UBS: Ein starkes Zeichen für den Heimmarkt - Publisuisse SA
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trend Connected TV und Hybrid TV<br />
Das Wohnzimmer wird<br />
zur Kommandozentrale<br />
Das interaktive Fernsehen entwickelt sich durch die Verknüpfung von digitalen<br />
TV-Programmen und Onlinediensten zum Massentrend. Und das Fernsehgerät wird zur<br />
Multimedia-Schaltstelle. Onlinehändler, Internetgiganten, Gerätehersteller, Telcos und<br />
TV-Veranstalter buhlen um die besten Plätze in der «Kommandozentrale Wohnzimmer».<br />
Die technologische Entwicklung hat die Fernsehwelt<br />
voll erfasst. Das neue Phänomen<br />
«Connected TV», die Verbindung des Fernsehens<br />
mit dem Internet, hat grosse Auswirkungen<br />
auf das Verhalten der Zuschauer. Zurücklehnen<br />
und geniessen (lean back) wird<br />
zwar auch in Zukunft einem grossen Bedürfnis<br />
entsprechen. Immer mehr wird aber beim<br />
Fernsehen auch aktives Mittun möglich.<br />
Denn neue Technologien erlauben das Abrufen<br />
von Zusatzinformationen zum laufen<strong>den</strong><br />
Programm, und auf dem Bildschirm fin<strong>den</strong><br />
lineares Broadcast-Fernsehsignal und nonlineare<br />
Internetdaten zueinander. Fernsehen<br />
wird damit spannender und vielfältiger, die<br />
Bindung des Konsumenten zum Fernsehgerät<br />
noch intensiver.<br />
Connected TV – das Thema 2012<br />
Kein Wunder, dass sich auf dieser technologischen<br />
Spielwiese unzählige Marktplayer um<br />
die Gunst der Endkonsumenten bemühen:<br />
Hersteller, die ihre TV-Geräte mit eigenen<br />
Plattformen zum Abrufen von Filmen und<br />
Internetinhalten ausrüsten, Telekommunikationsunternehmen<br />
wie Swisscom und<br />
Sunrise, Kabelnetzbetreiber wie UPC (Cablecom),<br />
natürlich die angestammten Broadcaster,<br />
aber auch Internetgiganten wie Facebook<br />
oder Google. Sie alle wittern durch die Verschmelzung<br />
von TV- und Web-Inhalten neues<br />
Kun<strong>den</strong>- und Werbepotenzial. Stand der<br />
Bildschirm (mitsamt <strong>den</strong> Inhalten) bislang<br />
in der Hoheit der Programmveranstalter, so<br />
drängen nun verschie<strong>den</strong>ste Mitbewerber<br />
mit ihren Angeboten dorthin. Damit ist klar:<br />
Connected TV oder Hybrid TV, das Fernsehen<br />
der Zukunft, das auch Dienste aus dem Internet<br />
nutzbar macht, wird 2012 das Thema<br />
Programm:<br />
SF2<br />
2. Spiel Rückrunde:<br />
Basel–Thun 0:2<br />
Torschützen:<br />
0.32 Rama,<br />
0.44 Rama<br />
schlechthin sein. <strong>Ein</strong> Indiz da<strong>für</strong> ist die Tatsache,<br />
dass die Mehrzahl der neu verkauften<br />
Fernsehgeräte heute internetfähig ist.<br />
Die Grossen ziehen «in <strong>den</strong> Krieg»<br />
Als wichtigste Protagonisten in diesem<br />
Kampf um die beste Ausgangsposition <strong>für</strong><br />
künftige Marktanteile gelten die «Fab Four»<br />
aus dem Silicon Valley: Apple, Facebook,<br />
Google und Amazon – dazu kommt auch<br />
noch Microsoft. Die Grossen der Branche ziehen<br />
in <strong>den</strong> «Great Tech War of 2012», in dem<br />
es um «Eyeball Time» (vor dem TV-Gerät verbrachte<br />
Zeit) geht, aber auch um die Kontrolle<br />
