HAND(LUNGS)BUCH - Otelo
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Begriffe in Resonanz treten um zu versuchen ein Gefühl der Grundhaltung des OTELOs zu vermitteln.<br />
Offenes Labor – steht für die Offenheit des Raumes und für die Möglichkeit, dass jede und jeder<br />
InteressiertE ins OTELO kommen kann, dieses Nutzen kann – und im Idealfall auch andere Leute dort<br />
antrifft. Es muss nicht ein konkretes Vorhaben sein was die Leute ins OTELO lockt. Es ist ein Platz des<br />
Gedankenaustausches und auch ein Platz, an dem Mensch sich einfach gerne aufhält. Es ist ein Platz<br />
der Community.<br />
Offene Technologien – Wissen als Gemeingut. Open Source lebt uns vor wie sehr die Allgemeinheit<br />
von offenen Technologien profitieren kann. Diese Offenheit bedeutet mitbestimmen können und sich<br />
einbringen können. Wir ermutigen alle am OTELO Beteiligten ihr Wissen um ihre Arbeit zu teilen, ganz<br />
unabhängig davon ob es sich bei diesem Wissen um Baupläne von 3D-Druckern oder um<br />
Erfahrungswerte im Umgang mit Förderstellen oder der regionalen Politik handelt. Daher sind in<br />
unserm Verständnis Offene Technologien ein Mittel zur Selbstermächtigung und somit in weiterer<br />
Folge eine Voraussetzung um Projekte tatsächlich umsetzen zu können.<br />
Peter Senge sagte auf der „Wachstum im Wandel“-Konferenz im Oktober 2012: „If you believe that<br />
you are powerless, you are right!“ - In diesem Sinne lasst uns gemeinsam das Gegenteil davon<br />
annehmen!<br />
Technologielabor - Das Labor kennzeichnet das Experimentelle – es wird ausprobiert, wenn möglich<br />
ohne vorgefasste Vorurteile und im Wissen, dass das Experiment scheitern darf. Es ist der Ort wo<br />
vorgefasste Meinungen hinterfragt werden, wo reflektiert und auch kritisiert wird. Die<br />
Auseinandersetzung mit unseren gegenwärtigen Herausforderungen dient als Ausgangspunkt für<br />
neue Herangehensweisen. Die Kritik des Gegenwärtigen dient somit als Unterstützungshilfe um neue<br />
Ansätze realisieren zu können. Die Pluralität des OTELO inspiriert uns dabei Zusammenhänge auch<br />
einmal anders zu denken. Die Technologie ist die Anwendung von Wissen. Im Technologielabor wird<br />
Wissen experimentell angewendet um Erfahrung zu generieren, welche über theoretische<br />
Überlegungen hinausgehen.<br />
OTELO oder ähnliche Projekte deren Zeit nun gekommen ist als operativ-geschlossenes System zu<br />
definieren, hat einen wesentlichen Hintergrund: Eine der Stärken von OTELO ist die zuvor<br />
beschriebene Möglichkeit mit anderen Systemen Kontakt aufzunehmen. Damit diese Möglichkeit<br />
gewahrt bleibt ist es essentiell wichtig, dass es nicht von einem der anderen Systeme vereinnahmt<br />
wird. Wir definieren an dieser Stelle OTELO als einen eigenständigen Organismus, der sich in den<br />
Ritzen und Freiräumen breit macht, die von anderen Systemen nicht ausgefüllt werden und nicht<br />
ausgefüllt werden können. (Von manchen Otelistas wir dieser Organismus liebevoll als Schleimpilz<br />
bezeichnet.) Wir verfolgen hierbei einen konstruktivistischen Ansatz. Martin Hollinetz bezeichnet das<br />
OTELO und seine Unabhängigkeit in diesem Zusammenhang als eine Inszenierung. Gleichzeitig<br />
versuchen wir diese Inszenierung zu leben und schaffen dadurch Fakten, was dazu führt, dass sich aus<br />
der Idee eine tatsächliche Institution herauskristallisiert.<br />
Öffnen wir unseren Blickwinkel ein klein wenig, so erkennen wir schnell, dass OTELO „nur“ ein<br />
Ausdruck einer weltweit an Bedeutung gewinnenden Geistes- und Wertehaltung ist. Diese Geistes-<br />
und Wertehaltung kann, um eine Analogie zur Biologie herzustellen, als ein Myzel gesehen werden,<br />
das die verschiedenen Kulturlandschaften durchwächst. Hier und da sprießen bereits die<br />
Fruchtkörper dieses Myzels aus dem Boden. Und einer dieser Fruchtkörper heißt OTELO.<br />
K OTELO im Kontext der Gesellschaft – externe Betrachtungen & Sichtweisen<br />
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