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Tätigkeitsbericht Geriatrischer Schwerpunkt Zollernalb Klinikum ...

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ZOLLERNALB KLINIKUM gGmbH<br />

Hechingen<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Tübingen<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

<strong>Zollernalb</strong>kreis<br />

<strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2009


Inhalt<br />

Seite 2<br />

1. Einleitung...........................................................................................................................Seite 4<br />

2. Personalausstattung ..........................................................................................................Seite 6<br />

3. Geriatrisches Arbeiten im <strong>Schwerpunkt</strong>.............................................................................Seite 7<br />

3.1. Übersicht über den organisatorischen Ablauf der<br />

Patientenbetreuung am Krankenhaus Hechingen........................................Seite 7<br />

3.2. Aufgaben der Mitarbeiter des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s................................Seite 9<br />

3.2.1. Ärztlicher Leiter ...................................................................................Seite 9<br />

3.2.2. Krankenschwester.............................................................................Seite 10<br />

3.2.3. Ergotherapeutin.................................................................................Seite 11<br />

3.2.4. Physiotherapeutin..............................................................................Seite 11<br />

3.2.5. Logopädin........................................................................................... Seite 12<br />

3.2.6. Verwaltungsangestellte .....................................................................Seite 12<br />

3.3. Assessment-Diagnostik - Voraussetzung für effektives geriatrisches Arbeiten Seite 13<br />

3.3.1. Geriatrisches Screening - erste Stufe des Assessments...................Seite 13<br />

3.3.2. Anamnese- und Untersuchung..........................................................Seite 13<br />

3.3.3. Aktivitäten des täglichen Lebens.......................................................Seite 14<br />

3.3.4. Mini-Mental-Test................................................................................Seite 14<br />

3.3.5. Motilitätstest ......................................................................................Seite 14<br />

3.3.6. Performance-Aufgaben .....................................................................Seite 14<br />

3.3.7. Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens................................Seite 15<br />

3.3.8. Depressions-Skala ............................................................................Seite 15<br />

3.4. „Geriatrische Therapie“ - praktische Konsequenzen des geriatrischen KonsilsSeite 16<br />

3.4.1. Geriatrische Akutrehabilitation...........................................................Seite 16<br />

3.4.2. Stationäre geriatrische Rehabilitation................................................Seite 16<br />

3.4.3. Entlassung nach Hause mit Hilfen und Hilfsmitteln ...........................Seite 17<br />

3.4.4. Pflegeheimeinweisung ......................................................................Seite 18<br />

3.4.5. Konsilergebnis...................................................................................Seite 18<br />

3.5. Geriatrische Arbeit im <strong>Schwerpunkt</strong> in Zahlen..................................................Seite 19<br />

3.5.1. Geschlechtsverteilung der geriatrischen Patienten ...........................Seite 19<br />

3.5.2. Altersverteilung der geriatrischen Patienten......................................Seite 20<br />

3.5.3. Hauptdiagnosen der geriatrischen Patienten.....................................Seite 21<br />

3.5.4. Geriatrische Probleme.......................................................................Seite 22<br />

3.5.5. Entlaßziele geriatrischer Patienten....................................................Seite 22


Seite 3<br />

4. Zusammenfassung und Ausblick .....................................................................................Seite 24<br />

5. Anhang ............................................................................................................................Seite 25


1. Einleitung<br />

Seite 4<br />

In Baden-Württemberg waren 1990 14 Prozent der Bevölkerung d.h. ca. 1, 4 Mio. Menschen über 65<br />

Jahre alt, im Jahre 2000 bereits 18 Prozent, ca. 1,9 Mio., wobei sich diese Zahl im Lauf der Jahre<br />

weiter erhöhen wird.<br />

Aufgrund dieser Bevölkerungsentwicklung mit zunehmendem Anteil älterer Patienten wurde in<br />

Baden-Württemberg 1989 ein Geriatriekonzept entwickelt, das einen mehrstufigen Ausbau der<br />

Versorgung älterer Patienten vorsah. Dieses Konzept wurde 2001 überarbeitet. Eine erneute<br />

Überarbeitung steht an.<br />

In diesem Konzept sind alle bereits in der geriatrischen Versorgung verankerten Institutionen wie<br />

Krankenhäuser, Pflegeheime, ambulante Pflegeeinrichtungen usw. eingebunden - zusätzlich sind<br />

neue Institutionen wie das Geriatrische Zentrum an den medizinischen Standorten der<br />

Maximalversorgung (derzeit Heidelberg, Freiburg, Tübingen, Stuttgart, Ulm) und auf Landkreisebene<br />

der Geriatrische <strong>Schwerpunkt</strong> entstanden.<br />

Das Geriatriekonzept formuliert für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> folgende Aufgaben:<br />

– Der Geriatrische <strong>Schwerpunkt</strong> hat diagnostische, therapeutisch-beratende und informierende<br />

Funktionen.<br />

– Er ist Beispieleinrichtung für die geriatrische Ausrichtung aller Allgemeinkrankenhäuser;<br />

diese Beispielfunktion erfüllt er dadurch, dass er<br />

• ein geriatrisches Assessment (Einzelfallbegutachtung) am Krankenhaus organisiert<br />

• konsiliarische Tätigkeit für die anderen Fachabteilungen am Krankenhaus wahrnimmt<br />

• bei Therapieplänen und Rehamaßnahmen im Krankenhaus berät<br />

• die Teamarbeit von Arzt, nichtärztlichen Therapeuten und Pflegekräften im<br />

Krankenhaus einübt<br />

• ein geriatrisches Konsil am eigenen Krankenhaus organisiert.<br />

– Der Geriatrische <strong>Schwerpunkt</strong> wirkt durch Darstellung dieses Beispiels auf eine<br />

entsprechende geriatrische Qualifizierung anderer Krankenhäuser hin,<br />

• steht in besonderen Einzelfällen auch anderen Einrichtungen im Landkreis beratend<br />

konsiliarisch zur Verfügung<br />

• organisiert die geriatrische Fortbildung im Krankenhaus, für andere Krankenhäuser,<br />

für die Kreisärzteschaft und die Pflegeeinrichtungen<br />

• pflegt die allgemeine Zusammenarbeit mit Rehabilitationseinrichtungen,<br />

•<br />

niedergelassenen Ärzten, nichtärztlichen Therapeuten, Sozialstationen, sozialpsychiatrischen<br />

Diensten, Pflegeheimen und mit dem Geriatrischen Zentrum im Blick<br />

auf die geriatrische Prävention und die geriatrische und geriatrisch-rehabilitative<br />

Versorgung<br />

öffnet das geriatrische Konsil auch für Fälle, die bisher häuslich gepflegt wurden und<br />

bei denen eine Pflegeheimunterbringung ansteht.


Seite 5<br />

Der Geriatrische <strong>Schwerpunkt</strong> des <strong>Zollernalb</strong>kreises wurde im Krankenhaus Hechingen<br />

eingerichtet und hat am 1. Juli 1995 seine Arbeit aufgenommen.<br />

Die Geriatrie versteht sich dabei nicht nur als medizinisches Fachgebiet wie z.B. die Innere Medizin<br />

oder Chirurgie - sie geht über die eigentlichen medizinischen Fragestellungen hinaus und beschäftigt<br />

sich auch mit den Folgen der Erkrankungen für den Alltag des Patienten, es handelt sich also um ein<br />

ganzheitsmedizinisch orientiertes Fachgebiet.<br />

Der typische "geriatrische Patient" ist meist älter als 65 Jahre und leidet an mehreren chronischen<br />

Erkrankungen gleichzeitig, die vielschichtig ineinandergreifen. Die Beeinträchtigung durch körperliche<br />

oder seelische Störungen bedroht meist seine Selbständigkeit in der Bewältigung alltäglicher<br />

Anforderungen.<br />

Für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> ergibt sich daraus die Aufgabe einer Intensivierung der<br />

ärztlichen, pflegerischen, rehabilitativen und sozialen Betreuung älterer Patienten.<br />

Der Geriatrische <strong>Schwerpunkt</strong> ist als eigenständiger Funktionsbereich organisatorisch der<br />

Medizinischen Klinik des Krankenhauses angegliedert.<br />

Der <strong>Tätigkeitsbericht</strong> soll einen Überblick über die derzeitige Organisationsstruktur und die<br />

Arbeitsschwerpunkte in der Diagnostik und Therapie bei älteren Patienten geben. Er dient darüber<br />

hinaus als Nachweis der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Arbeit im Geriatrischen<br />

<strong>Schwerpunkt</strong> Hechingen<br />

Hechingen, im Juni 2010<br />

Dr. med. Dietmar Grimshandl<br />

Internist. Oberarzt<br />

Ärztl . Leiter des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s


2. Personalausstattung<br />

Seite 6<br />

Ärztlicher Leiter: Dr. med. Dietmar Grimshandl, Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie,<br />

Palliativmedizin, Rettungsmedizin,<br />

(100% Stelle) seit 01.10.2006<br />

Krankenpflege: Frau Andrea Harer, Krankenschwester,<br />

(100% Stelle) seit 01.10.2004 für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> tätig.<br />

(50% Stelle) Frau Helen Buck-Ulusoy, Krankenschwester,<br />

seit 01.07.2007 für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> im Krankenhaus Albstadt<br />

tätig.<br />

(50% Stelle) Frau Gerda Rother, Krankenschwester seit 01.03.2009 für den Geriatrischen<br />

<strong>Schwerpunkt</strong> im Krankenhaus Balingen tätig.<br />

Verwaltung: Frau Regina Annau, Verwaltungsangestellte,<br />

(75% Stelle) seit 01.07.1995 für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> tätig<br />

Ergotherapie: Frau Anita Götz, Ergotherapeutin,<br />

(80% Stelle) seit 01.01.2003 für den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> tätig.<br />

Physiotherapie: Physiotherapeutische Abteilung im Hause.<br />

(50% Stelle)<br />

Sozialdienst: Eine schwerpunkteigene Stelle existiert nicht. Aufgrund überlappender<br />

Kompetenzen besteht eine enge Zusammenarbeit mit Frau Dieringer-Piethe,<br />

Sozialarbeiterin, welche damit in der Praxis auch zum „Geriatrischen Team“<br />

gehört.<br />

Logopädie: Frau B. Lang, Logopädin. Langjährige Mitarbeiterin im Geriatrischen<br />

<strong>Schwerpunkt</strong>. Seit 2000 in eigener Praxis tätig, seither Mitarbeit auf<br />

Anforderung und Honorarbasis bis zu einem max. einer 50%-Stelle<br />

entsprechenden Honorar.


