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Abgehoben TECHNIK<br />
Auf die energiesparende Spitze getrieben wird das<br />
Konzept, wenn Brennstoffzellen den Flieger antreiben. In<br />
Stuttgart arbeiten DLR-Forscher am „HyFish“, mit der aerodynamischen<br />
Form des „Smartfish“, entwickelt vom<br />
Schweizer Erfinder Koni Schafroth. Dies eignet sich nicht<br />
nur als Reiseflugzeug, sondern auch als Aufklärungs- und<br />
Forschungsflieger – oder als Telekommunikations- und<br />
Wetterplattform wie „Helios“, ein unbemannter Nurflügler<br />
mit 62.000 Solarzellen, der Wasser im geschlossenen<br />
Kreislauf in Wasser- und Sauerstoff zerlegt und per<br />
Brennstoffzelle wieder in Flugenergie umsetzt. Landen und<br />
Auftanken ist dann überflüssig.<br />
Hoch, schnell oder bodennah<br />
Pilotenlose, computergesteuerte Passagierflugzeuge werden<br />
zwar auch angedacht, doch dürfte der Mehrzahl aller<br />
Fluggäste hier das Vertrauen in die Technik fehlen. Anders<br />
sieht aus es mit Flügen in hohe Höhen oder Geschwindigkeitsregionen.<br />
Das „Space Ship One“ hat als erstes privates<br />
Fluggerät vor zwei Jahren die Erdatmosphäre verlassen.<br />
Ab 2008 soll sein Nachfolger kommerziell Passagiere in den<br />
erdnahen Weltraum befördern.<br />
Von Punkt zu Punkt hingegen sollen Überschallflieger hüpfen<br />
– leiser und sparsamer als die gescheiterte Concorde.<br />
Boeing und die japanische Luft- und Raumfahrtbehörde<br />
Jaxa testeten ihren Prototyp diesen Sommer erfolgreich,<br />
wenngleich noch unbemannt, über Australien. Wirtschaftlich<br />
ist das Fliegen mit Überschall aber wohl nur für<br />
lange Strecken um die halbe Erde in kurzer Zeit, mit<br />
Geschäftsleuten, die gerne auch mehr bezahlen.<br />
Für die Masse der Passagiere liegt die größte Zeitverzögerung<br />
ohnehin nicht in der Flugzeit, sondern beim Einund<br />
Aussteigen am Boden. Hier setzt das Nurflügler-<br />
Konzept „Aeolus“ an: Der Hamburger Designer Frank Heyl<br />
befördert seine Passagiere in Sitzcontainern, die sie samt<br />
Gepäck in Ruhe besteigen – landet der Flieger, wird der<br />
komplette Container ausgetauscht. Die Zeit am Boden<br />
beschränkt sich dann aufs Auftanken.<br />
Und wer ein ganz privates Flugerlebnis braucht, besteigt für<br />
kurze, bodennahe Strecken den Tragschrauber oder<br />
Gyrokopter. Die Ein-bis-zwei-Personen-Gefährte ähneln<br />
einem Minihubschrauber, brauchen wenig Sprit und liegen<br />
auch langsam oder bei starkem Wind sehr sicher in der<br />
Luft. Der Prototyp stammt zwar von 1923, doch erst seit<br />
etwa zwei Jahren sind die Ultraleichtflieger auch in<br />
Deutschland zugelassen. Sie sind das extreme Gegenkonzept<br />
zum A380 – rein mengenmäßig werden sie aber<br />
wohl keine Rolle spielen im Flugverkehr der Zukunft.<br />
Longdrinks über den Wolken: Dieser Bar sieht man nicht an, dass sie zur<br />
Inneneinrichtung eines Flugzeugs gehört.<br />
Licht und Farben sorgen in der A380 für eine angenehme Atmosphäre.<br />
Die modernen und innovativen Designs laden Gäste ein, sich frei zu<br />
bewegen und die vielen Möglichkeiten an Board zu nutzen.<br />
<strong>explore</strong>: INFOBOX<br />
Einige Nurflügler-Projekte<br />
Vela – EU-Projekt, Airbus & nationale Hochschul- & Luftfahrtforschungsinstitute<br />
(NLR, DLR, Onera, Inta)<br />
www.dlr.de/as/desktopdefault.aspx/tabid?188/379_read?636/<br />
X-48: Boeing & Nasa<br />
www.dfrc.nasa.gov/Gallery/Photo/X-48B/<br />
Smartfish: www.smartfish.ch<br />
Flaviir: Zusammenschluss britischer Universitäten<br />
www.flaviir.com/<br />
<strong>explore</strong>: 1/2007 - 39