Illwerke VKW Magazin - September 2010
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Meine Bekannten“, sagt Sabrina Felder schmunzelnd,<br />
„müssen immer noch lachen, wenn sie mich<br />
in blauen Arbeitshosen sehen.“ Im Gegensatz zu ihren<br />
Freundinnen, von denen viele in der Gastronomie tätig<br />
sind, hat sich die 19-Jährige für einen technischen Beruf<br />
entschieden. Seit 2008 absolviert sie bei den <strong>Illwerke</strong>n<br />
eine Ausbildung zur Anlagenelektrikerin und ist vom<br />
Kraftwerk über das Stromnetz bis zur Steckdose überall<br />
im Einsatz.<br />
Sich in einer Männerdomäne zu bewegen, ist für Sabrina<br />
nichts Neues. Vor Lehrbeginn pendelte die Gaschurnerin<br />
regelmäßig aus dem Montafon nach Hohenems in die<br />
Landwirtschaftsschule. In einer Klasse mit nur einem weiteren<br />
Mädchen und 30 Burschen standen für die junge<br />
Frau, die als Kind in jeder freien Minute bei ihrer Gota im<br />
Stall mithalf, häufig auch handwerkliche und elektrische<br />
Aufgaben auf dem Programm. Als sie vor dem Schulabschluss<br />
die Wahl zwischen höherer Schule und Berufsleben<br />
getroffen hatte, führte Sabrina Felder der erste Weg<br />
zu den <strong>Illwerke</strong>n. „Schon das Schnuppern hat mir so gut<br />
gefallen, dass ich gleich meine Bewerbung hingeschickt<br />
habe.“ Bald darauf begann ihre Lehrzeit beim heimischen<br />
Energieerzeuger.<br />
mIx AUS THEorIE UnD PrAxIS.<br />
Anlagenelektriker sind bei den <strong>Illwerke</strong>n dafür verantwortlich,<br />
die Anlagen der Energieversorgung, Steuerungs- und<br />
Regelungsanlagen sowie die Gebäudetechnik zu prüfen,<br />
in Betrieb zu nehmen und zu warten. Unter anderem verlegen<br />
sie elektrische Leitungen, suchen und beheben Fehler<br />
und fertigen computergestützt Schaltpläne an. Darüber<br />
hinaus kümmern sie sich um die elektrische Messtechnik<br />
oder auch um Schutzmaßnahmen zur Verhütung von<br />
Personen- und Sachschäden. Mit anderen Worten: Anlagenelektriker<br />
sorgen dafür, dass alles rund läuft. Das notwendige<br />
Rüstzeug liefert eine umfassende, vierjährige<br />
Lehrausbildung. Doch da sich der Aufgabenbereich wegen<br />
des technischen Fortschritts laufend erweitert, setzt<br />
dieser Beruf eigentlich lebenslanges Lernen voraus.<br />
„Im ersten Lehrjahr erhielten wir zuerst in der Lehrwerkstätte<br />
unsere Grundausbildung im Bereich Elektro und<br />
Metall“, erinnert sich Sabrina Felder an ihren Start bei<br />
den <strong>Illwerke</strong>n, „und nach Weihnachten kamen wir dann<br />
zum ersten Mal ins Kraftwerk.“ Denn die Lehrlinge erhalten<br />
immer wieder Gelegenheit, das Erlernte in der Praxis<br />
anzuwenden. Sei es in den Wasserkraftwerken im Montafon,<br />
in den betriebseigenen Werkstätten oder bei der<br />
Anlagenmontage. Etwa die Hälfte der Ausbildungszeit<br />
verbringen die <strong>Illwerke</strong>-Lehrlinge in der Lehrwerkstätte –<br />
in der restlichen Zeit arbeiten sie direkt in den Fachabteilungen<br />
vor Ort mit. Und einmal wöchentlich geht’s in die<br />
Berufsschule nach Feldkirch.<br />
GLEIcHBErEcHTIGT.<br />
Gerade im dritten Lehrjahr, ist Sabrina im Augenblick<br />
in Partenen im Dienst. „Noch bis Oktober arbeiten wir abwechselnd<br />
im Vermuntwerk, im Kopswerk I und im Kopswerk<br />
II“, erzählt die sympathische 19-Jährige, die vor allem<br />
die Abwechslung in ihrem Beruf mag. „Wir können uns<br />
überall einbringen. Vergangene Woche haben wir zum<br />
Beispiel im Kopswerk I die Edelstahlkästchen für die neue<br />
Alarmanlage aufgehängt, ein andermal steht die Überprüfung<br />
eines Verteilerkastens an.“<br />
„ Schon das Schnuppern hat mir so gut<br />
gefallen, dass ich mich sofort beworben habe<br />
Ein Unterschied zwischen Frauen und Männern wird in<br />
der Ausbildung nicht gemacht, findet Sabrina. Weder im<br />
Unternehmen noch in der Schule. „Von uns wird gleich viel<br />
verlangt und wir werden gleich behandelt. Nur wenn mal<br />
große Körperkraft gefordert ist, zum Beispiel um schwere<br />
Maschinenteile zu heben, sind immer sofort unsere Kollegen<br />
zur Stelle und greifen uns unter die Arme“, freut sich<br />
die Montafonerin über die gute Zusammenarbeit.<br />
Zeit zum Ausspannen bleibt Sabrina Felder wenig. In<br />
ihrer Freizeit packt sie derzeit tatkräftig auf der Baustelle<br />
ihres Bruders mit an. „Er baut grad in Gortipohl ein<br />
Haus und kann natürlich jede Hilfe gebrauchen.“ Im<br />
Sommer feierten die Häuslebauer und ihre Handwerker<br />
schon die Firstfeier. Nicht zuletzt engagiert sich Sabrina<br />
bei der Feuerwehr Gaschurn – als einziges weibliches<br />
aktives Mitglied.<br />
» lehrlinge im fokus<br />
Sabrina Felder<br />
Alter: 19<br />
Wohnort: Gaschurn<br />
Bei den <strong>Illwerke</strong>n seit: 2008<br />
Ausbildung: Landwirtschaftsschule<br />
Hohenems, jetzt Lehre<br />
zur Anlagenelektrikerin<br />
Hobbys: aktives Mitglied<br />
und Schriftführerin bei der<br />
Feuerwehr, geht gern mit<br />
ihren Freundinnen weg – und<br />
genießt es, auch mal nichts<br />
zu tun<br />
“<br />
MAGAzIN 13