br />

des aktuellen Albums, nicht besser<br />

hätte wiedergeben können. Da<br />

verzeiht man die langen Pausen<br />

zwischen den Veröffentlichungen<br />

und die fünfzehnjährige Aussparung<br />

europäischer Bühnen – Iron<br />

Man waren endlich hier, jawohl!<br />

(SM)<br />

Auch SOLITUDE AETURNUS gehörten<br />

bis jetzt zu den Bands, die<br />

ich noch nie live gesehen hatte,<br />

obwohl sie bekanntermaßen bereits<br />

einige Male in Deutschland<br />

getourt haben. Trotz aller Sehensfreude<br />

hatte ich das Gefühl, dass<br />

dieser Auftritt nicht zu den besten<br />

in der Bandgeschichte gehörte,<br />

weil vor allem die Gesangsperformance<br />

von Robert Lowe nicht ansatzweise<br />

an das heranreichte,<br />

was ich 2006 mit Candlemass erlebte.<br />

Leider war Robert dem Alkohol<br />

vor und während des Auftritts<br />

sehr zugetan, dass nicht nur seine<br />

Gesamtleistung darunter litt. Kein<br />

Vergleich zum auf DVD erhältlichen<br />

Mitschnitt des Konzerts im<br />

31<br />

Jahr 2007 in Warschau („Hour Of<br />

Despair“). Kultstatus hin oder her,<br />

von Solitude Aeturnus hatte ich etwas<br />

mehr als<br />

„nur“ einen soliden<br />

Auftritt er- Live<br />

wartet. (SM)<br />

Place Of Skulls<br />

Resümierend bleibt festzuhalten,<br />

dass die Running Order dieses<br />

Hammer Of Doom Festivals äußerst<br />

hochkarätig besetzt war und<br />

es kaum Verschnaufpausen angesichts<br />

der anhalten Doomwellen<br />

gab. Einzig das Fehlen von Sitzplätzen<br />

in der großzügigen Posthalle<br />

stellte die alternde<br />

Doomgemeinde vor konditionelle<br />

Grenzerfahrungen, aber da lässt<br />

sich in Zukunft bestimmt etwas organisieren.<br />

Auf alle Fälle sieht man<br />

sich am 1 6. April 2<strong>01</strong>1 wieder vor<br />

Ort, wenn das bereits feststehende<br />

Billing erneut den Doomhammer in<br />

Schwingungen versetzt. Es werden<br />

Pentagram, While Heaven<br />

Wept, Solstice, Blood Farmers, Atlantean<br />

Kodex, Argus, In Solitude,<br />

Black Pyramid, Age Of Taurus und<br />

Arkham Witch spielen.<br />

text: Sven Mihlan & Thomas Meusel<br />

fotos: Sven Mihlan


foto: archiv<br />

Felipe, I'm right now listening to "Destroyers Of The<br />

Faith", your very first full length after having released<br />

a remarkable EP debut via Iron Kodex records<br />

in 2009. Even at that time I realised there is something<br />

great going on in Chile - Procession by name!<br />

When and why you decided to create your style of<br />

very traditional and bombastic Epic Doom Metal?<br />

„Well, I’m not gonna bore you to death with a long bio,<br />

just tell you that i've been embracing Doom Metal for at<br />

least 13 years now and finally, under the name of Procession,<br />

we're complete and satisfied with what our musical<br />

direction and Doom Metal vision is. There was a<br />

start point somewhere in 2006 after me, Daniel (former<br />

bass player), Claudio and bunch of other friends made<br />

the first Candlemass gig ever in Chile. The main base<br />

of the band has been always based on friendship, honesty<br />

and metal dedication. Our direct influences come<br />

from classics as Black Sabbath, Candlemass, Count<br />

Raven, Solstice, etc. plus the Heavy Metal structures of<br />

Maiden, Priest, etc. We like, enjoy, collect and worship<br />

any manifestation of good honest Metal music, from the<br />

Hell (UK) to Nocturnus (US). Live Fast, Play Slow!“<br />

That's definitely to be heard while listening to your<br />

stuff, which absolutely deserves the term Doom<br />

Metal. In comparison to the EP the new album's<br />

songs have become much heavier, more epic and<br />

catchier as well. What is the clue for this evolutional<br />

step?<br />

„Well, I wouldn’t call it evolution. I would say we just had<br />

more time to think about the songs, which direction we<br />

wanted to take with them and finally let them grow by<br />

themselves if you know what I mean. It takes a while to<br />

realize which licks are un-necessaries or when a guitar<br />

harmony is in the right place/right time to blow the moment<br />

away. I think that actually happened right now, we<br />

putted more attention on the details, we wanted it crushing<br />

and blasting. And I think we managed. And well, in<br />

the other hand we just had the best time ever at the studio,<br />

the engineer is an old friend of us ( Pablo Clares,<br />

also drummer for the Death Metal legend Atomic Ag-<br />

32<br />

Interview<br />

gressor) and it almost became a 4th member when it<br />

comes to how he participated on the production of ‚Destroyers...‘,<br />

you can even hear him on the choir in the<br />

last song! Anyway, I think there’s one side of the album<br />

that is dark, tragic and a crusher indeed, but in the<br />

other hand all that solid feeling on it is because we were<br />

focused and enjoying every moment of it, from the<br />

rehearsal room, to the next bar, to the studio.“<br />

So do I while listening to "Destroyers Of The Faith",<br />

from the very first to the last second of the album. It<br />

is hardly possible to pick out just one song to be<br />

my favourite, but when it comes to it would be<br />

"Chants Of The Nameless". It's a very solemn song,<br />

full of solitude and agonizing beauty. Who are those<br />

"nameless" you are singing about?<br />

„Well it is a personal favorite too, I think its immense,<br />

melodically perfect and a solemn crawling monster of<br />

gloom haha. I love how those same melodies I told you<br />

before ‚evolved‘ and the parts became along and together<br />

pretty easily after a while. The solo just kinda<br />

‚flowed‘ in the rehearsal room, as it is one of those<br />

songs I came up with at home, but still the vibe of it it´s<br />

pure rehearsal alchemy. When it comes to the concept<br />

itself (hmmm...) it´s about ‚salvation‘ & ‚devotion‘, but in<br />

a pretty much dark and helpless perspective as many<br />

of the songs in the album, speaks of different ambivalent<br />

concepts related to religion, politics and high powers<br />

who deal with the human need. The ‚nameless‘ is<br />

anyone and everyone that looks for that hidden light elsewhere<br />

but inside, those who sell their souls everyday<br />

in blind pacts of devotion to unrightful mass dominators.“<br />

So you alone have been responsible for all songwriting?<br />

„I would say 90 percent, you gotta know that ‚The Road<br />

to the Gravegarden‘ was composed by me and Daniel,<br />

for the demo recordings. And the closing track ‚White<br />

Coffin‘ was composed by me, Claudio & Francisco improvising<br />

different riffs/sections on the last days before


ecording the album. I think it´s easier to compose<br />

when you´re guitar/vocals in a band as you can come<br />

up at once with the main melodies which, after all, direct<br />

the songs.“<br />

Definitely! But have there never been any serious<br />

discussions about at least one song of the album,<br />

just acceptance and harmony? How are the duties<br />

and responsibilities spread within the band?<br />

„No proper discussions but of course we manage to let<br />

the other one know when something could be improved<br />

in order to make a melody, arrangement or bridge<br />

stronger/tighter. As for duties, I´m actually taking care of<br />

managing the band, getting the contacts, answering inties,<br />

getting gigs, sending promos, and a big etc. Now<br />

I´m also fixing the tour for 2<strong>01</strong>1. And fuck, is a hell of a<br />

job, i already had a couple of breakdowns but in the<br />

end is fucking worth it. When it comes to the imagery/design/concepts<br />

for Procession, we fix it together<br />

with Claudio as he´s a graphic designer. He´s been taking<br />

care of the artwork and layout of Destroyers Of<br />

The Faith and also for the upcoming 7" split with Mountain<br />

Throne. In the other hand I take care of Myspace,<br />

layouts, flyers etc. We both know perfectly the direction<br />

we wanna go so and we have the skills enough.“<br />

When will the split be released and what do we have<br />

to expect on your side?<br />

„Mountain Throne might be recording these days, so<br />

we´re aiming for it to be released the first week of January,<br />

before we start touring. On our side, we´re contributing<br />

with our version of Ozzy´s ‚Crazy Train‘ which we<br />

roughly recorded back in 2008 for a strictly limited CD-<br />

R version of our demo ‚Burn‘. It has been requested a<br />

few times, so we thought it was time to exhume it for<br />

the masses. It will be a 500 copies pressing and by buying<br />

it you´ll be supporting the irish tour dates that Sarlacc<br />

Productions, on a brave effort, is putting up for us<br />

once again.“<br />

Where will the tour take place?<br />

33<br />

„So far we´ve confirmed gigs in Sweden, Finland, Ireland,<br />

Netherlands, Belgium, France, Austria and<br />

Poland. Germany is slowly on the works, but one or two<br />

might be confirmed there too. We<br />

start in January 14th, until late February,<br />

dead stiff and cold in a car<br />

to decay!“<br />

Interview<br />

Good to now, hopefully we will see here in Germany<br />

then. But how are things going in Chile, guess you<br />

are kind of famous throughout the local Doom Metal<br />

scene?<br />

„Not at all, haha, what makes you think like that? We almost<br />

don´t play live, we don´t have anyone distributing<br />

our records but ourselves. The Doom scene you talk<br />

about is mostly related with Doom/Death bands, that<br />

even though some are good old friends, they don´t invite<br />

us to their gigs, and it´s totally ok as i don´t know if<br />

it´s the crowd we wanna play for. Sure we´re getting little<br />

bit more attention now with the full lenght, 2nd european<br />

tour, but dunno if it feels ‚comfortable‘ to get that<br />

attention just because ‚we are a chilean band playing in<br />

Europe‘. Because we would still be making the same<br />

Doom Metal without tours, a label releasing our stuff,<br />

reviews on magazines etc. And then those few that<br />

support or speak about us now, would give a damn<br />

about us and we would still be playing and distributing<br />

our stuff among friends & doomsters, just like we did<br />

with the demo-tape in the beginning, just like we do<br />

now with whatever we release. But is nothing that worries<br />

us, we know the right people to deal with in Chile<br />

(still learning about Europe), we can see the difference<br />

between listeners/supporters and blabbermouth cocksuckers.<br />

And for supporters, we´ll always be there to<br />

play for a plate of beers.“<br />

I would have thought that high quality traditional<br />

bands like you get more attention at least within the<br />

underground scene. I can't believe, there is in fact<br />

no interest in Doom Metal like you are playing?<br />

„Well there still is, don´t wanna be unfair to the few who<br />

are still interested in the band (again, mostly coming<br />

from the thrash/death scene). But in the other hand not<br />

gonna lie to you and I must say we have chosen this<br />

way, not to over-expose ourselves with shameless self<br />

promotion or trying to desperate jump into the first<br />

chance we get to play a gig. This is important to us, sacred,<br />

and we´re not gonna waste it being involved with<br />

people that doesn´t have our same view or intentions.<br />

We´ve been called ‚wagon jumpers‘, it has been said<br />

that we have ‚paid‘ our way to where we have gone<br />

now, and a lot of other bullshit. We don´t need it and if it<br />

is like this, they don´t need us either.“<br />

If those guys could make good music they wouldn't<br />

have to creep in jealousy! How about other Doom<br />

Metal bands from Chile, do you know any besides<br />

Procession?<br />

„Well i can´t wait till the Skull Of Heretic stuff is released,<br />

is a new project from a good friend of mine in the<br />

south of Chile. Claudio (bass) just did the logo for ´em, I<br />

got the chance to check a couple of rehearsals and are


definitely among the greatest riffs I´ve heard recently!<br />

Also I think Francisco (drums) is gonna be recording<br />

drums for ´em. As you can see the circle stays small<br />

and closed, haha. I could also recommend Marcha Funebre<br />

who just released an EP on Morbid Legions (Peru),<br />

also keeping that epic dark vibe you could hear on<br />

the early Solstice stuff plus some Paul Chain vibe here<br />

and there, good! And well, let´s mention Capilla Ardiente<br />

too, ha!“<br />

Capilla Ardiente is your side project, right? Please<br />

tell us more about it!<br />

„Capilla Ardiente is Claudio´s music, where I play rythm<br />

guitars and sing. The story goes back to 2004-05 I<br />

guess, when I used to be roadie for his ex-band, Poema<br />

Arcanus. We started with the idea, concepts and<br />

stuff but we were living kinda far from each other. After<br />

some years of silent composing and rehearsals etc. he<br />

decided to ask a couple of friends to record drums and<br />

solos. The result - dark Epic Doom Metal with Heavy<br />

and Thrash influences! Specially for fans of Candlemass,<br />

Solitude Aeturnus, Mercyful Fate, Voivod and<br />

Motorhead! The first EP was released last year by High<br />

Roller on vinyl and Eyes Like Snow on Cd. The full<br />

lenght should be recorded somewhere next year as<br />

Claudio has material enough for it.“<br />

Ah, now I understand, Procession is your creative<br />

playground and Capilla Ardiente is Claudio's. You<br />

had been involved in Mourner's Lament as well.<br />

Why did that band split up after having released<br />

just one EP, "Unbroken Solemnity", in 2008?<br />

„Yeah, on Descent Productions, still took 2 years to get<br />

released. I decided to stop it mostly because it was getting<br />

harder and harder to arrange rehearsals and the<br />

interest on it was no the same anymore. Still we managed<br />

to have a few good gigs, pretty tight Doom/Death<br />

inspired by the early UK scene plus some epic style of<br />

riffing here and there.“<br />

Is it true that you had moved to Europe right before<br />

releasing "Destroyers Of The Faith" with Procession,<br />

why this and where did you move?<br />

„Indeed, I´ve been living in Sweden now for 5 months.<br />

Well, last year and before the ‚Disease Over Europe‘<br />

tour I quitted my job, returned my apartment etc. A kinda<br />

‚left all behind‘ if you know what I mean. Then while<br />

touring, I met my actual girlfriend, who lives in Sweden,<br />

so it was kinda an obvious step, considering that I´m<br />

still young, there´s some interest and support for the<br />

band more than in Chile anyway, told ya that before haha,<br />

and well, the shipping costs for records were driving<br />

me nuts! Now seriously, I got my chance to be closer to<br />

what I wanna dedicate my life to and I took it. A new beginning<br />

is always hard but it´s my choice and I´m proud<br />

of it. And well, you might now that I now count on a couple<br />

of Scandinavian folks as live members, so we can<br />

keep the machine rolling!“<br />

Then you already played at Hammer Of Doom festival<br />

with those Swedish live members. But how do<br />

you manage rehearsing with Claudio and Francisco?<br />

Would you still call Procession a Chilean<br />

34<br />

foto: archiv<br />

band?<br />

„Hammer Of Doom was a killer and a great way to start<br />

the promotion for ‚Destroyers Of The<br />

Faith‘. But for the upcoming tour<br />

Claudio and Francisco are coming<br />

earlier so we can have a few days of<br />

rehearsals. In the other hand they´re still having regular<br />

rehearsals with background vocal and guitar tracks,<br />

which I still find kinda funny, haha. But you know, we<br />

were playing those tracks for almost 5 months, then<br />

they recorded them, so those songs are already part of<br />

themselves and I´m pretty sure the gigs on the tour are<br />

gonna be excellent. If we control a ‚little‘ bit our drinking,<br />

though in the past it has been proved that we can still<br />

manage, haha. Procession is and will always be a Chilean<br />

band as I´m Chilean and that´s never gonna<br />

change!“<br />

Interview<br />

Excellent, so I can still expect a couple of Chilean<br />

Doom Metal by the name of Procession in the future.<br />

Thank you so much for "Destroyers Of The<br />

Faith" and your time answering my questions. See<br />

you on the road!<br />

„Of course you´ll get your chilean Doom Metal dose for<br />

a while, haha! But I don´t think we´ll release another full<br />

lenght before 2<strong>01</strong>2. Though we might record 1-2 new<br />

songs for a split next year. And yes, we´re now confirming<br />

the final dates for our tour so see you all doomed<br />

worshippers there. Live fast, play slow!“<br />

text: Sven Mihlan


Live<br />

Dass Ausgabe sich „Doom #4 - Kategorie Over“-Veranstal- hier einfügen -<br />

tungen momentan hoher Beliebtheit<br />

mer noch für den beeindru- Seite 00<br />

ckendsten Song auf dem<br />

erfreuen, dürfte vielen von euch auf-<br />

Debutalbum der deutschen<br />

gefallen sein, denn nach Nürnberg,<br />

Formation halte. Ich fühlte<br />

Bielefeld und München springt nun<br />

mich sofort wie in einen<br />

auch Leipzig namentlich auf densel-<br />

dunklen, engen Bergben<br />

Zug auf. Das durch Sick Man<br />

werksstolleneingeschlos- Getting Sick Records importierte Ersen,<br />

beinahe<br />

eignis fand an zwei voneinander un-<br />

klaustrophobisch. An andeabhängigen<br />

Abenden und Orten statt<br />

rer Stelle ließ sich die Plat-<br />

und musste sich unserer kritischen<br />

tentektonik hautnah<br />

Begutachtung stellen<br />

miterleben, wie sich Riffs<br />

übereinander schieben, um<br />

Megatonnen an Bergmas-<br />

Doom OverLeipzig - Teil I<br />

siv über mir aufzutürmen.<br />

Zoro, 12/11/2<strong>01</strong>0<br />

Einzig die lauthals vor mir<br />

und um mich herum disku-<br />

Zugegebenermaßen war ich sehr übertierenden<br />

Menschen holten<br />

rascht, dass der erste Teil des Festivals<br />

mich immer wieder in die<br />

mit nur einer Stunde Verspätung, also<br />

ignorante Alltagsrealität zurück,<br />

bereits um 21 Uhr begann, was für das<br />

dass ich mich fragte, warum sie<br />

Zoro im Leipziger Stadtteil Connewitz<br />

nicht draußen quatschen können,<br />

wirklich nicht schlecht ist. Üblicherweise<br />

wenn sie kein Interesse an der Musik<br />

fangen dort Veranstaltungen nie vor 23<br />

bzw. am Thema des Abends haben.<br />

Uhr an. Darüber hinaus hatten bereits jenen, die sich todesmutig vor die Mini- Und wieder die unumstößliche Tatsa-<br />

zu dieser frühen Tageszeit unerwartet bühne im Durchgangsbereich geche: „Lesen hilft!“<br />

viele Gäste den Weg in die Örtlichkeit quetscht hatten, schien es zu gefallen.<br />

gefunden.<br />

Trotzdem musste ich erst einmal raus Drinnen war es mittlerweile aufgrund<br />

an die frische Luft, weil der Sauerstoff- der Menschmassen und der dadurch<br />

Zu Beginn war ich einigermaßen vergehalt angesichts der mittlerweile be- bedingt klimatisch grenzwertigen Bedinwirrt,<br />

weil die Band auf der Bühne weängstigenden Menschenansammlung gungen kaum noch auszuhalten; im<br />

der nach den australischen Heirs bereits jetzt gegen Null und das Ther- Durchgangsbereich tanzten Unmengen<br />

aussah und sich auch überhaupt nicht mometer in die Nähe des Siedepunk- Hippies extatisch im halluzinogenen<br />

so anhörte. Vielmehr fühlte ich mich vertes strebte.<br />

Rausch nach elektronischer, Dub und<br />

dammt an einen Song auf unserem<br />

anderer Zappelmucke herum. Da mich<br />

„Deutschland’s Doomed“-Sampler erin- Pünktlich zu KODIAK stand ich wieder das beinahe blackmetallisch anmutennert,<br />

genauer gesagt an „Shrapnel #6“ und zwar dieses Mal direkt vor der Bühde Postrock-Geschrammel von Heirs<br />

von BAD LUCK RIDES ON WHEELS, ne, weil ich mir die Gelsenkirchner Dro- auch nicht mehr zum Bleiben überreden<br />

die entgegen meiner Erwartung den ne-Fraktion auf keinen Fall entgehen konnte, machte ich mich irgendwann<br />

Abend eröffneten. Wie sich schnell her- lassen wollte, vor allem nicht nach den zwischen ein und zwei Uhr auf den<br />

ausstellte, entsprach die großformatig letzten beiden Splits mit Nadja bzw. Weg nach Hause. Zu dumm nur, dass<br />

aushängende Running Order nicht dem Black Shape OfNexus. Und haargenau mir am nächsten Tag berichtet wurde,<br />

Veranstaltungsflyer in meiner Brustta- diese zwei Songs wurden hintereinan- dass HEIRS noch bis in die frühen Morsche.<br />

„Lesen hilft!“, stellte ich nicht zum der und ohne Pause auf das Publikum genstunden gespielt haben und ziem-<br />

letzten Mal an diesem Freitagabend losgelassen, was eine dreiviertel Stunlich gut gewesen sein sollen. Denn als<br />

fest. Leider vermisste ich bei den sich de endzeitliche Zerdoomung der bra- ich ging, standen anscheinend TERZIJ<br />

anschließenden Titeln von Bad Luck Richialsten Sorte nach sich zog, dass alle DE HORDE aus den Niederlanden auf<br />

des On Wheels die Tightness des Ope- Münder im Saal offen standen und we- der Bühne und nicht die Australier. Neners,<br />

der hier vermutlich nur als Intro nigstens die Gesichter direkt um mich ben den superben Auftritten von Kodiak<br />

fungierte. Es klang zwar alles recht slud- herum von entspannter Glückseeligkeit und Omega Massif habe ich vor allem<br />

gig und durch das Gegrunze am Mikro- gezeichnet waren. Ach ja, danke noch eins gelernt: „Lesen hilft!“ (SM)<br />

fon auch beinahe wie Death Doom, nur mal an die Herren Bären, dass sie nach<br />

fehlte es den Kompositionen leider ins- dem Auftritt alle in meine Hosentaschen<br />

gesamt an Eingängigkeit und Originali- gestopften Handys und Monsterschlüs- Doom OverLeipzig – Teil II<br />

tät. Was schade war, weil ich mich selbunde wieder zurückgenommen ha-<br />

UTConnewitz, 20/11/2<strong>01</strong>0<br />

irgendwie auf die Band gefreut hatte. ben, denn Gewinn bringend hätte ich<br />

die Sachen im Zoro sowieso nicht verti- Mit obligatorischer 10-Minuten-Verspä-<br />

Dummerweise stellte sich auch noch cken können und mal abgesehen datungs-Manier stach mir nicht als erstes<br />

heraus, dass einige Bands zeitlich übervon sah das echt bescheuert aus mit die Band ins Auge, sondern das visualilappend<br />

auf zwei Bühnen spielten, wes- den Beulen bis in die Kniekehlen. Aber sierte Krabbelgetier auf der Leinwand -<br />

halb ich von KHUDA nur wenig aber im was macht man nicht alles<br />

Ameisen, Spinnen, grob gekörnt, schö-<br />

Vorübergehen zumindest soviel mitbene<br />

Super-8-Aufnahmen. Das hat mich<br />

kam, um festzustellen, dass dieser neu- Im Anschluss daran luden OMEGA den gesamten BLCKWVS Auftritt über<br />

mod’sche Experimentalrockkram nichts MASSIF zu einer Reise unter Tage ein. in den Bann gezogen, die Band selbst<br />

für meinen Geschmack ist. Zumindest Lediglich in blaues Grubenlicht gehüllt,<br />

ging es mit „In derMine“ los, den ich im-<br />

jetzt nicht so. Die Musik hat gut zu den<br />

35


Rorcal<br />

Visuals gepasst und war sozusagen ein<br />

sanfter Einstieg in den Abend. Wahrscheinlich<br />

war mir der Sound einfach<br />

mal wieder zu „postalisch“, sodass ich<br />

meine Beachtung lediglich dem Biertrinken<br />

und der wirklich schicken Visualisierung<br />

widmete – von daher, alles gut.<br />

Zur ersten Raucherpause gesellte sich<br />

ein gut angetrunkener Mann mit Aldi-<br />

Tüte zu uns, er wollte eigentlich nur mal<br />

„Hallo!“ sagen, was schon ziemlich anstrengend<br />

herauszuhören war. Aber tatsächlich<br />

suchte er wohl jemanden, um<br />

seinen Frust zu teilen, wie laut doch die<br />

Musik nach draußen schallt, und überhaupt<br />

der Lärm der Straßenbahn und in<br />

Connewitz. Ich hörte Lärm von drinnen<br />

und zwar in Form eines ROTORs. Also<br />

verabschiedete ich mich freundlich von<br />

dem etwas frustrierten Mann und<br />

tauschte meine Zigarettenpause in die<br />

nächste Tyskie-Brause, die wirklich gute<br />

polnische, zur Rotoren-Sause. Naja,<br />

ehrlich gesagt, hab ich mir da irgendwie<br />

mehr von erwartet. Die Stoner-Riffs mit<br />

dem Drum-Hack gingen schon ganz gut<br />

rein, haben mich jetzt aber auch nicht<br />

über’s bissel Mitwippen hinaus animiert.<br />

Deswegen weiß ich grade auch nicht,<br />

was ich noch dazu schreiben könnt. Außer,<br />

dass mir das Bier immer noch gut<br />

geschmeckt hat, also naja, mittlerweile<br />

ist noch Kumpel Whisky dazu gestoßen,<br />

denn bei so Rotoren weiß man ja<br />

nie, wenn das Oel alle ist und so...<br />

Und da ich kein Risiko eingehen wollte,<br />

wurde während der Umbaupause vorsorglich<br />

„aufgebaut“. Dazu ein bisschen<br />

Tratsch hier und da, Pläne geschmiedet,<br />

die Weltherrschaft an sich zu reißen,<br />

und weiter ging’s im abendlichen<br />

Doom-Programm. Nebel, grünes Licht,<br />

ein leichtes Wummern im Raum – nein,<br />

mir ist trotz mittlerweile guten Whisky-<br />

Konsums nicht die grüne Fee erschie-<br />

nen (Warum auch, ist ja Whisky!, Anm.<br />

d. Red.), und es standen auch nicht<br />

Sunn O))) auf der Bühne. Das mussten<br />

AN EMERALD CITY sein, waren sie<br />

auch. Sehr sphärischer lavalisierender<br />

Sound, ohne viel Gitarre soweit ich das<br />

in Erinnerung habe. Jedoch zum Großteil<br />

auch wieder sehr postalisch - dem<br />

kann ich einfach nichts abgewinnen.<br />

Dennoch war da eine ganze Prise interessanter<br />

Atmosphäre zu spüren und<br />

sobald etwas interessant erscheint, finde<br />

ich es immer auch irgendwie gut.<br />

Was ich aber wirklich gut fand, ist das,<br />

was jetzt kam. Das Licht wurde komplett<br />

auf Dunkelrot gedimmt, am Bühnenrand<br />

erstrahlten ein paar<br />

Kerzenlichter, deren Schwefeldämpfe<br />

den gesamten Raum einnebelten, sodass<br />

man kaum was sehen konnte.<br />

Dazu dröhnten zum ersten Mal an diesem<br />

Abend tatsächliche Gitarrenwände<br />

durch das UT-Gemäuer. Ich hatte das<br />

Gefühl, als würde sich mein Rauschge-<br />

Suma<br />

36<br />

fühl nach außen zu einem riesigen realen<br />

Bauwerk wölben oder wie ein von<br />

Feuer speienden Drachen verfolgter,<br />

Besen reitender<br />

Zauberer zu sein.<br />

Naja, war schon Live<br />

ganz schön im<br />

Zauberland auf jeden Fall. Und, wer war<br />

daran schuld? Natürlich die Jungs aus<br />

der Schweiz, nicht die von Ricola, sondern<br />

die von RORCAL. Das war echt<br />

Bombe!<br />

Aus den Tiefen der dunkelroten Feuerstube<br />

erstrahlte nun ein grelles Licht<br />

den Saal - angelangt im Doom-Himmel,<br />

quasi in der „Grell Hell“. Das war schon<br />

irgendwie ein wenig ungewöhnlich, die<br />

ganze Zeit über in solch einem Heiligenschein<br />

zu baden. Vielleicht haben aber<br />

auch die typischen „LSD-lastigen Fingerhutspielchen“<br />

des SUMA-Fronters<br />

erstmalig ihre Wirkung entfaltet. Bei den<br />

anderen 3 Shows, die ich bisher von<br />

SUMA gesehen hatte, war es jedenfalls<br />

immer ziemlich dunkel. Aber diese hier<br />

war für mich ein absolutes Highlight, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. In meinem<br />