3. Geriatrisches Arbeiten im <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Seite 7<br />

3.1. Übersicht über den organisatorischen Ablauf der Patientenbetreuung am<br />

Krankenhaus Hechingen (Abb. 1)<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit des <strong>Schwerpunkt</strong>s steht der typische geriatrische Patient, der meist an<br />

mehreren chronischen Erkrankungen (z.B. Herzschwäche + Zuckerkrankheit + Durchblutungsstörungen)<br />

gleichzeitig leidet und durch eine akute Erkrankung (z.B. Schlaganfall oder<br />

Oberschenkelhalsbruch) in seiner Selbständigkeit gefährdet ist.<br />

Parallel zur medizinischen Behandlung (z.B. Infusionstherapie oder Operation) der Akuterkrankung<br />

erfolgt eine konsiliarische Mitbetreuung durch den Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>. Das Ziel dieser<br />

konsiliarischen Betreuung besteht darin, dass der Patient trotz einer eventuell bleibenden<br />

Behinderung wieder soweit selbständig wird, dass er mit möglichst wenig fremder Hilfe wieder in<br />

seine gewohnte häusliche Umgebung eingegliedert werden kann.<br />

Am Anfang dieser Betreuung steht das sogenannte Geriatrische Assessment (S. 13), also eine<br />

umfassende Bestandsaufnahme unter der Fragestellung: was kann der Patient noch selbst<br />

bewältigen, wobei braucht er Hilfe, welche geriatrischen Probleme (z.B. Sturzneigung,<br />

Sprachstörung, Eßstörung, Inkontinenz, Depression, vgl. Seite 22) liegen vor. Das Geriatrische<br />

Assessment wird überwiegend vom ärztlichen Leiter erstellt und bezüglich der pflegerischen und<br />

therapeutischen Gesichtspunkte von der Krankenschwester bzw. den Therapeutinnen ergänzt.<br />

Auf der Basis der Assessment-Ergebnisse wird ein Therapieplan erstellt und bei geeigneten<br />

Patienten eine geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung bereits während der<br />

fachspezifischen Akutbehandlung durchgeführt. Das weitere Vorgehen hängt vom absehbaren Ziel<br />

ab. Steht eine geriatrische Rehabilitation im Raum, so erfolgt eine Beurteilung der<br />

Rehabilitationsfähigkeit. Ist eine Entlassung nach Hause mit ambulanten Hilfen und Hilfsmitteln<br />

geplant, so wird in enger Zusammenarbeit mit den ambulanten Pflegeeinrichtungen, dem Hausarzt,<br />

den ambulanten Therapieeinrichtungen, dem Sanitätshaus und der Kranken-/Pflegekasse die<br />

Entlassung vorbereitet. Ist die Verlegung ins Pflegeheim nicht zu umgehen, so erfolgt eine<br />

entsprechende Anmeldung.<br />

Eine detaillierte Übergabe in schriftlicher und/oder mündlicher Form an die Weiterbehandelnden bzw.<br />

-betreuenden ist obligat.<br />

Unabhängig davon, welcher Weg eingeschlagen wird - im Mittelpunkt steht das Interesse des<br />

Patienten, welcher zusammen mit den Angehörigen ausführlich beraten wird.<br />

Eine Übersicht über den typischen organisatorischen Ablauf bei der Patientenbetreuung gibt Abb. 1.


Bestehende Behinderung<br />

u./od. aktuelle Erkrankung<br />

-z.B. Schlaganfall<br />

-z.B. Schenkelhalsfraktur<br />

<strong>Geriatrischer</strong><br />

<strong>Schwerpunkt</strong><br />

Konsilanforderung<br />

Geriatrisches Konsil<br />

- Untersuchung<br />

- Bestandsaufnahme<br />

- Beratung<br />

- Frührehabilitation<br />

Physiotherapie<br />

Ergotherapie<br />

Logopädie<br />

aktivierende Pflege<br />

Sozialstation<br />

Hausarzt<br />

Klinikeinweisung<br />

z.B. Krankenhaus<br />

Hechingen<br />

„<strong>Geriatrischer</strong> Patient“<br />

eingeschränkte/bedrohte<br />

Selbsthilfefähigkeit<br />

Pflegeüberleitung<br />

Beurteilung<br />

Übergangsbetreuung<br />

AmbulanteTherapie<br />

Abb. 1: Geriatrisches Arbeiten am Krankenhaus Hechingen<br />

Sanitätshaus<br />

Akutabteilung<br />

-z.B. Innere oder<br />

Chirurgie<br />

Diagnostik und<br />

Therapie<br />

z.B. Operation,<br />

Medikamente<br />

Pflegeheim<br />

Reha-Klinik<br />

Häusliche<br />

Umgebung<br />

Seite 8<br />

Kranken-/Pflegekasse


3.2. Aufgaben der Mitarbeiter des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s<br />

Seite 9<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Aufgaben der einzelnen Mitarbeiter des <strong>Schwerpunkt</strong>s<br />

aufgelistet. Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass für eine optimale Betreuung der Patienten<br />

und Angehörigen die Teamarbeit von besonderer Bedeutung ist. Daher werden jeweils montags ,<br />

mittwochs und freitags Besprechungen des gesamten Teams durchgeführt. In diesem Rahmen<br />

werden die einzelnen derzeit betreuten Patienten ausführlich besprochen und die notwendigen<br />

diagnostischen, therapeutischen und beratenden Maßnahmen gemeinsam festgelegt. Ergänzend<br />

wird großer Wert auf die tagtägliche enge Kooperation sowie eine sorgfältige schriftliche<br />

Verlaufsdokumentation gelegt.<br />

3.2.1. Ärztlicher Leiter<br />

– Organisatorische Leitung des <strong>Schwerpunkt</strong>es und des Geriatrischen Teams.<br />

– Durchführung des geriatrischen Screenings (Seite 13 bzw.27), bei welchem die wesentlichen<br />

geriatrischen Probleme (Seite 22) erfaßt werden.<br />

– Durchführung des geriatrischen Assessments (Seite 13), u.a. mittels spezieller Testverfahren<br />

zur Quantifizierung geriatrischer Probleme wie psychometrische Tests, Sturztest,<br />

Depressionstest, Erfassung der sozialen Anamnese. Zusätzlich internistische und<br />

neurologische Untersuchung.<br />

– Patienten- und Angehörigenberatung. In schwierigen Fällen Durchführung sogenannter<br />

Familienkonferenzen , wenn über das weitere Vorgehen primär keine Einigung besteht.<br />

– Beratung und Kontakte zu Stationsärzten und niedergelassenen Ärzten im Rahmen des<br />

geriatrischen Konsils oder bei allgemeinen geriatrischen Fragestellungen.<br />

– Beratung ambulanter Sozialeinrichtungen des <strong>Zollernalb</strong>kreises in medizinischen und<br />

speziellen geriatrischen Fragestellungen<br />

– Beurteilung der Rehabilitationsbedürftigkeit und -fähigkeit, Erstellung ärztlicher Berichte an<br />

die Rehabilitationsklinik und an die Krankenkassen.<br />

– Kontakte zu den Krankenkassen und zum Medizinischen Dienst bezüglich der Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Pflegeversicherung.<br />

der Hilfsmittelversorgung und bei Problemen mit der<br />

– Soweit erforderlich, Anregung einer gesetzlichen Betreuung und Erstellung von<br />

Kurzgutachten für das Notariat.<br />

– Erstellung von ärztlichen Verordnungen für die poststationäre Versorgung.<br />

– Vorbereitung, Organisation und ggf. Durchführung der Fortbildungsveranstaltungen des<br />

Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>es für Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten.<br />

– Überwachung der Patienten-Dokumentation einschließlich Weiterentwicklung des innerhalb<br />

vom <strong>Schwerpunkt</strong> entwickelten elektronischen Datenbanksystems.<br />

– Durchführung und ärztliche Leitung der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung<br />

im Rahmen der fachabteilungsbezogenen Diagnostik und Therapie im Akutkrankenhaus.


