UBS: Ein starkes Zeichen für den Heimmarkt - Publisuisse SA
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portrait Erdgas-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch<br />
TV-Sponsoring als Glücksfall<br />
Seit der ersten Sendung 2007 ist der Verband der Schweizerischen Gasindustrie<br />
Sponsoring-Partner von «<strong>Ein</strong>stein» auf SF 1. Für Direktor Jean-Marc Hensch «ein Glücksfall»,<br />
weil sein Verband von der Glaubwürdigkeit und der Innovation des Formats profitiere –<br />
und von jährlich 150 Millionen Publikumskontakten.<br />
Jean-Marc Hensch schaut TV auf dem Hometrainer.<br />
Weil kaum ein Arbeitstag dem anderen<br />
gleicht, kann sich der Direktor des<br />
Verbands der Schweizerischen Gasindustrie<br />
(VSG) keinem Verein mit fixen Trainingszeiten<br />
anschliessen. Deshalb steigt er abends<br />
auf das Fitnessgerät und schaut sich dazu<br />
vorab Nachrichten- und Diskussionssendungen<br />
am Schweizer Fernsehen an, aber auch<br />
Krimis zur Entspannung oder Formate auf<br />
Tele Züri. Damit rundet der «News-Junkie»,<br />
wie er sich selbst nennt, <strong>den</strong> Tag ab, während<br />
dem er sich via Internet, 80 abonnierte Blogs<br />
und Radio über die Aktualität auf dem Laufen<strong>den</strong><br />
hält. Branchenspezifische News liefert<br />
ihm auch der hausinterne Mediendienst,<br />
Zeitungen liest er nur noch zur inhaltlichen<br />
Vertiefung.<br />
<strong>Ein</strong>stein: «Stilbil<strong>den</strong>der Vorläufer»<br />
<strong>Ein</strong>e Sendung verpasst Jean-Marc Hensch<br />
am TV trotz Alltagshektik nie. Wenn er sie<br />
nicht aktuell sehen kann, dann via Podcast,<br />
<strong>den</strong> er abonniert hat: «<strong>Ein</strong>stein», jeweils Donnerstagabend,<br />
21 Uhr auf SF 1. Das ist kein<br />
Zufall: Seit der ersten Sendung am 12. April<br />
2007 ist der VSG Sponsoring-Partner des<br />
Wissenschaftsmagazins, <strong>für</strong> 2012 wurde der<br />
Vertrag mit Schweizer Radio und Fernsehen<br />
(SRF) bereits zum fünften Mal um ein Jahr<br />
verlängert. Hensch ist sehr zufrie<strong>den</strong>: Die<br />
Sendung vermittle Wissenschaftsthemen<br />
auf unterhaltsame Weise, ohne dabei Ernst-<br />
haftigkeit und Tiefgang zu verlieren: «Populäre,<br />
aber nicht populistische Darstellung<br />
von Wissensthemen hat sich im Fernsehmarkt<br />
inzwischen etabliert. Dabei war die<br />
Sendung ‹<strong>Ein</strong>stein› stilbil<strong>den</strong>der Vorläufer.»<br />
Von diesem innovativen Image, sagt Hensch,<br />
profitiere die Marke Erdgas. Und nicht nur<br />
davon: Die Sendung passe sehr gut zum Thema<br />
Erdgas, was keine Selbstverständlichkeit<br />
sei, aber wichtig <strong>für</strong> einen Mediensponsor:<br />
«Das erhöht die Glaubwürdigkeit des Engagements.»<br />
Zudem sind das alte und auch<br />
das neue, aktuelle Intro-Billboard (die Sponsorvorstellung<br />
am Anfang und am Ende der<br />
Sendung) gestalterisch auf <strong>den</strong> eigentlichen<br />
Vorspann der Sendung abgestimmt. Hensch:<br />
«Der Sponsor wird in einem solchen Umfeld<br />
nicht als Fremdkörper wahrgenommen.»<br />
Wichtig ist <strong>für</strong> Hensch darüber hinaus, dass<br />
die Sendung von mehreren Moderatoren und<br />
Moderatorinnen präsentiert wird. «<strong>Ein</strong>stein»<br />
sei nicht von einem Gesicht abhängig, was<br />
<strong>für</strong> einen Mediensponsor von nicht zu unter-<br />
schätzender Bedeutung sei: «Bei einem Moderatorenwechsel<br />
sind so nicht gleich Erfolg<br />
und Fortbestand der Sendung in Frage gestellt»,<br />