Kopf hat es nur noch gescheppert, der<br />

Körper hat im Bewegungsrausch wie<br />

ein Gummiband fungiert, und wenn davon<br />

der noch so enormste Blasendruck<br />

überdeckt wird, musste in meiner Welt<br />

gerade alles mehr als in Ordnung gewesen<br />

sein. Und der kalte aber dennoch<br />

verbrannte Burger aus der<br />

„Gonnewiddser“ Burgerbude verlieh<br />

dem Doom Over Leipzig einen würdigen<br />

Absch(l)uss... (VF)<br />

text: Sven Mihlan & Vincenz Franke<br />

fotos: Vincenz Franke


IV<br />

Auch in der Schweiz geht jeden Morgen die Sonne auf, aber nur einmal<br />

im Jahr steigen aus den Alpentälern langsame Klänge empor.<br />

Das DAWN OF <strong>DOOM</strong> Festival lud im November wieder einmal zum<br />

Stelldichein in das Gaswerk nach Winterthur, dem wohl gemütlichsten<br />

Doom Wallfahrtsort außerhalb von Deutschland.<br />

In diesem Jahr entschlossen wir uns<br />

für die entspanntere Reisevariante -<br />

zuerst mit dem Pkw von Leipzig nach<br />

Berlin, von dort mit dem Flieger nach<br />

Zürich und weiter nach Winterthur mit<br />

der S-Bahn, dann noch fünf Minuten<br />

mit der Tram und wir standen vor den<br />

Türen des Gaswerks. Die Übernachtung<br />

in Berlin und den Aufenthalt am<br />

Züricher Flughafen abgezogen waren<br />

es gerade einmal drei Stunden Anreisedauer,<br />

was echt ein Klacks ist. Zum<br />

Glück hatten wir etwas Kleingeld dabei,<br />

sonst hätten Peter, Jussi und Ga-<br />

Children Of Doom<br />

reth von Lord Vicar hinter der Tram<br />

herlaufen müssen. Schnorrer am frühen<br />

Morgen, nein so was aber auch!<br />

Vor Ort erfuhren wir, dass außer den<br />

Schweizern Zatokrev noch Sideburn<br />

aus Schweden ihren Gig für diesen<br />

Abend abgesagt hatten, dafür sind<br />

kurzfristig Wall eingesprungen, was<br />

mich nicht sonderlich ärgerte. Bereits<br />

am frühen Nachmittag trafen meine<br />

französischen Freunde von Children<br />

Of Doom nach fast zwanzigstündiger<br />

Autofahrt ein – abknutschen, erdrücken<br />

und auf die Wein- und Bierflaschen,<br />

der lange Nachmittag bis<br />

zum Festivalstart hätte nicht besser<br />

überbrückt werden können. I love<br />

you, Ben!<br />

Den musikalischen Teil durften am<br />

Abend CHILDREN OF <strong>DOOM</strong> auch<br />

gleich einläuten. Zu meiner persönlichen<br />

Freude trafen die Doom n’Raw<br />

Klänge der Franzosen sehr schnell<br />

auf die interessierten Ohren des Publikums.<br />

Die absolute Stärke von Tetare,<br />

Ben und Vincent war die<br />

Authentizität und die Spielfreude, mit<br />

der sie Songs wie Hangover, Hells<br />

On Wheels, We Are Bestial And Raw<br />

und natürlich den Klassiker Rusty<br />

World auf der Bühne zockten. Außerdem<br />

gab es noch ein ungewöhnliches<br />

neues Stück, dessen Titel ich<br />

mir nicht gemerkt habe – der allerers-<br />

37<br />

teAusgabe Drone/Ambient #4 - Kategorie Songhier der einfügen Rock, -<br />

Punk und Heavy<br />

Metal Fanatiker<br />

war gar nicht mal Live<br />

schlecht, vor allem<br />

Tétar überraschte mich, als er plötz-lic<br />

h die Gitarre gegen ein Saxophon<br />

austauschte und diesem gar feine Töne<br />

entlockte. Anfang 2<strong>01</strong>1 wird das<br />

erste Vollzeitalbum von Children Of<br />

Doom auf Emanes Metal Records erscheinen.<br />

Wie bereits erwähnt, konnte ich sehr<br />

gut damit leben, dass WALL für Sideburn<br />

eingesprungen waren, denn bereits<br />

die Demo der NRWler war mir<br />

Anfang des Jahres 9 von 1 0 Punkte<br />

wert gewesen. Hatte ich damals noch<br />

von lupenreinem traditional Doom gesprochen,<br />

fuhren die Jungs live im<br />

wahrsten Sinne des Bandnamens eine<br />

Riffwand auf, die sich gewaschen<br />

hatte und die Power der Soundanlage<br />

voll ausnutzte, als würden Warning<br />

mit Grief’scher Brachialität die<br />

Abrissbirne durch die Anwesenden<br />

schwingen. Leider war der Gesang<br />

zu leise abgemischt, dass ihm dadurch<br />

nicht die gebührende Aufmerksamkeit<br />

zu Teil wurde. Alle<br />

Publikumsstimmen, die ich erhaschen<br />

konnte, klangen begeistert und<br />

ich war einfach nur plattgewalzt.<br />

Wall<br />

Mussten TORTURED SPIRIT zur<br />

Veröffentlichung ihres Albums „Arkham<br />

Sanitarium“ seinerzeit diverse<br />

Federn lassen, überraschten sie mich<br />

dieses Mal mit einem äußerst tighten<br />

Auftritt. Oddy lieferte eine überzeugende<br />

Frontshow ab, sowohl gesang-


Sigiriya<br />

Tortured Spirit<br />

lich als auch gitarrentechnisch. Seit<br />

diesem Jahr spielt Bandneuzugang<br />

Flo die zweite Gitarre, wodurch der<br />

Sound gewaltig an Heavyness und<br />

Ausdruck gewonnen hat. Bleibt abzuwarten,<br />

ob sich dieser Vorteil genauso<br />

positiv auf das nächste Release<br />

auswirkt.<br />

Danach sorgten SIGIRIYA für gute<br />

Stimmung im Publikum. Was auch<br />

kein Wunder war, denn bei den walisischen<br />

Barden handelt es sich um<br />

die Originalbesetzung von Acrimony,<br />

die sich vor acht Jahren aufgelöst<br />

hatten. Manchmal führen getrennte<br />

Wege auch wieder zusammen und<br />

bringen frischen musikalischen Wind<br />

mit sich, welcher lupenreinen Stoner<br />

Doom im alten Stile durch die Menge<br />

blies. Neben Dexters professionellem<br />

Gesang war es vor allem Bartwunder<br />

Stuart O’Hara, der auch optisch für<br />

Unterhaltung sorgte. Dieser hatte<br />

nach dem Ableben von Acrimony bei<br />

den Sludgemonstern von Iron Monkey<br />

die Saiten malträtiert.<br />

Wie selbstverständlich drängten sich<br />

alle möglichst dicht an die Bühne und<br />

lockerten die Zopfgummis, soweit<br />

noch Haare vorhanden, als LORD<br />

VICAR die Bühne betraten, denn die<br />

finnisch-schwedisch-britische Kollaboration<br />

hatte Erwartungen zu erfüllen.<br />

Chritus (Weekend Beast,<br />

ex-Terra Firma, ex-Count Raven, ex-<br />

Saint Vitus), der etwas später als seine<br />

Bandmitglieder eingeflogen wurde,<br />

brachte tonnenweise gute Laune<br />

mit, die er das Publikum von der ersten<br />

Minute des Auftritts an spüren<br />

ließ, indem er wie gewohnt grimassierte,<br />

den schlaksigen Tanzbär raus<br />

ließ oder großräumig mit den Armen<br />

ruderte. Peter (Orne, ex-Reverend<br />

Bizarre) zeigte wieder einmal mehr,<br />

dass er an der Gitarre seines gleichen<br />

sucht. Jussi wie immer mit Kippe<br />

im Mundwinkel, ultracool, und<br />

Gareth (ex-End Of Level Boss, ex-<br />

Centurions Ghost) hielt das<br />

Schlagzeug rhythmisch<br />

im Zaum. Neben<br />

den Kultsongs<br />

vom „Fear No<br />

Pain“ Album<br />

tauchten noch<br />

drei mir gänzlichunbekannte<br />

Titel im Set<br />

auf, bei denen<br />

es sich, wie ich<br />

später erfuhr, um<br />

neue Kompositionen handelte.<br />

Wie geil war das denn? Definitiv<br />

drei traditionelle Doom Monster,<br />

die hoffentlich ihren Weg auf das<br />

nächste Release von Lord Vicar finden.<br />

Ansonsten flogen vor der Bühne<br />

kilometerweise Haare durch die Luft,<br />

wurden Fäuste in die Luft gestreckt<br />

und lauthals in den Gesang von Chritus<br />

eingestimmt. Das war ein absolut<br />

geiles Finale, zumindest was das<br />

Bühnenspektakel anbelangt.<br />

Die Backstage-Party, welche seit den<br />

Mittagsstunden andauerte, war noch<br />

bis frühmorgens um sechs in vollem<br />

Gange bzw. erreichte ich etwa zu dieser<br />

Zeit ein Stadium, in dem es mir<br />

selbst unmöglich erschien, mich am<br />

Tisch festzuhalten, um nicht von der<br />

Bank zu fallen. Wenigstens eine<br />

38<br />

Live<br />

Stunde hielt ich es zwischen Ben und<br />

Tétar auf der Bühne schlafend aus,<br />

bis mich die kriechende Kälte nach<br />

einem neuen Schlafplatz suchen ließ.<br />

Wie Indiana Jones auf der Suche<br />

nach dem heiligen Gral irrte ich durch<br />

das Gaswerk, um schlussendlich in<br />

einem düsteren Kinosaal auf einem<br />

Sofa zwischen diversen Doomnasenbären<br />

die Restnacht bzw. den Sonntagvormittag<br />

zu verschnarchen.<br />

Backstage<br />

Lord Vicar<br />

Nach einem ausgiebigen<br />

Frühstück mit dem<br />

durchnächtigten<br />

und mittlerweile<br />

stimmlos gewordenenVolki,<br />

seiner<br />

fürsorglichen<br />

Crew und den<br />

restlichen Auferstandenen<br />

konnte<br />

die Rückreise angetreten<br />

werden – also mit<br />

der Tram in die Stadt, dann mit der S-<br />

Bahn weiter nach Zürich, von dort mit<br />

dem Flieger zurück nach Berlin und<br />

noch zwei Stunden Autofahrt bis Leipzig.<br />

Ende des Doomreiseberichts!<br />

text: Sven Mihlan<br />

fotos: Mike Wiener<br />

Volki


MIRROR OF DECEPTION<br />

Wenn ich an das Jahr 1 990 denke, fallen mir vor allem diverse aufstrebende Death<br />

Metal Bands, die deutsche Wiedervereinigung und meine ausgerenkte Kinnlade<br />

beim allerersten Betreten eines Metal-Ladens in den alten Bundesländern ein.<br />

Warum entscheidet man sich, fern von der allgemeinen Entwicklung im Metal,<br />

ausgerechnet für den Doom als Stilrichtung?<br />

Jochen: „Die ersten Begegnungen mit Doom Metal hinterließen<br />

einfach den bleibendsten Eindruck. Das hat eine<br />

Saite in mir zum Schwingen gebracht und da war gleich<br />

so eine Art heimisches, wohliges Gefühl.“<br />

MoD 1 993<br />

Jochen: „Siffi und ich kannten uns entfernt aus unserer<br />

gemeinsamen Stammkneipe, dem Treff in Göppingen. Im<br />

2 0 Jahre<br />

<strong>DOOM</strong><br />

in Deutschland<br />

Wie habt ihr euch als Band kennengelernt?<br />

39<br />

Interview<br />

DAWN OF WINTER<br />

Gerrit: „Gute Frage, haha. Ich denke, dass wir, wenn wir<br />

auf unserem ersten Demo gegrunzt oder gekreischt hätten,<br />

heute totaler Kult wären. Aber darum ging es uns nie.<br />

Doom Metal hat mich mit der Veröffentlichung der ersten<br />

Candlemass Scheibe komplett gepackt. Als ich durch diese<br />

Begeisterung dann Black Sabbath und Trouble erst<br />

richtig verstand und dann Bands wie die göttlichen Saint<br />

Vitus und Pentagram entdeckte, war mir klar, dass Doom<br />

Metal exakt die perfekte Musik für mich ist. Ich hatte bis<br />

zur Gründung von Dawn Of Winters schon mit einigen<br />

Bands versucht Musik zu machen, aber so richtig glücklich<br />

war ich nirgends. Erst als ich meinen damals besten<br />

Kumpel Oli Schramm, der vorher noch nie ein Schlagzeug<br />

bedient hatte, hinter selbiges zwang, um dazu extrem<br />

langsame Riffs aus meiner Billigklampfe zu quälen und<br />

dazu nasal rumzuquäken, hatte ich dieses absolute<br />

Glücksgefühl, das wohl jeder Musiker sucht, der sich<br />

selbst verwirklichen will. Doom zu spielen war das natürlichste<br />

der Welt für uns damals und ist es immer noch. Es<br />

war uns komplett klar, dass wir damit nichts erreichen können<br />

würden, zumal damals selbst viel professionellere<br />

Kumpels von uns wie Solitude (später Solitude Aeturnus),<br />

Solstice oder Revelation nicht über einen absoluten Insiderstatus<br />

heraus kamen.“<br />

Gerrit: „Unseren Gitarrist Jörg kannte ich von unserer gemeinsamen<br />

anderen Band Variety Of Arts (später Tragedy


MIRROR OF DECEPTION<br />

Sommer 1990 waren wir zufällig zeitgleich in Ungarn im<br />

Urlaub. Dort haben wir uns eingehender unterhalten und<br />

erste Pläne bezüglich einer gemeinsamen Jam Session<br />

nach der Rückkehr geschmiedet. Nach einiger Zeit kam<br />

dann unser erster Schlagzeuger Ingo dazu, den Siffi an<br />

seiner Schule ausfindig gemacht hatte. Und noch ein<br />

Weilchen später waren wir dann mit Rainer (Bass, seit<br />

1995 bei End of Green) und Baumi (Gesang) komplett.“<br />

Jochen: „Ganz am Anfang hauptsächlich Candlemass.<br />

Das war die gemeinsame Schnittmenge, wobei wir aber<br />

nie einfach nur covern oder kopieren wollten. Im Oktober<br />

1990 habe ich dann erstmalig Count Raven und Saint<br />

Vitus live gesehen und war auch von diesen hin und weg.<br />

Nach und nach haben wir dann auch andere maßgebliche<br />

Bands wie Black Sabbath, Trouble, Pentagram, Solitude<br />

Aeturnus und Revelation für uns entdeckt. Abseits vom<br />

Doom hat uns stets auch Musik aus anderen Genres<br />

inspiriert.“<br />

Jochen: „Die ersten Monate als Duo mit zwei<br />

Stromgitarren in elterlichen Kellern oder Kinderzimmern.<br />

Die ersten 2-3 Songs hatten wir schon recht bald<br />

beisammen.“<br />

Jochen: „Das war im Dezember 1992, einige Monate<br />

nachdem wir die erste komplette Besetzung zusammen<br />

hatten. Wir danken der Katholischen Jungen Gemeinde in<br />

Süssen für diese erste Auftrittsmöglichkeit.“<br />

Welche Gruppen haben euch beeinflusst?<br />

Wie liefen die ersten Proben ab?<br />

Wann und wo seid ihr zum ersten Mal aufgetreten?<br />

Wer hat sich für eure Musik interessiert, wie waren die Resonanzen?<br />

Jochen: „Zuerst natürlich einige lokale Kumpels. Der erste<br />

richtige Fanbrief kam bizarrerweise aus Neuseeland, kurz<br />

nachdem unser erstes Demo draußen war. Ich vermute<br />

mal, John Perez von Solitude Aeturnus hatte uns<br />

weiterempfohlen. Diesem hatte ich als einem der ersten<br />

ein Demo geschickt. Er meinte, es würde noch etwas<br />

holprig klingen, aber der richtige Geist wäre vorhanden<br />

und spürbar, wo wir hinmöchten. Das war natürlich wie ein<br />

früher Ritterschlag für uns und wir fühlten uns<br />

angekommen und gut aufgenommen. Insgesamt waren<br />

die Reaktionen auf das erste Rumpeldemo erstaunlich<br />

wohlwollend. Einige der damals geknüpften Kontakte sind<br />

noch heute vorhanden.“<br />

Wie habt ihr ohne das Internet überhaupt auf euch aufmerksam gemacht?<br />

Jochen: „Es wurden jede Menge Briefe, Päckchen und<br />

Flyer an andere Bands und Magazine verschickt und<br />

natürlich auch fleißig Demos getauscht. Da musste man<br />

schon mal ein paar Wochen oder Monate Geduld haben,<br />

bis eine Antwort kam.“<br />

40<br />

Interview<br />

Divine). Er kam Anfang ´93 in die Band, als mir die Doppelbelastung<br />

Gitarre/Gesang zu viel wurde. Bolle (Bass)<br />

kannte ich als ebenso fanatischen Underground Metal<br />

Fan seit 1988. Er hat mir auch die erste Vitus LP damals<br />

geschenkt. Das werde ich ihm nie vergessen. Eigentlich<br />

hat Bolle sogar mal in ´ner Band gesungen (Astral Door),<br />

bei der ich Bass gespielt habe. Tja, so ändert sich das<br />

manchmal, hehe. Unser Drummer Dennis wurde uns von<br />

unserem damaligen Variety of Arts Drummer vermittelt.<br />

Die beiden waren dicke Freunde und das spaßigste Doppel<br />

seit den beiden Rentnern aus der Sesamstrasse.“<br />

DAWN OF WINTER<br />

Gerrit: „Witchfinder General, Trouble, Pentagram,<br />

Candlemass, Sacrilege (UK), Solitude, Count Raven,<br />

Black Sabbath, Revelation, Dream Death, old-Paradise<br />

Lost, Winter und natürlich Saint Vitus. Diese Bands stehen<br />

als Inspiration übrigens auch schon im Cover unseres<br />

allerersten Demos ‚Perfect Solitude’.“<br />

Gerrit: „Chaotisch, lustig und voller Gänsehautmomente.<br />

Als wir dann endlich ein funktionierendes Line-up hatten<br />

und die ersten Songs konnten, flogen wir aus unserem<br />

ersten Proberaum und mussten Monate später woanders<br />

wieder bei Null anfangen.“<br />

Gerrit: „Das muss mit Mirror Of Deception irgendwo bei<br />

Göppingen gewesen sein. Ganz genau weiß ich das aber<br />

nicht mehr. Jochen (von Mirror) weiß das sicher noch<br />

genauer, haha.“<br />

Gerrit: „So gut wie niemand hat sich für uns intereressiert<br />

und das ist auch immer noch so, haha. Die meisten<br />

unserer Demos haben wir mit befreundeten anderen<br />

Doom Bands getauscht. Es gab zwar hier und da ein<br />

kleines Interview oder ein Review aber im Großen und<br />

Ganzen war Doom Anfang der 90er unfassbar out of<br />

date.“<br />

Gerrit: „Durch tape trading. Sonst nix.“


MIRROR OF DECEPTION<br />

Jochen: „In Deutschland waren Cemetery (aus denen<br />

später Dawn of Winter wurde) die ersten, mit denen<br />

Kontakt bestand. Aus Berlin gabs damals noch kurzzeitig<br />

eine Band, deren Name mir leider entfallen ist. Wenig<br />

später waren da dann noch Dreaming, Naevus<br />

(Voodooshock Vorläufer) und Grief of God.“<br />

Jochen: „Sicher hatten Bands wie Candlemass, Saint<br />

Vitus und diverse Hellhound Bands ihre Anhängerschaft<br />

und bei Konzerten traf man oft die gleichen Leute. Aber<br />

von einer wirklichen ‚Szene’ zu sprechen wäre wohl<br />

übertrieben. Das ‚Reflections of Doom’ <strong>Zine</strong> aus Belgien<br />

war ein frühes Sprachrohr, aber eher ein internationales.<br />

Desweiteren kam man über den Count Raven Fanclub<br />

aus Hessen und den Solitude Aeturnus Fanclub aus Berlin<br />

in Kontakt mit Gleichgesinnten. Mitte der 90er wurde mir<br />

eine zweiseitige Doom Kolumne im ‚Heavy, oder was?!’<br />

(heute nur noch ‚Heavy’) angeboten, über welche ich<br />

diverse Bands einer breiteren Leserschaft vorstellen<br />

konnte.“<br />

Jochen: „Aufgrund der Wiedervereinigung sind wir mit<br />

Dreaming in Kontakt gekommen und sie haben uns auch<br />

das erste Konzert im Osten ermöglicht, im Highpoint in<br />

Zschopau. Ich finde, dass die Wiedervereinigung sehr<br />

dazu beigetragen hat, wie es heute um den Doom steht.<br />

Viele Touren wären ohne Publikum und Clubs im Osten<br />

nicht denkbar und natürlich gibt es auch einige sehr gute<br />

Bands. Und so ein cooles Festival wie das Hell's<br />

Pleasure, bei dem Black, Death, Thrash und Doom Bands<br />

gleichberechtigt auf dem Billing stehen, scheint auch nur<br />

im Osten möglich.“<br />

Jochen: „Es gibt von allem mehr: mehr Bands, mehr<br />

Platten, mehr Subgeneres, mehr Infos, mehr<br />

Kommunikation, mehr Konzerte und mehr Publikum.<br />

Mitunter ist mehr gut, manchmal ist aber auch weniger<br />

mehr.“<br />

Jochen: „Voran gebracht wurde die Szene von Personen<br />

und Bands, die nicht nur ihr eigenes Süppchen gekocht<br />

haben, sondern auch anderen durch Fanzines, selbst<br />

organisierte Konzerte, Festivals und Touren ein Forum<br />

geboten haben. “<br />

Jochen: „Zugegeben, es gibt nicht wirklich viel<br />

‚traditionellen’ Nachwuchs hierzulande, aber die schon<br />

länger aktiven Bands sind immer noch gut dabei und feine<br />

neuere Bands wie z.B. Wheel, Spirit Descent, Petrified<br />

und Tortured Spirit stehen noch relativ am Anfang.<br />

Letztlich hat jede Strömung ihren Platz und wird ein<br />

Publikum finden. Manches wird sich etablieren, anderes<br />

wieder in Vergessenheit geraten und dafür wieder neue<br />

Mischungen aufkommen. Für uns als Band gilt: ob jemand<br />

Welche Doom Bands gab es hier damals außer euch?<br />

41<br />

Interview<br />

Gerrit: „Als ich Dawn Of Winter 1990 gründete war ich mir<br />

sicher, dass wir die einzige Doom Band in Deutschland<br />

sind! Einer der ersten Besteller unseres ersten Demos<br />

war Jochen Fopp. Er sagte mir dann, dass er auch<br />

soeben eine Band namens Mirror Of Deception gegründet<br />

hatte. Also waren wir wohl zu zweit, haha.“<br />

Existierte damals schon so etwas wie ein Doom-Untergrund in Deutschland?<br />

DAWN OF WINTER<br />

Gerrit: „Bis auf Mirror Of Deception und später Dreaming<br />

war mir damals kein derartiger Underground bewusst.“<br />

Hatte die Wiedervereinigung irgendeinen Einfluss auf die Szene oder war es<br />

umgekehrt?<br />

Gerrit: „Klar, hatte das Einfluß! Wir konnten im Osten mit<br />

Dreaming und Mirror spielen! Das war echt ein Erlebnis.“<br />

Was hat sich seitdem verändert, ist eine Entwicklung zu beobachten?<br />

Gerrit: „Die Szene ist riesig geworden. Ist gibt Doom<br />

Bands jeglicher Schattierung. Ich finde das erfrischend<br />

und wunderbar.“<br />

Welche Bands haben die Entwicklung der Szene vorangetrieben und stellen so<br />

etwas wie die Wegweiser des deutschen Doom dar?<br />

Gerrit: „Nur eine: Mirror Of Deception! Jochen ist DER<br />

Motor des deutschen Doom Metal überhaupt! Er hat<br />

schon Doom Festivals organisiert als die Zuschauer<br />

komplett aus Angehörigen und Freunden der Bands<br />

bestanden. Ohne Jochen gäbe es die deutsche Doom<br />

Szene nicht so wie wir sie jetzt haben.“<br />

Ist der traditionelle Doom hierzulande vom Aussterben bedroht, wenn man die<br />

Vermischung des ursprünglichen Stils mit Sludge, Drone, Stoner, Psychedelic<br />

Rock, Hard- und Metalcore, Postrock und sogar Elementen des Jazz betrachtet?<br />

