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Heimat-Rundblick 103

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Holsten 16 ). In seinem aufs Beste decorirten<br />

neuen Saale findet bei der Rückkehr des<br />

Zuges die Probe der Chorlieder statt. Der<br />

freundliche Wirth lässt es an aufmerksamer<br />

Bedienung mit guten Speisen und Getränken<br />

nicht fehlen. Gleich hinter der neuen<br />

Schule wird das Auge erfreut durch den<br />

Anblick des neuen prächtigen Geschäftshauses<br />

des Kaufmanns Herrn Stolte 17 ).<br />

(NB. Hinter dessen Wohnung liegt im neu<br />

angelegten Garten ein „Ableger vom Weyerberge“<br />

18 ), bewacht vom Ceberus 19 ).<br />

Weiter treffen wir an der Feststraße das<br />

trauliche Heim des Häuserfabrikanten D.<br />

Kimker 20 ), eines eifrigen Mitgliedes des<br />

Gesangvereins. Nunmehr hat der Festzug<br />

das Ende Grasbergs erreicht und wir treten<br />

ein in die geräumigen, festlich geschmückten<br />

Hallen des Herrn Fulfs 21 ). Der aufmerksame<br />

Wirth sorgt prompt und reell für das<br />

leibliche Wohl aller Festgenossen. Nach<br />

genügender Erfrischung beginnen wir den<br />

Rückmarsch zum Hauptfestlocale. Hier<br />

empfängt uns der Festwirth A. D. Schnakenberg<br />

22 ). Im Garten lauschen wir den<br />

Vorträgen der Chor- und Sololieder und<br />

dem Concert der Matrosen-Artillerie-<br />

Capelle aus Wilhelmhaven“.<br />

RUNDBLICK Herbst 2012<br />

Kein amtliches Aktenstück zeigt ein so<br />

aufschlussreiches Bild auf. Es hat sich also<br />

gezeigt, dass auch zunächst unbeachtete<br />

Schriftstücke zu Archivalien heranreifen<br />

können, wenn sie nur die wechselhaften<br />

Zeiten überdauern dürfen und würden.<br />

Fotos: Gemeindearchiv Grasberg<br />

Text: Harry Schumm<br />

1 ) 1892 eingeweiht, 1898 in Konkurs und<br />

einen Teil an Heinrich Gieschen aus Eickedorf<br />

8 verpachtet. Dieser richtet einen<br />

Mühlenbetrieb („Wörpedorfer Mühle“)<br />

ein und erwirbt später den gesamten<br />

Komplex. 1999 ausgebrannt und 2011<br />

komplett abgebrochen.<br />

2 ) Kleinbahn „Jan-Reiners“.<br />

3 ) Südöstlich der heutigen Gartenstraße.<br />

4 ) Das Haus zwischen der Straße Schulweg<br />

und der Findorff-Apotheke. Kück ist Mitglied<br />

des Geflügelzuchtvereins Grasberg.<br />

5 ) Seit 1926 Kreissparkasse<br />

6 ) Betreffend Eickedorf, Gasberg und Wörpedorf<br />

wurde die Wörpe bis 1929 durch die<br />

Wilstedter und Tarmstedter Wiesen<br />

begrenzt. Seitdem sind sie Bestandteil der<br />

drei Gemeinden.<br />

Hildegard Fittschen 90 Jahre<br />

Am 22. November 1922 in Pennigbüttel<br />

geboren, hat sie in ihren jungen Jahren<br />

bewegte Zeiten erlebt. Ihre Vorfahren<br />

waren entweder Ärzte oder Lehrer. Also<br />

wollte sie Kinderärztin werden. Viele Fahrradkilometer<br />

legte sie zurück, um zum Zug<br />

nach Bremen zu kommen. Weiter ging es<br />

zu Fuß zum Kippenberg-Gymnasium.<br />

Dann war ihr Abitur geschafft und sie<br />

begann ihr Studium in Marburg. Auch in<br />

Marburg fielen Bomben und sie wurde mit<br />

anderen deutschen Frauen in einer unterirdischen<br />

Munitionsfabrik eingesetzt.<br />

