Sicherheitsdossier Fussverkehr Unfallgeschehen ... - BfU

Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto 5
Empfehlungen
aufgrund von vier
Analyseschritten
Pro Jahr 100 tödlich
und 800 schwer
verletzte Fussgänger
Kinder und Senioren
besonders stark
betroffen
1.2 Methodik
Die vorliegende Arbeit umfasst vier Schritte, die in ihrer Summe gewährleisten,
dass die ausgesprochenen Empfehlungen nicht bloss auf Plausibilitätsannahmen
und Alltagswissen beruhen, sondern einerseits auf wissenschaftlich
fundierter Basis stehen und andererseits von massgeblicher
Relevanz für das Unfallgeschehen der Fussgänger sind (Abbildung 2).
Gewisse Themen wurden trotz ihrer geringen Bedeutung beibehalten, da
sie für die Öffentlichkeit oder bestimmte Gruppen von besonderer Wichtigkeit
sind. Als Präventionsmöglichkeiten wurden auch innovative Ansätze
mit noch wenig Evidenz zur Diskussion gestellt (z. B. Fahrerassistenzsysteme
oder Vorkehrungen zur Verbesserung der Anhaltequote vor
Fussgängerstreifen).
1.3 Unfallgeschehen
Pro Jahr erleiden durchschnittlich 2'700 zu Fuss Gehende unfallbedingte
Verletzungen, davon verunfallen jährlich um die 800 Fussgänger schwer
und 100 tödlich. Die Verletzungsschwere von Fussgängern ist im Vergleich
zu den übrigen Opfern im Strassenverkehr sehr hoch. Im Durchschnitt
über alle Verkehrsteilnehmergruppen werden pro 10'000 Verunfallte
rund 180 Personen tödlich verletzt (sog. case fatality). Dieser Wert
ist bei den Fussgängern mehr als doppelt so hoch – pro 10'000 verunfallte
Fussgänger verletzen sich knapp 390 tödlich. Die case fatality von Fussgängern
hängt neben der Kollisionsgeschwindigkeit stark vom Alter der
betroffenen Person und der Art des Kollisionsgegners ab.
Kinder bis 14 Jahre und Senioren ab 65 Jahren sind überdurchschnittlich
stark von schweren Fussgängerunfällen betroffen. Die Verletzungsschwere
steigt mit zunehmendem Alter. Senioren zwischen 65 und 74
Jahren weisen eine rund 2-fach, Senioren über 74 Jahre sogar eine 3fach
erhöhte Verletzungsschwere gegenüber dem Durchschnitt aller verunfallten
Fussgänger auf.