DoW 1 994<br />

Gerrit: „Das glaube ich nicht. Es wird immer mal wieder<br />

die eine oder andere Spielart die Oberhand haben, aber<br />

aussterben wird keine der Spielarten.“


MIRROR OFDECEPTIO<br />

unsere Musik zeitgemäß findet oder nicht, ist uns heute<br />

genau so gleichgültig, wie es uns das schon von Anfang<br />

an war.“<br />

Jochen: „Keine Ahnung. Ich habe mir auch 1990 keine<br />

Gedanken darüber gemacht, wie es um den Doom anno<br />

2<strong>01</strong>0 bestellt sein wird. Abgesehen von den Neuerungen,<br />

welche die Verbreitung von Computern und Internet mit<br />

sich gebracht haben und neuen Subgenres, hat sich ja<br />

nicht so wahnsinnig viel verändert. Es wird in der Regel<br />

immer noch mit herkömmlichen Instrumenten musiziert,<br />

die es schon weit mehr als 20 Jahre gibt. Man trägt immer<br />

noch Jeans und Tshirts und reist mit herkömmlichen, für<br />

gewöhnlich vierrädrigen Autos mit Bodenkontakt.<br />

Vielleicht hat 2030 die Laseroboe die E-Gitarre abgelöst,<br />

das Flugauto die Marktreife erlangt und man zelebriert<br />

Doom in farbenprächtigen Gewändern auf<br />

Vogelfederimitatbasis. Lassen wir es auf uns zukommen.“<br />

Jochen: „Meine Planung reicht nicht soweit in die Zukunft<br />

und das Leben steckt voller Überraschungen. Sofern wir<br />

in 20 Jahren noch ohne Anwälte miteinander<br />

kommunizieren, musikalisch noch etwas zu sagen haben<br />

und ohne medizinisches Hilfspersonal auf eine Bühne<br />

steigen können, wäre es schön noch als Mirror of<br />

Deception aktiv zu sein.“<br />

Euer aktuelles Album „A Smouldering Fire“ ist im<br />

Oktober bei Cyclone Empire erschienen. Immerhin<br />

sind seit der letzten Vollzeitveröffentlichung (Shards,<br />

2006) vier Jahre vergangen. Wo stehen Mirror Of<br />

Deception im Jahr 2<strong>01</strong> 0, was hat sich verändert?<br />

Jochen: „Wir müssen aus beruflichen und familiären<br />

Gründen die Zeit für die Band heutzutage effektiver<br />

planen. Darum werden wir sicher nie im Jahrestakt neue<br />

Alben raushauen können. Rein musikalisch haben wir<br />

meiner Meinung nach unseren bisherigen Weg<br />

fortgesetzt. Wir haben schon Stimmen vernommen, dass<br />

wir von Platte zu Platte kauziger klingen würden. Das ist<br />

nicht geplant, aber soll uns recht sein.“<br />

Wo habt ihr aufgenommen?<br />

Jochen: „Wir waren für das Album zum dritten Mal im<br />

Soundmann Studio in Stuttgart. Einige Songs der ‚The<br />

first 2 decades’ Bonus CD wurden im Studio von Michelle<br />

Darkness (End of Green) aufgenommen.“<br />

Wie war die Stimmung während dieser Zeit?<br />

Jochen: „Recht konzentriert und zielgerichtet, wir wollten<br />

ja ein gutes Album abliefern. Aber es war auch Zeit für die<br />

eine oder andere entspannte Grillsession am Ende eines<br />

Aufnahmetages.“<br />

Wie sind die Songs entstanden?<br />

Wie stellst du dir die deutsche Szene in zwanzig Jahren vor?<br />

Was wirst du/werdet ihr dann machen?<br />

Jochen: „Auf einer abgelegenen<br />

Hühnerfarm im Ural wäre sicher<br />

die spannendere Antwort, aber in<br />

Wirklichkeit ganz banal auf der<br />

heimischen Wohnzimmercouch<br />

und gemeinsam im Proberaum.“<br />

42<br />

Interview<br />

DAWN OF WINTER<br />

Gerrit: „Noch lebendiger und farbiger als heute. Und<br />

vielleicht machen wir dann auch mal wieder ein Album,<br />

haha.“<br />

Gerrit: „Mich langsam aber sicher auf die Rente<br />

vorbereiten und noch mehr Metal hören. Wenn das<br />

überhaupt möglich ist.“<br />

Im Jahr 2008 kam mit „The Peaceful Dead" euer<br />

letztes Album heraus. Seid ihr immer noch zufrieden<br />

damit?<br />

Gerrit: „Total. Es ist absolut perfekt geworden. Ich würde<br />

gar nix daran ändern wollen.“<br />

Warum gab es bis zu dieser Veröffentlichung eine so<br />

lange Sendepause von eurer Seite?<br />

Gerrit: „Wir sind halt nicht mehr die Jüngsten und haben<br />

alle unsere Verpflichtungen. Wir lieben die Langsamkeit<br />

und wir lieben Dawn Of Winter. Es gibt überhaupt keinen<br />

Grund uns künstlich unter Druck zu setzen. Wir nehmen<br />

uns so viel Zeit, wie wir ohne Stress brauchen, um ein<br />

neues Album anzugehen.“<br />

Angeblich habt ihr gerade einen neuen Song<br />

geschrieben, erzähl mal!<br />

Gerrit: „Stimmt! Tusch!!! Ein Song ist fertig und an dem<br />

zweiten arbeiten wir gerade. In 8-10 Jahren dürfte also<br />

schon das 3te Album am Start sein, wenn wir weiter so<br />

konzentriert Gas geben.“<br />

Werden die beiden vielleicht schon eher in<br />

irgendeiner Form veröffentlicht?<br />

Gerrit: „Wir denken über eine Jubiläums 7" zum 20jährigen<br />

Bestehen im neuen Jahr nach. Mal schauen, ob´s<br />

klappt.“<br />

Werdet ihr anlässlich des Jubiläums ein paar<br />

Konzerte spielen?<br />

Gerrit: „Wünschenswert wäre es ja. Wir spielen im März<br />

2<strong>01</strong>1 in Griechenland mit While Heaven Wept, das sollte<br />

ein Fest werden. “


Wovon erzählen die Texte?<br />

MIRROR OF DECEPTION<br />

Jochen: „Von Verlust, Tod, Monstern, Naturkatastrophen,<br />

Seuchen, Schamanen, mythischen Bäumen und<br />

Hirnreisen. Quasi das übliche Doom Repertoire.“<br />

Mit „Lauernder Schmerz“ habt ihr wieder einen<br />

deutschsprachigen Titel auf das neue Album gebannt.<br />

Warum haltet ihr an dieser Tradition fest?<br />

Jochen: „Weil es sonst kaum einer macht und es eine Art<br />

Markenzeichen von uns ist. Nach zwei rein englisch<br />

betexteten Alben war es mal wieder an der Zeit.“<br />

Welche sind die besten drei Gründe, sich „A<br />

Smouldering Fire“ zuzulegen?<br />

Jochen: „Es ist uns eine wohlklingende und kurzweilige<br />

Liedersammlung geraten. Besonders die limitierte<br />

Digipack Erstauflage bietet richtig was für's Geld. Das<br />

Artwork von Elaine Cooney ist sensationell und zudem<br />

gibts noch eine Bonus CD mit diversen Raritäten, bisher<br />

nur auf Vinyl erhältlichen Stücken und 3 neu<br />

aufgenommene Demosongs. Das alles mit nem<br />

Extrabooklet mit Linernotes und auch erstmalig den<br />

schwäbischen Originaltext vom ‚Student von Ulm’. Ich<br />

glaube, das waren mehr als 3 Gründe.“<br />

Gibt es schon Pläne für 2<strong>01</strong>1 ?<br />

Jochen: „Wir arbeiten derzeit an einer Deutschland Tour<br />

im März 2<strong>01</strong>1 mit unseren Labelkollegen 40 Watt Sun und<br />

Semlah.“<br />

2<strong>01</strong> 0<br />

text: Sven Mihlan<br />

43<br />

Interview<br />

DAWN OF WINTER<br />

2008


Ausgabe Es ist tatsächlich #4 - Kategorieschon hier einfügen wieder - Seite<br />

ein Jahr vorbei und der LOW<br />

FREQUENCY ASSAULT lud zum<br />

siebten Mal in den Nürnberger<br />

Z-Bau zum gediegenen Tanz ein.<br />

Novum: der vorweihnachtliche<br />

Event fand erstmalig an zwei<br />

Abenden statt.<br />

Zu schade, dass ich selbst am<br />

Freitag noch nicht vor Ort anwesend<br />

sein konnte, weshalb es mir<br />

leider nicht vergönnt war OMEGA<br />

SOUL, VOODOOSHOCK und<br />

VERSUS THE STILLBORN-MIN-<br />

DED zu erleben. Nach Aussagen<br />

der Anwesenden war der Z-Bau<br />

gut gefüllt und die Stimmung ausgelassen.<br />

Wer VTS-M schon einmal<br />

live erlebt hat, kann sich<br />

sicherlich bildhaft vorstellen, welches<br />

Inferno über die Bühne gerollt<br />

sein muss – Boris & Co. sind immer<br />

ein Ohren- und Augenschmaus!<br />

Versus The Stillborn-Minded<br />

Fast pünktlich zur Einlasszeit vor<br />

Ort, konnte der Samstagabend beginnen,<br />

allerdings unterlag ich wie<br />

immer dem Trugschluss, dass es<br />

pünktlich um halb sieben losgehen<br />

würde. Etwa eine halbe Stunde<br />

später standen PETRIFIED aus<br />

der „Motorcity“ Zschopau auf der<br />

Bühne und starteten mit dem Song<br />

„Mold Courning“ ihren Gig, der für<br />

einige Überraschungen sorgte. Ich<br />

hatte den Eindruck, dass Thomas,<br />

Maik und Michael noch etwas vom<br />

Vorabend lädiert waren, denn der<br />

Opener wurde mittendrin abgebrochen<br />

und neugestartet. Irgendwie<br />

lief alles noch nicht ganz rund,<br />

was zu schmunzelnden Gesichtern<br />

bei den Jungs führte. Als dann<br />

noch eine Saite an Maiks Gitarre<br />

riss, lugte Mr. Murphy um die<br />

Ecke, weil alles, was schiefgehen<br />

konnte, schief ging. Vielleicht war<br />

gerade das der Grund weiterzumachen,<br />

denn Maik spielte mit vier<br />

Saiten stoisch weiter und Michael<br />

ließ sich von seinem Schlagzeugrhythmus<br />

nicht abbringen. Der<br />

neue Song hat dann ordentlich gerockt<br />

und Maik zeigte nach langer<br />

Zeit wieder einmal, dass er auch<br />

am Mikrofon etwas zu melden hat.<br />

Die Laune vor der Bühne stimmte<br />

auf alle Fälle.<br />

Anschließend sorgten WALL mit<br />

ihrer Interpretation des Begriffs<br />

„Doom Pop“ für Druckwellen und<br />

begeisterte Gesichter. So langsam<br />

werde ich das Gefühl nicht los,<br />

dass sich die vier Jungs zu einer<br />

festen Größe im langsamen Musiksektor<br />

mausern. Allerdings war,<br />

wie schon auf dem Dawn Of<br />

Doom, der emotionale Gesang<br />

wieder viel zu leise abgemischt,<br />

weil gerade dieser dem brachial im<br />

Slo-Mo-Bereich riffenden Sound<br />

noch das i-Pünktchen aufsetzt.<br />

Wall zelebrierten ein absolutes<br />

Wahnsinnsbrett im Schneckentempo!<br />

Dass DUST aus<br />

Bielefeld keine Gefangenen<br />

machen,<br />

ist hinlänglich bekannt.<br />

Vor allem<br />

Frontriese Olli stand<br />

zu keiner Sekunde<br />

still, schüttelte die<br />

Haare und musste<br />

irgendwann die Klimaanlageanschalten,<br />

indem er sich<br />

das Shirt vom „grazilen“<br />

Leib riss. Ein<br />

Wunder, dass es<br />

44<br />

Wall<br />

Live<br />

ihn nicht von der Bühne geledert<br />

hat bei dem Energieüberschuss.<br />

Warum Igor mit Pudelmütze am<br />

Schlagzeug saß, weiß ich nicht. Es<br />

war aber nett anzuschauen, wie<br />

ihm der Kopfwärmer ständig über<br />

Petrified<br />

die Augen rutschte, dass er zeitweise<br />

blind aber dennoch zielsicher<br />

die Felle gerbte. Auch wenn<br />

ich Dust lange nicht mehr live gesehen<br />

hatte, empfand ich diesen<br />

Gig als einen ihrer besten – brutal,<br />

emotional und mitreißend!


Caldera<br />

CALDERA habe ich draußen quatschend<br />

verpasst, aber eine fremde<br />

Meinung bescheinigte den französischen<br />

Postrockern „gute Live-<br />

Qualitäten trotz fehlender Originalität“.<br />

Zwei Jahre ist es her, dass die<br />

sympathischen Niederländer<br />

HEAVY LORD den Low Frequency<br />

Dust<br />

Assault mit ihrem<br />

Riffgewitter beehrten.<br />

Trotz leichter<br />

optischer Veränderungen,<br />

denn<br />

Steven trug seine<br />

Haare etwas kürzer<br />

und Wes<br />

plötzlich Wolle auf<br />

dem Kopf, hatten<br />

die vier absolut<br />

nichts von ihrer<br />

Power eingebüßt.<br />

Die Jungs zeigten<br />

richtig Eier und<br />

spielten die vorigen<br />

Bands technisch<br />

an die<br />

Wand, alles klang<br />

äußerst professionell.<br />

Trotzdem<br />

zündete die Sludge-Rammedieses<br />

Mal nicht so<br />

richtig bei mir,<br />

denn es fehlte der<br />

Walzeneffekt von<br />

damals. Durchweg<br />

nach vorn<br />

treibend, vermisste<br />

ich die ultralangsamen Doomparts.<br />

Zumindest gab es eine<br />

Actiongeladene Show, die dem<br />

Publikum die Riffs nur so um die<br />

Ohren klatschte und für allgemeine<br />

Begeisterung sorgte.<br />

Das Abschlussprogramm des<br />

Abends gestalteten Ingmar und<br />

Claus mit ihrer experimentellen<br />

„Zwei Mann Power Dröhnrock Formation“<br />

BEEHOOVER. So ganz<br />

stimmte die Anzahl anfänglich allerdings<br />

nicht, weil Malte von<br />

Black Shape Of Nexus den Gesang<br />

für den ersten Titel übernahm.<br />

Dazu setzte sich das<br />

röhrende<br />

Energiebündel<br />

auf einen<br />

Bierkasten<br />

und hatte<br />

Mühe, nicht<br />

von selbigem<br />

zu rutschen.<br />

Ingmar bearbeiteteseinen<br />

Bass,<br />

dass es eine<br />

Freude war<br />

und ich mich<br />

fragte, wie er<br />

diese Klangpalette<br />

aus<br />

nur vier Sai-<br />

Malte<br />

45<br />

ten herauszauberte. Wie üblich<br />

saß ihm Claus am Schlagzeug direkt<br />

gegenüber<br />

und gab diesem<br />

die Knute. Obwohl<br />

der Sound<br />

Live<br />

weniger fett rüber kam als letztensi<br />

n Leipzig, überzeugte das Duo ein-<br />

Heavy Lord<br />

mal mehr mit den Songs des aktuellen<br />

Albums „Concrete Catalyst“.<br />

Auch live war „Dragonfighter“ mein<br />

persönliches Highlight, vielleicht<br />

auch, weil er der im weitesten Sinne<br />

doomigste Song der Band ist.<br />

Unbedingt anchecken, das ist ein<br />

Befehl!<br />

text: Sven Mihlan<br />

fotos: Mike Wiener<br />

Beehoover


So lieber Thomas, jetzt erkläre mir doch mal bitte<br />

den Zusammenhang zwischen deiner neuesten<br />

Band Petrified, Dreaming und Subversion. Irgendwie<br />

sind Warped Cross ja auch aus dem Doom-<br />

Pfuhl Zschopau hervorgegangen. Ich sehe nicht<br />

mehr durch!<br />

„Du weißt aber auch gar nichts, also zuerst gab es Subversion<br />

mit dem Sandro, dem Rabgee, dem Mixel und<br />

dem Olli. Die haben zu Beginn eher Hardcore gemacht,<br />

aber schon das letzte Stück auf der ersten Demo<br />

‚Goodbye’ ging in die schwer-schleppende Richtung für<br />

die sie später bekannt geworden sind. Die Band hat<br />

sich 1992 gegründet, glaub ich. Irgendwann in Sommer<br />

1993 haben sich der Tommy, der Sandro und ich gesagt,<br />

wir müssten ‚Born Too Late’ nachspielen, daraus<br />

ist dann Dreaming geworden. Dann gab’s um diese Zeit<br />

herum noch Painful Erection mit dem Sandro, dem<br />

Grunz und dem Ivn, die haben Noisecore gemacht. Der<br />

Sandro war damals ziemlich aktiv, hat einen Tape<br />

Sampler gemacht, für das ‚Cadaver Corpse and Bowls’<br />

geschrieben... Weil es dann irgendwann Painful Erection<br />

nicht mehr gab und ich mit dem Grunz der Meinung<br />

war, dass Zschopau eine Noisecore Band braucht, haben<br />

wir mit dem Pfeiffer und dem Otto die Endlösung<br />

Schnabeltasse gegründet. Der Pfeiffer wollte irgendwann<br />

nicht mehr, der Otto wurde durch den Tom von<br />

Sad End/Graviton ersetzt und zu Proben, wenn man<br />

das so nennen darf, tauchte auch öfters der Maik auf,<br />

spielte ein bisschen vor sich hin Daraus wurde dann<br />

Weed In The Head mit dem Maik, dem Tom, dem André<br />

von Graviton und mir. Und aus Weed In The Head<br />

wurde dann besetzungstechnisch gesehen Petrified.<br />

Mehr kann man dazu unter www.petrified.de.vu nachlesen.<br />

Und dann hatten Subversion so ca. 2003/2004<br />

aufgehört als Band zu existieren, da Sandro studienbedingt<br />

nicht genug Zeit hatte. Der Mixel, der Rabgee und<br />

der Olli machten dann unter verschiedenen Namen<br />

weiter Musik, und daraus ist dann Warped Cross geworden.“<br />

Aha, aber irgendwie verwirrt mich das Tohuwabohu<br />

immer noch - seid ihr alle verwandt oder wie kommt<br />

es, dass ihr im Laufe der letzten zwanzig Jahre immer<br />

wieder miteinander und durcheinander an di-<br />

46<br />

Interview<br />

fotos: Sven Mihlan


versen musikalischen Projekten zusammengearbeitet<br />

habt, und es ja auch noch tut?<br />

„Nun, Zschopau ist nicht gerade groß, von daher ist die<br />

Auswahl an Musikern auch nicht so üppig. Und wenn<br />

man dann bedenkt, dass wir noch größtenteils Doom<br />

Metal machen, ist es eigentlich nicht verwunderlich,<br />

dass da wenig neue Leute mit dabei sind. Irgendwie hat<br />

es sich auch immer ergeben, dass im Laufe des Neuentstehens<br />

von Kapellen immer jemand Bekanntes mitmachen<br />

wollte, von daher kamen eigentlich nie Leute<br />

von außerhalb hinzu. Insgesamt denke ich aber, dass<br />

es daran liegt, dass Doom Metal so wie wir ihn spielen<br />

einfach zu sehr Sparte ist.“<br />

Da ist was dran, aber was macht die Musik von<br />

Petrified deiner Meinung nach noch „spartiger“, als<br />

es der Doom Metal sowieso schon ist?<br />

„Spartiger als spartig klingt gut. Doom Metal der guten<br />

alten Schule, von mir aus auch True Doom, Proto<br />

Doom oder einfach nur <strong>DOOM</strong> <strong>METAL</strong>, ist, glaube ich,<br />

