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Prädikationstheorie und Widerspruchsproblem - Peter Ruben ...

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<strong>Peter</strong> <strong>Ruben</strong>: PrÄdikationstheorie <strong>und</strong> <strong>Widerspruchsproblem</strong><br />

<strong>und</strong> E = SP ⇒ [E][SP]. 33<br />

Das Zeichen [...] ist zu lesen: „der Wert von ...“; das Zeichen ist zu lesen „ist identisch<br />

mit“. Statt „der Wert von ...“ kÄnnen wir auch „das Abstraktum von ...“ sagen. Mit die-<br />

ser Redeweise nehmen wir an, daÉ die kategoriale Subsumtion gerade der Übergang<br />

vom Konkreten zum Abstrakten ist <strong>und</strong> zwar in dem Sinne, daÉ mit den Subjekt- <strong>und</strong><br />

PrÇdikattermini an sich Abstrakta gegeben sind. Sie werden dann Åber die Definition<br />

<strong>und</strong> schlieÉlich Abstraktion zu Abstrakta an <strong>und</strong> für sich. Letztere heiÉen fÅr Termini<br />

auch „analytische Begriffe“. Durch eine sog. Realdefinition (d. i. eine áquivalenz) ist<br />

ein analytischer Begriff konkret gegeben (was Hegel entdeckt hat). Über die AusfÅh-<br />

rung der Abstraktion verwandelt sich die Realdefinition in eine sog. Nominaldefinition.<br />

Dies erscheint sprachlich so, daÉ die rechte Seite der Definition als das „bekannte“ De-<br />

finiens gilt, wÇhrend die linke Seite als das zu „erklÇrende“ Definiendum vorgestellt<br />

wird. Die methodologische Operation besteht hier also darin, etwa in G = PS den Sub-<br />

jektterminus PS als den „bekannten Wert“ zum Standard zu erheben <strong>und</strong> das Wort G als<br />

einen Namen zu verstehen, der denselben Wert bezeichnet. In der metaphysischen Ent-<br />

gleisung des Erkennens passiert an dieser Stelle regelmÇÉig das UnglÅck, den Wert (d. i.<br />

das Abstraktum) mit dem sinnlichen Gegenstand zu verwechseln. Und dieses UnglÅck<br />

ist es, das die Erfassung des Zusammenhangs von analytischer Erkenntnis <strong>und</strong> Dialektik<br />

erheblich erschwert. Daher sei bemerkt: Ein Naturgegenstand oder eine Natureigen-<br />

schaft (eine Verhaltensart oder Reaktionsweise) ist nicht an sich ein Wert, sondern in-<br />

folge seiner oder ihrer positiven Bedeutung fÅr die Wertenden. In Bezug auf unsere Be-<br />

dÅrfnisse werden NaturgegenstÇnde zu WerttrÇgern! 34<br />

Mit der Bildung von analytischen Definitionen kÄnnen wir nun allgemein das PhÇ-<br />

nomen der analytischen (wertenden) PrÇdikation verbinden, indem wir feststellen: Ein<br />

affirmativer analytischer Satz hat die allgemeine sprachlicher Form S/ = O, worin „O“<br />

eine AbkÅrzung fÅr „Objekt“ ist. Es besteht keine Schwierigkeit, wieder vier Arten der<br />

analytischen PrÇdikation anzugeben:<br />

33 Diese Behauptungen sind analytische Konditionalurteile, keine AusdrÅcke fÅr logische Implikationen.<br />

Die Abstraktion ist also keine „logische Operation“. Vielmehr besteht das Logische im Abstrahieren in<br />

der Befolgung des Modus ponens, wofÅr jene Konditionalurteile der Analytik Bedingung sind.<br />

34 Dies hat sehr schÄn E. B. de Condillac erkannt. Vgl. auch seine Sprache des Rechnens. E. B. de<br />

Condillac: Die Logik – Die Sprache des Rechnens: Übers. v. E. Salewski, hrsg. v. G. Klaus, Berlin 1959,<br />

S. 209.<br />

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