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AIRPORTS<br />

der <strong>flugleiter</strong> 2009/01<br />

Airports<br />

54<br />

hohen Hügeln, auf den anderen drei Seiten von steil<br />

ins Meer abfallenden Klippen flankiert. Eine Punktlandung<br />

sollte schon gelingen, denn „Overshooting the<br />

runway end“ sollte hier auf alle Fälle vermieden werden.<br />

Der Flugplatz Gustav III St. Barth (TFFJ), liegt bei der<br />

Ortschaft St. Jean auf der Insel Saint Barthelemy. Der<br />

Name des Flughafens sowie die Inselhauptstadt Gustavia<br />

wurden nach dem schwedischen König Gustav<br />

III benannt, der die Insel 1785 von den Franzosen<br />

übernommen hatte (sie wurde 1878 wieder an Frankreich<br />

zurück verkauft). Mit 640 Meter Länge ist die Piste<br />

von Saint Barthelemy nur für kleinere Flugzeuge,<br />

hauptsächlich vom Typ Twin Otter, ein geeigneter Landeplatz.<br />

Die kurze Piste endet auf einer Seite direkt<br />

am Strand, der Landeanflug muss in einem steilen<br />

Sinkflug über die umgebenden Hügel durchgeführt<br />

werden. Der Start führt direkt über die Köpfe der Badegäste,<br />

kleine Hinweisschilder weisen die Urlauber<br />

darauf hin, sich nicht direkt am Ende der Piste im Sand<br />

zu sonnen. Die bergige Umgebung des Platzes, verbunden<br />

mit häufig wechselnden Winden, stellt die Piloten<br />

auch hier vor hohe Anforderungen.<br />

✈ St. Barth<br />

Doch riskannte und aussergewöhnliche Flugplätze<br />

gibt es auch in Europa. Der Landeplatz auf der westschottischen<br />

Insel Barra (EGPR), Outer Hebrides, ist<br />

eine Herausforderungen an die Piloten und der einzige<br />

Flugplatz auf der Welt, wo die Flugzeuge auf dem<br />

Strand landen, dem Traigh Mhor. Hier bestimmen<br />

Ebbe und Flut die Grösse des Platzes, denn die kleinen<br />

Maschinen landen auf dem Sandstrand. Daher<br />

gilt: „Keep off the beach when the windsock is flying<br />

and the airport is active“! Eine Asphaltpiste gibt es<br />

ebenso wenig wie eine Befeuerung. Lediglich einige<br />

angeschalteten Autoscheinwerfer auf dem Parkplatz<br />

spenden den Piloten, die am späten Nachmittag hier<br />

ankommen, eine kleine aber hilfreiche Befeuerung.<br />

Buchbar ist ein Flug nach Barra mit British Airways<br />

von Glasgow und Benbecula.<br />

Als nicht gerade beliebt in Pilotenkreisen gilt auch<br />

eine Landung auf dem Santa Catarina Flughafen Funchal<br />

(LPFU), Madeira. Am 19.11.1977 ereignete sich<br />

hier ein tragischer Unfall noch auf der alten, 1400 Meter<br />

langen Piste. Nach zwei vergeblichen Anflügen<br />

setzte TAP 425, eine Boeing B727-200, dann im dritten<br />

Anflug 300 Meter hinter dem vorgesehenen Aufsetzpunkt<br />

zur Landung an, schoss über die Piste<br />

hinaus und krachte in die Klippen – 131 Tote. Daraufhin<br />

wurde die Piste endlich verlängert und im Jahre<br />

2003 mit 2770 Meter Länge fertiggestellt. Die neue<br />

Piste wurde dabei nicht wie üblich durch Landaufschüttung<br />

verlängert, sondern grösstenteils auf 180<br />

Stelzen, jeweils 70 Meter hoch, an einen Steilhang gebaut,<br />

auf drei Seiten von Meer umgeben. Dafür erhielt<br />

Portugal von der „International Association for Bridge<br />

and Structural Engineering“ IABSE, den „Outstanding<br />

Structure Award“, sozusagen einen „Oscar“ für Engineering<br />

Structure. Doch auch heute sorgt eine Landung<br />

hier immer noch für einen gewissen Nervenkitzel.<br />

✈ Funchal<br />

✈ Barra ✈ Isafjordur<br />

Der Reiseführer „Lonely Planet“ bezeichnet den Landeanflug<br />

auf den isländischen Flugplatz von Isafjordur<br />

(BIIS) als haarsträubend. Man ist also in gewissem<br />

Sinne vorgewarnt, wenn man in einer kleinen Propellermaschine<br />

in Richtung Westfjorde anfliegt. Das Flugzeug<br />

sinkt durch eine schmale Schlucht auf eine Kie-

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