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Leserbriefe<br />
Zu dem Artikel : Mängel im Energiewirtschaftsgesetz<br />
ruinieren Umwelt und Stadtwerke (SB 4/99, S.17)<br />
haben wir viele Leserbriefe erhalten. Eine Auswahl:<br />
Michael Musil:<br />
len (Stromanbietern) gleichberech-<br />
Wenn es nach mir ginge, könnte tigt genutzt werden kann. Diese Si-<br />
man das sogar noch härter formutuation ist völlig neu! Bisher war<br />
luieren. Natürlich haben Sie recht. das Netz Eigentum eines einzigen<br />
Ich sehe allerdings zunehmend die Lieferanten, der es allein nutzen<br />
Notwendigkeit, verschiedene The- konnte und dessen Unterhalt auf<br />
menbereiche in unserer Gesellschaft Kosten- und Nutzenseite in seinem<br />
nicht weiter isoliert zu betrachten. Interesse lag. Das Leitungsmono-<br />
Für mich ist nach langjähriger Umpol ging ja so weit, daß niemand<br />
weltarbeit ein Schlüsselerlebnis aus- berechtigt war, zwei eigene Geschlaggebend<br />
gewesen, um die Zubäude- oder Betriebsteile über eine<br />
sammenhänge aus einem anderen öffentliche Straße hinweg mitein-<br />
Blickwinkel zu sehen: Das Buch von ander zu verbinden. Das aber ist<br />
Margrit Kennedy „ Geld ohne Zins etwas völlig anderes <strong>als</strong> eine öf- Energiewendebündisses und ein Vor-<br />
und Inflation“ hat mir von einem fentliche Infrastruktur, wie z.B. das standsmitglied der Stadtwerke anwe-<br />
Tag zum andern die Augen geöff- Straßennetz. Öffentliche Infrastruksend sind. Die Stadtwerke haben in<br />
net.tur<br />
gehört nach meiner Überzeu- Nürnberg einen großen Beitrag zur<br />
Danach ist für mich klar, daß die<br />
Machtstruktur, auf die sich unser<br />
Wirtschaftssystem stützt, keine andere<br />
Wahl hat <strong>als</strong> so zu agieren, wie<br />
wir es z.B. in der Energiepolitik zu<br />
beklagen haben. Da aber das Konglomerat<br />
an Macht mittlerweile ausschließlich<br />
bei den Energieversorgern<br />
liegt, haben wir so gut wie keine<br />
Chance, dagegen anzukommen. Unsere<br />
Gesellschaft ist dazu verurteilt,<br />
die Umwelt zu zerstören, solange sie<br />
den Kardinalfehler unseres Systems<br />
nicht bereit ist, zu erkennen und zu<br />
beseitigen. Erst die „natürliche Wirtschaftsordnung“<br />
lässt allen wieder<br />
eine Chance, in Freiheit und Frieden<br />
mit der Natur zu leben.<br />
Axel Berger:<br />
die Argumentation des Artikels<br />
gefällt mir nicht. Als Kunde eines<br />
gung zwingend in öffentliches Eigentum.<br />
Die Erfahrungen in Großbritannien,<br />
wo neben dem auf etliche<br />
Anbieter verteilten Zugbetrieb<br />
auch das gebietsmonopolistische<br />
Schienennetz in private Hand überführt<br />
wurde, sprechen eine nur zu<br />
deutliche Sprache.<br />
Ralf Bischof, NATAG :<br />
Ich unterstütze Ihre Analyse und<br />
Ihre Forderung voll und ganz. Es ist<br />
kein Wunder, daß RWE die günstigsten<br />
Durchleitungsentgelte veröffentlicht<br />
hat. Damit soll Druck auf<br />
die Stadtwerke ausgeübt werden.<br />
Und dem Ökostrom helfen günstige<br />
Netzgebühren bekanntlich nicht.<br />
Vielleicht wird dies auch eine große<br />
deutsche Umweltorganisation noch<br />
kapieren und dementsprechend Ihre<br />
Forderungen unterstützen.<br />
Umweltverbesserung beigetragen,<br />
von der Vorreiterrolle der Rauchgasentschwefelung<br />
bis zur weit verbreiteten<br />
Fernwärmeversorgung durch<br />
Kraftwärmekopplung. All dies sehen<br />
wir auch hier gefährdet, ein großer<br />
Stellenabbau ist schon geplant und<br />
die Prioritäten sind zwangsweise von<br />
umweltverträglichen Vorhaben auf<br />
rein marktwirtschaftliche Betrachtungsweisen,<br />
die leider immer noch<br />
die Folgekosten für die Umwelt außer<br />
Betrachtung lassen, geändert<br />
worden. Alle sind sich einig, daß Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit honoriert<br />
werden sollten, was bei dem<br />
jetzigen Rahmen fehlt. Hier sind die<br />
Politiker gefordert, die mit Ihrer Konzeptlosigkeit<br />
einen großen Schritt<br />
rückwärts in der Umweltschutzpolitik<br />
gemacht haben und ich hoffe, daß<br />
dies korrigiert wird.<br />
Unternehmens im Wettbewerb sollte<br />
ich m.E. die Freiheit haben, auf<br />
Segnungen wie Schauanlagen, lnfobüros<br />
etc. zu verzichten und entsprechend<br />
billiger einzukaufen. Der<br />
örtliche Netzbetreiber ist aber, so<br />
lange keine Paralellnetze existieren,<br />
eben kein Unternehmer im Wettbewerb<br />
- er ist der Bereitsteller öffentlicher<br />
lnfrastruktur, die von al-<br />
Ein Leserbrief aus Nürnberg<br />
Ihrer Darstellung zur Situation<br />
der Stadtwerke muß ich beipflichten.<br />
In Nürnberg bin ich meistens<br />
am „Energietisch“ mit anwesend,<br />
ein Vorbereitungsverfahren für<br />
Stadtratsbeschlüsse, bei dem Verbände,Solarenergieberatungsstellen,<br />
Anlagenbauer, Mitglieder des<br />
Dieter Endeward:<br />
Ich finde Ihren Artikel gut gelungen,<br />
aber bei der wirklich berechtigten<br />
Übertragung der von Ihnen genannten<br />
Kosten auf die Durchleitungsgebühr<br />
besteht die Notwendigkeit, daß<br />
eben diese Kosten nicht willkürlich<br />
werden können. Gibt es hier schon<br />
Konzepte? Dann sollten die vielleicht<br />
noch in Ihrem Artikel angesprochen<br />
werden.<br />
28 Solarbrief 5/99<br />
des Solarenergie-Fördervereins