in dem was heutzutage als Doom bezeichnet wird,<br />

schon irgendwie Sparte. Also wenn ich mal von der<br />

Quantität an Drone- (nicht dass das Doom wäre), Funeral-,<br />

oder wie sie sich alle nennen Doom Bands ausgehe.<br />

Also ich denk schon, dass es einfacher ist Leute zu<br />

finden, die in einer Sludge Band spielen wollen als in<br />

ner Doom Band.“<br />

Was bzw. wer ist für dich „Doom Metal der guten alten<br />

Schule“, wo fängt es an und wo hört es deiner<br />

Meinung nach auf?<br />

„Mit Black Sabbath fängt er an, da wo auch Heavy Metal<br />

anfängt. Und wo hört’s auf für mich, da wo vocaltechnisch<br />

gekreischt, geschriehen oder gegrunzt wird,<br />

wo für mich keine Songstrukturen zu erkennen sind, wo<br />

Geräusch über Musik geht. Doom Metal der alten<br />

Schule definiere ich für mich über Bands wie Saint Vitus,<br />

Trouble, Solstice oder Candlemass. Nicht dass ich<br />

etwas gegen Bands wie Grief, Versus The Stillborn-<br />

Minded oder Black Shape Of Nexus hätte, eher im Gegenteil.<br />

Aber das ist für mich halt kein Doom Metal, da<br />

die Betonung hier nicht aufMetal liegt.“<br />

Und was ist mit Pentagram? Immerhin sieht euer<br />

Band Logo verdammt nach den Doom-Urgesteinen<br />

aus, das ist doch kein Zufall!<br />

„Ja, hab ich natürlich vergessen zu erwähnen, die Victor<br />

Griffin Phase ist da mein Favorit. Unser Bandname<br />

47<br />

impliziert natürlich eine Verbindung zu Pentagram, aber<br />

eigentlich war er ursprünglich nur als Übergangslösung<br />

gedacht. Da uns aber irgendwie kein<br />

anderer brauchbarer Name einfiel<br />

und einige Zeit und einige Auftritte<br />

ins Land gingen haben wir das dann<br />

so gelassen. Ich wusste zwar von Anfang an, dass es<br />

noch mindestens zwei andere Kapellen mit dem gleichen<br />

Namen gibt, aber da es als vorübergehende Lösung<br />

gedacht war, war es dann auch egal. Das mit dem<br />

Logo, das ist dem Rabgee eingefallen, als Hommage<br />

an die Band mit dem ähnlichen Logo. Das ist jetzt auch<br />

nicht endgültig, ich denk mal wenn es was neues gibt,<br />

gibt’s auch ein neues Logo mit dem man nicht gleich<br />

als Pentagram beeinflusste Band abgestempelt wird.“<br />

Interview<br />

Mal ehrlich, es gibt doch wirklich schlimmeres, also<br />

mir gefällt’s. Seit wann gibt es Petrified denn nun<br />

genau, denn nach dem Verschwinden von Weed In<br />

The Head war ja eine ganze Weile Sendepause,<br />

oder habe ich da einfach nur was nicht mitbekommen?<br />

„Nun, als der Maik 2005 für eine Weile nach Spanien<br />

gefahren ist, habe ich die Gelegenheit genutzt, um den<br />

Namen zu ändern, da Weed In The Head in meinen<br />

Augen nicht mehr die Musik repräsentierte, die wir<br />

spielten. Als WITH als Name entstand, ist dass auch<br />

mehr oder weniger zufällig passiert und die Songs sind<br />

größtenteils auch so entstanden. Da kam damals der<br />

Rabgee als Gitarrist mit hinzu und wir haben einen Auftritt<br />

in Magdeburg in der Sackfabrik gehabt. Da haben<br />

die aber Weed In The Head als Bandname auf’s Plakat<br />

geschrieben, also wer dort war: Das war Petrified und<br />

nicht Weed In The Head.“<br />

Seid ihr jetzt „erwachsen“ geworden und wollt als<br />

Band ernst genommen werden, also weg vom vermeintlich<br />

anlastenden Kiffer-Image?<br />

„Ach, mit ‚erwachsen werden‘ hat das nichts zu tun, wie<br />

schon gesagt, anfangs war die ganze Sache mehr so<br />

ne Jam-Geschichte. Wir haben da schön was genascht<br />

und dann erst gespielt. Bei Zwischenteilen oder längeren<br />

Instrumentalpassagen konnte das alles schon etwas<br />

länger gehen. Das klang stellenweise richtig toll,<br />

auch wenn man mal später so Proberaumaufnahmen<br />

angehört hat. Aber irgendwann hat das in meinen Ohren<br />

nicht mehr funktioniert, da war kein miteinander<br />

mehr, jeder hat für sich gespielt, vermutlich auch jeder<br />

was anderes gehört. Und wenn man an und nach solchen<br />

Stellen nicht mehr zusammenkommt, klingt das<br />

fotos: Sven Mihlan


nur noch jämmerlich. Das war nicht mehr die Band, die<br />

sie mal war. Und ob das Kiffer-Image bloß vermeintlich<br />

war, das glaub ich nicht. Na, jedenfalls konnte das für<br />

mich nicht so weitergehen, also habe ich die Initiative<br />

ergriffen und ‚Altlasten’ über Bord geworfen, den Namen,<br />

die etwas strukturiertere Art Songs zu ‚schreiben’,<br />

etwas mehr Disziplin, Du weißt schon ‚Doom And Discipline’<br />

- haha.“<br />

Es scheint ja zu funktionieren, denn nach unzähligen<br />

Auftritten in den letzten Jahren habt ihr es geschafft,<br />

drei eurer Songs auf eine<br />

selbstproduzierten MCD zu bannen. Aufgenommen<br />

habt ihr das ganze „at the house at Zschopau“,<br />

könntest du das etwas genauer erklären?<br />

„Wir mussten ja irgendetwas auf’s Cover schreiben und<br />

da das ganze im Proberaum mit Studio Equipment aufgenommen<br />

wurde und nicht in der freien Natur, war’s<br />

halt ‚at the house’. Zumal der Mixel auch schon einige<br />

Produktionen hinter sich hat, aber halt kein richtiges<br />

Tonstudio mehr besitzt. Die ganzen Aufnahmen haben<br />

wir nicht an einem Wochenende sondern an mehreren<br />

Abenden gemacht. Der Rabgee war immer mit dabei,<br />

ansonsten waren wir nur bei den Gesangsaufnahmen<br />

alle vor Ort, da wir an dem Tag einen Auftritt hatten.<br />

Und unzählige Auftritte..., das halte ich schon für übertrieben,<br />

mit etwas mehr Mühe hätten es deutlich mehr<br />

sein können, aber es gibt ja nicht nur Musik im Leben.“<br />

Das EP-Cover finde ich ziemlich evil, wer hat denn<br />

das beängstigende Höllenwesen erschaffen?<br />

„Das Bildchen habe ich von meiner Tochter bekommen,<br />

die wiederum hat es von ihrer Kindergartenfreundin Annabell.<br />

Als ich das Bild zum ersten Mal gesehen habe,<br />

dachte ich so bei mir: ‚Das ist ja mal was richtig Gutes<br />

für ein Cover oder Poster!’, das Original sieht echt noch<br />

‚much more evil’ aus als das Cover. Damit springen wir<br />

natürlich auf den aktuellen Okkult Metal Zug auf, deshalb<br />

gibt’s bei uns auf der Homepage auch keine E-<br />

Mail Adresse. Wir sind nicht bei Myspace präsent wie<br />

all die anderen Möchtegern-Okkulter oder ‚Light Okkulter’,<br />

wie wir sie gern nennen. Und das CD-R Demo<br />

gibt’s im Moment auch nur bei der Doom Metal Front zu<br />

bestellen (Vorsicht Schleichwerbung! – Anm.d.Red.).<br />

Und ein Bandphoto gibt’s auch nicht. Das ist in Verbin-<br />

48<br />

dung mit dem Cover evil hoch dreitausend, also jammert<br />

nicht, ihr seid gewarnt.“<br />

Deshalb sicherlich auch die drei Songs auf der EP,<br />

denn drei mal sechs ist nach<br />

Adam Riese 1 8, glaub ich. Geteilt<br />

durch 6 macht wieder 3. Somit<br />

steht die Trackanzahl für das satanische<br />

Symbol 666 - na wenn das nicht evil ist,<br />

weiß ich auch nicht! Welche Botschaften übermittelt<br />

ihr mit „Mold Courning“, der für mich so etwas<br />

wie euer Live Burner ist?<br />

Interview<br />

„Botschaften? Ich weiß nicht, ich bin nicht so der Texteschreiber<br />

was die Qualität und den Inhalt betrifft. Bei<br />

‚Mold Courning’ geht es mehr oder weniger um einen<br />

Menschen der im ewigen Eis, in einem Schneesturm<br />

oder irgendwo anders erfriert, um seine Angst vor dem<br />

Tod, um seine Erwartung was danach kommt, um seine<br />

Hoffnung endlich tot zu sein. Schön, dass der Song gefällt,<br />

er ist einer der älteren im aktuellen Programm aber<br />

er gefällt noch immer. Wie fandest denn Du eigentlich<br />

den Auftritt beim Low Frequencies Assault?“<br />

Ganz ehrlich? Eure Auftritte davor waren eine andere<br />

Liga, zumindest spielerisch. Beim LFA hattet ihr<br />

entweder den Schalk oder einfach nur den Pechvogel<br />

im Nacken sitzen, ich erinnere an den „verpatzten“<br />

Opener und Maiks gerissene Saite. Es sah<br />

allerdings so aus, als wenn ihr trotzdem Spaß hattet.<br />

Wie siehst du das?<br />

„Na also ich hatte nicht so Recht Spaß, ich hab so<br />

Scheiße gespielt und ich weiß nicht mal woran es lag,<br />

war wohl übermotiviert. Am Suff kann’s nicht gelegen<br />

haben. Der Maik und der Micha haben doch ganz ordentlich<br />

gespielt. Das die Saite gerissen ist, drauf geschissen,<br />

da war ja noch eine zweite Gitarre auf der<br />

Bühne. Insgesamt gesehen hatten wir auch schon<br />

schlechtere Auftritte, aber eben auch schon bessere.<br />

Na ja, war dann wieder nichts mit dem perfekten Gig.“<br />

Genau, was soll’s und davon abgesehen habt ihr da<br />

zum zweiten Mal einen völlig neuen Song gespielt,<br />

den ich ziemlich cool finde. Der Maik hat ja auch<br />

wieder zu singen angefangen und das nicht mal<br />

schlecht. Erzähl mal!<br />

„Ja was soll ich denn erzählen? Das wir einen neuen<br />

Song schon zum zweiten Mal gespielt haben? Wir machen<br />

eigentlich mehr oder weniger kontinuierlich neue<br />

Songs, was uns von Weed In The Head auch unterscheidet.<br />

Wir sind in der glücklichen Situation, dass<br />

Maik und ich, also wir beide, Lieder schreiben, mal der<br />

eine mehr, mal der andere. Maik macht im Moment<br />

mehr die simpleren Sachen. Wobei simpel nicht negativ<br />

gemeint ist, eher im Sinne von fließend, ich habe da<br />

gern mal einen Break drin, zumindest im Moment. Der<br />

Micha trägt noch seinen Teil bei, hat auch einen Song<br />

geschrieben - das läuft schon recht geschmeidig. Mit<br />

dem Singen, das entscheidet sich während der Songentstehung.<br />

Normalerweise singe ich, aber wenn’s<br />

beim Maik passt, warum nicht. Es ist schon relativer Luxus,<br />

wenn man sich aussuchen kann, wer singt, zumal<br />

Maik sich gesanglich gegenüber Weed In The Head


fotos: Sven Mihlan<br />

verbessert hat.“<br />

Wenn ihr so fleißig seid, gibt es doch bestimmt irgendwelche<br />

Pläne für ein Vollzeitrelease in absehbarer<br />

Zeit, oder?<br />

„Ich weiß nicht, erst mal wollen wir eine Split 7“ mit Lord<br />

Of The Grave machen, zumindest ist der Plan so.<br />

Wann das wird, werden wir sehen, ich hoffe mal noch<br />

bis zum Frühjahr. Na und ansonsten muss der ganze<br />

Kram ja erst mal aufgenommen werden. Das kostet<br />

auch etwas Geld und dann wäre ein Label ganz hilfreich,<br />

aber da muss man auch was richtiges finden. DIY<br />

ist auch eine Option, aber da ist die ganze Werbungsgeschichte<br />

und das Verschicken des Endprodukts. Na<br />

ja, da bin ich, glaub ich, nicht der geeignete Mann dafür.<br />

Man müsste dann auch viele Konzerte geben, das<br />

ist dann ja auch so anstrengend. Und wir sind ja nicht<br />

mehr die Jüngsten, das geht an die Substanz. Und<br />

dann jedes Mal das Gesaufe vorher und hinterher und<br />

überhaupt. Mal schau’n wie das wird, konkretes gibt’s<br />

da im Moment auf alle Fälle noch nicht zu berichten.<br />

Auf Vinyl soll das dann aber schon kommen. Wie auch<br />

immer, erst Mal heißt es neue Songs machen, damit<br />

man einen Fundus hat aus dem man schöpfen kann.<br />

Nur die heißesten Titel kommen auf die Platte und die<br />

ganzen nicht Veröffentlichten werden dann später auf<br />

eine Raritäten Compilation gepackt, für ne schnelle<br />

Mark.“<br />

49<br />

Wo kann man euch Anfang 2<strong>01</strong>1 live sehen?<br />

Interview<br />

„Gute Frage, Januar-Februar-März ist noch nichts fest,<br />

kann sein, dass da auch gar nichts ist. Sicher ist der<br />

15.04., das ist ein Freitag im Immerhin in Würzburg zusammen<br />

mit Lord Of The Grave. Das ist der Freitag<br />

vor’m Hammer Of Doom 5. Da kann man sich sozusagen<br />

schon nett einstimmen.“<br />

Eine Sache musst du mir noch erklären. Wo kriegt<br />

man (oder frau) diese kultverdächtigen Doomtreter<br />

her, die du gelegentlich bei Auftritten zur Schau<br />

trägst? Würdest du dich selbst als Trendsetter in<br />

der Szene bezeichnen?<br />

„Du meinst bestimmt die Birkenstock-Treter, oder? Also<br />

die gibt’s in Gesundheitsgeschäften oder im gut sortierten<br />

Schuhladen oder, wie jetzt üblich, in Internet. Die<br />

von Birkenstock sind jetzt nicht gerade die preiswerteste<br />

Variante, die gibt’s auch billiger, aber die sind schon<br />

echt gut, ich hab die sehr gern an. Letztendlich ist es<br />

schon wichtig, dass man vernünftige Schuhe hat,<br />

schließlich will man ja auch noch im Alter vernünftig laufen<br />

können, ganz zu schweigen von der Wirbelsäule.<br />

Da lohnt es sich schon vernünftiges Schuhwerk zu tragen.<br />

Das gilt auch oder besonders für Arbeitsschuhe.<br />

Trendsetter..., nee, der Doomboss hat auch welche,<br />

und ich denk mal, die Mehrzahl der Leute trägt eh lieber<br />

geschlossene Schuhe, am besten in Schwarz. Das<br />

schöne an solchen Schuhen ist, man kann schnell rein<br />

und raus schlüpfen, im besten Fall barfuss laufen. Und<br />

das ist eh am gesündesten, es sei denn, es liegen<br />

Scherben herum, dann ist das ungesund, und die<br />

Sauerei mit dem Blut...“<br />

Nur das nicht! Nun denn, danke für deine aufklärenden<br />

Worte und man sieht sich - wenn nicht hier,<br />

dann anderswo, ni woar?<br />

„Jawoll, wir sehn uns bestimmt bald wieder, lieber anderswo<br />

und nicht hier, denn wer will sich schon in einer<br />

Internet Zeitung treffen. Da müssten wir ja auch vorher<br />

unsere Zustandsform wechseln und zu Nullen und Einsen<br />

werden. Ich sag hiermit mal Dank für das Interview.<br />

Obwohl eigentlich Du danken müsstest, da Dir die Ehre<br />

zuteil wurde uns zu befragen und wir Dich für würdig<br />

hielten Antworten zu bekommen. Vielmehr will ich jetzt<br />

auch nicht mehr von mir geben, ehe es noch albern<br />

wird. Give Doom A Chance!“<br />

text: Sven Mihlan


Immerhin zwei Mal beehrte uns die Doom Legende SAINT VITUS im vergangenen<br />

Jahr mit ihrer Anwesenheit in diesen Breitengraden. Neben<br />

den mitreisenden THE GRAVIATORS gesellte sich an diesem Abend,<br />

1 4.1 2.2<strong>01</strong> 0, im Berliner K1 7 noch BURDEN zum Package hinzu.<br />

Obwohl mich ihr im Oktober erschienenes Album „A Hole in the Shell“ beim<br />

ersten Hören nicht sofort vom Hocker riss, erwiesen sich BURDEN als würdiger<br />

Auftakt für diesen Abend. Geboten wurde fetter Rock, dessen Spektrum<br />

sich riff- und gesangstechnisch von Soundgarden über Down bis hin zu Pantera<br />

erstreckte. Kein Doom im engeren Sinne also, dafür aber mit einer ordentlichen<br />

Prise Metal gewürzte Live-Power.<br />

50<br />

Ausgabe #4 - Kategorie hier einfügen - Seite 00<br />

Danach legten THE GRAVIATORS aus dem schwedischen Karlshamn/Malmö<br />

die Messlatte noch ein gutes Stück höher an. Bereits ihr selbstbetiteltes Debutalbum<br />

überzeugte mich vollends von den spielerischen Qualitäten, aber auf<br />

der Bühne wabberte die Stoner Doom und 70’s Rock geschwängerte Luft nur<br />

so vom hitzigen Gitarrenspiel und der astreinen Gesangsperformance von<br />

Frontmann Niklas Sjöberg. Wenn ich die CD nicht schon mein Eigen nennen<br />

dürfte, wäre sie spätestens an diesem Abend fällig geworden. Meine Güte haben<br />

die Jungs Ärsche getreten - mein Fazit: einer der besten Auftritte in diesem Genre seit langem und ohne Zweifel ein audiovisuelles<br />

Erlebnis der Superlative!<br />

Dass SAINT VITUS mehr als Götter sind, brauche ich hier nicht zu erwähnen, aber dass ich die Urgesteine zum dritten Mal innerhalb<br />

eines Jahres live erleben durfte, bescherte mir außer einem zünftigen Doom-Orgasmus noch den denkbar würdigsten Abschluss für<br />

das Konzert- und Festivaljahr 2<strong>01</strong> 0. Vom einen bis zum anderen Ohr grinsend betraten Chandler, Weinrich, Adams und Vasquez<br />

sichtlich gut gelaunt die Bühne. Doch bevor sie anfingen, hielt Dave inne und widmete den Auftritt seinem langjährigen und Ende November<br />

an den Folgen eines Schlaganfalls gestorbenen Wegbegleiter Armando Acosta. Ob dieser allerdings auf einer Wolke sitzend<br />

das Konzert live mitverfolgte, wage ich einfach mal zu bezweifeln, na wer weiß. Danach ging es zünftig mit dem kultigen „Living Backwards“<br />

vom V-Album los und ab dieser Sekunde wurde nicht nur in der ersten Reihe lauthals mitgesungen und die Altrockertolle geschwungen.<br />

Das K1 7 war spätestens ab diesem Zeitpunkt ordentlich gefüllt und die Gesichter der Fans auf gute Laune eingestellt.<br />

Ich habe selten so viele glückliche Menschen auf einem Haufen gesehen. Lange Rede kurzer Sinn: die alten Herren waren dermaßen<br />

gut drauf, dass man nicht anders konnte, als seine minderwertigen Gesangsstränge endgültig zu ruinieren. Dazu animierte Wino immer<br />

wieder, indem er das Mikrofon in die Meute hielt, Chandler skalpierte Teile der ersten Reihe, indem er den Gitarrenhals, die Saiten<br />

nach unten, über diverse Schädeldecken rubbelte. Sogar Adams ließ sich zur einen oder anderen mimischen Veränderung<br />

hinreißen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Vasquez am Schlagzeug etwas gezügelter zu Werke ging. Wahrscheinlich, damit er<br />

nicht, wie im Februar geschehen, ahnungslose Haarschüttler mit einem abgebrochenen Drumstick ausknockt. In der Mitte des Sets<br />

wurde ein niegelnagelneuer Song vom angekündigten<br />

nächsten Album präsentiert: „Blessed Night“.<br />

Natürlich war nach „Saint Vitus“ nicht Schluss, denn<br />

ohne Zugaben wären die vier Herren nicht lebend<br />

Live<br />

aus der Lokalität gekommen. Den tobenden Beifall<br />

genießend kamen sie sehr zügig wieder auf die<br />

Bühne und entfachten ein finales Feuerwerk mit<br />

vier Akten – „Clear Windowpane“, „Dying Inside“,<br />

„Shooting Gallery“ und last but not least die Pflichthymne<br />

„Born too late“. Hach, war das fein!<br />

text: Sven Mihlan<br />

foto: Sven Mihlan


Hinter den Kulissen:<br />

droehnhaus<br />

Was hat dich zu Zeiten des Mainstream overkills und<br />

ungefilterten Medienkonsums dazu verleitet, dein independent<br />

Label DROEHNHAUS aus dem Erdboden zu<br />

stampfen?<br />

„Anfangs war da kein Gedanke so richtig ein Label aufziehen<br />

zu wollen, das war eher nur so - halt mal ne 7" machen.<br />

Das hat sich alles eher so nach und nach ergeben.<br />

Mainstream overkill? So was hat’s doch irgendwie schon<br />

immergegeben oder? Meinst Du etwa den ganzen Müll der<br />

am Fliessband produziert wird – das ist einfach durch heutige<br />

technische Errungenschaften möglich, das hätte früher<br />

auch niemand so bezahlen können. Außerdem kannst du<br />

heute mit einem Harmonizer jede Krähe gut klingen lassen,<br />

da ist das kein Wunder, dass da irgendwelche 08/15 Blondchen<br />

mit ‚musst-du-gehört-haben-hau-mich-weg’ Hits präsentiert<br />

werden. Mainstream ist für mich nicht gleich<br />

Mainstream. Ab wie vielen Hörern ist den etwas Mainstream?<br />

Das ist auch immer vom Standpunkt abhängig, da<br />

muss man auch mal aus seiner Ecke raus und die Sache<br />

einfach mal aus einer anderen betrachten. Mainstream ist<br />

ja das, was massentauglich ist - stellst du das in Bezug zur<br />

Doom oder Drone Szene, dann sind Sunn o))) ganz sicher<br />

nicht nur Mainstream sondern auch allerübelster Kommerz.<br />

Da ist mir das auch gerade scheißegal, was andere darüber<br />

denken, ich sehe das so. Nun, ich muss aber ehrlich<br />

bleiben, das ist gar nicht schlimm. Jeder muss Kohle verdienen<br />

und irgendwie leben, von daher - wenn die Leute<br />

das hören, warum auch immer, dann rechtfertigt das auch<br />

den Erfolg.“<br />

Wo fängt für dich, speziell im Doom/Drone, der Kommerz<br />

an? Die Verkaufszahlen scheinen ja nicht das<br />

Entscheidende zu sein.<br />

„Kommerz ist ja doch ein sehr negativ behaftetes Wort, ich<br />

sehe das aber eher wertfrei. Also Kommerz ist grundsätzlich<br />

immer dann etwas, wenn was verkauft wird, an sich alles<br />

nichts Schlimmes. Wir arbeiten und verschenken<br />

unsere LPs ja auch nicht. Warum ich jetzt Sunn o))) angesprochen<br />

habe? Weil da LPs verkauft und Eintrittspreise<br />

verlangt (und auch bezahlt) werden, die teilweise jenseits<br />

von Gut und Böse sind. Auch 40-50 Euro für eine Eintrittskarte<br />

- hey, ich habe schon überlegt, ob ich das für eine<br />

Motörhead Karte ausgeben soll - und da geht’s dann wenigstens<br />

nach vorne. Bei einem Sunn o))) Konzert geht’s zu<br />

Ohne die vielen kleinen Indie<br />

Labels würden euch viele<br />

musikalische Schmankerl<br />

überhaupt nicht erreichen.<br />

Alwin Lorenzhates sich zur<br />

Aufgabe gemacht,<br />

interessanteBands aus dem<br />

Ambient / Drone / Doom<br />

Untergrund herauszupicken<br />

51<br />

und aufVinyl herauszubringen.<br />

Dabei ist es nicht immer<br />

wichtig, wie laut es im<br />

Geldbeutel klingelt, sondern<br />

dass die Anlage in euren<br />

Wohnzimmern ordentlich<br />

dröhnt, damitihrentspannen<br />

könnt und die Nachbarn<br />

verstört das Weite suchen.<br />

wie in einer Gruft, die sehen dann auch teilweise noch so<br />

nach Fledermaus aus, haha – so richtig gruftig halt! Außerdem<br />

ist Lemmy ‚Gott’, und um den zu sehen, gehen andere<br />

ein Leben lang für beten, also haben sich die 50 Tacken<br />

schon irgendwie gelohnt, hat mir so gesehen eine Menge<br />

Zeit in der Kirche erspart. Na klar, jedes<br />

Label muss verkaufen, ganz egal wie<br />

groß – aberda geht’s dann nicht mehr<br />

um die Musik, sondern nur noch darum,<br />

dem Hörer die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Das<br />

finde ich dann einfach nicht mehr fair, weder den Musikern<br />

noch den Fans gegenüber. Ich hätte da jetzt aber auch tausend<br />

andere Bands nennen können – erwischt, nein, ich<br />

bin kein Sunn o))) Fan.<br />

Ich könnte ja auch sagen, guck mal hier – alles limited was<br />

wir rausbringen, deswegen direkt teurer, aber was soll das?<br />

Wir bringen doch eh nur 100 - 500 Stück maximal raus. Da<br />

ist dann nichts limitiert, sondern einfach nur in einer kleinen<br />

Auflage erschienen. Limited ist eher so was wie bei der Seconds<br />

in Formaldehyde, da sind 300 von herausgekommen.<br />

Von diesen 300 sind 100 Stück mit einer Bonus 12"<br />

herausgebracht worden, das ist dann was limitiertes, finde<br />

ich. Trotzdem sind wir auch dann noch bemüht, dem Hörer<br />

da nicht irgendwelche überdimensionierten Preise aufzutischen.<br />

Wir haben mal eine LP mit so einem Superspezi Label<br />

rausgebracht. Der hat vorgeschlagen, 60-90 Euro für<br />

die LP zu nehmen, weil da ja nur 100 Stück von rauskommen,<br />

da war bei mir sofort Sense. Ganz egal, wer da seine<br />

Musik auf unserem Label präsentiert. Ende vom Lied war,<br />

dass ich 10 Euro für die LP genommen habe, davon haben<br />

wir noch von jeder LP drei Euro an ein Tierheim gespendet<br />

und noch Kohle an die Kids, ohne dass wir deren handbemalte<br />

Cover benutzt haben. War eine Nullnummer für unsere<br />

Kasse, trotzdem sind wir damit immer noch glücklich,<br />

weil so wenigstens ein bisschen Geld an einen guten<br />

Zweck gegangen ist. So was würde ich mir irgendwie auch<br />

mehr wünschen, dass für so was auch ein bisschen mehr<br />

Bewusstsein geschaffen wird, das vermisse ich irgendwie.<br />

Ich komme halt aus der Hardcoreszene, vielleicht liegt es ja<br />

daran, aber selbst da sehe ich so was irgendwie immer seltener,<br />

dass auch mal Kohle an die geht, die es wirklich<br />

mehr brauchen. Klar, das ist immer nur ein Tropfen aufden<br />

heißen Stein und wir werden damit die Welt nicht auf einmal<br />

verändern, aber das sehe ich trotzdem als eine Verpflichtung.<br />

Eine einfache LP für 25 - 30 Mücken ist einfach<br />

zu teuer, das muss nicht sein, das kann man selbst mit ir-<br />

Interview


gendwelchen Zwischenhändlern vermeiden.“<br />

Das sehe ich ähnlich, denn Profitgier und Geld verdienen<br />

sind immer noch zwei unterschiedliche Paar Schuhe.<br />

Aber mal ehrlich, du stehst schon ziemlich auf<br />

Drone, wenn ich mir den (genialen) Labelnamen und<br />

deine bisherigen Veröffentlichungen anschaue. Wie<br />

bist du vom Hardcore zum Drone gekommen?<br />

„Freut mich, wenn Dir der Labelname gefällt. Wie ich von<br />

Hardcore auf Drone gekommen bin? Also da müsste ich ja<br />

auch erstmal kurz sagen, dass ich immer noch Hardcore<br />

bin, das ist für mich nicht eine Musikrichtung sondern eine<br />

innere Haltung zum Leben und dessen Betrachtung. Irgendwann<br />

habe ich meine Gitarre mal zwei Jahre aus der<br />

Hand gelegt und mit einem Kumpel angefangen Industrial<br />

Electro Sound zu machen. Da fing das irgendwie alles an,<br />

aber mein Kollege war irgendwann voll genervt: ‚Boah, Alwin,<br />

muss das immer so runtergepitcht sein?!’ Ich fand das<br />

halt cool. Da wusste ich aber noch gar nicht, was Drone ist<br />

oder sein soll. Ein paarAmbient und teilweise auch Industrial<br />

Platten, das war mein einziger Vergleichspunkt. Für mich<br />

war das alles eher Ambient, vielleicht etwas dreckiger im<br />

Sound, aber da habe ich keinen Unterschied gemacht, was<br />

ich auch heute noch nicht so mache. Es gibt so viele Sachen,<br />

die als Drone rauskommen, das hätte man auch locker<br />

als Ambient bezeichnen können, oder halt umgekehrt.<br />

Ich selbst höre eigentlich alles, was mir gefällt, das sind<br />

nicht nur Doom, Ambient oder Drone Sachen, das geht<br />

querBeet.“<br />

Bevor ich deine ersten Labelveröffentlichungen wie<br />

z.B. SECONDS IN FORMALDEHYDE und MYSTIFIED<br />

gehört hatte, wusste ich gar nicht, dass Drone auch<br />

elektronisch und nicht nur mittels Gitarre, Distortions<br />

und ein paar Sampleeffekten erzeugt werden kann. Das<br />

‚Reverse The Night’ Album von ANDREAS BRANDAL<br />

würde ich aufgrund der ungewöhlichen Klänge und Arrangements<br />

schon fast als Ambient Drone Art bezeichnen.<br />

Auf jeden Fall sehr interessantes Material - siehst<br />

du das genauso und kommt Herr Brandal wirklich aus<br />

der Antarktis?<br />

52<br />

Interview<br />

„Oh, die Seconds in Formaldehyde LP ist aber nicht rein<br />

elektronisch entstanden - keine Frage, die hat schon irgendwie<br />

dieses electronic-Flair. Die LP ist ein sehr ausgewogener<br />

Mix aus Gitarre und Electronica, an dem wirklich<br />

sehr lange gearbeitet wurde. Da hat der Martin so ca. ein<br />

Jahr dran rumgebastelt. Mystifieds ‚Pulse Ringer Pieces’ ist<br />

komplett am PC entstanden, also alles absolut digital. Die<br />

würde ich aber auch nicht als Drone/Ambient Album bezeichen,<br />

das ist eher Chill Out Electro - jetzt werden hier aber<br />

die Schubladen aufgemacht, hossa. ‚Reverse The Night’ -<br />

ja, das kann ich bestätigen, der Andreas biegt sich schon<br />

coole Sounds hin, aber mit Gitarre. O.K., er wird sicher<br />

noch andere Sachen gebrauchen. Ich hab ihn aber mal gefragt,<br />

ob er eine Gitarre dafür benutzen würde - tut er. Zumindest<br />

bei dieser LP. Na klar, der hat ne Pinguinfarm! Nee,<br />

erkommt aus Bergen.“<br />

Das bestätigt auf jeden Fall, dass man kaum noch<br />

einen Unterschied zwischen rein digitalem und handgemachtem<br />

Drone/Ambient hört- mir geht es zumindest<br />

so. Lass uns mal über N und sein ‚Prora’ Album<br />

sprechen: Mir imponierte vor allem der Konzeptcharakter<br />

dieser Veröffentlichung. Soweit ich informiert bin,<br />

hatte sich der Herr eigens in besagtes und während<br />

der Nazi-Diktatur als Militärkurort missbrauchtes Örtchen<br />

auf der Insel Rügen begeben, um dort die zwei<br />

Drone Songs aufzunehmen. Zusammen mit dem Artwork<br />

ist ein gleichermaßen verstörendes wie elegantes<br />

Gesamtwerk entstanden. Wie wirkt ‚Prora’ auf dich und<br />

was hältst du von der Herangehensweise?<br />

„Ja, das ist manchmal schwer zu sagen, wie ein Album eingespielt<br />

wurde bzw. mit welchen Instrumenten. N, also Hellmut<br />

Neidhardt , hm, ich kann Dir da leider nicht wirklich<br />

sagen, ob da ein wirkliches Konzept dahinter steckt. Vielleicht<br />

wollte er da nur Gegensätze zusammen bringen, die<br />

Gebäude selbst sind ja aufder LP nicht zusehen. Da siehst<br />

Du nur Landschaftsbilder. Er hat die Songs aber nicht an<br />

diesem speziellen Ort namens Prora aufgenommen, sondern<br />

zu Hause, glaube ich. Das macht er, soweit ich weiß,<br />

auch immer mit Gitarre live sozusagen. Das sind immer<br />

Momentaufnahmen, die sich wohl auch so wie aufgenommen<br />

nicht mehr hundertprozentig reproduzieren lassen.