des Konsums digitaler Inhalte und das Generieren<br />
von Kun<strong>den</strong>daten und Informationen<br />
über das Konsumverhalten. Die Strategien<br />
sind verschie<strong>den</strong>, doch klar ist, dass es dabei<br />
zu einer Vermischung der Tätigkeitsbereiche<br />
der einzelnen Unternehmen kommt.<br />
Dass beispielsweise der Onlinehändler Amazon<br />
heute <strong>den</strong> eigenen Tablet-Computer Kindle<br />
und die Onlinevideothek pusht, zielt nicht<br />
nur auf Mitbewerber Apple. Denn wenn die<br />
Kindle-User über <strong>den</strong> vorinstallierten Browser<br />
in <strong>den</strong> Amazon-Rechner kommen, gelangt<br />
die Firma zu Kun<strong>den</strong>daten, die in der<br />
neuen Connected-TV-Welt von unschätzbarem<br />
Wert sind.<br />
Content gegen Bezahlung<br />
Um in dieser Welt ebenfalls ein Wort mitre<strong>den</strong><br />
zu können, wird Apple seine Pläne <strong>für</strong> ein<br />
integriertes, sprachgesteuertes (wahrscheinlich<br />
auf Siri basierendes) Fernsehen rasch<br />
umzusetzen versuchen und damit Google,<br />
dessen Videoportal YouTube und auch Google-<br />
TV arg in Bedrängnis bringen. An Inhalten<br />
wird es gemäss Apple nicht fehlen. <strong>Ein</strong>erseits<br />
soll ausgestrahltes Material der TV-Stationen<br />
ein gutes Fundament bil<strong>den</strong>. Andererseits ist<br />
man aber auch überzeugt, dass unabhängige<br />
Produktionsfirmen in weniger als sechs Monaten<br />
auf <strong>den</strong> Zug aufspringen und attraktive<br />
Sendungen zur Verfügung stellen wer<strong>den</strong>.<br />
Die Zusammenarbeit mit Broadcastern wird<br />
von Apple hervorgehoben: Passende Formate<br />
könnten ausgestrahlt wer<strong>den</strong>, wenn die Kasse<br />
stimmt. Content gegen Bezahlung, lautet<br />
die Devise.<br />
Weiter hält Apple fest, dass die hauseigene<br />
Werbeplattform iAd keine Werbung <strong>für</strong><br />
Apple TV verkaufen und sich stattdessen ausschliesslich<br />
auf die bisherigen Gefässe bei<br />
iPhone- und iPad-Apps konzentrieren werde.<br />
Dass Apple jüngst als Teil des iCloud-Angebotes<br />
auch <strong>den</strong> Musikabgleich-Dienst iTunes<br />
Match verfügbar gemacht hat, ist mit Blick<br />
auf diese Zusammenhänge verständlich.<br />
Die so auf iCloud gespeicherten Informationen<br />
kurbeln die Akquisition von Metadaten<br />
mächtig an. Und als Nebeneffekt können die<br />
Kun<strong>den</strong> auch an einer sehr kurzen Leine gehalten<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Hohe Erwartungen an GoogleTV<br />
Google verkörpert nach wie vor das über je<strong>den</strong><br />
möglichen Internetzugang abrufbare<br />
totale Wissen – und sein Betriebssystem Android<br />
hat sich im Smartphone-Markt längst<br />
etabliert. Dazu verfügt der Suchmaschinen-<br />
Betreiber über sehr viele persönliche Daten<br />
von Nutzern, die er laufend ausbaut und zusammenführt.<br />
In diese Strategie passt auch<br />
der Kauf der Videoplattform YouTube, der<br />
bereits 2006 über die Bühne ging. Nebenbei ➔<br />
Connected TV und Hybrid TV trend<br />
8 impact 1 | März 2012 impact 1 | März 2012<br />
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