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Prädikationstheorie und Widerspruchsproblem - Peter Ruben ...

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<strong>Peter</strong> <strong>Ruben</strong>: PrÄdikationstheorie <strong>und</strong> <strong>Widerspruchsproblem</strong><br />

des zur Debatte stehenden Problems akzeptiert werden kÄnnen. Wissenschaftlich<br />

kommt alles auf die BegrÅndungs- oder ErklÇrungsleistung an. Sie ist es, die zu Åber-<br />

zeugen vermag.<br />

Im Folgenden wollen wir als Beitrag zur LÄsung des angezeigten Problems auf eini-<br />

ge elementare methodologische Fragestellungen eingehen, die wesentlich die Theorie<br />

der PrÇdikation (Satzbildung) betreffen. Es wird sich zeigen, daÉ zumindest vom Stand-<br />

punkt der philosophischen oder allgemeinen Methodologie (deren Voraussetzung die<br />

Erkenntnistheorie ist) bereits in der wissenschaftlichen Satzbildungslehre gravierende<br />

Entscheidungen mit Bezug auf die Auffassung des <strong>Widerspruchsproblem</strong>s gefÇllt wer-<br />

den. Da alle wissenschaftliche Erkenntnis in sprachlichen Formulierungen mitgeteilt<br />

wird, so ist einsichtig, daÉ das Studium der Satzbildung nicht allein von grammatischer,<br />

sondern ebenso sehr auch von erkenntnistheoretischer Bedeutung ist. Man tut gut daran,<br />

die PrÇdikation, die man auch „Subjektion“ nennen kann 2 , nicht fÅr eine trivial ver-<br />

stÇndliche Leistung der menschlichen Erkenntnis zu halten. Hier wie in jedem anderen<br />

Zusammenhang gilt der berÅhmte Satz Hegels: „Das Bekannte Åberhaupt ist darum,<br />

weil es bekannt ist, nicht erkannt.“ 3<br />

Vorstellungen der PrÇdikation in der philosophischen Logik<br />

Die traditionelle Auffassung der Satzbildung in der Erkenntnistheorie <strong>und</strong> formalen<br />

Logik geht in der Regel von grammatisch einfachen SÇtzen der Form „S ist p“ aus, die<br />

wir auch prÇdikativ-verbale AusdrÅcke nennen wollen. Das Symbol S steht in dieser<br />

Satzform fÅr die grammatische Kategorie des Subjekts; das Symbol p ist ein Kurzzei-<br />

chen fÅr das, was man in der Grammatik das „PrÇdikativum“ oder die „PrÇdikatergÇn-<br />

zung“ oder das „PrÇdikatsnomen“ nennt. Das Satzglied „ist p“ stellt grammatisch das<br />

PrÇdikat dar, worin die gebeugte Verbform „ist“ des Verbums „sein“ das eigentliche<br />

PrÇdikat im engeren Sinne ist. Man kann sich entschlieÉen, das PrÇdikativum als ein<br />

relativ autonomes Satzglied zu betrachten; man kann auch feststellen, daÉ die PrÇdikat-<br />

2 „PrÇdikation“ heiÉe die Satzbildung mit Bezug auf den Umstand, daÉ in ihr PrÇdikate gebildet werden,<br />

„Subjektion“ kann sie ebenso heiÉen, weil in ihr Subjekte gebildet werden. Vorgegebene WÄrter werden,<br />

wie jeder nach seiner Grammatikbildung weiÉ, durch die Satzbildung in Subjekte <strong>und</strong> PrÇdikate, beide die<br />

wesentlichen Satzglieder, verwandelt. (Anm. d. Verf. im Juni 2011.)<br />

3 G. W. F. Hegel: PhÇnomenologie des Geistes. Hrsg. v. J. Hoffmeister, Berlin 1964, S. 28.<br />

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