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Heimat-Rundblick 103

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Aussichtsturm „Weidenkorb“: „Der Weidenkorb<br />

ist ein etwa 12 m hoher runder<br />

Aussichtsturm im Ortsteil Linteler Weiden.<br />

Er steht zwischen einem Lärchenwäldchen<br />

und lässt ein im Moor traditionelles grobes<br />

Korbgeflecht assoziieren. Gekreuzt und<br />

diagonal verbundene Stäbe aus Lärchen-<br />

Vollholz tragen eine Aussichtsplattform,<br />

die über eine Spindeltreppe zu erreichen<br />

ist. Die Spindel aus Stahlrohr und die<br />

gekreuzten Rundhölzer bilden eine tragende<br />

Mischkonstruktion. Der Weidenkorb<br />

ermöglicht einen weiten Blick aus der<br />

Vogelperspektive in die Niederung der<br />

Hamme mit ihren Altarmschleifen, auf<br />

angrenzende Nasswiesen, Staudenflure<br />

und Röhrichte und auf die Rastplätze zahlreicher<br />

Sing- und Zwergschwäne, Grau-,<br />

Bless- und Saatgänse.“<br />

Jurybegründung: „Alle drei Objekte sind<br />

gleichermaßen überlegt positionierte<br />

Kunstobjekte, aber auch eine Einladung<br />

zum Entdecken und Erleben. Es gelingt<br />

jeweils der Anspruch, einen genauen Fokus<br />

auf ein bereits vorhandenes Naturerlebnis<br />

zu setzen. Obwohl jedes Objekt die Eigenart<br />

seines Ortes individuell stärkt, gehören<br />

alle zusammen und bilden eine definierte<br />

Gruppe. Der Wiedererkennungswert der<br />

Bauwerke steht im richtigen Kontext dazu,<br />

ein weitläufiges Gebiet in seiner Ausdehnung<br />

erfahrbar zu machen und seine Identität<br />

zu fördern. Die Verfasser schaffen eine<br />

eigenständige Typologie, die für andere<br />

Standorte sogar erweiterbar erscheint. In<br />

nahezu selbstverständlicher Klarheit fügen<br />

sich dabei tragende Stahlkonstruktion und<br />

raumbildende Holzverkleidungen.“<br />

Innensichten:<br />

Modernisierung und<br />

Erweiterung Roselius-<br />

Museum Worpswede -<br />

eine Innenerweiterung<br />

Diese Bauaufgabe löste die Architektengruppe<br />

Rosengart + Partner aus Bremen<br />

für die Kulturstiftung Landkreis Osterholz.<br />

Aufgabe war „die Sanierung und Erweiterung<br />

des Roselius-Museums als neuer<br />

Bestandteil der „Großen Kunstschau“ in<br />

Worpswede. Umgesetzt wurde die Aufgabe<br />

„im Rahmen des Masterplans<br />

Worpswede mit Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung durch das<br />

Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr, den Landkreis<br />

Osterholz und die Gemeinde Worpswede“.<br />

Bauaufgabe war das unter Denkmalschutz<br />

stehende vorhandene Gebäude, 1972 von<br />

dem bekannten Architekten Gerhard Müller-<br />

Menkens erbaut, zu sanieren und zusätzliche<br />

Ausstellungs- und Depotflächen im ehemaligen<br />

Innenhof zu schaffen.<br />

Bautechnische Details: Mit den Räumen<br />

der historischen „Großen Kunstschau“<br />

RUNDBLICK Herbst 2012<br />

Die „Große Kunstschau Worpswede“.<br />

entstand durch die Erweiterung mit Neubauten<br />

im ehemaligen Innenhof ein<br />

Museum mit insgesamt 920 qm Fläche. Zu<br />

den im Altbau vorhandenen „alten Hängehöhen“<br />

von drei Metern kommen nun<br />

mit dem Neubau Flächen mit fünf und sieben<br />

Metern Höhe hinzu. Diese neuen Ausstellungshallen<br />

erhielten eine „Folien-<br />

Lichtdecke für unterschiedliche Beleuchtungsszenarien“<br />

und die vorhandenen<br />

Sheddach-Verglasungen ein „hochdiffuses<br />

Museumsglas“. Damit blieb „das Haus<br />

auch weiterhin ein Tageslichtmuseum“.<br />

Mit dem Einbau von Aufzugsanlage, Rollstuhlrampen,<br />

behindertengerechten Toiletten,<br />

Garderobenanlagen entspricht der<br />

Umbau heutigen Anforderungen.<br />

Jurybegründung: „Die Erweiterung des<br />

1971 errichteten Museums ist ein gelungenes<br />

Beispiel für den respektvollen<br />

Umgang mit Bauten der Nachkriegsmo-<br />

derne. Durch die Überbauung des Innenhofes<br />

wird das Museum gleichsam „nach<br />

innen“ erweitert. Zwei Oberlichtsäle bieten<br />

in Ergänzung der bestehenden, eher<br />

kleinteiligen Ausstellungsflächen eine neue<br />

Raumqualität an, die auch für großformatige<br />

Arbeiten geeignet ist.<br />

Mit dieser so selbstverständlich erscheinenden<br />

Einfügung gewinnt das Museum<br />

eine lichte und großzügige Mitte, ohne<br />

dass dafür der Charakter des bestehenden<br />

Hauses in Frage gestellt werden müsste.“<br />

Text: Johannes Rehder-Plümpe<br />

Fotos: Bund Deutscher Architekten<br />

in Niedersachsen e.V.<br />

Quellen:<br />

Bund Deutscher Architekten in Niedersachsen<br />

e.V. -Hg.- BDA Preis Niedersachsen 2012<br />

Dokumentation des BDA Preises Niedersachsen<br />

2012 u. Katalog zur Ausstellung, Hannover<br />

2012<br />

Modern, klar und mit neuen Rollstuhlrampen, präsentiert sich das Innere der „Großen Kunstschau“ in<br />

Worpswede.<br />

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