3.2.2. Krankenschwester<br />

Seite 10<br />

– Patientenbezogenen Tätigkeiten:<br />

• Mitwirkung beim geriatrischen Assessment, Erhebung der Pflegeanamnese,<br />

Ermittlung von Ressourcen (Patient, Angehörige, soziales Umfeld, Wohnraum)<br />

• Erkennung pflegerischer Probleme und Erarbeitung von Lösungswegen<br />

• Abschätzen der individuellen Aktivierungsmöglichkeiten bezüglich der Aktivitäten des<br />

täglichen Lebens (z.B. Waschen, Anziehen, etc.)<br />

• Hilfsmittelberatung (z.B. Hausnotruf, Krankenbett, Hilfsmittel zur Dekubitusverhütung,<br />

Inkontinenzhilfen)<br />

• Ermittlung des Hilfebedarfs, Planung und Festlegung ambulanter Hilfen im Rahmen<br />

der Übergangsbetreuung.<br />

– Angehörigenbezogene Tätigkeiten:<br />

• Anleitung pflegender Angehöriger in spezielle pflegerische Maßnahmen: z.B.<br />

Sondenernährung, Harnblasenkatheterpflege, Lagerungstechniken, Dekubitusprophylaxe,<br />

Bett/Rollstuhltransfer<br />

• Beratung über Pflegeversicherung, Antrag auf Pflegeversicherungsleistungen,<br />

Generalvollmacht/Vorsorgevollmacht<br />

• Hilfsmittelberatung (s.o.), Durchführung diagnostischer Hausbesuche bei Bedarf<br />

– Kooperation mit ambulanten Pflegeeinrichtungen oder Pflegeheimen<br />

• Erhebung des Pflegestatus zusammen mit den Stationspflegekräften<br />

• Kontaktaufnahme mit ambulanter/stationärer Pflegeeinrichtung<br />

• Durchführung eines Erstkontaktgesprächs am Patientenbett zusammen mit den<br />

Pflegekräften der Sozialstationen<br />

• Erstellung des Pflegeentlassberichts zusammen mit der Stationsschwester<br />

• Ansprechpartner des Krankenhauses bei Rückfragen ambulanter Pflegeeinrichtungen<br />

• Durchführung von Patienten- und Angehörigenumfragen (z.B. Akzeptanz von<br />

Hilfsmitteln, weiterer Krankheitsverlauf) im Rahmen der Evaluation der geriatrischen<br />

Tätigkeit<br />

• Erstellung von Abschlußberichten Pflege vom geriatrischen Konsil<br />

– Sonstiges<br />

• Organisation von Fortbildungsveranstaltungen für Pflegekräfte<br />

• Durchführung von wöchentlichen Teambesprechungen mit den Pflegekräften der<br />

Stationen<br />

• Regelmäßige Treffen mit der Informations- Anlauf- und Vermittlungsstelle sowie den<br />

Sozialstationen zum einzelfallbezogenen Erfahrungsaustausch<br />

• Mitarbeit im Arbeitskreis Pflegekräfte der Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>e und Zentren in<br />

Baden-Württemberg.<br />

• Fallbesprechungen mit der Kollegin im KH Albstadt<br />

• Eigene Fort- und Weiterbildung<br />

• Dokumentationsarbeiten


3.2.3. Ergotherapeutin<br />

Seite 11<br />

– Mitwirkung am geriatrischen Assessment, Durchführung von Performance-Tests<br />

–<br />

(Funktionstest), standardisierte Erfassung der Funktionsstörungen.<br />

Durchführung der Frührehabilitation:<br />

• Training der motorischen und sensorischen Fähigkeiten zur Verbesserung der<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens, Selbständigkeitstraining, dabei enge Zusammenarbeit<br />

mit der Physiotherapeutin<br />

• Hirnleistungs- und Orientierungstraining bei dementen Patienten<br />

• Fachübergreifend (unter Anleitung und Supervision durch die Logopädin ) Erfassung<br />

von Schluckstörungen und Durchführung des Schlucktrainings sowie Kommunikationsübungen<br />

bei sprachgestörten Patienten<br />

– Hilfsmittelversorgung<br />

• Beratung von Patienten und deren Angehörigen über Notwendigkeit und Gebrauch<br />

typischer Hilfsmittel (z.B. Rollstuhl, Anziehhilfen, spezielle Eßbestecke)<br />

• Anpassung der Hilfsmittel an die persönlichen Bedürfnisse des Patienten in<br />

Zusammenarbeit mit dem Sanitätshaus<br />

– Mitarbeit im Arbeitskreis Ergotherapeuten/innen der Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>e und Zentren<br />

in Baden-Württemberg<br />

– Fortbildungen für Pflegekräfte<br />

– Eigene Fortbildung<br />

3.2.4. Physiotherapeutin<br />

– Feststellung der physischen Behinderungen, Festlegung des Therapiebedarfs.<br />

– Durchführung der Frührehabilitation:<br />

• Bewegungs-, Mobilisierungs- bzw. Gehtraining in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Ergotherapeutin<br />

• passive Bewegungsübungen bei schwerpflegebedürftigen Patienten z.B. zur<br />

Kontrakturprophylaxe.<br />

– Hilfsmittelversorgung<br />

• Beratung von Patienten und deren Angehörigen über Notwendigkeit und Gebrauch<br />

typischer Gehhilfsmittel (z.B. Gehstützen, Rollator) in Zusammenarbeit mit der<br />

Ergotherapeutin<br />

• Anpassung der Hilfsmittel an die persönlichen Bedürfnisse des Patienten in<br />

Zusammenarbeit mit dem Sanitätshaus.


3.2.5. Logopädin<br />

– Diagnostik von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen<br />

– Diagnostik von Schluck- und Essstörungen<br />

– Durchführung der Akutrehabilitation (überwiegend bei Schlaganfall-Patienten)<br />

Therapie von Atmung und Körperhaltung beim Sprechen<br />

Übungen zur Verbesserung der Mund- und Gesichtsmotorik<br />

Übungen zur Verbesserung der Sprachausdrucksfähigkeit beim Sprechen und<br />

Schreiben<br />

Übungen zur Verbesserung des Sprachverständnisses beim Hören und Lesen<br />

3.2.6 Verwaltungsangestellte<br />

Seite 12<br />

– Organisation terminlicher Abläufe z.B. Zeitpunkt der Angehörigengespräche, Information von<br />

Rehaterminen, Mitteilung von Kostenzusagen, etc.<br />

– EDV-Dokumentation von Stammdaten, Assessmentdaten für alle Konsilpatienten der 3<br />

<strong>Zollernalb</strong>krankenhäuser<br />

– Erstellen und Aktualisierung der Patientenakten, Archivverwaltung, Formularen, Adresslisten,<br />

etc.<br />

– Schriftliche und telefonische Bestellung verordneter Hilfsmittel, Kontaktaufnahme mit<br />

zuständiger Krankenkasse<br />

– Schreiben von Attesten, geriatrischen Arztbriefen, Betreuungsanregungen etc. nach Diktat.<br />

– Anmeldung geriatrischer Rehas für alle 3 Krankenhäuser<br />

– Ansprechpartner für die Geriatrieschwestern in Albstadt und Balingen<br />

– Codierung der Leistungen<br />

– Mitorganisation von Fortbildungen des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s (Einladung, Organisation<br />

der Bewirtung, Hauswirtschaft).<br />

– Einschaltung mobiler Dienste


3.3. Assessment-Diagnostik - Voraussetzung für effektives geriatrisches<br />

Arbeiten<br />

Seite 13<br />

Das geriatrische Assessment, wie die umfangreiche Begutachtung des geriatrischen Patienten in der<br />

Fachsprache genannt wird, steht im Zentrum der geriatrischen Diagnostik. Ziel ist die genaue<br />

Erfassung der für eine selbständige Bewältigung des Alltags relevanten Funktionsausfälle, die sich<br />

entweder aus der Multimorbidität oder dem augenblicklichen akuten Krankheitsbild ergeben. Vor<br />

allem in den angelsächsischen Ländern haben sich seit mehr als 15 Jahren „Assessment“-<br />

Programme entwickelt. Mehrere Kontrollgruppenstudien aus Australien, Großbritannien, Kanada,<br />

Skandinavien und den USA belegen, dass geeignete Formen von Assessment die Häufigkeit von<br />

Heim- oder Klinikeinweisungen senken, die Selbsthilfefähigkeit erhöhen, die Pflegebedürftigkeit<br />

vermindern, die Mortalität reduzieren sowie den Medikamentenverbrauch der jeweils untersuchten<br />

Patientengruppen signifikant einschränken können. Assessment umfasst organmedizinische,<br />

kognitive, psychische, soziale und funktionale Dimensionen, welche mit den konventionellen<br />

medizinischen Methoden oft unzureichend erfasst werden.<br />

Die Auswahl der in Hechingen eingesetzten Testverfahren orientiert sich am Vorgehen des<br />

Geriatrischen Zentrums Bethanien in Heidelberg und der Arbeitsgruppe „Geriatrisches Assessment“.<br />

Die Durchführung eines Assessment dauert je nach Anzahl geriatrischer Fragestellungen und<br />

Mitarbeit des Patienten in der Regel zwischen einer und drei Stunden und wird, soweit der Patient<br />

ausreichend mobil ist, im Untersuchungsraum des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s unter 4 Augen<br />

durchgeführt.<br />

3.3.1. Geriatrisches Screening - erste Stufe des Assessments<br />

Das geriatrische Screening (vgl. Seite 27) dient bei hospitalisierten älteren Patienten dazu, im<br />

Rahmen einer ca. 10 Minuten dauernden Befragung in Ergänzung zur internistischen Anamnese<br />

wesentliche geriatrische Probleme (Seite 22) aufzudecken, die dann im Rahmen des<br />

Basisassessments durch genauere nachfolgend beschriebene Test- und Untersuchungsverfahren<br />

erörtert werden.<br />

3.3.2. Anamnese- und Untersuchung<br />

Bei jedem Patienten, bei dem ein geriatrisches Konsil durchgeführt wird, erfolgt neben dem<br />

geriatrischen Screening zunächst eine ausführliche Sozialanamnese, eine Anamnese der<br />

Wohnverhältnisse sowie der vorhandenen Hilfen- und Hilfsmittel und eine körperliche Untersuchung,<br />

die je nach Krankheitsbild schwerpunktmäßig vertieft wird (z.B. genaue neurologische Untersuchung<br />

nach Schlaganfall).


