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Die Wirtschaft Nr. 34 vom 26. August 2011

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THEMA<br />

Metaller-KV: Arbeitgeber<br />

plädieren für vorsichtigen<br />

Lohnabschluss<br />

<strong>Die</strong> Metallerlöhne sind<br />

Richtwert für nachfolgende<br />

KV-Verhandlungen.<br />

Ausgangssituation:<br />

Was ist möglich?<br />

Obwohl Österreichs Industrie<br />

noch ordentliche Auftragsbestände<br />

hat, ist eine Abflachung der Konjunktur<br />

zu erwarten. In Deutschland, dem<br />

wichtigsten Markt für österreichische<br />

Exporte, trüben sich die Konjunkturerwartungen<br />

ein, wie das Zentrum für<br />

Europäische <strong>Wirtschaft</strong>sforschung zu<br />

Wochenbeginn mitteilte. Der Index<br />

sank von minus 15,1 Punkten im vergangenen<br />

Monat auf minus 37,6<br />

Punkte. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sexperten<br />

haben einen Rückgang auf 26,0<br />

Punkte prognostiziert. <strong>Die</strong> Angst vor<br />

einer Rezession in den USA hat die<br />

Unsicherheit weiter erhöht. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

appelliert vor diesem Hintergrund<br />

für maßvolle Forderungen.<br />

Wir haben im vergangenen<br />

Jahr gute Erfahrungen<br />

mit erfolgsabhängigen<br />

Einmalbeträgen gemacht“, erklärte<br />

der Chefverhandler der Arbeitgeber<br />

der Kollektivvertrags-Gemeinschaft<br />

Eisen/Metall, der Ob-<br />

„Wir haben<br />

in den letzten<br />

Jahren<br />

gute Erfahrungen<br />

mit<br />

Einmalbeträgengemacht.“<br />

DI Christoph Hinteregger, KV-Chefverhandler<br />

mann der Sparte Industrie in der<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skammer Vorarlberg,<br />

Christoph Hinteregger, auf die<br />

Frage, um wie viel ein Lohnabschluss<br />

über der Inflationsrate liegen<br />

könne.<br />

Chefverhandler Christoph Hinteregger:<br />

„Inflationsabgeltung plus Einmalbetrag“<br />

Hinteregger geht allerdings<br />

nicht von der derzeitigen monatlichen<br />

Inflation aus, sondern von<br />

der Durchschnittsinflation der vergangenen<br />

zwölf Monate. <strong>Die</strong>se betrug<br />

knapp über 2,5 Prozent. Konkrete<br />

Zahlen nennt Christoph Hinteregger,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

des Seilbahnherstellers Doppelmayr,<br />

nicht, er wolle die<br />

konkreten Lohnverhandlungen im<br />

Herbst nicht vorwegnehmen, die<br />

im September beginnen.<br />

<strong>Die</strong> Aussage der Gewerkschaft,<br />

wonach derzeit ein „sensationelles<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swachstum“ herrsche,<br />

schwächte Hinteregger deutlich<br />

ab: „Deutschland, von dem wir<br />

wirtschaftlich abhängig sind, hat<br />

im zweiten Quartal <strong>2011</strong> stagniert.“<br />

Daher sei in der kommenden<br />

Lohnrunde Vorsicht geboten,<br />

die „das Maß der Verhandlungen“<br />

darstellen werde.<br />

Was will die<br />

Gewerkschaft?<br />

Konkrete Zahlen, wie hoch die<br />

Lohnerhöhung sein soll, sind von Metallergewerkschafter<br />

Rainer Wimmer<br />

im Vorfeld der KV-Verhandlungen in<br />

der Metallindustrie, die im September<br />

beginnen und für die nachfolgenden<br />

Branchen-Verhandlungen als Richtwert<br />

gelten, nicht zu hören. Allerdings:<br />

„Mit der Inflationsrate ist es<br />

diesmal nicht abgetan“, sagt Wimmer.<br />

Das bedeutet, dass die Gewerkschaft<br />

auf jeden Fall über 3 Prozent Lohnerhöhung<br />

erwartet. <strong>Die</strong> Teuerung ist im<br />

Juli im Jahresvergleich um 3,5 Prozent<br />

gestiegen. 0,1 bis 0,2 Prozent<br />

mehr seien allerdings zuwenig, so Metallergewerkschaftschef<br />

Wimmer in<br />

einer ersten Stellungnahme.<br />

Freitag, <strong>26.</strong> <strong>August</strong> <strong>2011</strong> DIE WIRTSCHAFT 3

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