Danach kam sie zu Drettmann in Scharmbeck,<br />

wo Militärfahrzeuge gebaut wurden.<br />

Später bis Kriegsende wurde sie als Krankenschwester<br />

im Krankenhaus in der Lindenstraße<br />

eingesetzt. Einem Tieffliegerangriff<br />

entkam sie in letzter Sekunde. 1946<br />

Nachruf Herbert Fittschen<br />

Wir mochten ihn alle sehr. Die Frauen<br />

und Männer, die den <strong>Heimat</strong>-<strong>Rundblick</strong><br />

ins Leben riefen; aber auch die Freunde,<br />

die dann zu uns in die vierteljährliche<br />

Redaktionsrunde fanden. Immer der<br />

ruhende Pol, bei dem jeder Satz, den er<br />

aussprach, passte. Und viele Manuskripte<br />

steuerte er zum guten Gelingen bei. Bis<br />

dann der Schicksalsschlag ihn traf, von<br />

dem er sich nie mehr erholte.<br />

Herbert Fittschen hat uns im September<br />

2012 verlassen. Und wie in den ver-<br />

7 ) Rathausgelände<br />

8 ) Bäckerei Blanke, (siehe Nr. 22)<br />

9 ) (siehe Nr. 6)<br />

10 ) Speckmannstraße 25. Das 1898 erbaute<br />

Haus hat ihr ursprüngliches Aussehen<br />

seither nahezu bewahrt.<br />

11 ) Das Pfarrhaus wurde 1911 durch einen<br />

Neubau ersetzt. Pastor Schönfeld ging<br />

1902 in den Ruhestand.<br />

12 ) Am 1. November 1789 geweiht.<br />

13 ) 1787 erbaut und 1962 wegen Neubau<br />

abgebrochen.<br />

14 ) Ab1956 beim heutigen Parkplatz des Kindergartens<br />

an der Speckmannstraße 50,<br />

seit 2010 auf dem Denkmalplatz im<br />

Straßenwinkel Gefkens Weg - Wörpedorfer<br />

Straße.<br />

15 ) Seit 1975 kommunaler Kindergarten,<br />

(siehe Nr. 14).<br />

16 ) Speckmannstraße 49.<br />

17 ) Johann Stolte, gebürtig aus Worpswede,<br />

erwarb es 1891.<br />

18 ) Was mag das sein?<br />

19 ) Wer kann hier weiterhelfen?<br />

20 ) Speckmannstraße 54.<br />

21 ) Lokal und Hotel Grasberger Hof.<br />

22 ) Heute Bäckerei Blanke, Speckmannstraße<br />

23.<br />

sprach sie vergeblich in verschiedenen<br />

Universitäten vor. 1951–1953 ging sie zur<br />

PH Lüneburg und wurde Lehrerin in der<br />

Menckeschule, wo ihr der Kollege Herbert<br />

Fittschen über den Weg lief, mit dem sie<br />

eine sehr glückliche Ehe hatte. Zwei Kindern<br />

hat sie das Leben geschenkt. In den<br />

nachfolgenden Jahren trat sie in verschiedene<br />

Vereine ein, aus denen sich Freundschaften<br />

entwickelten, die bis heute anhalten.<br />

Und immer wieder war sie ihrem<br />

Mann Herbert bei seinen Aktivitäten eine<br />

große Stütze. Fast zwei Jahrzehnte fuhr sie<br />

ihren Mann zu den <strong>Heimat</strong>-<strong>Rundblick</strong>-Sitzungen<br />

und las auch oftmals für den <strong>Rundblick</strong><br />

Korrektur. Dafür danken wir ihr und<br />

wünschen für die Zukunft alles, alles Gute.<br />

Manfred Simmering<br />

gangenen Jahren, werden wir auch in<br />

Zukunft gern an ihn denken, unseren<br />

Herbert Fittschen.<br />

Manfred Simmering<br />

Unser Redaktionsmitglied Horst Plambeck<br />

hat in mühevoller Arbeit unter Wikipedia<br />

einen ausführlichen Lebenslauf<br />

erstellt, den sich Interessierte dort gerne<br />

herunterladen können.<br />

Die Redaktion<br />

21

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