Seite 14<br />

Die Dokumentation erfolgt entsprechend dem im Anhang (Seite 37) aufgeführten Schema. Oft sind,<br />

vor allem bei dementen Patienten, ergänzende Angaben der Angehörigen,ggfs. des ambulanten<br />

Pflegedienstes und des Hausarztes erforderlich.<br />

3.3.3. Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

Der Barthel-Index (Seite 28) gilt als Goldstandard einer Bewertung grundlegender Alltagsaktivitäten.<br />

Der Barthel-Index gibt an, was ein Patient tatsächlich „tut“, nicht was er „kann“. In den oberen<br />

Bereichen, nahe der Punktzahl 100, die zwar eine Unabhängigkeit in funktionellen Basisfunktionen<br />

ausdrücken, kann trotzdem durchaus Unterstützungsbedarf z.B. beim Kochen oder bei sozialen<br />

Aktivitäten bestehen. Kognitive Aspekte fehlen und werden bei Bedarf durch den Mini-Mental-Test<br />

erfasst.<br />

Der Barthel-Index wird bei jedem Konsilpatienten bei Aufnahme und bei Entlassung sowie bei<br />

längerem stationären Aufenthalt je nach Fragestellung auch zwischendurch erstellt bzw. aktualisiert.<br />

Zur Beurteilung des Rehabilitationspotentials wird anamnestisch über Patient und Angehörige der<br />

Barthel-Index vor der jetzigen Erkrankung ermittelt. Durch die Nichtüberprüfbarkeit und Subjektivität<br />

dieser Angaben ist der auf diese Weise ermittelte Index jedoch nur unter Vorbehalt zur Beurteilung<br />

heranzuziehen.<br />

3.3.4. Mini-Mental-Test<br />

Der Mini-Mental-Test (Seite 29) erlaubt eine erste Orientierung globaler Störungen der Denkfähigkeit<br />

und Orientierung, welche bei älteren Patienten mit Arteriosklerose oder Morbus-Alzheimer häufig<br />

vorkommen und aufgrund der meist gut erhaltenen „Maske“ in den leichteren Formen oft auch von<br />

Ärzten übersehen oder falsch eingeschätzt werden. International ist dieser Test die gebräuchlichste<br />

Screening-Methode für kognitive Einschränkungen.<br />

Die Durchführung dieses Test erfordert ein erhebliches Maß an menschlichem Einfühlungsvermögen,<br />

um die Würde des Patienten nicht zu verletzen. Der Test wird deshalb auch erst dann durchgeführt,<br />

wenn bereits ein gewisses Vertrauensverhältnis zum Patienten besteht.<br />

3.3.5. Motilitätstest<br />

Beim Motilitätstest nach Tinetti (Seite 31) wird das Sturzrisiko abgeschätzt, ein, wie bereits erwähnt,<br />

sehr häufiges geriatrisches Problem. Der Test bewertet Stand, Balance, Aufstehen, Drehen auf der<br />

Stelle und Hinsetzen, wobei es keinen Punkte-Abzug bei der Benutzung von Gehhilfen gibt. Er kann<br />

auch eine Hilfe zur Überprüfung der Zweckmäßigkeit bestimmter Gehhilfsmittel sein.<br />

3.3.6. Performance-Aufgaben<br />

Die Performance-Aufgaben (Seite 32) dienen der unmittelbaren alltagsbezogenen Leistungsmessung<br />

und geben gleichzeitig Auskunft über die geriatrischen Hauptprobleme Sturzgefahr (erwiesene<br />

Korrelation zwischen verminderter Handkraft und erhöhter Sturzgefahr, Timed-up-and-go-Test) und<br />

kognitive Einschränkung (Geldzählen oder Uhrergänzungstest).


3.3.7. Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

Seite 15<br />

Bei Patienten, bei denen eine Entlassung nach Hause mit dem Ziel weitgehender Selbständigkeit in<br />

Aussicht steht, werden die relevanten instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (Seite 35)<br />

geprüft, um bei entsprechenden Defiziten erforderliche Hilfen zu organisieren.<br />

3.3.8. Depressions-Skala<br />

Der Depressionstest (Seite 36) kann, wie der Mini-Mental-Test, nur sinnvoll durchgeführt werden,<br />

wenn bereits ein Vertrauensverhältnis zum Patienten besteht. Die Fragen sind auf den typischen<br />

geriatrischen Patienten zugeschnitten. Der Test ermöglicht eine Aussage darüber, in welchem<br />

Ausmaß eine Depression besteht und in welcher Weise medikamentöse oder nichtmedikamentöse<br />

Therapiemaßnahmen getroffen werden müssen.


3.4. „Geriatrische Therapie“ - praktische Konsequenzen des geriatrischen<br />

Konsils<br />

Seite 16<br />

Auf dem Boden der Ergebnisse des Assessments wird im Team des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s<br />

erörtert, welche Konsequenzen erforderlich sind, damit die untersuchten geriatrischen Probleme<br />

(Seite 22) beseitigt werden können oder wie sich der Patient mit entsprechenden Hilfen und/oder<br />

Hilfsmitteln am besten damit arrangieren kann. Hierzu finden am Montag, Mittwoch und Freitag<br />

jeweils Besprechungen des gesamten Teams statt, durch die enge Kooperation und den direkten<br />

Kontakt der Teammitglieder untereinander kann jedoch auch in der dazwischenliegenden Zeit<br />

kurzfristig auf Veränderungen und Neuentwicklungen reagiert werden.<br />

3.4.1. Geriatrische Akutrehabilitation<br />

Bei Patienten, die für eine Verlegung in die stationäre geriatrische Rehabilitation noch nicht<br />

ausreichend stabil sind (z.B. Schlaganfallpatienten mit bestehender Herzinsuffizienz oder schlecht<br />

eingestelltem Diabetes mellitus), erfolgen bereits im Akutkrankenhaus rehabilitative Maßnahmen,<br />

z.B. im Rahmen der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung, welche unter fachäztlicher<br />

Behandlungsleitung von der Krankenschwester, der Physiotherapeutin, der Ergotherapeutin sowie<br />

ggfs. von der Logopädin wahrgenommen werden.<br />

3.4.2. Stationäre geriatrische Rehabilitation<br />

V.a. bei akuten Erkrankungen (meist Schlaganfall, Frakturen oder längere Immobilisation bei<br />

unterschiedlichen Erkrankungen), die eine vorher vorhandene weitgehende Selbständigkeit<br />

gefährden und deren intensive Rehabilitation eine wesentliche Funktionsverbesserung erwarten<br />

lässt,wird eine stationäre Rehabilitation erwogen.<br />

Nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Zusatzkosten für die Allgemeinheit erfolgt eine<br />

ausführliche Beurteilung der Rehabilitationsfähigkeit. Entscheidungskriterien hierbei sind:<br />

– Rehabilitationswilligkeit und Motivation<br />

– Körperliche Mindestbelastbarkeit zur Durchführung entsprechender therapeutischer<br />

Maßnahmen<br />

– Ausreichende Kommunikationsfähigkeit: keine schwere Sprachverständnisstörung<br />

– Ausreichende Denkfähigkeit, keine schwere Demenz<br />

– Stuhlkontinenz.


Seite 17<br />

Die Voraussetzungen für eine stationäre geriatrische Rehabilitation sind natürlich wesentlich<br />

niedriger als z.B. für eine Anschlußheilbehandlung zur Erlangung der Arbeitsfähigkeit. Hauptvoraussetzung<br />

ist jedoch auch hier, dass ein gewisser Erfolg im Hinblick auf eine vermehrte<br />

Selbständigkeit bzw. eine verminderte Pflegebedürftigkeit erwartet werden kann.<br />

Die Patienten werden vom Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong> in der Rehabilitationsklinik mit einem<br />

speziellen (mit EDV erstellten) Anmeldeformular (Seite 43), dessen Inhalt sich an den entsprechenden<br />

Landesrichtlinien orientiert, angemeldet. Zusätzlich wird beim Kostenträger eine<br />

Kostenzusage (Seite 45 bzw. mit dem AOK-Formular) beantragt.<br />

3.4.3. Entlassung nach Hause mit Hilfen und Hilfsmitteln<br />

Ist eine direkte Entlassung nach Hause geplant, so müssen entsprechende Hilfen und/oder Hilfsmittel<br />

organisiert werden.<br />

Zunächst wird im Gespräch mit dem Patienten und seinen Angehörigen untersucht, in welchem<br />

Umfang innerhalb der Familie Hilfe im Haushalt und bei der Pflege geleistet werden kann. Ggf. erfolgt<br />

eine Pflegeanleitung (z.B. Transferanleitung, Bedienung von Sonden und Kathetern) von<br />

Angehörigen durch die Geriatrieschwester. Auch eine Beratung über erforderliche häusliche<br />

Veränderungen (z.B. Beseitigung von Stolperfallen, Optimierung der Beleuchtung), Beantragung von<br />

Pflegeversicherungsleistungen, Selbsthilfegruppen etc. ist obligat. In komplizierteren Fällen erfolgt<br />

auch ein diagnostischer Hausbesuch, so dass Patienten und Angehörige vor Ort beraten werden<br />

können.<br />

Können bestimmte Maßnahmen nicht oder nur unvollständig von Angehörigen vorgenommen<br />

werden, erfolgt eine Kontaktaufnahme mit einer ambulanten Pflegeeinrichtung (Sozialstationen oder<br />

private Pflegedienste). Üblich ist dabei, dass ein Übergabegespräch am Patientenbett durchgeführt<br />

wird, damit der Patient seine zukünftigen Pflegekräfte bereits kennt, wenn er entlassen wird. Am Tag<br />

der Entlassung wird ein Pflegeübergabebericht (Seite 47) zusammen mit der Stationsschwester<br />

erstellt und ggf. werden wichtige aktuelle Probleme der weiterpflegenden Person am Telefon<br />

übergeben.<br />

Meist werden nach sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit auch Hilfsmittel zur Kompensation von<br />

Funktionsausfällen benötigt. Am häufigsten werden Gehhilfsmittel (z.B. Gehstützen, Rollatoren),<br />

Rollstühle, Toilettenstühle, Haltegriffe, Krankenbetten, Antidekubitusmatratzen und<br />

Toilettensitzerhöhungen verordnet. Die Hilfsmittel werden mit entsprechender Begründung auf einer<br />

„Ärztlichen Verordnung für die poststationäre Versorgung“ (Seite 46) verordnet und vom Sanitätshaus<br />

noch vor der Entlassung entweder nach Hause oder ins Krankenhaus geliefert.