ist Hensch überzeugt.<br />
Insgesamt profitiere die Marke Erdgas von der<br />
hohen Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit<br />
der Marke SRF: «Das ist gerade <strong>für</strong> uns sehr<br />
wichtig, weil auch wir diese Werte ausstrahlen<br />
wollen, insbesondere was die Sicherheit<br />
der Versorgung mit Erdgas betrifft, welche<br />
<strong>für</strong> die Bevölkerung durchaus ein Thema ist.»<br />
80 Prozent kennen das grüne Blatt<br />
Der VSG misst diesem Sponsoring-Engagement<br />
hohe Bedeutung zu, investiert dazu<br />
12 Prozent des gesamten Marketing-Budgets.<br />
Mit der Erstausstrahlung der Sendung<br />
(54 Prozent), <strong>den</strong> Video-Downloads (inklusive<br />
YouTube, 12 Prozent), Podcasts (12 Prozent),<br />
Promotrailern (21 Prozent) und Wiederholungen<br />
(ein Prozent) wer<strong>den</strong> so jährlich 150 Millionen<br />
Publikumskontakte generiert. Die<br />
konkrete Wirkung dieses Engagements lässt<br />
sich insofern beziffern, als eine alle vier Jahre<br />
durchgeführte, repräsentative Umfrage des<br />
VSG ergeben hat, dass 80 Prozent der Schweizerinnen<br />
und Schweizer das grüne Blatt<br />
als Produktmarke <strong>für</strong> Erdgas kennen. Das<br />
ist zwar nicht allein auf das Sponsoring zurückzuführen,<br />
zumal der Verband in der Primetime<br />
auf SRF, RTS und RSI auch Werbung<br />
schaltet. Er selbst erhalte aber sehr viele positive<br />
Rückmeldungen aus der Bevölkerung <strong>für</strong><br />
das TV-Sponsoring von Erdgas, bemerkt der<br />
VSG-Direktor.<br />
Die persönliche Erfolgsgeschichte von Jean-<br />
Marc Hensch beim VSG geht indes bald zu<br />
Ende. Nach neun Jahren wechselt der ausgebildete<br />
Jurist und PR-Berater zu Swico, dem<br />
schweizerischen Wirtschaftsverband der Anbieter<br />
von Informations-, Kommunikations-<br />
und Organisationstechnik. Als 52-Jähriger<br />
wollte er nicht bis zu seiner Pensionierung<br />
am gleichen Ort bleiben, auch wenn sich<br />
jetzt im Zug des schrittweisen Schweizer<br />
Atomausstiegs neue Chancen <strong>für</strong> die Erdgasindustrie<br />
eröffnen. Er suchte eine neue Herausforderung.<br />
Dass er wieder zu einem Verband<br />
wechselt, ist kein Zufall. Er schätzt die<br />
«vertiefte Arbeit» in einer Branche, <strong>den</strong> Mix<br />
aus Kommunikation, PR, Politik, Geschäftsführung<br />
und Verhandlungen mit Industriebetrieben.<br />
Sein Rezept <strong>für</strong> einen Neuanfang:<br />
Man müsse alte Zöpfe abschnei<strong>den</strong>, die Mitarbeiter<br />
spüren lassen, dass ein frischer Wind<br />
weht. Aber: «Der Respekt vor dem Bisherigen<br />
ist ebenso wichtig, ansonsten man nicht nur<br />
alte Zöpfe, sondern bisweilen auch eine lebenswichtige<br />
Nabelschnur abschneidet.»<br />
Text: Peter Bader. Foto: Valeriano Di Domenico.<br />
Erfahrener Verbandsmanager<br />
Jean-Marc Hensch, 52, Jurist und eidgenössisch diplomierter PR-Berater.<br />
Arbeitete zwei Jahrzehnte in der PR- und Kommunikations-Branche, unter anderem als Mitinhaber der grössten Schweizer PR-Agentur Farner.<br />
Seit 2003 Direktor des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG).<br />
Ab Mai 2012 neuer Geschäftsführer von Swico, dem schweizerischen Wirtschaftsverband der Anbieter von Informations-,<br />
Kommunikations- und Organisationstechnik.<br />
VR-Mitglied Kongresshaus Zürich.<br />
Verheiratet, liebt Kunst, Kabarett und Grossstädte auf allen Kontinenten.<br />
16 impact 1 | März 2012 impact 1 | März 2012<br />
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