Die Wirtschaft Nr. 43 vom 28. Oktober 2011
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THEMA<br />
Budget 2012 auf solider<br />
Basis, Strukturreformen<br />
schneller vorantreiben<br />
Allerdings ist der weitere<br />
Anstieg des Schuldenstandes<br />
auf 74,6 % und die ausbleibende<br />
Trendumkehr ein Wermutstropfen,<br />
so <strong>Wirtschaft</strong>skammerpräsident<br />
Christoph Leitl nach<br />
der Budgetrede von Finanzministerin<br />
Maria Fekter: „<strong>Die</strong> Bundesregierung<br />
hat mit dem vorliegenden<br />
Budgetentwurf ihre Pflicht erfüllt,<br />
ambitionierte Schritte auf der Ausgabenseite<br />
müssen angesichts der<br />
bevorstehenden <strong>Wirtschaft</strong>sabschwächung<br />
und des hohen Reformpotenzials<br />
in den Bereichen<br />
Pensionen, Gesundheit und Verwaltung<br />
allerdings weiter vorangetrieben<br />
werden.“<br />
Signal an die Finanzmärkte<br />
Das nun vorliegende Budget sei<br />
ein Signal an die Finanzmärkte,<br />
dass sich Österreich an die Vorgaben<br />
des Finanzrahmens hält. Das<br />
Bekenntnis der Finanzministerin<br />
Christoph Leitl, Präsident der WKÖ<br />
„Entscheidend<br />
ist,<br />
dass Österreich<br />
bei<br />
den Abgaben<br />
nicht<br />
weiter zulegt.<br />
zu einer verfassungsrechtlich festgelegten<br />
Schuldenbremse finde in<br />
jedem Fall die Unterstützung der<br />
<strong>Wirtschaft</strong>. Der beschlossene reformierte<br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />
verlange auch Österreich in<br />
den kommenden Jahren ehrgeizige<br />
Konsolidierungsschritte ab. Wich-<br />
Budget aus Sicht der <strong>Wirtschaft</strong><br />
tig sei, dass vor allem auch die Länder<br />
und Gemeinden einen Beitrag<br />
zur Sanierung des Staatshaushaltes<br />
leisten.<br />
Reformbemühungen<br />
deutlich steigern<br />
<strong>Die</strong> Bemühungen für Reformen<br />
in der Verwaltung, im Bildungsbereich,<br />
bei der Gesundheit und bei<br />
den Pensionen müssten nun deutlich<br />
gesteigert werden. "<strong>Die</strong> Sozialpartner<br />
haben mit ihrem jüngsten<br />
Vorschlag zur mittelfristigen Entlastung<br />
des Pensionssystems gezeigt,<br />
dass Reformen durch konkrete<br />
Maßnahmen umsetzbar sind.<br />
Jetzt erwarte ich von der Bundesregierung<br />
die notwendigen Umsetzungsschritte."Ausgabeneinsparungen<br />
seien schließlich kein<br />
Selbstzweck, sondern führen zu<br />
Aus Sicht der<br />
<strong>Wirtschaft</strong> ist es<br />
anzuerkennen,<br />
dass der Konsolidierungskurs<br />
im<br />
Bundesbudget<br />
trotz konjunkturellem<br />
Gegenwind<br />
beibehalten werden<br />
kann.<br />
einer Umschichtung der Ausgaben<br />
auf Zukunftsinvestitionen in Ausund<br />
Weiterbildung oder Forschung<br />
und Entwicklung. In diesem Zusammenhang<br />
sei die Fortführung<br />
der Offensivmaßnahmen für thermische<br />
Sanierung, Forschung, Universitäten<br />
und Ganztagsbetreuung<br />
zu begrüßen.<br />
Bei Abgaben nicht<br />
weiter zulegen<br />
Entscheidend sei, dass Österreich<br />
in punkto Abgabenbelastung<br />
im Europavergleich nicht weiter<br />
zulege. Mit Ausnahme einer europaweit<br />
akkordierten Finanztransaktionssteuer<br />
seien Steuererhöhungen<br />
oder Diskussionen über<br />
neue Steuern vollkommen deplatziert,<br />
so Präsident Leitl abschließend.<br />
Freitag, <strong>28.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> DIE WIRTSCHAFT 3