3.4.4. Pflegeheimeinweisung<br />

Seite 18<br />

In einigen Fällen sind ambulante Hilfen nicht ausreichend oder es ist bei alleinstehenden Personen<br />

eine dauerhafte Beaufsichtigung nötig. Hier erfolgt die Anmeldung und Verlegung in ein Pflegeheim,<br />

wobei für die Pflegeübergabe dieselben Maßnahmen erfolgen wie im vorherigen Abschnitt genannt.<br />

Bei dementen und ausreichend mobilen Patienten, die lediglich tagsüber eine Aufsicht benötigen,<br />

wird eine Betreuung in einer Tagespflegeeinrichtung angestrebt.<br />

3.4.5. Konsilergebnis<br />

Alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden in kurzgefasster Form in einem per<br />

EDV erstellten Konsilergebnisbogen (Seite 42) zusammengefasst und dem konsilanfordernden<br />

Stationsarzt und dem Hausarzt übergeben. Die eigentlich Patientenakte mit allen diagnostischen und<br />

therapeutischen Informationen verbleibt beim Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>. Für jeden Patienten erfolgt<br />

eine detaillierte Verlaufsdokumentation.


3.5. Geriatrische Arbeit im <strong>Schwerpunkt</strong> in Zahlen<br />

Seite 19<br />

Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2009 wurden insgesamt 939 Patienten konsiliarisch<br />

untersucht. Davon 492 in Hechingen, 208 in Balingen, 239 in Albstadt. Dabei stammen die Patienten<br />

in Hechingen aus der rein Internistischen Klinik. In Balingen sowohl aus der Inneren als auch der<br />

Unfallchirurgischen Abteilung. In Albstadt stammen die Patienten ebenfalls sowohl aus der Inneren,<br />

als auch der Chirurgischen Abteilung. Geriatrische Konsile aus der Gynäkologischen Abteilung<br />

Albstadt sind selten. In Hechingen erhielten 40 Patienten eine geriatrische frührehabilitative<br />

Komplexbehandlung. In Albstadt erhielten 27 Patienten eine geriatrische frührehabilitative<br />

Komplexbehandlung.<br />

3.5.1. Geschlechtsverteilung der geriatrischen Patienten<br />

Bei der Untersuchung der Geschlechtsverteilung (Abb. 2) fällt auf, dass Frauen deutlich stärker<br />

repräsentiert sind als Männer. Dies entspricht in etwa der Beobachtung anderer <strong>Schwerpunkt</strong>e und<br />

Zentren. Ein wesentlicher Grund hierfür ist sicher die höhere Lebenserwartung der Frauen, welche<br />

damit häufiger als Männer alleine und im geriatrischen Sinne unterversorgt leben und eine höhere<br />

Polymorbiditätsrate aufweisen.<br />

männlich<br />

37%<br />

weiblich<br />

63%<br />

Abb. 2: Geschlechtsverteilung der konsiliarisch betreuten geriatrischen Patienten (n = 939)


3.5.2. Altersverteilung der geriatrischen Patienten<br />

Seite 20<br />

Die Altersverteilung der geriatrischen Patienten (Durchschnittsalter 79,8 Jahre) weist, wie<br />

entsprechend der Bevölkerungspyramide zu erwarten ist, eine Häufung zwischen dem 75. und 85.<br />

Lebensjahr auf. Zunehmend ist jedoch auch der Anteil der noch älteren Patienten. Auf den ersten<br />

Blick verwunderlich ist, dass auch einige jüngere Patienten durch ein geriatrisches Konsil betreut<br />

werden. Dies liegt daran, dass gelegentlich typische Alterskrankheiten, wie der Schlaganfall, auch bei<br />

jüngeren Patienten auftreten können, welche dann typische geriatrische Probleme aufweisen, die<br />

entsprechende Hilfen und Hilfsmittel erforderlich machen. Zusätzlich werden jüngere Patienten mit<br />

fortgeschrittenen malignen Erkrankungen palliativ mitversorgt.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

28<br />

41<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

88<br />

89<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

94<br />

95<br />

96<br />

97<br />

98<br />

99<br />

10<br />

Abb. 3: Altersverteilung der geriatrischen Patienten (n = 939)


3.5.3. Hauptdiagnosen der geriatrischen Patienten<br />

Seite 21<br />

Häufigste Diagnosegruppe waren wie bisher die zerebrovaskulären Erkrankungen, also<br />

Schlaganfälle, gefäßbedingte Verwirrtheitszustände, Schwindelattacken etc. Danach folgt eine<br />

größere Gruppen mit ca. 16% an Frakturen (insbesondere Schenkelhalsfrakturen). Hier ist eine<br />

Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, was sicherlich auf die Ausweitung der<br />

konsiliarischen Tätigkeit in der Unfallchirurgie am Krankenhaus Balingen zurückzuführen ist. Die<br />

Anzahl der Konsilpatienten mit kardialen Erkrankungen in der Hauptdiagnose und an Malignomen ist<br />

tendenziell zurückgegangen.<br />

Zerebrovaskuläre<br />

Erkrankung<br />

23%<br />

Sonstiges<br />

27%<br />

Diabetes mellitus<br />

2%<br />

Fraktur<br />

16%<br />

Abb. 4: Hauptdiagnosegruppen der geriatrischen Patienten (n = 939)<br />

Gastrointestinale<br />

Erkrankung<br />

5%<br />

Infektion<br />

11%<br />

Kardiale Erkrankung<br />

7%<br />

Malignom<br />

5%<br />

Operation (Nichtmalignom)<br />

4%


3.5.4. Geriatrische Probleme<br />

Seite 22<br />

Für die geriatrische Arbeit sind letztendlich nicht die Diagnosen, sondern die Probleme<br />

ausschlaggebend, welche sich trotz fachgerechter Therapie ergeben können. Es ist also vereinfacht<br />

ausgedrückt nicht relevant, ob das Problem Sturzgefahr aus einem Schlaganfall oder einer<br />

Oberschenkelhalsfraktur entsteht. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die häufigsten geriatrischen<br />

Probleme, wobei deutlich wird, dass die Probleme häusliche Versorgung und Sturzgefahr<br />

dominieren.<br />

Tab. 1: Geriatrische Probleme bei 939 Patienten (Mehrfachnennung möglich, da meist mehrere<br />

Probleme pro Patient vorliegen)<br />

Stürze, Mobilitätsstörung<br />

Soziale Versorgung<br />

Inkontinenz<br />

kognitive Einschränkung<br />

Rehafähigkeit<br />

Pflegeprobleme<br />

Seh-/Hörstörung<br />

Kommunikationsstörungen<br />

Ernährungsstörungen<br />

Medikamenteneinnahme<br />

Unruhe, Verwirrtheit<br />

Gemütserkrankung<br />

Dekubitus<br />

Chronische Schmerzen<br />

Sonstiges<br />

821<br />

745<br />

419<br />

383<br />

455<br />

245<br />

155<br />

170<br />

197<br />

326<br />

93<br />

93<br />

80<br />

95<br />

148


3.5.5. Entlassziele geriatrischer Patienten<br />

Seite 23<br />

Für die Erfolgskontrolle geriatrischen Arbeitens ist wichtig, wie viele Patienten wieder in die<br />

gewohnte häusliche Umgebung zurückgeführt werden können, so dass die Einweisung in ein<br />

Pflegeheim möglichst vermieden werden kann. Fast alle Patienten, die in die geriatrische<br />

Rehabilitationsklinik kommen, werden letztendlich ebenfalls nach Hause entlassen. In betreute<br />

Wohneinrichtungen, in die weitgehend selbstständige, allein stehende Patienten entlassen<br />

werden können, die überwiegend im hauswirtschaftlichen Bereich Hilfe benötigen, gehen nur<br />

wenige. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Patienten, die im Gefolge des<br />

Akutaufenthaltes in eine geriatrische Rehaklinik verlegt wurden von 27 auf 22 % reduziert. Knapp<br />

die Hälfte der konsiliarisch betreuten Patienten konnte nach Hause entlassen werden.<br />

zuhause<br />

46%<br />

anderes<br />

Akutkrankenhaus<br />

4%<br />

verstorben<br />

6%<br />

Abb. 5: Entlassziele der geriatrischen Patienten (n = 939)<br />

Betreutes Wohnen<br />

1%<br />

Pflegeheim<br />

12%<br />

Anschlußheilbehandlung<br />

3%<br />

geriatrische<br />

Rehaklinik<br />

22%<br />

Kurzzeitpflege<br />

6%


4. Zusammenfassung und Ausblick<br />

Seite 24<br />

Insgesamt wurden 939 geriatrische Konsile durchgeführt. Im Krankenhaus Hechingen wurden als<br />

Hauptaufgabe des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>es (GSP) insgesamt 492 Patienten konsiliarisch<br />

mitbetreut. Hier ist im Vergleich zum Vorjahr wieder eine Steigerung ersichtlich. Davon erhielten 40<br />

Patienten eine frührehabilitative Komplexbehandlung.<br />

Eine weiter ansteigende Zahl geriatrischer Konsile zeigte sich auch im Krankenhaus Albstadt. Hier<br />

wurden 239 Patienten vom GSP mitbetreut. <strong>Schwerpunkt</strong>e waren hier die Überleitung der Patienten<br />

in die häusliche Versorgung und die Einleitung von geriatrischen Rehabilitationen, nach Prüfung der<br />

Indikation. Diese Patienten wurden primär vor Ort von der geriatrischen Krankenschwester in<br />

