HAND(LUNGS)BUCH - Otelo
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dem Thema zuzuwenden. Die Strategie in diesem zweiten Anlauf lautet: Ähnliche Projekte aufsuchen;<br />
diese zu beschreiben; Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen den jeweiligen Projekten und<br />
dem OTELO herausarbeiten. Doch der Gedanke das Thema so abzuhandeln war im Grunde nicht<br />
befriedigend, da es zu viel von Vergleichen an sich hatte, so versandete auch dieser Versuch. Der<br />
dritte Versuch war geprägt von dem Gedanken durch eine „historische“ Herangehensweise das<br />
OTELO und seine Entstehungsgeschichte zu betrachten – der Frage nachzugehen was hat das OTELO<br />
zu dem gemacht was es heute ist?<br />
Meine Hypothese, welche dieses Vorhaben begleitet hat ist folgende: OTELO ist eine zunächst diffuse<br />
Idee, die auf ihrer Reise durch Raum und Zeit in Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und<br />
Institutionen kommt und dadurch konkretisiert wird.<br />
Das erste Mal zeigt sie sich, durch eine von Martin Hollinetz initiierte Machbarkeitsstudie, welche von<br />
der RMOÖ GmbH, dem Verein für Regionalentwicklung und dem Technologiezentrum Attnang-<br />
Puchheim erarbeitet wurde. Hier werden die ersten Umrisse des OTELOs festgelegt. Es soll ein Umfeld<br />
sein um junge Mädchen und Burschen zu ermutigen sich künstlerisch und technisch/handwerklich zu<br />
betätigen. Es soll über bestehende Institutionen hinweg, Strukturen für ein „freies“ Forschen<br />
bereitstellen, zum Experimentieren einladen und ganz allgemein die Begeisterung für<br />
Naturwissenschaften und Technik fördern. In Wien werden zu diesem Zweck zwei unterschiedlichen<br />
Hackerspaces, das Metalab und das Happylab, besucht, da schon von Beginn an klar war, dass es sich<br />
beim OTELO um einen Freiraum im physischen Sinn handeln muss.<br />
Im Laufe der Machbarkeitsstudie wird die Idee von den Wünschen der teilnehmenden Personen und<br />
Institutionen angereichert. Gespräche mit der Stadt Vöcklabruck finden statt und es werden<br />
LehrerInnen und andere Privatpersonen eingeladen ihre Vorstellungen zu OTELO einzubringen. Es<br />
lässt sich also sagen, dass OTELO bereits in seinen Anfängen mit den Systemen Lokalpolitik und dem<br />
Bildungssystem in Verbindung trat.<br />
Als um den Jahreswechsel 2009-2010 die Besiedelung der ersten beiden OTELO Standorte<br />
Vöcklabruck und Gmunden erfolgte, war sehr schnell die Idee auf dem Tisch über OTELO auch ein<br />
Workshopprogramm anzubieten, um interessierten Menschen einen Grund und auch eine<br />
Möglichkeit zu bieten, in die Räumlichkeiten der OTELOs zu kommen. Ebenfalls zu dieser Zeit<br />
emanzipierte sich das „Projekt“ OTELO aus dem RMOÖ heraus und fand einen temporären<br />
Ankerpunkt bei der SPES Zukunftsakademie. Ein wichtiger Pfeiler der SPES Zukunftsakademie ist ihr<br />
Bildungsprogramm, in dem ein- und mehrtägige Seminare angeboten werden. Es mag nun ein Zufall<br />
sein oder eben auch nicht, aber seit dieser Zeit wurde auch das Workshopprogramm ein wichtiger<br />
Bestandteil des OTELO-Gesamtkonzeptes.<br />
Das Technologiezentrum Attnang-Puchheim und womöglich auch persönliche Erfahrungen der<br />
Beteiligten mit selbständiger Beschäftigung führten dazu, dass sich im OTELO ein Schwerpunkt unter<br />
dem Namen „OTELO Entrepreneurs“ bildet und somit auch eine Andockstelle zum Wirtschaftsystem<br />
darstellt, welche durch weitere Kooperationen mit den Wirtschaftskammern Gmunden und<br />
Vöcklabruck sowie den Kontakt zu lokalen Firmen ausgebaut wurde.<br />
Das erste Node, welches im OTELO Vöcklabruck gegründet worden ist, ist das Radionest, ein<br />
Außenstudio des „Freien Radio Salzkammerguts“. Viele der im Radionest engagierten Menschen,<br />
hatten in den vergangenen Jahren sehr viel Erfahrung in der Kulturarbeit gesammelt. Das OTELO<br />
K OTELO im Kontext der Gesellschaft – externe Betrachtungen & Sichtweisen<br />
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