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Manche Algen und Hohltiere bestehen bis zu<br />
98 Prozent aus Wasser<br />
Gefährliche Verkeimung droht ohnehin<br />
nicht in den 400.000 Kilometern<br />
öffentlicher Wasserleitungen, der<br />
Druck ist zu hoch, als dass Bakterien<br />
eindringen könnten. Sie droht direkt<br />
am Wasserhahn: In nur lauwarmem<br />
Wasser können sich lebensbedrohliche<br />
Legionellen vermehren, am Hahn<br />
selbst Bakterien und Pilze ansammeln.<br />
Und besonders gern siedeln Keime,<br />
wenn man nicht aufpasst, auch in den<br />
tragbaren Küchenfiltern, mit denen<br />
manche ihr Trinkwasser noch sauberer<br />
machen wollen.<br />
„Wenn du Wasser trinkst,<br />
denk auch an die Quelle.“<br />
Afrikanische Weisheit<br />
Ganz unten<br />
Über solche Bedenken kann man in<br />
vielen anderen Ländern nur traurig<br />
lachen: In der Dritten Welt ist verunreinigtes<br />
Trinkwasser das Gesundheitsproblem<br />
Nummer eins, täglich<br />
sterben etwa 6.000 Kinder als Folge<br />
von Keimen oder Giftstoffen im<br />
Wasser. Dabei schätzt die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO), dass<br />
weltweit etwa 1,1 Milliarden Menschen<br />
keine verlässliche Versorgung mit sauberem<br />
Wasser haben. Das heißt, sie<br />
finden im Umkreis von einem Kilometer<br />
nicht genügend Trinkwasser, nämlich<br />
mindestens 20 Liter pro Tag und<br />
Person.<br />
Um dies zu ändern, haben die UN die<br />
Zeit von 2005 bis 2015 zum „Wasser<br />
für das Leben“-Jahrzehnt erklärt.<br />
Mindestens, so das ehrgeizige Ziel,<br />
soll die Zahl der Menschen ohne<br />
Zugriff auf sauberes Trinkwasser dabei<br />
halbiert werden.<br />
Vom gesamten Wasservorrat der Erde sind nur 2,5<br />
Prozent Süßwasser. Davon stehen nur 0,03 Prozent<br />
als Trinkwasser zur Verfügung, der Rest ist im Polarund<br />
Gletschereis gebunden<br />
18 - <strong>explore</strong>: 1/2007<br />
TECHNIK Aqua mirabilis<br />
„Wer immer die<br />
Wirkungen des Wassers versteht<br />
und in seiner überaus mannigfaltigen<br />
Art anzuwenden weiß,<br />
besitzt ein Heilmittel, welches von<br />
keinem anderen Mittel übertroffen<br />
werden kann.“<br />
Sebastian Kneipp (1821-1897), Pfarrer<br />
und Naturheilkundiger<br />
<strong>explore</strong>: INFOBOX<br />
Wassergewinnung in anderen Ländern<br />
Meerwasserentsalzung<br />
Arabische Halbinsel<br />
Oberflächen- und Grundwassermengen sind<br />
knapp, Meerwasser kann auf mehrere Arten<br />
vom Salz befreit werden, die Preise für die<br />
Anlagen sinken. Saudi-Arabien gewinnt so<br />
mehr Trinkwasser als jedes andere Land der<br />
Welt. Auch auf Bohrinseln und Schiffen wird<br />
Meerwasserentsalzung praktiziert. Wer das<br />
hochkonzentrierte Salzwasser im Anschluss<br />
wieder ins Meer leitet, gefährdet allerdings<br />
Tiere und Pflanzen. Gleichzeitige Salzgewinnung<br />
ist sinnvoll.<br />
Speicherseen<br />
Indien<br />
Der Monsunregen bringt ausreichend Niederschläge<br />
für das ganze Jahr, wenn er in<br />
Speicherseen aufgefangen wird und langsam<br />
ins Grundwasser versickert. Die uralte<br />
Tradition war schon fast von Hightech-<br />
Methoden abgelöst worden, die jedoch scheiterten;<br />
derzeit besinnt man sich wieder auf<br />
Bewährtes.<br />
Nebelmelken<br />
Chile, Guatemala, Jemen, Nepal, Israel<br />
Wo Wasser fehlt, weil Küstenwolken nicht<br />
abregnen, kann aufsteigender Nebel genutzt<br />
werden. Er entsteht etwa, wenn kalte<br />
Meeresströmungen auf warme Festlandluft<br />
treffen. Netze an den Hügelflanken lassen<br />
feine Nebeltropfen kondensieren und leiten<br />
große Wassermengen ins Reservoir.<br />
Regenwasser sammeln<br />
Weltweit<br />
Auch in Mitteleuropa ist das Sammeln von<br />
Regenwasser gängige Praxis für Gärten, da<br />
Regenwasser weiches, kalkarmes Wasser ist.<br />
Genutzt wird es auch als Brauchwasser für<br />
Haushalte und Landwirtschaft.