Beim Hören des Masters musste ich im ersten Moment an<br />

eine rotzige Orgel denken. Die Scheibe ist wirklich sehr roh<br />

- find ich gut. Da ist nichts glatt geschliffen und alles kommt<br />

sehr direkt. Das ist eine mächtige Platte, die einen auch<br />

richtig in die Couch reindrücken kann. Da bin ich beim ersten<br />

durchhören erstmal sitzen geblieben, um es zu verdauen,<br />

weil das schon irgendwie schwere Kost ist. Nicht im<br />

Sinne von brutal, sondern intensiv.“<br />

Angeblich hat Herr Neidhart ‚die schöne Natur (...) im<br />

Direktverfahren in Sounds transformiert’. Wie auch immer,<br />

das ganze wirkt auf jeden Fall! Mit einigen der letzten<br />

Veröffentlichungen hast du dich mutig in die Rock<br />

und Doom Gefilde vorgewagt. Da wären UFESAS aus<br />

Uruguay, MOUNTAIN WITCH (meine persönlichen Favourites<br />

auf Droehnhaus) und HEAD OF THE TAURUS.<br />

Wie kommt's, genug von Drone und Ambient Mucke?<br />

„Nee, wir haben ja kein Label, welches sich auf ein Genre<br />

spezialisiert hat. Sicher, wir werden nicht alles rausbringen,<br />

aber eine eindeutige Linie, was das Genre betrifft, nee, das<br />

gibt’s bei uns nicht. Das ist vielleicht der schwerste Weg, da<br />

keine Grenzen setzen zu wollen, aber der einzige, mit dem<br />

wir uns auch wirklich identifizieren können. Mutig war vielleicht<br />

nurdie Tatsache, dass alle drei Bands bishereherunbekannt<br />

waren.“<br />

Du hast dich zwar nicht auf ein Genre, dafür aber auf<br />

LP-Veröffentlichungen spezialisiert. Alle Releases kommen<br />

bei Droehnhaus ausschließlich auf Vinyl heraus,<br />

was mich persönlich sehr freut. Warum hast du dich<br />

für dieses Medium entschieden, sind CDs nicht preiswerter<br />

herzustellen?<br />

„Das hat sich so ergeben und war nicht geplant, also keine<br />

bewusste Entscheidung. Ganz klar, da kann ich Dir nur<br />

recht geben, CDs sind in der Regel preiswerter zu produzieren,<br />

aber eine Vinyl ist irgendwie immer noch was Besonderes.<br />

Da wir meistens, wie gesagt, eher unbekanntere<br />

Bands rausbringen, ist das eben auch ein Weg Aufmerksamkeit<br />

zu erregen. Mittlerweile sind wir aber an dem Punkt<br />

angelangt, eher eine Vinyl herauszubringen anstelle einer<br />

CD. O.K., hier will ich mich jetzt nicht festlegen, das hat<br />

53<br />

aber nichts mit dem Medium an sich zu tun, sondern mit<br />

der Musik. Es gibt, gerade im Bereich Drone, echt viele Sachen,<br />

die kannst Du so garnicht auf Vinyl rausbringen. Das<br />

ist technisch einfach nicht machbar, da<br />

dann immer die Sound Qualität leidet.<br />

Es gab auch schon einige Sachen,<br />

die konnten wir nicht veröffentlichen,<br />

weil da jedes noch so leise Knacksen aufder LP lauter wäre<br />

als die Musik.“<br />

Würdest du dich selbst als Vinyl-Fetischist bezeichnen,<br />

zumindest wenn es um das Sammeln von Tonträgern<br />

geht?<br />

„Nee, überhaupt nicht.“<br />

Du hast aber schon ein paar zu Hause, nehme ich an?<br />

„Ja, na klar!“<br />

Wie kommen die „Deals“ bei dir zustande, fragen die<br />

Bands bei dir an oder bist du selbst regelmäßig auf der<br />

Suche nach interessantem Musikstoff?<br />

„Anfangs habe ich die Bands oft gefragt, mittlerweile haben<br />

wir sogar Demo-Stopp, weil wir echt super viele Anfragen<br />

bekommen haben und immer noch recht viele bekommen.<br />

Da musste ich irgendwann aber mal Stopp sagen, weil das<br />

einfach zuviel wurde.“<br />

Nach welchen Kriterien wählst du Bands aus?<br />

„Es muss gefallen, mehrnicht.“<br />

Was passiert dann?<br />

Interview<br />

„Dann wird abgesprochen, was wir machen und danach<br />

schließen wir einen Vertrag ab. Das finden einige vielleicht<br />

seltsam oder antiquiert, aber wir finden das normal. Wir bezahlen<br />

die Sache ja auch.“<br />

Mit der Bezahlung ist deine Arbeit sicher nicht getan.<br />

Welche Schritte sind vom Vertragsabschluss bis zur


Auslieferung der LPs notwendig?<br />

„Also wir schliessen den Vertrag ab und das Material geht<br />

ins Presswerk. Wir versuchen, auch wenn das nicht immer<br />

funktioniert, einen gewissen Terminrahmen einzuhalten und<br />

dazwischen wird das angekündigt. Da schicke ich aber<br />

nicht in jedes Forum meine Werbung, das nervt doch nur,<br />

dafür sind Foren doch auch nicht da, oder? Das läuft nur<br />

über unsere Seite, die Seiten der Bands und die dementsprechenden<br />

Kritiken in diversen Magazinen und Bloqs, die<br />

man so finden kann. Wenn das denn dann Werbung ist,<br />

haha!<br />

Wenn die LP aus dem Presswerk hier ankommt, dann bekommen<br />

einige Leute ne Promo Ausgabe, dann warten wir.<br />

Ich denke Du meinst so was wie Promoarbeit, oder? Das<br />

ist eher begrenzt. Nicht weil wir das nicht wollen, sondern<br />

nicht können. Da haben die Bands zu viel Freiraum bei uns,<br />

das ist aber auch gut so. Ich muss ja sagen, bei Vertrag, da<br />

denken die meisten dann: „Oha, Vorsicht, gefährlich!“. Kann<br />

ich nicht wirklich verstehen, da muss doch jedem Musiker<br />

selbst auch dran gelegen sein. Ich kann und darf dir da<br />

zwar keine Einzelheiten nennen, aber kann doch soviel sagen,<br />

dass unsere Verträge ganz weit weg von derIndustrienorm<br />

sind. Aber versteh mich nicht falsch, selbst wir haben<br />

mittlerweile schon mal einen Anwalt um Rat bitten müssen.<br />

Einen Normvertrag kannst Du Dir im Netz runterziehen.<br />

Wenn Du das liest, wird Dir echt schlecht. Aber selbst da<br />

muss ich auch sagen, so ein Vertrag ist nicht nur bindend<br />

für den Musiker, da hat ein Label schon Pflichten und sei’s<br />

nur der Mucker bekommt seine Tantiemen. Oder, wie bei<br />

uns meistens, wenigstens eine vernünftige Menge Freikopien.<br />

Wenn die Leute lieber Kohle wollen, machen wir da<br />

auch, was uns möglich ist, wollten bisher aber nur zwei. Da<br />

tun wir halt alles, was nicht all zu kostenintensiv ist und uns<br />

leisten können, also eine Promo Tour quer durch Asien<br />

können wir bestimmt noch nicht finanzieren, aber ein paar<br />

Gigs rund um Nowosibirsk wären wohl machbar, einfach<br />

weil die Agata da Verwandschaft hat. Aber manche Bands<br />

könnten wir auch einfach nicht für Live Gigs vermitteln, einfach<br />

weil das rein arbeitstechnisch von deren Seite aus<br />

nicht funktionieren würde. Dann ist das<br />

auch vollkommen okay. Ja klar, natürlich<br />

schicken wir die Dinger an ein paar<br />

Mailorder und Distros, mal hier, mal<br />

hier, das kommt dann immer auf das<br />

jeweilige Release an. Manchmal fahren<br />

wir dann auch rum und verkaufen<br />

die Sachen bei irgendwelchen Plattenläden,<br />

da ist das alles noch sehr low,<br />

also nichts mit super Distro und Versandgigant.<br />

Ich hab das mal versucht,<br />

hätte ich auch machen können, aber<br />

nee, ist nix! Da lass ich mir auch lieber<br />

noch was Zeit, bevor das noch mal zur<br />

Sprache kommt. Momentan ist alles<br />

noch auf Kumpelbasis und da wollen<br />

wirdas auch erstmal behalten.“<br />

Wie läuft das mit den Aufnahmen,<br />

der Produktion und der Covergestaltung<br />

etc. Bekommst du schon<br />

das komplette, fertige Material von<br />

den Bands?<br />

„Ja, Covergestaltung dürfen die Bands<br />

54<br />

machen, das wollen die meisten ja auch. Ich hab mal ein<br />

paar Cover selbst gestaltet, aber das soll eigentlich gar<br />

nicht meine Aufgabe sein, weil ich sowieso besser finde,<br />

wenn die Bands das Cover selbst machen<br />

oder machen lassen. Produktion,<br />

du meinst, die Aufnahme<br />

bezahlen - machen die Bands auch,<br />

aber da muss bei uns keiner ins Studio, um uns ein High-<br />

End Master schicken zu können. Wir würden auch eine gute<br />

Proberaum oder Bedroom Aufnahme rausbringen. Wenn<br />

eine Band ins Studio geht, ist das momentan noch auf deren<br />

eigene Kappe, weil wir uns das noch gar nicht leisten<br />

können. Aber da kannst du dann auch sehen, dass die<br />

Bands was wollen, so was ist natürlich auch eine große Ehre<br />

für uns. Ja, meistens bekommen wir das komplette Material,<br />

das geht dann ans Presswerk und die Druckerei.“<br />

Interview<br />

Fühlst du dich mit Droehnhaus wohl im musikalischen<br />

Untergrund oder könntest du dir vorstellen, irgendwann<br />

auch einmal größere Bands zu veröffentlichen,<br />

die entsprechend mehr Kapital einspielen?<br />

„Ja, klar fühl ich mich wohl damit! Aber das schließt das andere<br />

ja nicht aus. Was sind denn Deiner Meinung nach größere<br />

Bands?“<br />

...solche, die sich einen weltweiten Status erarbeitet<br />

haben und entsprechend viele Tonträger absetzen.<br />

Stell dir vor, eine deiner Lieblingsbands würde morgen<br />

früh an das Droehnhaus klopfen und sagen: ‚Hey dude,<br />

let's make an album together!’. Bei wem würdest du<br />

die feuchtesten Augen bekommen?<br />

„Auweia, da gibt’s echt viele! Hm, ganz unterschiedlich -<br />

das ist jetzt mal wirklich schwer. Also, jetzt nur so wirklich<br />

weltweit bekannte Leute? So, richtig Wunschtraum?<br />

Wenn’s dann nur eine sein darf, Clutch - da würd ich mir<br />

schon ein Tränchen abdrücken. Aber da müsste ich wirklich<br />

noch so viele andere Bands nennen, darunter auch viele,<br />

die nicht so bekannt wären.“<br />

Da bleibt mir nur noch, dir weiterhin<br />

ein so gutes Händchen für interessante<br />

Bands zu wünschen und<br />

vielleicht klappt es ja auch irgendwann<br />

mit der einen oder anderen<br />

Traumcombo. Möchtest du der Gemeinde<br />

zum Abschluss noch etwas<br />

mitteilen?<br />

„Ich danke Dir! Allen anderen im Kessel<br />

Danke für Unterstützung, Lob, Kritik<br />

und Veriss. Wirlieben euch!“<br />

text: Sven Mihlan<br />

www.droehnhaus.de


Sveiks! Edmunds please, for the beginning, share a<br />

short introduction to your band to those, who don´t<br />

know it.<br />

„Hi! We are a doom/death metal band from one ofthe Baltic<br />

States, Latvia. We are trying to create depressing, heavy<br />

and very atmospheric music with strong emphasis on<br />

feelings ofsorrow and death.“<br />

What was the inspiration for the name and what do<br />

you personally connect with the word „Frailty“?<br />

„The inspiration came when I was watching a mystic thriller<br />

movie ‚Frailty‘, directed by Bill Paxton. It had some<br />

strange and intriguing explanation of homicidal maniacs<br />

and their place in our world. In that movie they were servants<br />

of God, set to kill evil people or so called demons,<br />

who committed horrible crimes. I suppose it was human<br />

frailty, which made them demons, subduing them to their<br />

own perverted desires. Also, I think that humans are<br />

weak, frail and quite pathetic creatures, who deserve to be<br />

cast down into hell. That’s why we call our band Frailty.“<br />

How does the process of writing songs work for you<br />

and which different stations does a piece pass to its<br />

completion?<br />

„The writing is never the same for every composition. Sometimes,<br />

I do all the guitar work at home, building up the<br />

skeleton of the song, and then introduce it to the rest of<br />

guys on the rehearsal. They listen to my demos, make<br />

their opinions whether the song is worthy to work with or<br />

not. Then the arranging process starts by adding other instruments.<br />

Sometimes the things go differently – we come<br />

to the rehearsal and start jamming. After some time of pure<br />

bullshit, something good emerges. It may be a guitar<br />

riff, a keyboard melody or a cool rhythm. If it is good<br />

55<br />

Interview<br />

With their 2008 album ,,Lost Lifeless Lights“ FRAILTY submitted one of the best debut works in the Death<br />

Doom sector. After this, in 2009, the sextet from Riga released an EP which offered an insight in their<br />

music’s early days and provides us a taste of the planned second full-length with the current 5-tracker<br />

„Silence is Everything“. How the work on this progresses and a lot more you learn with the next lines, in<br />

which guitarist and backing vocalist Edmunds gives an account of oneself.<br />

enough, we continue to jam around it and eventually develop<br />

a song.“<br />

While listening to your latest EP and particularly in<br />

„Wendigo“ and „Underwater“, it is easy to notice, that<br />

the sound of the keyboard is more dominant than it is<br />

on „Lost Lifeless Lights“. It almost seems, as if these<br />

songs would approach to the previous EPs material,<br />

which originates from the time before your debut<br />

disc. Will the musical style of your upcoming album<br />

continue to lead into this direction?<br />

„For our future releases we are planning to become darker<br />

and slower, maybe introducing some elements of orchestration<br />

in the mix. This will of course involve more advanced<br />

keyboard work, but nevertheless the main emphasis<br />

still will be on guitars and drums, the very backbone ofour<br />

band and music. Besides the keyboard samples we would<br />

like to use some live choirs, live string instruments like cellos<br />

or violins, maybe some wind instruments, too. At the<br />

moment we have many plans, but only time can tell. After<br />

few years, we still see ourselves as a doom metal band.“<br />

How is the work for your second longplayer proceeding?<br />

Is there already a concrete release date, are any<br />

special editions planned again and does it include<br />

„Doomed Halls of Damnation“ as studio version?<br />

„The song ‚Doomed Halls ofDamnation‘ will be present on<br />

our upcoming album. We still have some work to do with<br />

the songwriting and arranging for about 4 or 5 songs. In<br />

the Spring 2<strong>01</strong>1, we will make a preproduction for the album,<br />

and shortly after that, the recording will begin. Actual<br />

release dates are still to be anounced.“<br />

On „Lost Lifeless Lights“ with Lūgšana you performed<br />

a cover of the band Monro. As far as I know, this<br />

foto: Roman Kamin


is a rockband of your home country. Why did you<br />

choose this song?<br />

„It had very doomy atmosphere and sorrowful lyrics. That<br />

was really a fun to do a tribute to our Latvian rock/metal<br />

veterans.“<br />

Please offer us a short insight into the Latvian Metaland<br />

espacially the Doom scene. What is its structure<br />

like? Are there frequent concerts and are the bands<br />

supporting each other?<br />

„At the current moment, nothing serious has emerged besides<br />

us. It is very sad, because people do not appreciate<br />

Doom Metal a lot in our country and it is quite a miracle,<br />

that we had so much success in our home country. For<br />

the other Metal bands - almost every band holds to themselves,<br />

and it is impossible to talk about any structure, because<br />

the entire subculture of Latvian underground metal<br />

music is in strange stasis, undeveloped, with no traditions.“<br />

At the last year's „Latvian Metal Music Award“ you<br />

won two prices. You became the „Best Latvian Metal<br />

Band 2009” and your „Frailty EP“ earned the title<br />

„Best Latvian Metal Album 2009”. Was the award some<br />

kind of ceremony? How did the Latvian media deal<br />

with that?<br />

„Yes, there was a very nice ceremony held in the biggest<br />

Heavy Metal club of our country. Actually we got some<br />

media coverage, but nevertheless most of Latvian people<br />

are not interested in this kind ofmusic or events.“<br />

You shared the stage with many known acts like<br />

Mourning Beloveth, Sepultura, Dark Tranquillity or Tiamat.<br />

What does it mean to you to perform next to<br />

these artists and is there any other band you would<br />

really like to play with?<br />

foto: Janis Turks<br />

56<br />

„Maybe you will be surprised, but it had no major effect on<br />

us. The people in those bands are like us, they do what<br />

they do best, and have earned their place during the years<br />

of hard work. For this, we respect<br />

them, but we do not orgasm every time<br />

when we share the stage with<br />

some big name. For our preferences<br />

with bands we want to play with – we want to do a really<br />

cool Doom Metal tour with some cool Doom bands across<br />

Europe. We don’t really care if it would be some major<br />

band like My Dying Bride or Katatonia, or someone not so<br />

big. Metal is all that matters, and if it is Doom, it matters<br />

even more.“<br />

Okay, Christmas is just over! Does it have a special<br />

meaning for you? And in what way do you celebrate it<br />

in Latvia?<br />

„I can’t quite answer for the rest of the guys, what Christmas<br />

means to them, but for me personally, the central<br />

meaning of this festivity is the birth of Christ. Yes, I know<br />

and I have studied that he was not actually born on this<br />

day, but who cares anyway. This is a time of silent joy and<br />

silent sorrow alike. Other people celebrate it as they prefer.<br />

Some go to church and celebrate it according the<br />

Christian ways, some try to revitalize pagan traditions for<br />

the Winter solstice; some simply find a reason to get<br />

drunk.“<br />

Well, thank you very much for answering my questions.<br />

I am really excited, what the upcoming album will<br />

be like and maybe, we will meet each other in personal<br />

in 2<strong>01</strong>1 . Of course, the final words belong to you...<br />

„I’ll be trivial – doom or be doomed!“<br />

Interview<br />

text: Thomas Meusel<br />

translation: Sebastian Köpl


REVIEWS<br />

Top!<br />

Alunah<br />

Call ofAvernus<br />

CD-Album<br />

Catacomb Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/alunatheband<br />

Großbritannien scheint sich in eine<br />

karge Wüstenlandschaft verwandelt<br />

zu haben, ohne dass ich davon<br />

Notiz genommen habe.<br />

Anders kann ich mir diesen frischen<br />

Stoner/Doom-Sound, den<br />

die drei Jungs und das eine Weiblein<br />

von Alunah hier abliefern, nicht<br />

erklären. So wie einst die Vorreiter<br />

aus Palm Desert haben sich die<br />

Vier aus den West Midlands, England,<br />

ganz dem schweren Wüstenrock<br />

verschrieben. Nach einem<br />

kurzen Bass-Intro kommen Alunah<br />

auf „Call of Avernus“ auch gleich<br />

zur Sache und machen deutlich,<br />

dass die Scheibe wenig Ruhe verspricht.<br />

Fette Riffs und treibende<br />

Rhythmen bestimmen die Songs,<br />

die vor allem durch den Gesang<br />

von Sophie bestechen. Entgegen<br />

der Annahme, dass angesichts des<br />

Genres eine derbe Rockröhre hinter<br />

das Mikro gehört, entlockt die<br />

Frontfrau eher zierliche, schon fast<br />

sirenenhafte Vocals ihren Stimmbändern.<br />

Wenn die Drums nicht<br />

gerade beharrlich hämmern und<br />

die Band anstacheln, lassen sich<br />

die Briten auch zu langsameren,<br />

aber nicht minder druckvollen<br />

Parts hinreißen. Alunah bieten auf<br />

ihrem Debut-Album eingängige,<br />

durchdachte und sehr vielseitige<br />

Songs, die automatisch zum Mitnicken<br />

verleiten und live gut funktionieren<br />

dürften, denn manche<br />

Passagen scheinen geradezu für<br />

das Publikum geschrieben worden<br />

zu sein. (FF)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Astral Sleep<br />

Angel<br />

Mini-CD<br />

Solitude Productions 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/astralsleep<br />

„Thank you and fuck you for getting<br />

this album!“, mit diesen Worten<br />

begrüßen Astral Sleep den<br />

Besitzer ihrer Mini-CD „Angel“ im<br />

winterlichen Booklet. Gerechtfertigt<br />

wird der warmherzige Eröffnungssatz<br />

in den nachstehenden Zeilen,<br />

in denen die Finnen endgültig klar<br />

stellen, dass der Song „Angel“ einer<br />

anderen Band mit dem Namen<br />

Astral Sleep zuzuordnen ist. Ob<br />

die gemeinte deutsche Gothic-<br />

Rock/Darkwave Formation allerdings<br />

wirklich als Urheber dieses<br />

Stücks gilt, bleibt auch nach detaillierter<br />

Internetrecherche unklar.<br />

Ungeachtet dieses für das Review<br />

sekundären Fakts steht fest, dass<br />

die Nordlichter so angepisst über<br />

die andauernde Verwechslung<br />

sind, dass sie nicht nur ihren aktuellen<br />

Silberling sondern die drei<br />

darauf gepressten Titel mit „Angel“<br />

benennen. Außer der Bezeichnung<br />

haben die Tracks jedoch nicht im<br />

entferntesten eine Ähnlichkeit mit<br />

dem „Original“. „Angel“ Nummer 1<br />

weist folglich einen knallharten<br />

Death Metal Einstieg auf und lässt<br />

während seiner 11 :43 minütigen<br />

Spielzeit sowohl im gesanglichen<br />

als auch instrumentalen Sektor die<br />

Grenzen zwischen traditionellem<br />

Doom, chaotischen High Speed<br />

Parts und bekannten finnischen<br />

Melodic Death Einsprengseln verschwimmen.<br />

„Angel“ Nummer 2<br />

gibt sich innerhalb von 8 Minuten<br />

mit angenehmen Akustikgitarren,<br />

mystischen Keyboardsounds und<br />

verstörenden Samples sowie<br />

wechselnden Death/Clean Vocals<br />

57<br />

bis auf einen Tempoanzug kurz vor<br />

Schluss insgesamtgetragener.<br />

„Angel“<br />

Nummer 3 wird<br />

von eisigem Wind und sporadischen<br />

Tastenanschlägen zu einer<br />

funeralistisch fallenden Schneewand<br />

geleitet, welche im weiteren<br />

über 11 Minuten langen Verlauf bei<br />

bedächtigem, leicht psychedelischem<br />

Gesang und minimaler Instrumentalisierung<br />

in beinahe<br />

dreckig rockende Abschnitte und<br />

einen finalen, stromlosen Gitarrenausklang<br />

rutscht. Astral Sleep aus<br />

Finnland beschreiten mit ihrem Antiwerk<br />

„Angel“ einen individuellen<br />

Weg der Frustationsbewältigung<br />

und geben aufgrund des in allen<br />

drei Stücken identischen Textes<br />

dem Begriff Konzeptalbum eine etwas<br />

andere Bedeutung. (TM)<br />

Bewertung: 6,5 von 1 0 Punkten<br />

Beehoover<br />

Concrete Catalyst<br />

CD/LP-Album<br />

Exile On Mainstream 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/beehoover<br />

Soundcheck<br />

Top!<br />

Das süddeutsche Duo von Beehoover<br />

war schon immer für seine<br />

eher unkonventionelle Art und Weise<br />

des Komponierens bekannt;<br />

vielleicht bleibt einem auch nichts<br />

anderes übrig, wenn allein Bass<br />

und Schlagzeug als musikalisches<br />

Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen.<br />

Auch auf dem neuen Longplayer<br />

bleibt man sich treu und<br />

präsentiert neun Songs, die nicht<br />

unbedingt massentauglich sind,<br />

aber das sollen sie ja auch nicht.<br />

Zugegeben, ich brauchte einige<br />

Durchläufe, bis „Concrete Catalyst”


REVIEWS<br />

Black Space Riders eine erfri-<br />

mich vollends überzeugte und ich<br />

meinen Zugang fand, aber die<br />

Ausdauer hat sich definitiv bezahlt<br />

gemacht. Die Tracks bieten durch<br />

den verzerrten Bass einen brachialen<br />

Sound, der einmal mehr zeigt,<br />

dass Beehoover keinen Sechs-<br />

Saiter benötigen. Dass, was Ingmar<br />

seinem Bass entlockt, grenzt<br />

schon an Genialität. Die meisten<br />

Songs sind durch die typischen<br />

progressiven Beehoover-Klänge<br />

geprägt, die einem kaum eine<br />

Atempause lassen. Zum Glück<br />

wurde zwischendurch immer mal<br />

ein ruhigeres Lied eingeschoben,<br />

um zumindest Luft zu holen. Mit<br />

„Oceanriver” wird die Scheibe gebührend<br />

eröffnet – inklusive Mike-<br />

Patton-Tribute-Part – und zeigt sogleich<br />

die Marschrichtung für die<br />

kommenden Minuten. Es wird experimentell,<br />

druckvoll, auch mal ruhig,<br />

schon fast bedächtig, mal<br />

schleppend, mal temporeich; kurz:<br />

es wird vielfältig, Monotonie adé.<br />

Die Platte ist sehr kurzlebig und<br />

ehe man sich verhört, ist „Concrete<br />

Catalyst“ auch schon wieder verklungen.<br />

Die Scheibe ist von Anfang<br />

bis Ende eine Runde Sache, alle<br />

Songs bilden insgesamt eine musikalische<br />

Einheit, das nicht nur an<br />

wiederkehrenden Themen bzw.<br />

Riffs liegt. Noch nie vergingen Minuten<br />

so schnell wie bei diesem Album.<br />

Also schnell Replay drücken,<br />

um diese klanggewaltige Oper auf<br />

ein Neues zu genießen. (FF)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Black Space Riders<br />

s/t<br />

CD-Album<br />

Sound Guerilla 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/blackspaceriders<br />

Münster beschert uns mit den<br />

schende Space Rock Band, die einem<br />

schon beim ersten Hören viel<br />

Spaß bereitet. Die Mixtur aus hartem<br />

Metal, Stoner Rock und Doom<br />

weiß zu überzeugen. Druckvolle<br />

Gitarre erzeugen monströse Soundwände,<br />

die unerbittlich durch<br />

einen wummernden Bass ins Wanken<br />

geraten. Mit „Spacebomb“ hat<br />

man den idealen Opener gewählt,<br />

jedoch schickt man damit auch<br />

gleich am Anfang das stärkste<br />

Pferd ins Rennen. Der funkige Beginn<br />

zeigt einmal mehr die musikalische<br />

Vielfalt der vier Jungs, bevor<br />

dann das Tempo angezogen wird<br />

und die Reise in die unendlichen<br />

Weiten des Alls beginnen kann. Da<br />

oben dürfte es mitunter ganz<br />

schön einsam sein, was unter Umständen<br />

zu den verrücktesten Ideen<br />

führen kann. Bei den<br />

Münsteranern äußert sich das zur<br />

Mitte der Platte in „Voodoo<br />

Spaceship“, einer crustigen Punknummer<br />

mit Death-Metal-ähnlichen<br />

Vocals, mit der nun wirklich<br />

niemand gerechnet hätte. Trotz aller<br />

Verwunderung, ob denn immer<br />

noch das richtige Album im Player<br />

ist, lockert der Track auf und sorgt<br />

für gute Unterhaltung. Jenseits<br />

von derartigen Ausflügen bestimmt<br />

ein bluesiger Fuzz-Sound mit jeder<br />

Menge Black Sabbath im Blut die<br />

1 3 Tracks, die durch einen abwechslungsreichen<br />

Gesang und<br />

durch interessante Gitarrensoli<br />

überzeugen. Guter Einstand! (FF)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

Burden<br />

A Hole in the Shell<br />

CD-Album<br />

Van Records / Soulfood 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/listentoburden<br />

Von den deutschen Burden konnte<br />

58<br />

man sich im Vorprogramm von<br />

Saint Vitus im Dezember einen<br />

überzeugenden Eindruck verschaf-<br />

fen. Genauso professionell klingt<br />

ihr Debutalbum,<br />

das sich in der<br />

klanglichen<br />

Schnittmenge<br />

aus Soundgarden, Down und Pantera<br />

bewegt. Wobei eindeutig letztgenannte<br />

Stil prägend für den<br />

Sound von Burden sind. Sowohl<br />

die fetten Riffs, die Rhythmik als<br />

auch der Gesang kommen mir<br />

sehr bekannt vor. Von Doom würde<br />

ich hier schon aus geschwindigkeitstechnischen<br />

Gründen weniger<br />

sprechen, aber gut anzuhören sind<br />

die Songs allemal, vor allem für<br />

Fans von Phil Anselmo und Darell<br />

Lance „Dimebag Darrel“ Abbott. So<br />

hochwertig und tight wie plagiatverdächtig,<br />

und kein Doom! (SM)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Soundcheck<br />

Caricatures<br />

Fire In The Womb<br />

CD-Album<br />

Anticreation Productions 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/caricaturesband<br />

Etwas Mystisches hat die Veröffentlichung<br />

von Caricatures schon.<br />

Die Scheibe beinhaltet nur einen,<br />

nach der Platte betitelten Song von<br />

knapp einer halben Stunde Spielzeit<br />

und auch sonst halten sich die<br />

vier Jungs mit Informationen eher<br />

bedeckt. Das Artwork ist schlicht,<br />

aber dennoch interessant gehalten,<br />

da kryptische Zeichnungen<br />

(gar Karikaturen?) das Booklet zieren.<br />

Mehrmals ertappe ich mich<br />

beim vergeblichen Versuch etwas<br />

herauszulesen. Der Song ist nicht<br />

minder geheimnisvoll und rundet<br />

das Gesamtbild ab. Caricatures<br />

lassen es zum Großteil sehr ruhig<br />

angehen, fast schon entspannend


REVIEWS<br />

schallt „Fire In The Womb“ aus der<br />

Anlage. Minimalistische, postrockige<br />

und andeutungsweise jazzige<br />

Klänge bestimmen die knapp 30<br />

Minuten, die hin und wieder durch<br />

kurze brachiale Parts unterbrochen<br />

werden. Beständig dagegen bleiben<br />

die aggressiven Vocals; Chinos<br />

Gekreische bildet einen harten<br />

Kontrast zur sonstigen Instrumentalisierung.<br />

Eine Feuersbrunst wird<br />

dennoch nicht gleich im Mutterleib<br />

ausbrechen, denn die Band bewegt<br />

sich nur in Ultra-Zeitlupe.<br />

Man könnte schon fast von Funeral<br />

Sludge sprechen. Insgesamt<br />

ein interessantes Hörerlebnis,<br />

auch wenn sich gegen Ende der<br />

Track etwas in die Länge zieht.<br />

(FF)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Cough<br />

Ritual Abuse<br />

CD-Album<br />

Relapse Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/cough666<br />

Bereits mit ihrem zweiten Vollzeitalbum<br />

hat es die Sludge/Doom<br />

Band Cough aus Richmond, Virginia,<br />

auf das renommierte Relapse<br />

Records Label geschafft. Vielleicht<br />

auch, weil die vier Jungs absolut<br />

kompromisslos und ultraheavy zur<br />

Sache gehen, wie es viele altgediente<br />

Vorbilder des Genres mitunter<br />

nicht mehr können. Auf „Ritual<br />

Abuse“ gibt es stilistisch nichts<br />

neues zu hören, aber die Stärke<br />

der tonnenschweren Kompositionen<br />

ist, abgesehen von der superben<br />

Produktion, dass sie den<br />

eingeschlagenen Weg von vorn bis<br />

hinten durchziehen – schleifende<br />

Riffs im Zeitlupentempo, die langsam<br />

aber sicher das Hirn aufweichen.<br />

Auch durch die Melodien der<br />

Soli prägen sich die Songs gut ein<br />

und verleihen den stilistisch bedingt<br />

gleichförmigen Songs eine<br />

gewisse Individualität. Ziemlich<br />

brutal wird es dann, wenn der extrem<br />

hallende Gesang von derben<br />

Shouts und Grunts abgelöst wird.<br />

„Ritual Abuse“ dürfte Freunden der<br />

ersten Electric Wizard Alben, allen<br />

Sleep Jüngern und Slo-Mo-Sludge<br />

Fanatikern sehr gut gefallen. Der<br />

das Album abschließende Titelsong<br />

ist ein absolut fieses Monster!<br />

(SM)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

Culted<br />

Of Death and Ritual<br />

Mini-CD<br />

Relapse Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/culted<br />

Die vier Tracks auf der Mini-CD<br />

von Culted aus der kanadischen<br />

Provinz, wobei Vocalist<br />

Daniel Jansson in Schweden<br />

lebt, sind am ehesten mit den<br />

extremen Doom/Drone-Auswüchsen<br />

von Khanate und<br />

Bloody Panda vergleichbar, nur<br />

dass es sich hier um Kompositionen<br />

mit nachvollziehbaren<br />

Songstrukturen handelt. Fast<br />

schon stonerig rollen die Songs<br />

über Längen schwer vor sich<br />

hin, um immer wieder in den<br />

beschriebenen Klangwahnsinn<br />

auszuufern. „Of Death and Ritual“<br />

liefert sehr düsteres und<br />

stellenweise schwer verdauliches<br />

Material, das bei entsprechender<br />

Stimmung für gute<br />

Laune sorgen kann, soweit<br />

man es denn zulässt. Nicht<br />

kultverdächtig, aber unterhaltsam.<br />

(SM)<br />

Bewertung: 5 von 1 0 Punkten<br />

59<br />

Dopefight<br />

Buds<br />

CD-Album<br />

Eigenvertrieb 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/fightdopefight<br />

