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Sehr geehrte Damen und Herren...<br />
Ansprache zur Einweihung einer 20 kWp PV-Gemeinschaftsanlage<br />
auf dem Dach einer Schule in Passau. Von Ulrich Haushofer<br />
Meine sehr geehrten Damen und<br />
Herren, liebe Schüler,<br />
auch ich möchte Sie recht herzlich<br />
zu dieser Veranstaltung begrüßen.<br />
Ich glaube wir alle können stolz<br />
sein auf diese Photovoltaikanlage.<br />
Dies gilt vor allem für<br />
- die Stadt Passau, die einen Zuschuß<br />
von DM 44.765 gezahlt hat,<br />
- die Stadtwerke Passau und alle<br />
Stromkunden der SWP, die für diese<br />
Anlage mit ca. einer DM pro<br />
Haushalt und Jahr belastet werden,<br />
- die 24 Gesellschafter, die für diese<br />
Anlage über DM 162.000 an Kapital<br />
erbracht haben,<br />
- die Grund- und Hauptschule St.<br />
Anton - allen voran Herr Direktor<br />
Listl - die das Dach zur Verfügung<br />
gestellt und damit den Bau erst ermöglichte<br />
und uns außerdem in allen<br />
Belangen unterstützt hat.<br />
Auch der längste Weg beginnt<br />
mit dem ersten Schritt<br />
Was hat mich bewogen, dieses<br />
Projekt in Angriff zu nehmen?<br />
Sicherlich auch die Tatsache, daß<br />
durch diese Anlage unsere Atmosphäre<br />
um ca. 10t CO2 pro Jahr<br />
entlastet wird. 10t CO2 entstehen<br />
durchschnittlich, wenn 17.000 kwh<br />
in heutigen Kraftwerken erzeugt<br />
werden - die jährlich erzeugte<br />
Strommenge unserer Anlage.<br />
Entscheidend für mich aber war<br />
die Idee, die in den letzten 2 Jahren<br />
in mir gewachsen ist - vielleicht<br />
kann ich auch Sie von dieser Vision<br />
begeistern:<br />
- Ich glaube daran, daß die Menschheit<br />
ihren Energiebedarf ausschließlich<br />
durch regenerative Energien<br />
decken kann - ausschließlich mit<br />
Wasser- und Windkraft, mit Photovoltaik,<br />
Solar- und Erdwärme und<br />
Biomasse. Der Gesamtenergiebedarf<br />
der Menschheit ist zwar<br />
gewaltig, aber er beträgt<br />
trotzdem nur ein 10.000stel<br />
der Energie, die die<br />
Sonne laufend zu uns auf<br />
die Erde schickt. Es ist keine<br />
Utopie, wenn man daran<br />
glaubt, daß die Menschheit<br />
in der Lage sein wird, dieses<br />
10.000-stel direkt zu nutzen.<br />
- Ich glaube daran, daß die<br />
Verkehrsmittel künftig ausschließlich<br />
mit Elektromotoren<br />
Nichts ist so mächtig wie<br />
eine Idee, deren Zeit gekommen<br />
ist.<br />
oder Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis<br />
oder Biokraftstoffen betrieben<br />
werden - und dies bei deutlich<br />
gesunkenem Verbrauch.<br />
- Ich glaube daran, daß wir künftig<br />
ausschließlich Häuser bauen werden,<br />
die nur noch einen Bruchteil<br />
des heutigen Energiebedarfs haben<br />
und diesen Energiebedarf mit regenerativen<br />
Energien decken. Diese<br />
Häuser gibt es bereits - und sie sind<br />
nur unwesentlich teuerer <strong>als</strong> konventionelle<br />
Bauten.<br />
- Ich bin <strong>als</strong>o der festen Überzeugung,<br />
daß die Menschheit künftig<br />
ohne Atomkraft und ohne die Verbrennung<br />
von fossilen Brennstoffen<br />
auskommen wird.<br />
Und - meine Damen und Herren -<br />
ich weiß daß diese Vision wahr wird.<br />
Hierfür muß ich kein Hellseher sein.<br />
Die Fakten liegen auf dem Tisch:<br />
Öl, Gas und Kohle reichen nur noch<br />
für wenige Jahrzehnte. Auch Uran<br />
wird im nächsten Jahrhundert zu<br />
Ende gehen.<br />
Glauben Sie, daß dann die<br />
Menschheit keine Energie mehr verbrauchen<br />
wird? Oder glauben Sie<br />
an den Weihnachtsmann, der uns<br />
irgend eine neue<br />
Energiequelle schenken wird?<br />
Nein - die Frage ist nicht ob diese<br />
Vision wahr wird, die entscheidende<br />
Frage ist, wann sie wahr wird!<br />
Müssen (muß) erst noch<br />
- tausende umweltbelastende<br />
konventionelle Großkraftwerke<br />
in den Entwicklungsländern<br />
gebaut werden, damit diese<br />
Länder ihren gewaltigen Energiebedarf<br />
decken können?<br />
-der Treibhauseffekt die Weltmeere<br />
um 10 bis 15cm ansteigen<br />
lassen und damit die Existenz<br />
von Millionen von Menschen<br />
zerstören?<br />
-das Ozonloch bis weit über<br />
Feuerland hinauf reichen?<br />
-noch 3 todsichere Atomkraftwerke<br />
in die Luft fliegen?<br />
Angesichts dieser Aussichten ist<br />
doch nicht technologiefeindlich, wer<br />
sich für eine Förderung der regenerativen<br />
Energien einsetzt.<br />
Wenn wir mit beiden Beinen<br />
am Boden bleiben, haben<br />
wir immer noch zwei<br />
Hände frei, um nach den<br />
Sternen zu greifen.<br />
Technologiefeindlich ist, wer an<br />
überkommenen Energieträgern wie<br />
Kohle- oder Atomstrom festhält.<br />
Nicht die befürchteten höheren Energiepreise,<br />
sondern das Festhalten<br />
22 Solarbrief 5/99<br />
des Solarenergie-Fördervereins