Albstadt täglich in enger Zusammenarbeit mit dem GSP in Hechingen betreut.<br />

Im Rahmen der frührehabilitativen Komplexbehandlung im Krankenhaus Albstadt sowie die<br />

allgemeine Betreuung der geriatrischen Konsilpatienten wird ärztlicherseits durch eine regelmäßige<br />

Visite 1-2 x wöchentlich sowie die Teilnahme von Dr. Grimshandl an Teambesprechungen<br />

sichergestellt.<br />

Im Krankenhaus Balingen wurden 208 geriatrische Konsile durchgeführt. Die deutliche Steigerung im<br />

Vergleich zum Vorjahr ist durch die Einstellung einer geriatrischen Pflegekraft (50% Stelle)<br />

zurückzuführen. Auch hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem <strong>Schwerpunkt</strong> in Hechingen.<br />

In Einzelfällen wurden die Patienten vom ärztlichen Leiter des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>es in<br />

Balingen vor Ort visitiert und betreut.<br />

Im Rahmen des Fortbildungsauftrages des Geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>s wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Diabetologischen <strong>Schwerpunkt</strong> eine Fortbildungsveranstaltung am 17. Juni 2009<br />

durchgeführt. Thema „Diabetes im Alter – ein Update“. Angeboten wurde ein Workshop für<br />

Pflegepersonal sowie eine ärztliche Fortbildungsveranstaltung. Eine zweite<br />

Weiterbildungsveranstaltung wurde am 21.10.2009 für erneut Pflegepersonal und Ärzte durchgeführt.<br />

Das Thema lautete der „Verwirrte ältere Mensch: Gemeinsamheiten und Unterschiede von Demenz<br />

und Delir“.<br />

Weitere Vorträge wurden von Dr. Grimshandl gehalten. Am Mittwoch den 15.04.2009 in<br />

Rangendingen für ehrenamtliche „Begleiter von Demenzerkrankten im häuslichen Umfeld“. Thema<br />

des Vortrages Demenz. Am 22.04.2009 ebenfalls ein Vortrag über Demenz bei der Sozialstation in<br />

Messstetten. Am 20.10.2009 erfolgte ein Vortrag über Patientenverfügung in Hechingen für die<br />

Öffentlichkeit veranstaltet vom Betreuungsverein SKM.<br />

Wie bisher wurde die Zusammenarbeit im Versorgungsnetzwerk zwischen ambulant und stationär<br />

betreuten Patienten aktiv weiterbetrieben.<br />

Kontakte zu den Sozialdiensten der anderen Krankenhäuser,<br />

mehrmalige Treffen im Jahr mit dem Altenhilfeverbund des Altkreise Hechingen,<br />

mehrmalige Treffen im Jahr mit den Sozialstationen in Hechingen, Burladingen, Haigerloch, Bisingen,<br />

sowie der IAV-Stelle und der Hospizgruppe mit Austausch über jeden einzelnen gemeinsam<br />

betreuten Patienten,<br />

Zusammenarbeit und Vortrag im Rahmen des Demenznetzwerkes, sowie der Alzheimergruppe<br />

Hechingen und der Schlaganfallgruppe Hechingen,


Seite 25<br />

Zusammenarbeit mit dem Vormundschaftsgericht und den Notariaten in Fragen der Betreuung und<br />

Versorgung von geriatrischen Patienten,<br />

Zusammenarbeit und Austausch mit anderen geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong>en und dem Geriatrischen<br />

Zentrum Tübingen durch Treffen der <strong>Schwerpunkt</strong>leiter.<br />

Die Ausweitung der Kontakte auf die ambulanten Hilfsdienste und Gruppierungen der Mittelbereiche<br />

Albstadt ist erfolgt und für Balingen vorgesehen und durch die zunehmende Konsiliartätigkeit auch<br />

zu erwarten.<br />

Anhang<br />

Im Anhang sind folgende Formulare aufgeführt, auf welche an entsprechender Stelle im Text<br />

eingegangen wird:<br />

- Konsilanforderung: Seite 26<br />

- Geriatrisches Screening: Seite 27<br />

- Aktivitäten des täglichen Lebens: Seite 28<br />

- Mini-Mental-Test: Seite 29-30<br />

- Motilitätstest: Seite 31<br />

- Performance-Aufgaben: Seite 32-34<br />

- Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens: Seite 35<br />

- Depressions-Skala: Seite 36<br />

- Anamnese- und Untersuchungsbogen: Seite 37-39<br />

- Verlaufsprotokoll: Seite 40-41<br />

- Konsilergebnis: Seite 42-43<br />

- Anmeldung zur geriatrischen Rehabilitation: Seite 44-45<br />

- Mitteilung zur geriatrischen Rehabilitation (an Krankenkasse): Seite 46<br />

- Ärztliche Verordnung für die poststationäre Versorgung: Seite 47<br />

- Pflegeübergabebericht für geriatrische Patienten: Seite 48-49


Seite 26<br />

<strong>Zollernalb</strong> <strong>Klinikum</strong> gGmbH<br />

Krankenhaus Hechingen Klinik für Innere Medizin<br />

ANFORDERUNG GERIATRISCHES KONSIL<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Ärztl. Leiter: Dr. Dietmar Grimshandl<br />

Diagnosen: ............................................................................................................<br />

..........................................................................................................................<br />

..........................................................................................................................<br />

Aufnahmeanlass: ..................................................................................................<br />

voraussichtliche Entlassung am:.............................................................................<br />

Fragestellung: unklare Versorgungssituation<br />

(zutreffendes ankreuzen) Hilfsmittelberatung<br />

Anleitung/Beratung pflegender Angehöriger<br />

Prüfung der Rehabilitationsfähigkeit<br />

Ergotherapie/Logopädie<br />

sonstiges:..................................................................<br />

....................................................................................<br />

....................................................................................<br />

ggf. Einleitung notwendiger Maßnahmen durch den geriatrischen <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Datum/Unterschrift:..................................................................<br />

Patientendaten


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Geriatrisches Screening<br />

Datum:......................Uhrzeit:..........................Untersucher:..................................<br />

Problem<br />

1. Sehen<br />

2. Hören<br />

3. Arme<br />

4. Beine<br />

5. Blaseninkontinenz<br />

6. Stuhlinkontinenz<br />

7. Ernährung<br />

8a. Kognitiver Status<br />

9. Aktivität<br />

10. Depression<br />

8b Kognitiver Status<br />

11. Soziale<br />

Unterstützung<br />

12. Allgemeine<br />

Risikofaktoren<br />

13. Allgemeine<br />

Risikofaktoren<br />

14. Allgemeine<br />

Risikofaktoren<br />

15. Allgemeine<br />

Risikofaktoren<br />

Anzahl pathologischer Resultate<br />

Bemerkungen zum Interview:<br />

Untersuchung<br />

Fingerzahl mit Brille in 2 m Entfernung erkennen<br />

Nahvisus oder Lesen einer Überschrift<br />

"hat sich Ihre Sehfähigkeit in letzter Zeit verschlechtert"<br />

Flüstern der folgenden Zeilen in ca. 50 cm Entfernung nach Ausat-<br />

mung in das angegebene Ohr, während das andere zugehalten wird:<br />

6 1 9 - linkes Ohr 2 7 3 - rechtes Ohr<br />

Bitten Sie den Patienten,<br />

beide Hände über den Kopf zu legen<br />

einen Kugelschreiber aufzuheben<br />

Bitten Sie den Patienten, aufzustehen, einige Schritte zu gehen und sich<br />

wieder zu setzen.<br />

"Konnten Sie in letzter Zeit den Urin versehentlich nicht halten"<br />

"Konnten Sie in letzter Zeit den Stuhl versehentlich nicht halten"<br />

Patientengewicht (ggf. schätzen)<br />

Nennen Sie dem Patienten die folgenden Begriffe und bitten Sie ihn, sie<br />

sich zu merken: Apfel - Pfennig - Tisch.<br />

- "Können Sie sich selbst anziehen ?"<br />

- "Können Sie mindestens eine Treppe steigen ?"<br />

- "Können Sie selbst einkaufen gehen ?"<br />

"Fühlen Sie sich oft traurig und niedergeschlagen"<br />

Fragen Sie nach den Begriffen aus 8a<br />

Apfel - Pfennig - Tisch<br />

"Haben Sie Personen, auf die Sie sich verlassen und die Ihnen zu Hause<br />

regelmäßig helfen können"<br />

"Wann waren Sie zum letzten Mal im Krankenhaus"<br />

"Sind Sie in den letzten 3 Monaten gestürzt ?"<br />

"Nehmen Sie regelmäßig mehr als 5 verschiedene Medikamente ein ?"<br />

"Leiden Sie häufig unter Schmerzen"<br />

akuter Verwirrtheitszustand Aphasie Verweigerung<br />

Patientendaten<br />

Seite 27<br />

Pathologisches<br />

Resultat<br />

kein korrektes Erkennen bzw. Lesen<br />

möglich oder die Frage wird mit "ja"<br />

beantwortet<br />

Mehr als eine Zahl wird falsch erkannt<br />

Mindestens eine Aufgabe wird nicht<br />

gelöst<br />

Patient ist nicht in der Lage, eine<br />

dieser Tätigkeiten selbständig auszuführen<br />

"Ja"<br />

"Ja"<br />

untergewichtig<br />

Eine oder mehr Frage(n) wird "nein"<br />

beantwortet<br />

"Ja" oder eigener Eindruck<br />

Einen oder mehrere Begriffe<br />

vergessen<br />

"Nein"<br />

"Weniger als 3 Monate"<br />

"Ja"<br />

"Ja"<br />

"Ja"