Auch bei Dopefight wird das Klischee<br />

erfüllt, dass man allein anhand<br />

des Bandnamens die<br />

Musikrichtung herauslesen kann.<br />

Irgendwie ist so ziemlich jede<br />

Gruppierung, die<br />

auch nur ansatzweiseInhalte<br />

von<br />

bewusstseinserweiternden Substanzen<br />

in ihrem Namen verwurstet,<br />

dem Stoner/<br />

Sludge-Gebräu zuzuschreiben;<br />

und das verspricht gewohnt gute<br />

Klänge. Das Trio aus Brighton<br />

enttäuscht einen diesbezüglich<br />

auch nicht. Die zwölf Songs plus<br />

Hidden Track des Debutalbums<br />

sind brachial, heftig und überwiegend<br />

niederwalzend. Wo andere<br />

Bands versuchen sich neu<br />

zu erfinden, klingen Dopefight<br />

frisch und kompromisslos und<br />

schrecken auch nicht vor Ausbrüchen<br />

in schnellere Crust-Passagen<br />

zurück. Das bringt<br />

Abwechslung und jede Menge<br />

Pepp in den Sludge-Alltag, der<br />

Phasenweise stark nach Crowbar<br />

klingt. Wenn man es nicht<br />

besser wüsste, läge die Vermutung<br />

nahe Kirk Windstein höchstpersönlich<br />

hat die Scheibe<br />

eingesungen. Angesichts der lupenreinen<br />

Produktion und dem<br />

qualitativ hochwertigen Inhalt<br />

dieser Platte ist es irgendwie<br />

schon verwunderlich, dass noch<br />

kein Label auf die Engländer<br />

aufmerksam geworden ist.<br />

„Buds“ wird definitiv noch einige<br />

Zeit meinen CD-Player belagern.<br />

(FF)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Top!<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

Elliott’s Keep<br />

Electric Wizard<br />

Black Masses<br />

CD/LP-Album<br />

Rise Above Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/electricwizarddorsetdoom<br />

Auch wenn Electric Wizard so etwas<br />

wie einen unantastbaren Kultstatus<br />

innerhalb der Doomszene<br />

genießen, stellt sich mir mittlerweile<br />

die Frage, warum sie immer noch<br />

der Grund für viele Jungbands sind,<br />

selbst Musik zu machen. Sicherlich<br />

haben die älteren Alben, also „Electric<br />

Wizard“, „Come My Fanatics“<br />

und „Dopethrone“, Referenzcharakter,<br />

weil mit diesen ein neuer Stil<br />

geprägt wurde. Konnte der Vorgänger<br />

„Witchcult Today“ durchaus<br />

noch mit vereinzelten Doomhöhepunkten<br />

glänzen, suche ich auf<br />

dem aktuellen Release vergeblich<br />

nach einprägsamen Songs. Bis<br />

vielleicht auf „Satyr IX“ und „Scorpio<br />

Curse“ klingen die restlichen Titel<br />

für meinen Geschmack oft sehr<br />

breiig und austauschbar. Mittlerweile<br />

gibt es tatsächlich genügend Newcomer,<br />

die den Ur-Wizard-Stil<br />

authentischer zelebrieren. Nichts<br />

für ungut, aber mehr als „Schwarze<br />

Masse“ bietet das letzte Lebenszeichen<br />

der Rise Above Zugpferde<br />

nicht. (SM)<br />

Bewertung: 4 von 1 0 Punkten<br />

Sine Qua Non<br />

CD-Album<br />

Brainticket Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/elliottskeep<br />

Hält man das neue Elliott's Keep<br />

Album „Sine Qua Non“ in den<br />

Händen, fühlt man sich rein optisch<br />

unweigerlich an ein Computer<br />

Fantasy- oder Mittelalterspiel<br />

erinnert. Und auch textlich wird<br />

dieser bereits auf „In Medias Res“<br />

begonnene Kreuzzug konsequent<br />

weiter ausgefochten. Dementsprechend<br />

reitet der auf dem Frontcover<br />

verewigte und seiner Burg den<br />

Rücken zukehrende Rittersmann<br />

im direkt mit einem genialen Tempowechsel<br />

auftrumpfenden Opener<br />

furchtlos in die Schlacht.<br />

Nachfolgend werden die Sterne<br />

nach dem Schicksal befragt, bei<br />

heidnischen Ritualen wird Kraft für<br />

bevorstehende kriegerische Auseinandersetzungen<br />

erbeten und<br />

der Schmerz über den Verlust von<br />

verstorbenen Gefährten sowie verflossenen<br />

Liebschaften mit Alkohol<br />

gelindert. Jede Episode bekommt<br />

dabei ein passendes Bild im Artwork<br />

zugeteilt, dass mit einem Erinnerungsfoto<br />

von Glenn Riley<br />

Elliott, nach dem die Band post<br />

mortem benannt wurde, abschließt.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

schlagen die fiktiven Geschichten<br />

aus längst vergangenen Dekaden,<br />

deren Atmosphäre durch den Einbezug<br />

lateinischer und dankenswerterweise<br />

mit Hilfe von<br />

Fußnoten übersetzten Zeilen noch<br />

greifbarer erscheint, eine nachdenkliche<br />

Brücke zu reellen Geschehnissen.<br />

Musikalisch bewegt<br />

sich das texanische Trio dabei gewohnt<br />

geschickt in einer Schnittmenge<br />

aus traditionellem,<br />

epischem Doom, Heavy Metal und<br />

Death/Thrash Elementen. Letztere<br />

kommen beim Song „Witchburning“,<br />

der genau wie „Black Wings“<br />

auf dem Vorgängeralbum eine<br />

durchgängig raue Vokalisierung<br />

aufweist, besonders zum Tragen.<br />

Als weiteren expliziten Aufhorcher<br />

lässt Gast-Guitarrillero John Perez<br />

ein superbes, über 1 -minütiges<br />

Solo gegen Ende von „Shades of<br />

Disgrace“ einfließen. Neben seinem<br />

Engagement bei Solitude Aeturnus<br />

ist Perez der Besitzer von<br />

Brainticket Records, über welche<br />

bereits das Debut von Elliot’s Keep<br />

und nun auch „Sine Qua Non“ erschien.<br />

Da spielt der Labelboss<br />

60<br />

tatsächlich auf der eigenen Veröffentlichung<br />

mit. Das nenn ich doch<br />

mal Gemein-<br />

Soundcheck<br />

schaftsprodukt...<br />

Ein gelungener<br />

zweiter Streich<br />

mit in vielerlei Hinsicht - KEEP<br />

THE SPIRIT ALIVE – Wert! (TM)<br />

Bewertung: 7,5 von 1 0 Punkten<br />

Fangtooth<br />

s/t<br />

CD-Album<br />

Eigenproduktion 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/fangtoothdoom<br />

Mit Sizilien verbinde ich üblicherweise<br />

die Begriffe Mafia und Pizza.<br />

Seit 2007 gibt es allerdings auf der<br />

italienischen Insel, genauer gesagt<br />

in der Hafenstadt Messina, wieder<br />

eine Doom Band, deren selbstproduziertes<br />

Debutalbum durchaus<br />

einen genaueren Horcher wert ist.<br />

Drei Jahre nach der Auflösung von<br />

Karnstein haben sich die Freunde<br />

Sfack, Grendel und Painkiller von<br />

der Death Metal Band Exhuman<br />

dazu entschlossen, wieder gemeinsam<br />

Doom Metal zu spielen.<br />

Ende 2009 stieß noch Basser Joseph<br />

Reginson hinzu und komplettierte<br />

das Fangtooth-Lineup, deren<br />

musikalische Einflüsse ganz klar<br />

im traditionellen und epischen<br />

Doom Sektor zu finden sind. Zu<br />

nennen wären hier Trouble, Saint<br />

Vitus und Reverrend Bizarre, wenn<br />

es um den Gitarrensound geht.<br />

Der Gesang orientiert sich eher an<br />

Candlemass und Solitude Aeturnus,<br />

ohne deren Klasse zu erreichen.<br />

Am Anfang des Titels „Rise<br />

Again“ klingen die Gitarren sehr<br />

auffällig nach Paradise Lost zu Gothic-Zeiten<br />

und stellenweise haben<br />

sich Passagen eingeschlichen, die<br />

an Crowbar, aber auch an Manowar<br />

erinnern. Als Anspieltipps


REVIEWS<br />

empfehle ich die Songs „The Eye<br />

of God“, „Father”, „Martyr“ und<br />

„Cry of the Nephilim”. Das Album<br />

ist insgesamt sehr bodenständig,<br />

zeugt von Doom-Enthusiasmus,<br />

erfindet aber das Genre auf keinen<br />

Fall neu, sondern spielt mit altbekannten<br />

Mustern. Schade auch,<br />

dass die wirklich guten Doom Passagen<br />

durch truemetallisches Gerumpel<br />

auseinandergerissen<br />

werden. Einfach weglassen und<br />

dann könnte aus Fangtooth etwas<br />

richtig Interessantes werden. Weniger<br />

ist manchmal mehr! (SM)<br />

Bewertung: 6,5 von 1 0 Punkten<br />

Frailty<br />

Silence Is Everything...<br />

CD-EP<br />

Solitude Productions, P3lican 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/frailtymetal<br />

Wenn es um die lettischen Modern<br />

Death Doomer Frailty geht, komme<br />

ich nicht umhin, ihr überragendes<br />

Debütalbum „Lost Lifeless Lights“<br />

zu erwähnen, durch welches die<br />

Erwartungen an einen zweiten<br />

Longplayer ziemlich hochgeschraubt<br />

werden. Als Appetithappen<br />

auf das nächste<br />

Komplettalbum servieren uns die<br />

Rigaer mit „Silence Is Everything...”<br />

aber vorerst eine weitere<br />

EP, die anhand von 4 Tracks erste<br />

Einblicke in die Veröffentlichungszukunft<br />

gewährt. Bei den Songs<br />

„Wendigo“ und „Underwater“ fällt<br />

sofort auf, dass die Keyboards<br />

symphonisch dominanter in Erscheinung<br />

treten als noch auf „Lost<br />

Lifeless Lights“. Es hat fast den<br />

Anschein, dass sich diese Titel<br />

wieder mehr dem Material der Vorgänger<br />

EP annähern, welches allerdings<br />

aus der Zeit vor dem<br />

Erstlingswerk stammt und eine<br />

starke Melodic Death Metal<br />

Schlagseite aufweist. Klanglich<br />

mehr in Richtung Debüt bewegen<br />

sich dann aber „Desolate Moors“<br />

und das hier als Live-Version enthaltene<br />

„Doomed Halls Of Damnation“.<br />

Jeweils über dreizehn<br />

Minuten lang driftet die Band genial<br />

todesdoomig ab und zeigt mehr<br />

als eindrucksvoll ihr Leistungsvermögen.<br />

Genau solcherlei Stücke<br />

infizierten mich vor gut zwei Jahren<br />

mit dem Frailty-Fieber und<br />

steigern die Vorfreude auf das<br />

kommende Album immens. Insbesondere<br />

„Doomed Halls Of<br />

Damnation“, das, wie mir Bandmember<br />

Edmunds im Interview<br />

verriet, definitiv als Studioaufnahme<br />

auf der neuen Scheibe enthalten<br />

sein wird, lässt sich schlicht<br />

mit fünf klaren Death-Doom-Qualitäts-Schlagwortencharakterisieren:<br />

bedrohlich, schwer, verträumt,<br />

verzweifelt, hypnotisch. Man darf<br />

also gespannt sein. (TM)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Griftegard / Count Raven<br />

Split/7inch-Vinyl<br />

Van Records / Nachtgnosis 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/sweedendoom<br />

www.myspace.com/griftegrd<br />

Mit dieser Split wird jeweils ein<br />

Song der beteiligten Bands veröffentlicht.<br />

„Wedded to Grief“ ist ein<br />

typischer Griftegard-Titel, schwer,<br />

erhaben und durch und durch<br />

episch. Klanglich hätte er auch auf<br />

„Solemn, Sacred, Severe“, dem<br />

letzten Album der Schweden, enthalten<br />

sein können. Live durfte der<br />

Song bereits auf dem Hammer Of<br />

Doom letzten Oktober genossen<br />

werden. Auf jeden Fall stammt das<br />

zügige „Wolfmoon“ aus den Aufnahmesessions<br />

zum aktuellen<br />

Count Raven-Release. Warum er<br />

nicht mit „Mammon’s War“ veröffentlicht<br />

wurde, erschließt sich mir<br />

zwar nicht, dafür ist er ja jetzt in Vinylform<br />

käuflich zu erwerben,<br />

wenn noch nicht ausverkauft. (SM)<br />

Bewertung: -<br />

61<br />

Top!<br />

Horse Latitudes<br />

Gathering<br />

CD-Album<br />

Aurora Borealis 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/horselatitudesmetal<br />

Horse Latitudes bedeutet übersetzt<br />

Rossbreiten, die ein Gebiet bezeichnen,<br />

das zwischen den Passat-<br />

und den Westwindgebieten<br />

der Nord- und der Südhalbkugel<br />

liegt. Da dort fast<br />

immer Windstille<br />

herrscht, saßen<br />

früher in dieser<br />

Gegend Segelschiffe wochenlang<br />

fest und die Besatzung trennte<br />

sich, um Trinkwasser zu sparen,<br />

zuallererst von ihren Pferden, den<br />

Rössern. Soviel zur Herkunft des<br />

Bandnamens, allerdings herrscht<br />

auf dem Album der drei Finnen keineswegs<br />

Windstille, aber es liegt<br />

unheimlich viel Reverend-Bizarre-<br />

Traditionalismus in der Luft. Nicht<br />

nur der Gesang erinnert mich sehr<br />

an deren Frontmann Albert Witchfinder,<br />

auch die Melodien ähneln<br />

den Kompositionen der Kult-Doomer.<br />

Nur dass man sich hier überwiegend<br />

in den langsamsten<br />

Geschwindigkeitsbereichen bewegt<br />

und die Instrumentalisierung<br />

auf zwei Bässe, Schlagzeug und<br />

Gesang reduziert wurde. Das verleiht<br />

den fünf Tracks des Albums<br />

einen recht dröhnigen Sound, als<br />

hätten Sunn o))) urplötzlich das<br />

Songschreiben erlernt. Es ist dann<br />

auch kaum verwunderlich, dass<br />

die Finnen angesichts des vorhandenen<br />

Equipments gelegentlich<br />

richtig in die Drone-Kiste greifen.<br />

Selbst hier kommt aufgrund des<br />

gediegen taktierenden Schlagzeugs<br />

kaum Langeweile auf.<br />

Schon aufgrund der oszillierenden<br />

Luft kann von Windstille also absolut<br />

keine Rede sein. Wer etwas mit<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

den aufgezählten Bands und der<br />

Vermischung dieser extremen<br />

Subgenres anfangen kann, macht<br />

mit dem Debutalbum von Horse<br />

Latitudes absolut keinen Fehler.<br />

Mir gefällt es außerordentlich gut!<br />

(SM)<br />

Bewertung: 8,5 von 1 0 Punkten<br />

Horseback<br />

The Invisible Mountain<br />

CD-Album<br />

Relapse Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/horsebacknoise<br />

Horseback kommen aus Chapel Hill,<br />

North Carolina, und bieten auf ihrem<br />

Longplayer entspannten Post Rock,<br />

der von seiner Klangstruktur und<br />

den Melodien stellenweise an das<br />

„Hex“-Album von Earth erinnert. Genauso<br />

unüberhörbar übten Om Einfluss<br />

auf einzelne Titel aus, aber<br />

auch Bohren & der Club of Gore-<br />

Ähnlichkeiten höre ich heraus. Unterschied:<br />

es gibt Gesang, der trotz<br />

seines fies knarzenden Klangs<br />

einen passenden Kontrast zur Musik<br />

bietet, die insgesamt sehr atmosphärisch<br />

und ruhig ist. Für mich gute<br />

Easy Listening Musik, die nicht,<br />

wie so oft, von der mittlerweile strapazierten<br />

Post Rock Stange kommt.<br />

(SM)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

Kalibos<br />

Demo 2<strong>01</strong>0<br />

CD-R<br />

Eigenproduktion<br />

www.myspace.com/kalibosss<br />

Bei diesen Kalibos handelt es sich<br />

nicht (!) um die Thüringische BM-<br />

Band sondern um eine Formation<br />

aus Berlin, die sich den gediegenen<br />

Rockklängen widmet. Auf der<br />

vorliegenden Demo sind sechs<br />

Songs enthalten, deren Gesang<br />

sehr nach Kirk Windstein klingt.<br />

Dagegen hat der Sound eher weniger<br />

mit Crowbar gemeinsam.<br />

Dann schon eher mit Down, wenn<br />

man die bluesigen Passagen als<br />

Vergleich heranzieht. Leider sind<br />

manche Details aus den Proberaumaufnahmen,<br />

die sehr<br />

dumpf ausgefallen sind, kaum herauszuhören.<br />

Was schade ist, denn<br />

die Kompositionen klingen durchaus<br />

interessant und durchdacht.<br />

Ich würde sagen, es handelt sich<br />

bei der Musik um experimentellen<br />

Stoner Rock mit Hang zum schweren<br />

Riff, das vermute ich zumindest,<br />

weil ich die Gitarren<br />

stellenweise nur wage vermuten<br />

kann. Heutzutage ist ein bisschen<br />

Feintuning bereits am Heim-PC<br />

möglich, nur mal so als kleiner<br />

Tipp am Rande. So fällt mir eine<br />

faire Abschlussbewertung allerdings<br />

schwer. (SM)<br />

Bewertung: -<br />

Kylesa<br />

Spiral Shadow<br />

Seasons of Mist 2<strong>01</strong> 0<br />

http://www.myspace.com/kylesa<br />

Gerade mal ein Jahr ist es her,<br />

dass die Amerikaner „Static Tensions“<br />

auf den Markt warfen. Seitdem<br />

waren sie eigentlich<br />

permanent auf Tour, haben so gut<br />

wie jedes Festival und unzählige<br />

Clubs bespielt. Wo nehmen die<br />

dann eigentlich die Zeit her, auch<br />

noch ein neues Album aufzunehmen?<br />

Eins steht fest: Kylesa sind<br />

wahre Workaholics. Und bei all<br />

dem Arbeitspensum ist natürlich<br />

die Gefahr groß, dass die Qualität<br />

letztlich darunter leidet. Große<br />

Sprünge macht das Quintett mit<br />

„Spiral Shadows“ nicht, sondern<br />

knüpft an den Vorgänger an. Es<br />

62<br />

gibt den typischen Rocksound der<br />

Marke noitpeceD fO rorriKylesa mit<br />

Sludge - sowie Doom Zutaten und<br />

dem obligatorischenzweistimmigen<br />

Gesang<br />

von Laura und<br />

Philipp, wobei die weiblichen Vocals<br />

diesmal etwas überwiegen. Live<br />

bleiben weiterhin die zwei<br />

Drumsets der Blickfang, allerdings<br />

machen sie sich auf der Scheibe<br />

nur bedingt bemerkbar. Die Platte<br />

ist zunächst etwas sperrig, kommt<br />

aber nach einigen Durchläufen gut<br />

zur Geltung. Die elf enthaltenen<br />

Tracks sind allesamt nicht zu lang<br />

und können immer wieder durch<br />

gute Hooks und durchdachte Riffs<br />

überzeugen. Dennoch vermisse<br />

ich einen Song wie einst „Unknown<br />

Awareness“, der sich bereits beim<br />

ersten Hören in den Gehörgang<br />

fräst und die Hand wie durch Zauberei<br />

zur Replay-Taste bewegt. Ein<br />

gutes Album mit Potential. (FF)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

Soundcheck<br />

Top!<br />

Mirror Of Deception<br />

A Smouldering Fire<br />

DCD (lim. Digipack)<br />

Cyclone Empire 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/mirrorofdeception<br />

Jeder von uns kennt sicherlich die<br />

Momente, in denen es das Leben<br />

gerade nicht gut mit einem meint.<br />

In solchen Situationen neige ich<br />

verstärkt dazu, mich Musikstücken<br />

aus längst vergangenen Tagen zuzuwenden<br />

und mit Hilfe jener gewisse<br />

Umstände zu verarbeiten.<br />

Durchbrochen wurde diese auf<br />

persönlichen Metal-Klassikern basierende<br />

Selbsttherapie jüngst von<br />

einem neuen Album, das genau<br />

zum richtigen Zeitpunkt meinen<br />

CD-Player beehrte. Genau genommen<br />

handelt es sich um „A Smoul-


REVIEWS<br />

dering Fire“, mit dem die Schwaben<br />

Mirror Of Deception ihr 20jähriges<br />

Bandjubiläum gebührend begehen.<br />

Wie ein roter Faden ziehen sich von<br />

Beginn an exzellent intensive Gitarrenlinien<br />

und satt abgemischte Bassläufe<br />

und Schlagzeugsounds durch<br />

die 9 Songs sowie 3 kleinen instrumentalen<br />

Zwischenspiele und zwingen<br />

dabei unwillkürlich Kopf und Fuß<br />

dazu im Takt zu wippen. Einzelne Titel<br />

separat herauszuheben, tut zwar<br />

den anderen, durchweg Klasse Kompositionen<br />

etwas unrecht, jedoch<br />

möchte ich es trotzdem wagen, dreieinhalb<br />

„Dauerbrenner“ zu benennen,<br />

die für mich schon jetzt<br />

Klassikerstatus haben. Zum Einen ist<br />

da natürlich „The Riven Tree“, welches<br />

mit seiner eindringlich stampfenden<br />

Rhythmik, egal ob im<br />

Studiogewand oder unter Livebedingungen,<br />

absolut mitreist. Zum Anderen<br />

das äußerst nachdenkliche und<br />

mit einem emotionalen Pracht-Refrain<br />

ausgestattete „Unforeseen“,<br />

dem das schön platzierte und perfekt<br />

zur Jahreszeit passende Zwischendrintro<br />

„December“ folgt, welches<br />

wiederum den Track „Lauernder<br />

Schmerz“ einleitet. Dieser trifft nicht<br />

nur wegen seiner aufAnhieb zugänglichen<br />

deutschen Vertextung momentan<br />

genau meinen Nerv und ist, wie<br />

schon gesagt, genau zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort. Ausgeliefert<br />

wird der musikalische Genuss, der<br />

sich in der limitierten Erstauflage<br />

noch um eine weitere CD mit unveröffentlichtem<br />

bzw. neu aufgenommenem<br />

Demo Material und den Stücken<br />

zweier Splits ausdehnt in einer ansehnlichen<br />

Papp-Ummantelung, die<br />

Sammlerherzen definitiv höher schlagen<br />

lässt. Auch wenn sich die Geister<br />

bezüglich des Gesangs weiterhin<br />

scheiden werden, ist „A Smouldering<br />

Fire“ meiner Meinung nach eines der<br />

Album-Highlights 2<strong>01</strong> 0! (TM)<br />

Bewertung: 9,5 von 1 0 Punkten<br />

Morito ergo sum<br />

I die, therefore I am (Demo)<br />

CD-R<br />

Eigenproduktion 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/moritoergosumband<br />

„I die, therefore I am“ ist für eine<br />

Demo mit drei Titeln recht<br />

aufwendig in Szene gesetzt<br />

worden. Immerhin darf ich mir<br />

ein hochwertig gedrucktes,<br />

vierseitiges Booklet anschauen,<br />

dessen Front Artwork einen<br />

schwindenden Geist zeigt, der<br />

durch ein blutrotes Mohnfeld<br />

wandert. Diese Darstellung<br />

steht für den Übergang vom<br />

Leben zum Tod. Angeblich sollen<br />

auch die Tore zur Hölle von<br />

Mohnblüten umrahmt sein, welche<br />

auf der letzten Seite dargestellt<br />

sind. Es fällt nicht<br />

schwer zu erraten, dass sich<br />

Morito ergo sum mit eher düsteren<br />

Themen wie Tod und<br />

Trauer auseinandersetzen. Die<br />

Band wurde 2009 von Paolo<br />

Cito in Schweden gegründet<br />

und Anfang 2<strong>01</strong> 0 durch Walter<br />

Basile am Schlagzeug und am<br />

Gesang verstärkt. Stilistisch<br />

wird Death bzw. Funeral Doom<br />

gespielt, wobei der Gesang<br />

klar und sehr depressiv inszeniert<br />

ist. Auch durch die Verwendung<br />

einer Violine tauchen<br />

Parallelen zu den frühen My<br />

Dying Bride-Alben auf und ich<br />

komme nicht umhin, den Gothic-Begriff<br />

zu bemühen. Dieser<br />

würde dem durchweg<br />

schweren und riffbetonten<br />

Sound im untersten Geschwindigkeitsbereich<br />

allerdings nicht<br />

gerecht werden, weil auf den<br />

Einsatz eines Keyboards gänzlich<br />

verzichtet wurde. Allein die<br />

erhabenen Melodien im düsterschweren,<br />

weinerlichen Gewand<br />

bestätigen die Doom-Zugehörigkeit.<br />

Weil „The end“ nur<br />

ein kurzes Intro ist, befinden<br />

sich resümierend immerhin<br />

zwei lange, wunderbar schleppende<br />

Doom Titel im Stil der<br />

frühen neunziger Jahre auf der<br />

Demo. Wirklich sehr hochwertiges<br />

Material, das aber nicht<br />

geeignet ist für Menschen, die<br />

zu Herbst-, Winter- oder irgendwelchen<br />

anderen Depressionen<br />

neigen. (SM)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

63<br />

Mournful Gust<br />

She’s My Grief Decade<br />

DCD-Album<br />

BadMoodMan Music 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/mournfulgustband<br />

Die 1 999 aus zwei Vorgängerbands<br />

fusionierten und zweifelsohne<br />

zu den dienstältesten<br />

ukrainischen Death Doom Kapellen<br />

zählenden Mournful Gust haben<br />

es trotz ihres mittlerweile über<br />

zehnjährigen Bestehens erst auf<br />

zwei Alben und<br />

ein Demo zwischen<br />

jenen geschafft.<br />

Ihr<br />

2000er Tape-Debut „She´s MyGrief<br />

“ wurde bereits 2005 re-released<br />

und nun vom russischen Bad Man<br />

Music Label inklusive einer Bonus-<br />

CD mit dem Titel “...Decade” erneut<br />

veröffentlicht. Über Sinn oder<br />

Unsinn einer solchen, zwar remasterten,<br />

aber dennoch nach heutigen<br />

Klangstandarts eher<br />

mittelmäßig produzierten Neuauflage<br />

lässt sich sicher streiten. Auf<br />

jeden Fall wird auf diesem Weg<br />

das Material längst vergangener<br />

Zeiten für die nächste Generation<br />

von Genreanhängern konserviert<br />

und leichter zugänglich gemacht.<br />

Stilistisch orientiert sich die aktuell<br />

aus sechs Mitgliedern bestehende<br />

Band primär an musikalischen Vorbildern<br />

wie My Dying Bride oder<br />

Paradise Lost und fügt den bewährten<br />

englischen Trademarks typisch<br />

osteuropäische Melancholie<br />

und mittelalterliche bzw. barocke<br />

Elemente hinzu. So werden in den<br />

sieben Stücken von “She´s My<br />

Grief” fanfaren-, cembalo- und orgelartige<br />

Keyboardsounds mit Flöte<br />

und Violine sowie weiblichem<br />

Normal- bis Soprangesang als<br />

auch männlichen Death- und<br />

Clean Vocals zusammengeführt.<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

