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Prädikationstheorie und Widerspruchsproblem - Peter Ruben ...

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<strong>Peter</strong> <strong>Ruben</strong>: PrÄdikationstheorie <strong>und</strong> <strong>Widerspruchsproblem</strong><br />

Subjekten annehmen, so wÅrde man AusdrÅcke zulassen, die unbewertbar sind, also nie<br />

zu Urteilen gemacht werden kÄnnten. Denn wie wollte man Åber einen nicht unterstell-<br />

ten Gegenstand feststellen, ob eine Åber ihn behauptete Eigenschaft demselben auch<br />

tatsÇchlich zukommt? Wo man keinen TrÇger hat, kann man auch keine Eigenschaft<br />

feststellen!<br />

Die Unnegierbarkeit von Subjekten ist nach Auffassung des Autors ein sprachliches<br />

Pendant zum Verbot der Division durch null in der Arithmetik. Aus hier nicht nÇher<br />

erlÇuterbaren GrÅnden kÄnnen wir nÇmlich annehmen, daÉ der Nenner in BrÅchen eine<br />

zum Subjekt in SÇtzen Çhnliche Stellung hat wie der ZÇhler in BrÅchen zum PrÇdikat in<br />

SÇtzen. DaÉ also die Zahl null in einem Nenner nicht auftreten darf, ist mit dieser Ana-<br />

logie von Çhnlichem Sinn wie das Nichtauftreten der Negation im Subjekt. Dabei ist zu<br />

beachten, daÉ etwa der Satz „Nichtraucher / leben ges<strong>und</strong>“ mit dem Subjekt „Nichtrau-<br />

cher“ affirmativ GegenstÇnde meint. FÅr den Satz „nicht Otto / ist Raucher“ erklÇren wir<br />

die Partikel „nicht“ als aus dem PrÄdikatverband entnommen <strong>und</strong> aus z. B. kÅnstleri-<br />

schen GrÅnden vor den ganzen Satz gestellt. Damit bleibt klar die von der Grammatik<br />

geforderte Zweitstellung der gebeugten Verbform erhalten.<br />

Die vier Arten der deskriptiven PrÇdikation stellen die Formen der elementaren Satz-<br />

bildung dar. Man kann nun erweiterte ElementarsÇtze bilden, indem man entweder eine<br />

SubjektaufzÇhlung oder eine PrÇdikataufzÇhlung oder beides realisiert. In solchen Satz-<br />

gliedaufzÇhlungen wird die grammatische Konjunktion „<strong>und</strong>“ verwendet, die man na-<br />

tÅrlich sorgfÇltig vom Gebrauch der Satzkonjunktion „<strong>und</strong>“ zu unterscheiden hat. FÅr<br />

die PrÄdikatkonjunktion verwenden wir das Zeichen &, schreiben also fÅr den prÇdika-<br />

tiv erweiterten Elementarsatz: S/ε(p 1 & p 2 & . . . & p n ) bzw. S/P 1 & P 2 &...& P n . FÅr die<br />

Subjektkonjunktion verwenden wir das Zeichen +, falls ein erweiterter Elementarsatz S 1<br />

+ S 2 ...+ S n /P sinngleich in SÇtze S 1 /P, S 2 /P..., S n /P auflÄsbar ist. Falls dies nicht mÄglich<br />

ist, so verwenden wir fÅr die Subjektkonjunktion das Zeichen . Der Satz S 1 S 2 /P ist<br />

also nicht sinngleich in die Konjunktion der SÇtze S 1 /P <strong>und</strong> S 2 /P transformierbar. FÅr<br />

den Fall der – wie wir nun sagen wollen – trennbaren Subjektkonjunktion S i + S j /P fÅh-<br />

ren wir Hilberts <strong>und</strong> Ackermanns Beispiel „Hans <strong>und</strong> Erich sind intelligent“ an; fÅr den<br />

Fall der untrennbaren Subjektkonjunktion S k S l /P verwenden wir das andere Beispiel<br />

derselben Autoren: „Hans <strong>und</strong> Erich sind verwandt.“ 25 Die FÇhigkeit zur Unterschei-<br />

25 D. Hilbert / W. Ackermann: Gr<strong>und</strong>zÅge der theoretischen Logik. Berlin/GÄttingen/Heidelberg 1959, S.<br />

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