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), Barthel-Index<br />

1. Essen<br />

Unabhängig, benutzt Geschirr und Besteck<br />

Braucht Hilfe, z.B. beim Schneiden<br />

Total hilfsbedürftig<br />

2. Baden<br />

Badet oder duscht ohne Hilfe<br />

Badet oder duscht mit Hilfe<br />

3. Waschen<br />

Wäscht Gesicht, kämmt, rasiert bzw. schminkt sich, putzt Zähne<br />

Braucht Hilfe<br />

4. An- und Auskleiden<br />

Unabhängig, inkl. Schuhe anziehen<br />

Hilfsbedürftig, kleidet sich teilweise selbst an/aus<br />

Total hilfsbedürftig<br />

5. Stuhlkontrolle<br />

Kontinent<br />

Teilweise inkontinent<br />

Inkontinent<br />

6. Urinkontrolle<br />

Kontinent<br />

Teilweise inkontinent<br />

Inkontinent<br />

7. Toilettenbenutzung<br />

Unabhängig bei Benutzung der Toilette/des Nachtstuhls<br />

Braucht Hilfe für z.B. Gleichgewicht, Kleidung aus-/anziehen, Toilettenpapier<br />

Kann nicht auf Toilette/Nachtstuhl<br />

8. Bett-/(Roll-)Stuhltransfer<br />

Unabhängig (gilt auch für Rollstuhlfahrer)<br />

Minimale Assistenz oder Supervision<br />

Kann sitzen, braucht für den Transfer jedoch Hilfe<br />

Bettlägerig<br />

9. Bewegung<br />

Unabhängiges Gehen (auch mit Gehhilfe) für mindestens 50 m<br />

Mindestens 50 m Gehen, jedoch mit Unterstützung<br />

Für Rollstuhlfahrer: unabhängig für mindestens 50 m<br />

Kann sich nicht mindestens 50 m fortbewegen<br />

10. Treppensteigen<br />

Unabhängig (auch mit Gehhilfe)<br />

Braucht Hilfe oder Supervision<br />

Kann nicht Treppensteigen<br />

Gesamtpunktzahl (max. 100)<br />

Pkt.<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5<br />

0<br />

5<br />

0<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10<br />

5<br />

0<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Datum/Untersucher<br />

vor<br />

Aufnahme<br />

(anamnestisch)<br />

bei<br />

Aufnahme<br />

Patientendaten<br />

Seite 28<br />

bei<br />

Entlassung


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Mini-Mental-Status (nach Folstein et al.)<br />

1. Was ist heute für ein Wochentag ?<br />

2. Was ist heute für ein Monat ?<br />

3. Welche Jahreszeit haben wir jetzt ?<br />

4. Welches Jahr haben wir ?<br />

5. Wo sind wir jetzt ?: welche Stadt ?<br />

6. welches Krankenhaus ?<br />

7. welche Etage ?<br />

8. Wie heißt der Bundeskanzler ?<br />

9. Wie heißt das ? (vorher selbst benennen): Bett ?<br />

10. Tisch ?<br />

11. Schrank ?<br />

12. Ziehen Sie von 100 jeweils 7 ab oder buchstabieren Sie Tisch rückwärts: 93 H<br />

13. 86 C<br />

14. 79 S<br />

15. 72 I<br />

16. 65 T<br />

17. Schreiben Sie irgendeinen Satz<br />

18. Was waren die Dinge, die Sie vorher benannt haben ? Bett<br />

19. Tisch<br />

20. Schrank<br />

21. Wie heißt das ? (nicht selbst benennen): Uhr<br />

22. Nase<br />

23. Kugelschreiber<br />

24. Sprechen Sie nach: "ohne wenn und aber"<br />

25. Lesen Sie und machen Sie es (Rückseite: "Augen zu !")<br />

26. Berühren Sie mit Ihrem rechten kleinen Finger das linke Ohr<br />

27. Kopieren Sie die Zeichnung (Rückseite: zwei Fünfecke)<br />

28. Machen Sie bitte folgendes: nehmen Sie das Blatt mit ihrer Zeichnung in die re. Hand,<br />

legen Sie es wieder zurück,<br />

29. falten Sie es in der Mitte und<br />

30. lassen Sie es auf den Boden fallen.<br />

Gesamtpunktzahl (max. 30)<br />

Patientendaten<br />

Seite 29<br />

Datum/Untersucher<br />

(richtig = 1 Punkt)<br />

(27-30 Punkte: keine Demenz, 18-26 Punkte: leichte Demenz, 12-17 Punkte: mittelschwere Demenz, 0-11 Punkte: schwere Demenz)


Augen zu !<br />

Seite 30


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Motilitätstest (nach Tinetti et al.)<br />

Datum:.....................Uhrzeit:..........................Untersucher:<br />

I. Balancetest<br />

Gleichgewicht im<br />

Sitzen<br />

Balance in den<br />

ersten 5 Sek.<br />

Stehsicherheit<br />

Balance mit ge-<br />

schlossenen Augen<br />

Drehung 360 mit<br />

offenen Augen<br />

Stoß gegen die<br />

Brust (3x leicht)<br />

Hinsetzen<br />

Punkte:<br />

II. Gehprobe<br />

Schrittauslösung (Pat. wird<br />

aufgefordert zu gehen)<br />

Schritthöhe (von der Seite<br />

beobachtet)<br />

unsicher<br />

unsicher<br />

unsicher<br />

unsicher<br />

Schrittlänge (von Zehen des<br />

einen bis Ferse des anderen<br />

Fußes)<br />

Schrittsymmetrie<br />

Gangkontinuität<br />

Wegabweichung<br />

Rumpfstabilität<br />

Schrittbreite<br />

Punkte<br />

0<br />

unsicher, braucht<br />

Hilfe<br />

beginnt zu fallen<br />

ohne Hilfe oder Halt<br />

unsicher, läßt sich<br />

plumpsen,<br />

unzentriert<br />

1<br />

nur mit Hilfe<br />

sicher mit<br />

Hilfsmittel<br />

sicher, Füße nicht<br />

geschlossen,<br />

evtl. mit Stock<br />

sicher, ohne Halt<br />

diskontin. Bewe-gung<br />

bd. Füße am<br />

Boden vor dem<br />

nächsten Schritt<br />

unsicher, behält<br />

aber Gleichgewicht<br />

Gehen ohne fremde Hilfe nicht<br />

möglich<br />

kein selbständiges Gehen<br />

möglich<br />

Schrittlänge variiert, Hinken<br />

kein selbständiges Gehen<br />

möglich<br />

kein selbständiges Gehen<br />

möglich<br />

Abweichung, Schwanken,<br />

Unsicherheit<br />

0<br />

ganz breitbeinig oder<br />

überkreuz<br />

2<br />

diverse Versuche,<br />

rutscht nach vorne<br />

sicher ohne Hilfs-<br />

mittel<br />

sicher, Füße ge-<br />

schlossen, ohne<br />

Hilfe<br />

kontinuierliche Bewegung,<br />

sicher<br />

gibt sicheren<br />

Widerstand<br />

flüssige Bewegung<br />

zögert, mehrere Versuche,<br />

stockender Beginn<br />

Schlurfen, übertriebenes<br />

Hochziehen<br />

1<br />

weniger als Fußlänge<br />

Schrittlänge bds. gleich<br />

Phasen mit Beinen am Boden<br />

diskontinuierlich<br />

Patientendaten<br />

3<br />

braucht Armlehne<br />

oder Halt (nur 1<br />

Versuch)<br />

Schwanken, einseitige Abweichung<br />

Rücken und Knie gestreckt, kein<br />

Schwanken, Arme werden<br />

nicht zur Stabilisierung<br />

gebraucht<br />

Füße berühren sich beinahe<br />

Gesamtpunktzahl aus I+II: max. 15 + 13 = 28 Pkt. (< 20: erhöhtes Sturzrisiko)<br />

Seite 31<br />

4<br />

in einer fließenden<br />

Bewegung<br />

beginnt ohne Zögern zu gehen,<br />

fließende Bewegungen<br />

Fuß total vom Boden gelöst,<br />

max 2-4 cm über Grund<br />

2<br />

mindestens Fußlänge<br />

beim Absetzen des einen wird<br />

der andere Fuß gehoben,<br />

keine<br />

Pausen<br />

Füße werden entlang einer<br />

imaginären Linie abgesetzt


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Performance-Aufgaben<br />

1. Handgriffstärke (Vigorimeter)<br />

Seite 32<br />

Der Handgrip wird dreimal an der dominanten, bei Hemiplegiepatienten an der nicht betroffenen Hand gemessen. Der Abstand zwischen den<br />

einzelnen Messungen soll ca. 1 Minute betragen. Der beste Wert wird notiert.<br />

rechte Hand linke Hand Rechtshänder Linkshänder<br />

Datum: Messung 1: Messung 2: Messung 3:<br />

Normwerte: Männer 330 N (131 kPa), Frauen 190 N (76 kPa)<br />

2. Timed-up-and-go-Test<br />

Der Patient sitzt auf einem Stuhl mit Armlehne. Er darf ggf. ein Hilfsmittel (z.B. Stock) benutzen. Die Arme des Patienten liegen auf der<br />

Stuhllehne und der Rücken befindet sich an der Rückenlehne des Stuhles. Der Untersucher darf nicht helfen. Auf Kommando soll der Patient<br />

mit einem normalen und sicheren Gang bis zu einer Linie (auf dem Boden) in drei Meter Entfernung laufen, sich dort umdrehen, wieder zurück<br />

zum Stuhl gehen und sich in die Ausgangsposition hinsetzen. Die benötigte Zeit bei dem Test wird in Sekunden notiert. Der Patient darf den<br />

Bewegungsablauf einmal vor dem eigentlichen Test ausprobieren.<br />

Datum: Zeit: Sekunden Test nicht durchführbar<br />

3. Geldzählen<br />

Patientendaten<br />

Der Patient soll einen definierten Geldbetrag von 19,80 DM zählen. Das Geld befindet sich in einer Geldbörse (Größe ca. 12 x 9 cm) mit einem<br />