Retrospektiv betrachtet bleibt für<br />

mich von dieser CD das an Nummer<br />

fünf positionierte, mit spukig<br />

klingenden Keys, einem klasse<br />

hintergründig treibenden Riff und<br />

einer schönen Klavierlinie versehene<br />

sowie ohne female Vocals auskommende<br />

„I Saw Her Sad Eyes“<br />

hängen. Weitaus mehr Eindruck<br />

hinterlässt meiner Meinung nach<br />

allerdings der zweite Silberling, der<br />

nicht nur ein viel satteres Gesamtklangbild<br />

aufweist, sondern zudem<br />

um einiges abwechslungsreicher<br />

gestaltet ist. Die einleitenden drei<br />

Stücke auf „...Decade“ sind die Demo<br />

Versionen der ursprünglich auf<br />

dem 2008er Longplayer „The Frankness<br />

Eve“ auffindbaren Songs „A<br />

Pain To Remember“, „It’s Our Own<br />

Tragedy“ und „To Your Deceits...<br />

Again“. Erstgenannter ist ein klassischer,<br />

zwischen Verzweiflung<br />

und Wut pendelnder Death Doom<br />

Knaller mit traumhaft leierndem Gitarreriff,<br />

dezenten Flöten- und Klavierklängen,<br />

sowie einem feinen<br />

Vocal-Effekt am Ende. Dieser ist<br />

definitiv der beste Titel dieses Doppelalbums.<br />

Die beiden nachfolgenden<br />

sind eher im Folk/Pagan Metal<br />

oder Mittelalter Rock anzusiedeln<br />

und erinnern von der Instrumentalisierung<br />

her vereinzelt gar an Blind<br />

Guardian. Langsam, schwer und<br />

funeralistisch kommt dann „The<br />

First Spring Without You“ daher.<br />

Jener dient auf „She´s My Grief”<br />

als Intro und wird jetzt von den<br />

ebenfalls aus der Ukraine stammenden<br />

Somnolent äußerst gelungen<br />

neu interpretiert. Anschließend<br />

taucht ex-Mournful Gust Tastenmann<br />

Stanislav Mischenko das<br />

schon erwähnte „I Saw Her Sad<br />

Eyes“ in ein komplett anderes, mit<br />

den elektronischen Soundtüfteleien<br />

Samaels vergleichbares<br />

Gewand. Beschwingt geht es danach<br />

mit einer von gleich drei (!)<br />

Versionen des im Original wieder<br />

auf „The Frankness Eve“ vorhandenen<br />

Titels „The Cold Solitude”<br />

weiter. Zuerst lassen die Musiker<br />

der beiden Electro/Fusion/Ambient<br />

Projekte „Soundform & Practical<br />

Senses” ihrer Experimentierfreude<br />

unter Einbezug von Jazz, Polka<br />

und Electronica freien Lauf. Dann<br />

verwandelt der Künstler Alexander<br />

Naydenov den Song in ein eingängiges<br />

Akustikgitarren-Instrumental,<br />

welches in mir Erinnerungen an<br />

viele fantastische Melodic Death<br />

Metal Zwischenspiele à la In Flames<br />

aus den 90gern weckt.<br />

Schließlich packt man auch hier<br />

noch die Demovariante oben<br />

drauf. In jener stellt Ausnahmesänger<br />

Vladislav Shahin sein Stimmspektrum<br />

von Clean Vocals, die<br />

durchaus auch einer Power Metal<br />

Combo gut zu Gesicht stehen würden,<br />

bis hin zu kernigen Growls<br />

noch einmal unter Beweis. Gleiches<br />

gilt für den zusätzlich enthaltenen<br />

und professionell in Szene<br />

gesetzten Video-Clip zu „With Every<br />

Suffering", bei dem die Symbiose<br />

dieser beiden<br />

Gesangsgegensätze nahezu perfekt<br />

funktioniert. Ob dieses Quasi-<br />

Best-Of nach zwei Alben wirklich<br />

notwendig ist, sei dahingestellt. Interessant<br />

ist der auf „...Decade“<br />

gebotene Stilmix aber allemal!<br />

(TM)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Top!<br />

Place Of Skulls<br />

As a Dog returns<br />

Giddy Up! Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/placeofskullsdoom<br />

Nach vier fast endlosen Jahren hat<br />

sich Victor Griffin unserer erbarmt<br />

und das vierte Place Of Skulls Album<br />

herausgebracht. „As a Dog<br />

returns“ ist dabei nicht nur plakativer<br />

Titel sondern Entschuldigung<br />

zugleich. Nicht etwa an die wartenden<br />

Fans, sondern an Gott<br />

selbst ist dieses Bekenntnis gerichtet.<br />

Da wundert es kaum, dass<br />

so gut wie jeder Song mit Psalmen<br />

und Bibelzitaten gespickt ist. Ich<br />

würde das neue Material als Gospelmusik<br />

im Doomgewand bezeichnen,<br />

was zu keiner Sekunde<br />

bedeutet, dass es den Tracks am<br />

gewohnten kompositorischen Pathos<br />

fehlt, denn zwei Sachen ist<br />

Herr Griffin treu geblieben: dem<br />

Blues und dem Riff. Ich empfehle<br />

die Texte nicht, wie gewohnt, beim<br />

64<br />

Erstdurchlauf mitzulesen, sondern<br />

die Musik zunächst auf sich wirken<br />

zu lassen. Dann eröffnet sich dem<br />

Hörer ein uriges<br />

Doom Rock Erlebnis,<br />

wie er es<br />

selten vernommen<br />

hat. Von Steppenwolfangefangen<br />

über Pentagram bis eben hin<br />

zu typisch traditionellen Place Of<br />

Skulls Titeln ist alles vertreten. Von<br />

erstgenannten wurde das Stück<br />

„Desperation“ gecovert, welches<br />

Victor schon lange für ein Album<br />

aufnehmen wollte. Weil die Blues-<br />

Stimmung auf dem aktuellen Album<br />

mehr als offensichtlich geworden<br />

ist, war der Zeitpunkt dazu seiner<br />

Meinung nach gekommen. Insgesamt<br />

ist „As a Dog returns“ um Längen<br />

eingängiger ausgefallen, als es<br />

der Vorgänger für mich war. Hier<br />

stehen sich allerdings zwei Dinge<br />

gegenüber: der kompositorische<br />

Genius von Victor Griffin und seine<br />

anhaltende, mittlerweile ausufernde<br />

christlich-religiöse Selbstfindungsphase.<br />

Musikalisch top, aber lyrisch<br />

Geschmackssache, weil fast die<br />

kompletten Texte im meistverkauften<br />

Buch seit Gutenbergs bahnbrechender<br />

Erfindung nachgeschlagen<br />

werden können. (SM)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Pombagira<br />

Baron Citadel<br />

Black Axis Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/pombagiradoom<br />

Soundcheck<br />

Mit „Baron Citadel” legt das britische<br />

Doom-Duo Carolyn und Pete<br />

Hamilton-Giles alias Pombagira<br />

das dritte Studioalbum vor. Auf vier<br />

Songs taucht man erneut in die<br />

Welt der Quimbanda-Religion und<br />

ihrer Schutzgöttin ab. Wer hätte<br />

gedacht, dass die Gottheit auf<br />

monströs tief gestimmte Gitarren


REVIEWS<br />

und Slow Motion steht? Auch wenn<br />

das höchstwahrscheinlich die Eigeninterpretation<br />

der Engländer<br />

ist, so trifft das umso mehr auf den<br />

Sound zu. Für die Produktion wurde<br />

eine ganze Lkw-Ladung von<br />

Sunn Amps ins Studio gekarrt, um<br />

das herrlich knarzende, drone-ige<br />

Klanggewand zu erzeugen, das<br />

man sonst in erster Linie von den<br />

Mönchskutten Sunn o))) kennt.<br />

Während Carolyn sich an den<br />

Drums keine ruhige Minute gönnt,<br />

gröhlt und röhrt Pete sich die Seele<br />

aus dem Leib. Pombagira geben<br />

sich trotz der Heaviness gewohnt<br />

gediegen und haben es auf „Baron<br />

Citadel“ nicht besonders eilig; zäh<br />

und schleppend wummert es aus<br />

den Boxen. Die ersten beiden<br />

Tracks sind mit knapp über acht<br />

Minuten Spiellänge schon fast zu<br />

kurz, wenn man die letzten beiden<br />

Brocken mit jeweils fast einer halben<br />

Stunde betrachtet. Obwohl der<br />

Sound genau meinen Nerv trifft,<br />

will die Platte noch nicht so richtig<br />

zünden. Das liegt zum einen am<br />

viel zu monotonen Gesang und andererseits<br />

an den Songstrukturen,<br />

die ebenfalls für meinen Geschmack<br />

zu wenig Abwechslung<br />

bieten. Dennoch, bei aller Kritik ist<br />

es einmal wieder bemerkenswert,<br />

wie fett das alleinige Zusammenspiel<br />

von Schlagzeug und Gitarre<br />

klingen kann. (FF)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Top!<br />

Procession<br />

Destroyers of the Faith<br />

CD/LP-Album<br />

Doomentia Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/processionburn<br />

Eins sei vorweg genommen:<br />

Procession aus Chile haben mir<br />

das Jahr 2<strong>01</strong> 0 gerettet. Nicht,<br />

dass es an hochqualitativen Releases<br />

gefehlt hätte, aber ihr<br />

langerwartetes Debutalbum „Destroyers<br />

of the Faith“ stellt alle<br />

Epic Doom Veröffentlichungen<br />

des vergangenen Jahres in den<br />

Schatten. Der Sechstracker bedeutet<br />

für mich so etwas wie den<br />

Höhepunkt, auf den ich nicht zu<br />

hoffen gewagt hätte. Einzig „The<br />

Road to the Gravegarden“ war<br />

bereits auf der selbstbetitelten<br />

EP im Jahr 2009 zu hören. Meiner<br />

Meinung nach stellt dieser<br />

Song den Grundpfeiler für die<br />

aktuellen Kompositionen dar,<br />

welche sich stilistisch und qualitativ<br />

an diesem orientieren und<br />

sich um ihn herum aufbauen.<br />

Damit haben Procession bereits<br />

mit ihrem Full-Length-Erstling<br />

einen unverwechselbaren und<br />

einmaligen Stil entwickelt. Selbst<br />

die mit Höchstnoten bewerteten<br />

letzten Alben von Candlemass<br />

und Nomad Son geraten beim<br />

direkten Vergleich ins Hintertreffen.<br />

Warum? Weil Felipe, Claudio<br />

und Francisco ein Händchen<br />

für ihre Instrumente und die Umsetzung<br />

der genialen wie einprägsamen<br />

Melodien von Felipe<br />

haben. Hier reiht sich ein emotionaler<br />

Titel nahtlos an den anderen,<br />

ohne jeglichen Aussetzer<br />

oder irgendwelche Zugeständnisse.<br />

„Destroyers of the Faith“<br />

läuft seit seiner Veröffentlichung<br />

Anfang Dezember in Schleife<br />

auf meiner Anlage. That’s fucking<br />

essential Doom Metal – nicht<br />

weniger, nicht mehr! (SM)<br />

Bewertung: 1 0 von 1 0 Punkten<br />

Rorcal<br />

Heliogabalus<br />

Cal of Ror Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/doomrorcaldoom<br />

65<br />

Top!<br />

Als ich nichts ahnend die aktuelle<br />

Scheibe von Rorcal in meinen<br />

heimischen CD-Player legte,<br />

war ich zunächst<br />

etwas<br />

irritiert. Haben<br />

sich die Schweizer<br />

dem Grindcore zugewandt,<br />

oder warum sind auf „Heliogabalus“<br />

66 kurz gehaltene Titel<br />

enthalten? Doch nach den ersten<br />

Tönen konnte Entwarnung<br />

gegeben werden, denn bei ihrem<br />

neuesten Streich handelt es<br />

sich letztlich um einen einzigen<br />

Song, der in 66 Teile gesplittet<br />

wurde. Laut Band soll die Platte<br />

eine Hommage an Moss und diverse<br />

Black-Metal- und Grindcore-Veröffentlichungen<br />

sein. Aber<br />

zum Glück geht es hier nicht<br />

schnell zur Sache, sondern erwartungsgemäß<br />

im Schneckentempo.<br />

Schon allein die Qualität<br />

besticht durch einen glasklaren<br />

und unglaublich wuchtigen<br />

Sound. Die ersten paar Sekunden<br />

dienen noch zum Einzählen<br />

und stellen eine ideale Übung<br />

für angehende Funeral-Drummer<br />

dar. Die Spannung wird ins<br />

unermessliche Getrieben bis ein<br />

heftiger Einsatz die Erlösung<br />

bringt und ein Drone/Sludge/Ambient-Spektakelentzündet<br />

wird. Die bekennenden<br />

Black-Metal-Fans lassen auch<br />

genügend Schwarz-Metall-Kost<br />

einfließen, die sich insbesonderes<br />

im Gesang widerspiegelt.<br />

Neben den dominierenden,<br />

schweren Grundthemen lockert<br />

das Quintett die knapp 70 Minuten<br />

immer wieder mit experimentellen,<br />

minimalistisch<br />

gehaltenen Drone-Parts auf, bei<br />

denen Synthie-Flächen eine<br />

mystische Atmosphäre erzeugen.<br />

Gegen Ende des Stückes<br />

wird sogar noch mal ordentlich<br />

auf’s Gas getreten und ein Double-Bass-Inferno<br />

entfacht. Rorcal<br />

liefern einen monströsen<br />

Doom-Brocken ab, an dem andere<br />

Bands sich die Zähne ausbeißen<br />

würden, aber die<br />

Schweizer wissen ihn nicht nur<br />

zu bändigen, sondern auch zu<br />

kontrollieren. Starkes Stück!<br />

(FF)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

Top!<br />

Salome<br />

Terminal<br />

CD/LP-Album<br />

Profound Lore/<br />

Vendetta Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/salomedoom<br />

Nach 2008 haben Salome aus<br />

Virginia nun ihren zweiten<br />

Langspieler herausgebracht.<br />

Grundsätzlich hat sich nichts<br />

am Konzept der Band geändert:<br />

derb in die Magengrube tretender<br />

Bass sowie krasse Shouts<br />

und Grunts, wenn man sich vor<br />

Augen führt, dass sich hinter<br />

diesen ein vermeintlich zartes<br />

blondiertes weibliches Persönchen<br />

namens Katherine „Kat“<br />

Katz verbirgt. Im Vergleich zum<br />

Vorgänger haben sich zwischen<br />

die monströs schleifenden Sludgeorkane<br />

diverse Tempiwechsel,<br />

ja fast schon rhythmisch<br />

tanzbare Passagen geschoben.<br />

Insgesamt bleiben Salome aber<br />

etwas für Musik Gourmets, die<br />

vor den modernen Auswüchsen<br />

des Doom Genres nicht zurückschrecken.<br />

Hier vermischen<br />

sich extremer Slo-Mo-Sludge<br />

mit Crust und Polka, trifft Punk<br />

Attitüde auf Thrash-Gebolze,<br />

um gelegentlich in ohrmuschelfeindliches<br />

Noisegedröhne auszuufern.<br />

„Terminal“ ist also<br />

nicht für Nervenschwache, sondern<br />

nur für absolute Fans der<br />

marginal nachvollziehbaren Extremmusik<br />

geeignet. Mitfahrer<br />

in meinem Pkw bitten mich regelmäßig,<br />

diese schreckliche<br />

Musik auszuschalten. In Klammern<br />

denkst’de, weh tun muss<br />

es! (SM)<br />

Bewertung: 7,5 von 1 0 Punkten<br />

Seamount<br />

Sacrifice<br />

CD-Album<br />

The Church Within Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/seamountdoom<br />

Die deutsch-amerikanischen Heavy/Doom<br />

Rocker Seamount produzieren<br />

offenbar Songs wie andere<br />

Brötchen backen. Dabei ist es wirklich<br />

erstaunlich, mit welchem musikalischen<br />

Anspruch zu Werke<br />

gegangen wird, denn „Sacrifice“<br />

steht dem Vorgänger in nichts nach.<br />

Vielmehr wurde die Qualitätsmesslatte<br />

genau da angelegt und noch<br />

ein wenig nach oben gedrückt, wenn<br />

es um die spielerischen Qualitäten<br />

an den Gitarren geht. Der Gesang,<br />

wie sollte es auch anders sein, klingt<br />

nach wie vor beängstigend nach<br />

Ozzy Osbourne und lässt gemeinsam<br />

mit dem Sound ein unbeschreibliches<br />

Hard Rock und Heavy<br />

Metal Gefühl in mir aufkeimen. Ungefähr<br />

so muss es sich in den achtziger<br />

Jahren angefühlt haben, als<br />

die klassischen Metal-Helden noch<br />

die Stadien gefüllt haben – da lag<br />

noch Elektrizität in der Luft! Genau<br />

das fangen Seamount mit ihren<br />

Songs ein und bringen ein bisschen<br />

Live –Atmosphäre in mein Wohnzimmer.<br />

Da mir persönlich die langsameren<br />

Titel besser gefallen, sind<br />

natürlich „Ocean I Call You“, „40.000<br />

Fathoms“ und „Getting Through“<br />

meine Favoriten. Aber auch ansonsten<br />

und überhaupt ist „Sacrifice“ ein<br />

erstklassiges Album von einer brillanten<br />

Band, die irgendwie zu spät<br />

geboren zu sein scheint. Was soll’s,<br />

wir rocken weiter bis zur Rockerrente!<br />

(SM)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

66<br />

Slugstain<br />

Demo 2<strong>01</strong>0<br />

CD-R<br />

Eigenproduktion<br />

www.myspace.com/slugstain<br />

Vom reinen Betrachten des Covers<br />

hätte ich Slugstain aus Finnland in die<br />

Sludge Ecke gesteckt, sie selbst beschreiben<br />

ihre Musik aber als „heavy<br />

Doom Rock, der ernsthaft inspiriert<br />

und schamlos beeinflusst ist von<br />

Black Sabbath, Cathedral, Trouble,<br />

The Obsessed, Saint Vitus, WitchfinderGeneral,<br />

Pentagram und Danzig“.<br />

Das war das Stichwort, denn ich kam<br />

von alleine nicht darauf, an wen mich<br />

die Songstrukturen<br />

und der Gesangsstil<br />

erinnern –<br />

ganz klar, eindeutig<br />

Danzig! Sicher<br />

nicht ganz so elegant, etwas roher,<br />

düsterer im Sound und der Gesang<br />

wesentlich monotoner als bei Mr.<br />

Glenn „Muscel“ Danzig. Die Gitarrenarbeit<br />

kann sich aber durchaus sehen<br />

bzw. hören lassen. Für meinen Geschmack<br />

eher metallisch als doomig,<br />

aberdurchaus anhörbar. (SM)<br />

Bewertung: 5 von 1 0 Punkten<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

Starve<br />

Wasteland<br />

Badger Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/starvemotherfuckers<br />

Die Niederländer von Starve<br />

präsentieren der Welt mit<br />

“Wasteland” ihr Debut-Album,<br />

das ich sogleich als Konzept-Platte<br />

entpuppt. In zehn<br />

Songs widmet man sich den<br />

Problemen einstiger blühender<br />

Industriestädte, deren<br />

Sanduhr nun abgelaufen ist<br />

und die als Geisterstädte nur<br />

noch ein visuelles Trauerspiel<br />

abgeben. Entsprechend dieser<br />

Thematik beschäftigen<br />

sich die Tracks mit Armut,<br />

Hoffnungslosigkeit, Leid und<br />

Verzweiflung derer, die sich<br />

in dieser Einöde zurechtfinden<br />

müssen. Musikalisch<br />

wird das Ganze in ein Sludge-Gewand<br />

gepackt, das immer<br />

wieder durch eine<br />

bluesige Note hervorsticht<br />

und durch ein gehöriges<br />

Schreiorgan betont wird. Die<br />

Vocals passen angesichts<br />

der Thematik zwar recht gut,<br />

könnten aber dennoch abwechslungsreicher<br />

sein. Erst<br />

auf der B-Seite sind leichte<br />

stimmliche Variationen zu<br />

vernehmen. Die einzelnen<br />

Songs sind instrumentell dagegen<br />

recht vielfältig ausgearbeitet,<br />

jedoch dümpeln sie<br />

ein wenig vor sich hin und<br />

haben leider keinen großen<br />

Wiedererkennungswert. Einzig<br />

der Titeltrack „Wasteland“<br />

sticht hervor, da er zur Hälfte<br />

der Scheibe mit seiner<br />

Schwere eben mal alles platt<br />

walzt. Schön zäh beginnt der<br />

Song, wird in der Mitte kurz<br />

schneller und endet schließlich<br />

erneut in einem Sludge-<br />

Lavastrom. Bei aller Kritik<br />

muss man Starve ein gutes<br />

Erstlingswerk attestieren, das<br />

etwas schwach beginnt, aber<br />

dafür ab der Hälfte besser<br />

wird. Mehr Tracks im „Wasteland“-Stil<br />

und es funktioniert.<br />

Interessenten sollten<br />

sich übrigens beeilen, denn<br />

die LP ist auf 500 Stück limitiert.<br />

(FF)<br />

Bewertung: 6 von 1 0 Punkten<br />

Stoned Jesus<br />

First Communion<br />

CD-Album<br />

Solitude Productions 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/stonedjesusmusic<br />

Stoned Jesus kommen aus der<br />

Ukraine und stehen für astreinen<br />

Stoner Doom und Psychedelic Rock,<br />

der mit superben Blues Gitarren und<br />

Soli gepaart für authentisches 70s-<br />

Feeling sorgt. Unabhängig von der<br />

hohen Gesamtqualität aller vier<br />

Songs, welche sich um die zehn-Minuten-Marke<br />

bewegen, ist mein persönliches<br />

Highlight „Black Woods“.<br />

Der Titel könnte ohne Probleme aus<br />

der Feder von Black Sabbath selbst<br />

stammen, denn der schräge Gesang<br />

klingt ziemlich nach Ozzy und die Gitarren<br />

verdammt nach Toni Iommi.<br />

Das Debutalbum macht richtig Spaß<br />

und lässt mich auf die nächsten Veröffentlichungen<br />

von Stoned Jesus<br />

hoffen. (SM)<br />

Bewertung: 8 von 1 0 Punkten<br />

The Dead<br />

Ritual Executions<br />

CD-Album<br />

Diabolical Conquest Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/lordofthelivingdead<br />

67<br />

Der Begriff Globalisierung ist,<br />

egal ob negativ oder positiv besetzt,<br />

fast täglich<br />

in den Medien<br />

präsent. Höchste<br />

Zeit also,<br />

dass auch die Doom Metal Front<br />

Redaktion dieses Thema aufgreift<br />

und jenen Aspekt mit einer Plattenrezension<br />

paart. Förmlich in<br />

die Hände spielt uns diesbezüglich<br />

das australische Trio The<br />

Dead, deren letztes Album „Ritual<br />

Executions“ über ein Indisches<br />

Label re-released, promotet und<br />

mit diesem Review von einem<br />

deutschen Doom Magazin bewertet<br />

wird. Wenn das laut Definition<br />

keine Globalisierung ist, dann<br />

weiß ich wirklich nicht!?! Die<br />

Erstauflage dieses 7 Trackers<br />

wurde jedenfalls ursprünglich<br />

2009 von der Band in Eigenregie<br />

veröffentlicht und anno 2<strong>01</strong> 0 von<br />

DC Records frisch remasterd und<br />

mit neuem, von Sänger Mike Yee<br />

höchstpersönlich entworfenem<br />

Cover auf den Markt gebracht.<br />

Nachhaltiger als der optische Eindruck<br />

wirkt dabei allerdings das<br />

unmenschliche Grunz-/Screamorgan<br />

dieses Gesangsmonsters auf<br />

den Hörer. Wie die Band betont,<br />

geht es hier ohne jeglichen Vocal<br />

Effect extrem tief hinab in den<br />

Keller. Für die instrumentale Untermalung<br />

sorgen indes Adam<br />

Keleher (Gitarre, Bass) sowie<br />

Chris Morse (Drums) und kochen<br />

ein brutales Süppchen aus Stoner,<br />

Death Metal und Sludge<br />

Klängen. Dementsprechend urwüchsig<br />

geht es dann mal stone’ig<br />

groovend und tonnenschwer<br />

treibend, mal chaotisch todesbleihaltig<br />

ballernd oder auch schlammig<br />

schleifend in über 46 Minuten<br />

zur Sache. Als kleine Überraschung<br />

erblüht dann zum Schluss<br />

mit dem Song „Death Metal Suicide“<br />

noch eine grazile Wüstenblume.<br />

Gänzlich nonverbal und<br />

locker fluffig dahin rockend lässt<br />

dieser Abschlusstitel vor meinem<br />

geistigen Auge Strohballen durch<br />

die karge Landschaft wehen und<br />

vermittelt auch aufgrund seiner<br />

nahezu 1 0 minütigen Spieldauer<br />

das Gefühl eines endlosen Trips<br />

durch das australische Outback.<br />

Geschmeidig schöööönnnnn...<br />

(TM)<br />

Soundcheck<br />

Bewertung: 6,5 von 1 0 Punkten


REVIEWS<br />

The Gardnerz<br />

The System of Nature<br />

CD-Album<br />

Eigenproduktion 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/thegardnerz<br />

