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Tarifvertrag resultiert, sah das Landesarbeitsgericht<br />

Bremen nicht als hinreichenden Rechtfertigungsgrund<br />

für die Benachteiligung des Klägers an. Die Rechtsprechung<br />

des Bundesarbeitsgerichts zu der Verpflichtung<br />

der vorzeitigen Inanspruchnahme einer Altersrente<br />

für bestimmte Beschäftigungsgruppen im Zusammenhang<br />

mit Sozialplanleistungen oder mit Altersteilzeitverträgen<br />

sah das Landesarbeitsgericht Bremen als<br />

nicht übertragbar an, weil mit dem VorruhestandTV/<br />

FST andere Ziele als mit Sozialplanleistungen und Altersteilzeitverträgen<br />

verfolgt würden.<br />

Diese Einschätzung des Landesarbeitsgerichts Bremen<br />

hat das Bundesarbeitsgericht nun am 16.12.2008<br />

im Prinzip bestätigt. Es hat die Revision der DFS gegen<br />

die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Bremen<br />

zurückgewiesen.<br />

Kein Kommentar???<br />

Am 09.12.2008 war sie in fast in allen Tageszeitungen fett gedruckt<br />

zu lesen – die Studie der Technischen Universität Braunschweig.<br />

Die Uni hatte in einer noch nicht einmal abgeschlossenen Studie<br />

Meldungen des Kollisions-Alarmsystems von Flugzeugen (ACAS)<br />

über einen längeren Zeitraum ausgewertet und daraus den fatalen<br />

Schluss gezogen, dass es mehrmals am Tag eine Kollisionsdrohung<br />

am Himmel über Deutschland gebe.<br />

Natürlich folgte in den folgenden Tagen postwendend<br />

harsche Kritik so mancher Experten mit der Warnung<br />

für eine unverantwortliche Panikmache. Ulf Kramer,<br />

Behördenchef der Bundesanstalt für Flugunfalluntersuchungen<br />

(BFU), entgegnete, tatsächliche kritische<br />

Situationen am deutschen Himmel ergäben sich zwei-<br />

bis achtmal im Jahr. Das System reagiere eben sehr<br />

frühzeitig und warne auch in unkritischen Alltagssituationen<br />

vor potentiellen Gefahren. Als Beispiel nannte<br />

der Direktor den Steigflug einer Maschine nach dem<br />

Start. Dabei komme es vor, dass das Flugzeug vor einer<br />

möglichen Kollision mit höher fliegenden Maschinen<br />

gewarnt werde. Das System wisse dabei nicht,<br />

dass der Pilot den Steigflug nach Erreichen der zugewiesenen<br />

Flughöhe beende und dem anderen Verkehr<br />

somit auch nicht zu nahe komme. Daher erfolgten die<br />

meisten Warnmeldungen eben nicht wegen einer<br />

schweren Störung des Flugverkehrs.<br />

Auch die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) hat Einschätzungen<br />

widersprochen, dass es über Deutschland<br />

täglich zu etlichen Fast-Zusammenstössen von Flugzeugen<br />

komme. Die Untersuchungen der Technischen<br />

Universität Braunschweig nannte der Berufsverband<br />

einfach „unseriös“. VC-Sprecher Kirschneck wies darauf<br />

hin, dass weder die Pilotenvereinigung noch die<br />

Fluggesellschaften an den Studien beteiligt waren.<br />

Recht / ATC<br />

Ob das Ergebnis des Verfahrens unmittelbar oder mittelbar<br />

auch auf die Übergangsversorgungstarifverträge<br />

für die Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter und für<br />

die im operativen Dienst der DFS beschäftigten Frauen<br />

übertragbar ist, ist derzeit noch nicht abschließend zu<br />

sagen. Dies wird im Wesentlichen davon abhängen,<br />

von welchen Erwägungen die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts<br />

getragen ist. Die Urteilsbegründung<br />

liegt allerdings noch nicht vor.<br />

Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.<br />

Der Verfasser:<br />

Rechtsanwalt Dr. Klaus Vosteen, Kanzlei Weißmantel<br />

& Vogelsang, Bremen<br />

Sogar die Deutsche Flugsicherung<br />

(DFS) habe sich aus dem Projekt zurückgezogen.<br />

„Auf das Knowhow dieser<br />

Branche wurde einfach verzichtet“.<br />

Darüber hinaus kritisierte die Pilotenvereinigung,<br />

dass bislang kein abschliessender<br />

Projektbericht vorliege.<br />

Die immer wieder veröffentlichten Zwischenstände<br />

des Projekts liessen jedoch starke Zweifel an dessen<br />

Seriosität aufkommen. Zudem diene der Versuch der<br />

Forscher, in diesem Projektstadium Öffentlichkeit zu<br />

generieren, nicht der Verbesserung des hohen Sicherheitsstandards<br />

des deutschen Flugverkehrs.<br />

Gleichzeitig hatten die Deutsche Lufthansa und die<br />

Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) ebenfalls vor<br />

dieser Panikmache gewarnt – der deutsche Luftraum<br />

sei einer der sichersten der Welt.<br />

Alles gut und schön – doch trotz dieser manigfachen<br />

Gegendarstellungen der Experten frage ich mich in<br />

der Tat:<br />

Gab es auch einen Kommentar und/oder eine öffentliche<br />

Kritik der DFS zu dieser Studie und zu dieser Panikmache?<br />

Bisher habe ich keine Zeile darüber gefunden<br />

und gelesen. Wenn man sich schon aus dem<br />

Projekt zurückgezogen hat, wäre es doch leicht, den<br />

Grund hierfür der Öffentlichkeit mitzuteilen und damit<br />

auch zur Beruhigung beizutragen – denn nachgefragt<br />

“Stimmt dies wirklich“? wurde von vielen!<br />

(„der <strong>flugleiter</strong>“ greift in Ausgabe 2/09 das Thema<br />

erneut auf.)<br />

von<br />

Wilfried<br />

Hermes<br />

19 der <strong>flugleiter</strong> 2009/01

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