Mit einem amtlich angedoomten<br />

Death Metal Output rast, wie aus<br />

dem Nichts, ein schwedischer<br />

Viererbob in unsere Radarfalle.<br />

Die Piloten Niclas Ankarbranth<br />

(Voc), Wilhelm Lindh (guit),<br />

Francisco Martín (bass) und Juan<br />

Pablo Donoso (drums) schießen<br />

seit 2008 unter dem<br />

Teamnamen The Gardnerz durch<br />

den Eiskanal und legen mit „The<br />

System of Nature“ ihre erste<br />

Langkufe vor. Als eindringlichstes<br />

Merkmal stellt sich vom Start<br />

an die äußerst progressiv, filigrane<br />

Gitarrenarbeit heraus, die<br />

egal ob akustisch, herrlich leiernd<br />

oder leicht orientalisch anmutend<br />

diesem Album eiskalt<br />

ihren Stempel aufdrückt. Typische<br />

Death/Keif-Vocals, druckvolles<br />

bis harsches Drumming<br />

und ein sauber gezockter Bass,<br />

lassen gut geschliffene Songs<br />

wie „The Art Of Suffering“, „Lady<br />

In Grave“ oder „Flawn In The<br />

Axiom“ zusätzlich hervorragend<br />

gleiten. In dieser Konstellation<br />

und mit dieser Ausrüstung wirbeln<br />

die Jungs ordentlich<br />

Staub... ach Quatsch, natürlich<br />

Eiskristalle auf und konnten<br />

auch prompt das US-amerikanische<br />

Label Abyss Records für<br />

sich gewinnen, welches das eigenproduzierte<br />

Album Anfang<br />

2<strong>01</strong>1 erneut veröffentlichen will.<br />

Zu den derzeit 1 0 Titeln werden<br />

sich dann noch zwei Cover-Versionen<br />

von Vulcano und den leider<br />

bereits im ewigen Eise<br />

ruhenden Winter hinzu gesellen.<br />

Na das haut ja mal hin! (TM)<br />

Bewertung: 7 von 1 0 Punkten<br />

Top! Top!<br />

Unearthly Trance<br />

V<br />

CD-Album<br />

Relapse Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/utny<br />

Der Titel des fünften Albums von<br />

Unearthly Trance sollte für sich<br />

sprechen, wenn man der römischen<br />

Zahlenlehre mächtig ist.<br />

Viel interessanter ist die neue<br />

Musik, denn im Vergleich zum<br />

Vorgänger hat man einen gewaltigen<br />

Schritt nach vorn getan.<br />

Der Sound klingt schwerer, doomiger<br />

und insgesamt gewaltiger.<br />

Auch am Gesang wurde enorm<br />

gearbeitet, der sich wesentlich<br />

harmonischer in den sludgigen<br />

Gesamtrahmen einfügt. Das<br />

Tempo wurde insgesamt deutlich<br />

nach unten geschraubt, was<br />

den Klangeindruck nach meinem<br />

persönlichen Geschmack<br />

viel angenehmer gestaltet als<br />

das rhythmische Chaos früherer<br />

Veröffentlichungen. Die New<br />

Yorker wirken gereift und weniger<br />

‚hektisch’, was sich in keinster<br />

Weise in Form von<br />

Langeweile äußert. Die Songs<br />

sind wesentlich aggressiver,<br />

weil sich der fiese Klangtod<br />

schleichend von hinten nähert,<br />

um sich genüsslich durch den<br />

Brustkorb hindurchzubohren. An<br />

Gemeinheit kaum zu überbieten<br />

sind die Songs „Submerged Metropolis“,<br />

„Physical Universe distorts“,<br />

„Into a Chasm“ und „The<br />

Leveling“, die sich nahe dem<br />

Stillstand bewegen, ohne dabei<br />

an Durchschlagskraft und Riffpower<br />

zu verlieren. Vor allem<br />

die abgrundtief bösartigen<br />

Grunts runden das Klangspiel<br />

ab, indem sie jeglichen Funken<br />

Hoffnung im Keim ersticken.<br />

(SM)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

68<br />

Wino<br />

Adrift<br />

CD/LP-Album<br />

Exile On Mainstream Records 2<strong>01</strong> 0<br />

www.myspace.com/winoschopper<br />

Wer, wenn nicht Scott „Wino”<br />

Weinrich, kann es sich schon erlauben,<br />

nach einem fulminanten<br />

Solo-Debut die E-Gitarre einzupacken<br />

und in Singer-Songwriter-Manier<br />

einen rein akustischen<br />

Nachfolger einzuspielen. Immerhin<br />

schaut der charismatischeAmerikaner<br />

mit<br />

deutschen Wurzeln<br />

auf eine bewegte,<br />

mittlerweile fünfzigjährige<br />

Geschichte zurück. Bereits im zarten<br />

Alter von neun Jahren begann<br />

er Gitarre zu spielen, gründete<br />

noch zu Highschoolzeiten The Obsessed,<br />

später Spirit Caravan und<br />

The Hidden Hand, war und ist wieder<br />

festes Bandmitglied bei Saint<br />

Vitus, von den unzähligen Gastauftritten<br />

und Projekten gar nicht erst<br />

zu sprechen: Probot, Place Of<br />

Skulls, Shrinebuilder etc. Aktuell<br />

arbeitet er an seiner neuesten Vollzeitband<br />

Premonition. Sein aktuelles<br />

Album „Adrift“ nimmt sich im<br />

akustischen Bluesgewand einiger<br />

Stationen seines Lebens an, zutiefst<br />

emotional, ungeschönt und<br />

absolut ehrlich. Zum Beispiel wurde<br />

der Track „I don’t care“ bereits<br />

im Alter von 1 6 Jahren geschrieben<br />

und die Melodie des Titeltracks<br />

stammt aus den frühen<br />

Neunzigern. Die Lyrics wurden erst<br />

2009 dazugeschrieben und behandeln<br />

die Hochs und Tiefs in Winos<br />

Karriere. In „Hold on Love“ verarbeitet<br />

er den Kampf um das Sorgerecht<br />

für seine Kinder. Diesem<br />

Thema widmet sich anschließend<br />

auch „Mala Suerte“. „Old and Alone“<br />

bezeichnet Wino selbst als<br />

einen harten und rachsüchtigen<br />

Soundcheck


REVIEWS<br />

Song, den er Diana gewidmet hat,<br />

der Frau, die ihm vor der Zeit mit<br />

Spirit Caravan alles genommen<br />

und ihn auf die Straße gebracht<br />

hatte. „Suzanes Song“ ist einfach<br />

ein Liebeslied und „D-Bear“ bedeutet<br />

‚dancing bear’, welcher Scott<br />

Kelly von Neurosis/Shrinebuilder<br />

und seinem schrägen Tanzstil gewidmet<br />

ist. „Whatever“ behandelt<br />

negative Erfahrungen, die Ungerechtigkeit<br />

des Lebens, ein gebrochenes<br />

Herz und zurückbehaltene<br />

Narben. Der Songtitel „O.B.E.“<br />

steht für ‚out of the body experience’,<br />

also außerkörperliche Erfahrung,<br />

einem Bewusstseinszustand,<br />

wie er zum Beispiel von Menschen<br />

beschrieben wird, die sich in Todesnähe<br />

befunden haben. Der<br />

letzte Track „Green Speed“ entspringt<br />

einem alten Konzept und<br />

ist so etwas wie ein selbsterklärender<br />

Protestsong: „And when I am<br />

King, gonna change a couple<br />

things. () all the people will be<br />

free!“. Wer hier also ein Doom Album<br />

erwartet hat, wird wenig Freude<br />

mit den zwölf Tracks haben.<br />

Auch bei mir hat „Adrift“ aufgrund<br />

meiner Erwartungshaltung nicht<br />

gleich beim ersten Durchlauf gezündet.<br />

Nur diejenigen, welche<br />

sich auf knapp 42 Minuten perfekt<br />

inszenierten Acoustic Blues Rock<br />

mit Straßenspielerflair einlassen<br />

können, bekommen ein zutiefst<br />

emotionales und persönliches<br />

Werk von einer lebenden Legende<br />

geboten. (SM)<br />

Bewertung: 9 von 1 0 Punkten<br />

Wooden Stake / Druid Lord<br />

Split/7inch-Vinyl<br />

Altsphere Production 2<strong>01</strong>1<br />

www.myspace.com/woodenstakedeath<br />

www.myspace.com/druidlordz<br />

„In the Godless Moonlight“ von<br />

69<br />

Wooden Stake, einem Duo aus<br />

Texas und New York, liefert<br />

okkulten Horror Doom Metal<br />

mit düsterem,<br />

weiblichem<br />

Gesang. Stilistisch<br />

bestehen<br />

Ähnlichkeiten zum „Forest ofE<br />

quilibrium“-Album von Cathedral,<br />

vor allem die weinenden<br />

Gitarren vermitteln mir ein<br />

ähnlich verzweifeltes Gefühl<br />

wie das Kult-Release damals.<br />

Der zweite Track „Black<br />

Candle Seance“ stammt von<br />

Druid Lord, die von Pete,<br />

ehemals bei Incubus und<br />

Acheron, gegründet wurden.<br />

Von Bands wie Pentagram<br />

und Asphyx beeinflusst, bietet<br />

der Song Doom/Death Metal<br />

der alten Schule. Die zähen<br />

Riffs erinnern mich unwahrscheinlich<br />

an Chris Reiferts<br />

Autopsy zu „Acts of the Unspeakable“-Zeiten<br />

Anfang der<br />

neunziger Jahre. Von Druid<br />

Lord gibt es bereits ein Vollzeitalbum<br />

in Vinylform, das<br />

„Hymns for the Wicked“ heißt.<br />

(SM)<br />

Bewertung: -<br />

Soundcheck


DATES<br />

40 WattSun, MirrorOfDeception, Semlah<br />

05.03.2<strong>01</strong>1 –Ghent, Frontline (B)<br />

06.03.2<strong>01</strong>1 –Rotterdam, Baroeg (NL)<br />

08.03.2<strong>01</strong>1 –Erfurt, Club Centrum<br />

10.03.2<strong>01</strong>1 –Nürnberg, Kunstverein<br />

11.03.2<strong>01</strong>1 –Stuttgart, Haus 11<br />

Acid King<br />

02.04.2<strong>01</strong>1 –Rennes, Mondo Bizarro (F)<br />

07.04.2<strong>01</strong>1 –Wien, Arena (A)<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Luzern, Sedel (CH)<br />

10.04.2<strong>01</strong>1 –Athen, Rodeo (GR)<br />

11.04.2<strong>01</strong>1 –Jena, Rosenkeller<br />

14.04.2<strong>01</strong>1 –Tilburg, Roadburn Festival<br />

15.04.2<strong>01</strong>1 –Halle, Rockstation<br />

17.04.2<strong>01</strong>1 –Camden Town, Purple Turtle (UK)<br />

Aguirre, Coffins, Sourvein<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Antwerpen, Trix(B)<br />

09.04.2<strong>01</strong>1 –Paris, TBA(F)<br />

10.04.2<strong>01</strong>1 –Genf, L'Usine (CH)<br />

11.04.2<strong>01</strong>1 –Wien, EKH (A)<br />

12.04.2<strong>01</strong>1 –Leipzig, Zoro<br />

13.04.2<strong>01</strong>1 –Berlin, TBA<br />

14.04.2<strong>01</strong>1 –Kopenhagen, Loppen (DK)<br />

15.04.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Hafenklang<br />

16.04.2<strong>01</strong>1 –Kassel, Kulturfabrik<br />

17.04.2<strong>01</strong>0 –Tilburg, Roadburn Festival (NL,<br />

ohneAguirre)<br />

BlackSalvation<br />

29.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Halle, Rockstation<br />

23.04.2<strong>01</strong>1 –Neustadtan derOrla, Raging<br />

Death Date Festival<br />

Calliophis<br />

08./09.04.2<strong>01</strong>1 –Aldingen, NightofDoom VI<br />

06.05.2<strong>01</strong>1 –Plzen, Pod Lampou<br />

Codes In The Clouds<br />

12.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Gent, Café Video (B)<br />

13.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Oberhausen, Drucklufthaus<br />

14.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Tilburg, <strong>01</strong>3 (NL)<br />

15.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Münster, Gleis 22<br />

16.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Rees-Haldern, Haldern Pop Bar<br />

17.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Beatpol<br />

18.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Bang Bang Club<br />

19.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Kiel, Schaubude<br />

20.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Prinzenbar<br />

21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Leipzig, UTConnewitz<br />

22.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Chur, Werkstatt(CH)<br />

Cough<br />

<strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>1 –Utrecht, ACU (NL)<br />

02.04.2<strong>01</strong>1 –Essen, Café Nova<br />

03.04.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Astra Stube<br />

06.04.2<strong>01</strong>1 –Linkoping, L’Orient(S)<br />

07.04.2<strong>01</strong>1 –Vaxjo, Kafe Deluxe (S)<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Hassleholm, Perrong 23 (S)<br />

09.04.2<strong>01</strong>1 –Copenhagen, Loppen (DK)<br />

11.04.2<strong>01</strong>1 –Potsdam, BlackFleck<br />

14.04.2<strong>01</strong>1 –Tilburg, Roadburn Festival (NL)<br />

15.04.2<strong>01</strong>1 –Kortrijk, The Pits (B)<br />

16.04.2<strong>01</strong>1 –Nottingham, The Central (UK)<br />

18.04.2<strong>01</strong>1 –Exeter, Cavern (UK)<br />

19.04.2<strong>01</strong>1 –Cardiff, Buffalo Bar(UK)<br />

20.04.2<strong>01</strong>1 –Stoke on Trent, Harry’s (UK)<br />

21.04.2<strong>01</strong>1 –Hull, EastCoastClub (UK)<br />

22.04.2<strong>01</strong>1 –Colchester, MollyMalone’s (UK)<br />

23.04.2<strong>01</strong>1 –London, The Unicorn (UK)<br />

24.04.2<strong>01</strong>1 –Paris, Le Miroiterie (F)<br />

29.04.2<strong>01</strong>1 –Barroselas, SWRBarroselas<br />

Metalfest(P)<br />

03.05.2<strong>01</strong>1 –Lyon, Ground Zero (F)<br />

04.05.2<strong>01</strong>1 –Winterthur, Gaswerk(CH)<br />

05.05.2<strong>01</strong>1 –Geneva, KAB-Usine (CH)<br />

06.05.2<strong>01</strong>1 –Firenze, Csa NextEmerson (I)<br />

07.05.2<strong>01</strong>1 –Parma, Circolo Onirica (I)<br />

08.05.2<strong>01</strong>1 –Neumarkt/Egna, Point(I)<br />

10.05.2<strong>01</strong>1 –Wien, Shelter(A)<br />

11.05.2<strong>01</strong>1 –Slavonice, Barak(CZ)<br />

12.05.2<strong>01</strong>1 –Leipzig, Zoro<br />

13.05.2<strong>01</strong>1 –Würzburg, Immerhin<br />

14.05.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Schokoladen<br />

15.05.2<strong>01</strong>1 –Zittau, Café Emil<br />

18.05.2<strong>01</strong>1 –Mannheim, Juz<br />

20.05.2<strong>01</strong>1 –Venlo, Perron 55 (NL)<br />

21.05.2<strong>01</strong>1 –Hannover, UJZ Korn<br />

22.05.2<strong>01</strong>1 –Osnabrück, Bastard Club<br />

Electric Wizard<br />

06.03.2<strong>01</strong>1 –Bristol, Bristol Bierkeller(UK)<br />

07.03.2<strong>01</strong>1 –Antwerp, Trix(BE)<br />

08.03.2<strong>01</strong>1 –Paris, Trabendo (F)<br />

09.03.2<strong>01</strong>1 –Lausanne, Le Romandie (CH)<br />

10.03.2<strong>01</strong>1 –Milan, Magnolia (I)<br />

11.03.2<strong>01</strong>1 –Turin, Spazio 211 (I)<br />

12.03.2<strong>01</strong>1 –Bologna, Locomotiv(I)<br />

13.03.2<strong>01</strong>1 –Cannes, MJC Picaud (F)<br />

14.03.2<strong>01</strong>1 –Montellier, SecretPlace (F)<br />

15.03.2<strong>01</strong>1 –Barcelona, SALAMANDRA1 (E)<br />

16.03.2<strong>01</strong>1 –Madrid, Caracol (E)<br />

17.03.2<strong>01</strong>1 –Granada, Sala El Tren (E)<br />

19.03.2<strong>01</strong>1 –Poitiers, Le ConfortModerne (F)<br />

20.03.2<strong>01</strong>1 –Rennes, Ubu (F)<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Thessaloniki, Eightball Club (GR)<br />

09.04.2<strong>01</strong>1 –Athens, Gagarin 205 (GR)<br />

21.04.2<strong>01</strong>1 –Vienna, Arena (A)<br />

30.04.2<strong>01</strong>1 –Wroclaw,AsymmetryFestival (PL)<br />

19.06.2<strong>01</strong>1 –Clisson, Hell Fest(F)<br />

25.06.2<strong>01</strong>1 –Dessel, GraspopMetalMeeting(BE)<br />

22.07.2<strong>01</strong>1 –Pößneck, Motocross-Strecke<br />

Friction Fest2<strong>01</strong>1<br />

21./23.04.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Berghain/Panorama Bar<br />

Caspian, Earth, ImaadWasif, Julie Christmas,<br />

Owen Pallett, SabbathAssembly, Weedeater<br />

70<br />

Termine<br />

Fu Manchu<br />

02.03.2<strong>01</strong>1 –Manchester, ClubAcademy(UK)<br />

03.03.2<strong>01</strong>1 –Glasgow, Cathouse (UK)<br />

04.03.2<strong>01</strong>1 –Birmingham, Academy2 (UK)<br />

05.03.2<strong>01</strong>1 –London, IslingtonAcademy(UK)<br />

07.03.2<strong>01</strong>1 –Paris, La Maroquinerie (F)<br />

08.03.2<strong>01</strong>1 –Antwerp, Trix(BE)<br />

09.03.2<strong>01</strong>1 –Nijmegen, Doornroosje (NL)<br />

10.03.2<strong>01</strong>1 –Eindhoven, Effenaar(NL)<br />

12.03.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Knust<br />

13.03.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Columbia Club<br />

14.03.2<strong>01</strong>1 –Copenhagen, Loppen (DK)<br />

15.03.2<strong>01</strong>1 –Oslo, Parkteatret(NO)<br />

16.03.2<strong>01</strong>1 –Gothenburg, Brewhouse (SE)<br />

18.03.2<strong>01</strong>1 –Rostock, Mau Club<br />

19.03,2<strong>01</strong>1 –Wroclaw, Firlej (PL)<br />

20.03.2<strong>01</strong>1 –Prague, MusicBar(CZ)<br />

22.03.2<strong>01</strong>1 –Vienna, Rockhouse (A)<br />

23.03.2<strong>01</strong>1 –Geneva, Usine (CH)<br />

24.03.2<strong>01</strong>1 –Congeliano,ApartamentoHoffman(I)<br />

25.03.2<strong>01</strong>1 –Turin, Spazio 211 (I)<br />

26.03.2<strong>01</strong>1 –Ravenna, Bronson Club (I)<br />

28.03.2<strong>01</strong>1 –Dudingen, Bad Bonn (CH)<br />

29.03.2<strong>01</strong>1 –Zürich,ZiegelohLoc@RoteFabrik(CH)<br />

30.03.2<strong>01</strong>1 –München, 59:1<br />

31.03.2<strong>01</strong>1 –Wiesbaden, Schlachthof<br />

<strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>1 –Cologne, Luxor<br />

Fuzz Manta<br />

15.03.2<strong>01</strong>1 –Hannover, Café Glocksee<br />

16.03.2<strong>01</strong>1 –Hildesheim, Club VEB Lösecke<br />

17.03.2<strong>01</strong>1 –Giessen, Ulenspiegel<br />

18.03.2<strong>01</strong>1 –Frankfurt, Nachtleben<br />

<strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>1 –Randers, Tante Olga (DK)<br />

13.05.2<strong>01</strong>1 –Dortmund, MusiktheaterPiano<br />

14.05.2<strong>01</strong>1 –Siegen, Vortex<br />

HammerofDoom V<br />

16.04.2<strong>01</strong>1 –Würzburg, Posthalle<br />

Age ofTaurus, Argus, Arkham Witch, Atlantean<br />

Kodex, BlackPyramid, BloodFarmers, In<br />

Solitude, Pentagram, Solstice, While Heaven<br />

Wept<br />

Hell’s Pleasure<br />

22. –23.07.2<strong>01</strong>1 –Pößneck, Motocross-Strecke<br />

Division Speed, ElectricWizard, Enforcer,<br />

Ghost, Gospelofthe Horns, Negative Plane,<br />

Nifelheim, Root, Saturnalia Temple, Solstice,<br />

Tribulation<br />

Kylesa<br />

04.02.2<strong>01</strong>1 –Bochum, Matrix<br />

05.02.2<strong>01</strong>1 –Brüssel, VK(B)<br />

06.02.2<strong>01</strong>1 –Esch surAlzette, Kulturfabrik(L)<br />

07.02.2<strong>01</strong>1 –London, Underworld (UK)<br />

08.02.2<strong>01</strong>1 –Sheffield, Corporation (UK)<br />

09.02.2<strong>01</strong>1 –Glasgow, IvoryBlacks (UK)<br />

10.02.2<strong>01</strong>1 –Manchester, Moho (UK)<br />

11.02.2<strong>01</strong>1 –SavignyLeTemple, L’Eimpreinte(F)<br />

12.02.2<strong>01</strong>1 –Lyon, Le Clacson (F)<br />

13.02.2<strong>01</strong>1 –Conegliano,AppartamentoHofman(I)<br />

14.02.2<strong>01</strong>1 –München, Feierwerk<br />

15.02.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Beatpol<br />

16.02.2<strong>01</strong>1 –Wien, Arena (A)<br />

17.02.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Magnet<br />

18.02.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Grünspan<br />

19.02.2<strong>01</strong>1 –Stuttgart, Juha West


DATES<br />

Kyuss<br />

15.03.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Docks<br />

16.03.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Columbia Halle<br />

17.03.2<strong>01</strong>1 –Saarbrücken, Garage<br />

18.03.2<strong>01</strong>1 –Basel, Z7 (CH)<br />

19.03.2<strong>01</strong>1 –München, Backstage Werk<br />

22.03.2<strong>01</strong>1 –Wien, Arena (A)<br />

24.03.2<strong>01</strong>1 –Frankfurtam Main, Hugenottenhalle<br />

27.03.2<strong>01</strong>1 –Brüssel,AB(B, 2Shows: 1xMatinee,<br />

1xEveningShow)<br />

28.03.2<strong>01</strong>1 –Köln, Live MusicHall<br />

29.03.2<strong>01</strong>1 –Amsterdam, Paradiso (NL)<br />

Long Distance Calling<br />

18.02.2<strong>01</strong>1 –Münster, Skaters Palace Cafe<br />

19.02.2<strong>01</strong>1 –Köln, Underground<br />

20.02.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Knust<br />

21.02.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Beatpol<br />

22.02.2<strong>01</strong>1 –München, Hansa 39<br />

24.02.2<strong>01</strong>1 –Southampton, Joiners (UK)<br />

25.02.2<strong>01</strong>1 –Cardiff, Buffalo Bar(UK)<br />

26.02.2<strong>01</strong>1 –Nottingham, RockCity(UK)<br />

27.02.2<strong>01</strong>1 –Manchester, Moho Live (UK)<br />

28.02.2<strong>01</strong>1 –Sheffield, Academy(UK)<br />

<strong>01</strong>.03.2<strong>01</strong>1 –Glasgow, Stereo (UK)<br />

02.03.2<strong>01</strong>1 –Newcastle, Academy(UK)<br />

03.03.2<strong>01</strong>1 –London, Barfly(UK)<br />

NightofDoom VI<br />

08./09.04.2<strong>01</strong>1 –Aldingen, Neckarpark<br />

Alcest, BlackWaves, Calliophis, Esoteric, Head<br />

OfThe Taurus, shEver, The WoundedKings,<br />

Wheel, Wight, Zatokrev<br />

Obelyskkh<br />

29.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Halle, Rockstation<br />

04.03.2<strong>01</strong>1 –Nürnberg, MUZ Club<br />

21.05.2<strong>01</strong>1 –München, Feierwerk<br />

pg.lost<br />

08.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Wiesbaden, Kulturpalast<br />

09.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Jena, Café Wagner<br />

10.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Wien, Rhiz (A)<br />

11.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Ljubljana, Channel Zero (SLO)<br />

12.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Pescara, Mono Spazio Bar(I)<br />

14.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Sursee, Kulturwerk118 (CH)<br />

15.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Thun, Café BarMokka (CH)<br />

16.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Gent, Café Video (BE)<br />

17.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Duisburg, Steinbruch<br />

18.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Karlsruhe, Jubez<br />

19.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Lüdenscheid, Alte Druckerei<br />

20.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Brno, Fléda (CZ)<br />

21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Dresden, AZ Conni<br />

22.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Schokoladen<br />

23.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Hafenklang<br />

Place OfSkulls, The Gates OfSlumber<br />

31.03.2<strong>01</strong>1 –Helsinki. Kuudes Linja (FIN)<br />

<strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>1 –Oulu, NuclearNightclub (FIN)<br />

02.04.2<strong>01</strong>1 –Turku, Klubi (FIN)<br />

05.04.2<strong>01</strong>1 –Nürnberg, Kunstverein<br />

06.04.2<strong>01</strong>1 –Zürich, RockCity(CH)<br />

07.04.2<strong>01</strong>1 –Wien, Arena (A)<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Parma, tba (I)<br />

09.04.2<strong>01</strong>1 –Vicenza, Sabotage (I)<br />

15.04.2<strong>01</strong>1 –Tilburg, Roadburn Festival<br />

Roadburn Festival<br />

14. - 17.04.2<strong>01</strong>1<br />

AcidKing, Alcest, AlukTodolo, Beaver, Black<br />

Math Horseman, BlackMountain, Black<br />

Pyramid, BloodCeremony, BloodFarmers,<br />

Buzzov*en, Candlemass, Carlton Melton,<br />

Circle, Coffins, Corrosion ofConformity, Cough,<br />

CountRaven, DeadMeadow, Dragontears,<br />

Earth, Evoken, Ghost, Godflesh, GomerPyle,<br />

HoodedMenace, ImaadWasif, In Solitude,<br />

Incredible Hog, Liturgy, LonelyKamel, Ludicra,<br />

MasterMusiciansofBukkake, Menace Ruine,<br />

Naam, Pentagram, Pharaoh Overlord, Place of<br />

Skulls, QuestForFire, Ramesses, Rwake,<br />

SabbathAssembly, Samsara Blues<br />

Experiment, Scorn, Shrinebuilder, Soilent<br />

Green, Sourvein, StoneAxe, Sunn O))),<br />

SWANS, TheAtomicBitchwax, The Gatesof<br />

Slumber, The KilimanjaroDarkjazzEnsemble,<br />

The Secret, Todayisthe Day, VoidOvVoices,<br />

Voivod, Wardruna, Weedeater, White Hills,<br />

Winter, Winterfylleth, WolfPeople, Wovenhand,<br />

Yakuza, YearofnoLight, Yob, Zoroaster<br />

Samsara Blues Experiment<br />

31.12.2<strong>01</strong>0 –Wolfsbehringen, Alte Schule<br />

14.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Rostock, Cafe Momo<br />

04.03.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Groovestation<br />

05.03.2<strong>01</strong>1 –Halle, Rockstation<br />

17.04.2<strong>01</strong>1 –Tilbirg, Roadburn Festival (NL)<br />

shEver<br />

29.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 –Zofingen, Ox(CH)<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Aldingen, NightofDoom VI<br />

Sons ofOtis<br />

04.03.2<strong>01</strong>1 –Nürnberg, MUZ<br />

05.03.2<strong>01</strong>1 –Halle, Rockstation<br />

06.03.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Wild atHeart<br />

07.03.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Hafenklang<br />

08.03.2<strong>01</strong>1 –Bielfefeld, AJZ<br />

09.03.2<strong>01</strong>1 –Stuttgart, 1210<br />

10.03.2<strong>01</strong>1 –Geneva, L'usine (CH)<br />

11.03.2<strong>01</strong>1 –Martigny, LesCavesduManoir(CH)<br />

12.03.2<strong>01</strong>1 –Winterthur, Gaswerk(CH)<br />

13.03.2<strong>01</strong>1 –Den Bosch, W2 (NL)<br />

14.03.2<strong>01</strong>1 –Köln, Underground<br />

18.03.2<strong>01</strong>1 –Deventer, Burgerweeshuis (NL)<br />

19.03.2<strong>01</strong>1 –Maastricht, Muziekgiterij (NL)<br />

20.03.2<strong>01</strong>1 –Paris, TBA(F)<br />

21.03.2<strong>01</strong>1 –London, Purple Turtle (UK)<br />

24.03.2<strong>01</strong>1 –Würzburg, Cafe Cairo<br />

24.03.2<strong>01</strong>1 –Jena, Rosenkeller<br />

26.03.2<strong>01</strong>1 –Oelsnitz, Ragga<br />

27.03.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Groovestion<br />

30.03.2<strong>01</strong>1 –Vienna, Arena (A)<br />

31.03.2<strong>01</strong>1 –Linz, Posthof(A)<br />

Up In Smoke Volume II<br />

MirrorQueen, Naam, QuestForFire, The<br />

AtomicBitchwax<br />

05.04.2<strong>01</strong>1 –Wiesbaden, Schlachthof<br />

06.04.2<strong>01</strong>1 –Wien, Arena (A)<br />

07.04.2<strong>01</strong>1 –Würzburg, Cafe Cairo<br />

08.04.2<strong>01</strong>1 –Dresden, Groovestation<br />

09.04.2<strong>01</strong>1 –Hohenstein, Schützenhaus<br />

10.04.2<strong>01</strong>1 –Berlin, Magnet<br />

11.04.2<strong>01</strong>1 –Hamburg, Molotow<br />

12.04.2<strong>01</strong>1 –Marburg, KFZ<br />

71<br />

Termine<br />

13.04.2<strong>01</strong>1 –Dortmund, Piano<br />

14.04.2<strong>01</strong>1 –Tilburg, <strong>01</strong>3 Roadburn Festival<br />

(NL, ohne MirrorQueen)<br />

15.04.2<strong>01</strong>1 –Jena, Rosenkeller<br />

16.04.2<strong>01</strong>1 –Salzburg, B.lack(A)<br />

17.04.2<strong>01</strong>1 –Millstatt, Bergwerk(A)<br />

19.04.2<strong>01</strong>1 –Torino, United Club (I)<br />

20.04.2<strong>01</strong>1 –Brescia, Latte & Live (I)<br />

21.04.2<strong>01</strong>1 –Luzern, Sedel (CH)<br />

22.04.2<strong>01</strong>1 –Winterthur, Gaswerk(CH)<br />

23.04.2<strong>01</strong>1 –Weil derStadt, JH Kloster<br />

24.04.2<strong>01</strong>1 –Paris, Nouveau Casino (F)<br />

26.04.2<strong>01</strong>1 –London, Purple Turtle (UK)


Herausgeber & Redaktionsanschrift:<br />

Doom Metal Front<br />

Postfach 31 0708<br />

04211 Leipzig<br />

Germany<br />

E-Mail Kontakt:<br />

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Sven Mihlan (SM)<br />

Florian Friedrich (FF)<br />

Thomas Meusel (TM)<br />

Mitarbeiter in dieser Ausgabe:<br />

Vincenz Franke (VF)<br />

Layout:<br />

Sven Mihlan<br />

Ständige Fotografen:<br />

Sven Mihlan<br />

Mike Wiener<br />

Fotos in dieser Ausgabe:<br />

Vincenz Franke<br />

Roman Kamin<br />

Janis Turks<br />

Geert van Mook<br />

Peter Hasch<br />

Chad Smith<br />

P. Petrocelli<br />

Transkription & Korrektur:<br />

Anke Ludwig<br />

Claudia Leutnitz<br />

DMF Compilation #3 Artwork:<br />

Elaine Ní Cuana /Sgraffito<br />

www.wix.com/elainec/sgraffito<br />

www.myspace.com/sgraffito1 st<br />

Erscheinungsweise:<br />

asap<br />

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© für den gesamten Inhalt bei Sven Mihlan.<br />

Für sämtliche fremde Fotos, Grafiken und<br />

Texte wurde das Nutzungsrecht durch den<br />

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