Außenfach für Geldscheine und einem Fach für Münzen (ca. 7 x 9 cm), welches mit einem Druckknopf verschlossen ist. In dem Münzfach sind<br />

ein 5-Mark-Stück, zwei 2-Mark-Stücke, ein 50-Pfennig-Stück und drei 10-Pfennig-Stücke. Der 10-Mark-Schein im Außenfach ist nicht<br />

zusammengefaltet.<br />

Der Untersucher erklärt dem Patienten vor Testbeginn, daß sich in der Geldbörse verschiedene Münzen und ein Geldschein befinden und<br />

zeigt ihm die entsprechenden Fächer. Auf Kommando beginnt der Patient, das Geld zu zählen. Die benötigte Zeit wird bei richtiger Nennung<br />

des Betrages in Sekunden notiert. Verzählt sich der Proband, macht der Untersucher ihn freundlich auf seinen Fehler aufmerksam (z.B.<br />

"schauen Sie bitte noch mal genau"). Nach drei Fehlversuchen oder nach 300 Sekunden wird der Test abgebrochen.<br />

Datum: Zeit: Sekunden Test abgebrochen


4. Uhrergänzungstest (= Uhrzeichentest)<br />

Seite 33<br />

Auswertung:<br />

1. Der Kreis (siehe Rückseite) wird in 4 gleiche Quadranten unterteilt. Dazu wird eine Linie von der Zahl, welche am ehesten der Ziffer 12<br />

entspricht, durch die Mitte des Kreises gezogen. Eine zweite Linie steht senkrecht zur ersten und kreuzt diese im Mittelpunkt, 2. In jedem<br />

Quadranten werden im Uhrzeigersinn die Ziffern beginnend mit dem Zeichen, welches am ehesten der Zahl 12 entspricht, gezählt. Fällt eine<br />

Ziffer auf eine der Referenzlinien, wird sie zu dem folgenden Quadranten gerechnet. Jede Ziffer wird nur einmal gezählt. 3. Befinden sich mehr<br />

oder weniger als 3 Ziffern in einem Quadranten, gibt es in den ersten 3 Quadranten jeweils einen Punkt und im 4. Quadranten 4 Punkte. Die<br />

maximale Punktzahl beträgt 7.<br />

Datum: Punktzahl: ________<br />

Normbereich: 0-3 Punkte. Hirnleistungsstörung: 4-7 Punkte


Seite 34<br />

Bitte zeichnen Sie in den vorgegebenen<br />

Kreis die Ziffern einer Uhr ein:


Geriatrisches Konsil<br />

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Instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

(IADL) (nach Lawton M.P., Brody E.M.)<br />

1. Telefon<br />

Benützt Telefon aus eigener Initiative, wählt Nummern<br />

Wählt einige bekannte Nummern<br />

nimmt ab, wählt nicht selbständig<br />

benützt das Telefon überhaupt nicht<br />

2. Einkaufen<br />

Kauft selbständig die meisten benötigten Sachen ein<br />

Tätigt wenige Einkäufe<br />

Benötigt bei jedem Einkauf Begleitung<br />

Kann nicht einkaufen<br />

3. Kochen<br />

Plant und kocht erforderliche Mahlzeiten selbständig<br />

Kocht erforderliche Mahlzeiten nur nach Vorbereitung durch Drittperson<br />

Kocht selbständig, hält aber benötigte Diät nicht ein<br />

Benötigt vorbereitete und servierte Mahlzeiten<br />

4. Haushalt<br />

Hält Hausstand instand oder benötigt zeitweise Hilfe bei schweren Arbeiten<br />

Führt selbständig kleine Hausarbeiten aus<br />

Führt selbständig kleine Hausarbeiten aus, kann aber Wohnung nicht reinhalten<br />

Benötigt Hilfe in allen Haushaltsverrichtungen<br />

Kann keine täglichen Verrichtungen im Haushalt ausführen<br />

5. Wäsche<br />

Wäscht sämtliche eigene Wäsche<br />

Wäscht kleine Sachen<br />

Gesamte Wäsche muß versorgt werden<br />

6. Transportmittel<br />

Benutzt unabhängig öffentliche Verkehrsmittel, eigenes Auto<br />

Bestellt und benutzt Taxi, benutzt aber keine öffentlichen Verkehrsmittel<br />

Benutzt öffentliche Verkehrsmittel in Begleitung<br />

In beschränktem Umfang Fahrten im Taxi oder Auto in Begleitung<br />

Reist überhaupt nicht<br />

7. Medikamente<br />

Nimmt Medikamente in genauer Dosierung und zum konkreten Zeitpunkt eigenverantwortlich<br />

Nimmt vorbereitete Medikamente korrekt<br />

Kann korrekte Einnahme von Medikamenten nicht handhaben<br />

8. Geldhaushalt<br />

Regelt finanzielle Geschäfte selbständig (Budget/Schecks/Einzahlungen/Gang zur Bank)<br />

Erledigt täglich kleine Ausgaben; benötigt Hilfe bei Einzahlungen/<br />

Bankgeschäften<br />

Kann nicht mehr mit Geld umgehen<br />

Gesamtpunktzahl (max. 8)<br />

Patientendaten<br />

Pkt.<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

Seite 35<br />

Datum/Untersucher


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Geriatrische Depressionsskala<br />

Patientendaten<br />

1. Sind Sie grundsätzlich mit Ihrem Leben zufrieden ?<br />

2. Haben Sie viele Ihrer Aktivitäten und Interessen aufgegeben ?<br />

3. Haben Sie das Gefühl, Ihr Leben sei ohne Sinn ?<br />

4. Sind Sie oft gelangweilt ?<br />

5. Sind Sie häufig guter Laune ?<br />

6. Haben Sie manchmal Angst, daß Ihnen etwas schlimmes<br />

zustoßen wird ?<br />

7. Stehen Sie morgens gerne auf ?<br />

8. Fühlen Sie sich oft hilflos ?<br />

9. Hadern Sie manchmal mit der Vergangenheit ?<br />

10. Haben Sie das Gefühl, ein schlechteres Gedächtnis als<br />

andere Leute Ihres Alters zu haben ?<br />

11. Finden Sie es schön, in unserer heutigen Zeit zu leben ?<br />

12. Sind Sie kontaktfreudig ?<br />

13. Haben Sie noch viel Tatendrang (Energie) ?<br />

14. Ist Ihnen oft zum Heulen zumute ?<br />

15. Haben Sie das Gefühl, daß die meisten Leute (Ihres Alters)<br />

besser dran sind als Sie ?<br />

Datum: Gesamtpunktzahl (max. 15)<br />

Seite 36<br />

Punkte.<br />

0 1<br />

ja nein<br />

nein ja<br />

nein ja<br />

nein ja<br />

ja nein<br />

nein ja<br />

ja nein<br />

nein ja<br />

nein ja<br />

nein ja<br />

ja nein<br />

ja nein<br />

ja nein<br />

nein ja<br />

nein ja


<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Krankenhaus Hechingen<br />

Telefon: 07471/924-555<br />

Geriatrisches Konsil<br />

EDV-Nummer:<br />

Diagnosen:<br />

Patientendaten<br />

Hausarzt:<br />

Angehörige:<br />

Seite 37<br />

Hauptdiagnose_______________________________________________________________________<br />

____________________________________ ________________________________________<br />

____________________________________ ________________________________________<br />

Fragestellung an das Konsil: Reha-Abklärung Soziale Versorgung Hilfsmittelversorgung<br />

_____________<br />

Geriatrische Probleme:<br />

Soziale Versorgung Ernährungsprobleme/Schluckstörung<br />

Stürze/Mobilitätsstörung Medikamenten-Compliance/Interferenzen<br />

Kognitive Einschränkung Kommunikationsstörungen<br />

Unruhe/Verwirrtheit Inkontinenz<br />

Seh- u./o. Hörstörung Dekubitus<br />

Gemütserkrankung Pflegeprobleme<br />

Rehafähigkeit Chronische Schmerzen/Schlafstörungen<br />

________________________________________________________________________


Seite 38<br />

Häusliche Versorgung/Soziale Situation: (Früherer) Beruf: ________________________________<br />

Bezugsperson: Ehegatte Kinder _____________________________________________<br />

Pat. lebt bisher: alleine in Gemeinschaft betreutes Wohnen im Pflegeheim<br />

___ Stockwerk Schlafzimmer/Toilette/Bad/Wohnzimmer auf ___ Ebene(n) Treppe Lift<br />

Telefon<br />

_______________________________________________________________________________________<br />

Bisherige Hilfen:<br />

Selbständige hauswirtschaftl. Versorgung: nein ja mit Defizit<br />

Selbständige Grundversorgung: nein ja mit Defizit<br />

Laienhilfe: nein ja Ambulanter Pflegedienst: nein ja<br />

Mobiler sozialer Hilfsdienst: nein ja Tagespflege: nein ja<br />

(z.B. Fernküche)<br />

Hilfsmittel: Gehstock Gehwagen Rollstuhl Toilettenstuhl Pflegebett<br />

Badewannenhilfe Hausnotruf Hüftprotektor sonstige ________________________


Geriatrische Erstuntersuchung<br />

Seite 39<br />

Psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen:<br />

Kognitives Verhalten: unauffällig auffällig<br />

Orientierung zu Ort/Situation: immer zeitweilig nie<br />

Stimmung: ausgeglichen gestört Motivation für Heilmaßnahmen: nein ja<br />

MMSE: ______ Punkte GDS: ______ Punkte<br />

Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane:<br />

Hemiparese: nein ja<br />

Neuropsychologisches Defizit (z.B. Neglect, Apraxie, Anosognosie): nein ja<br />

Kommunikative Störung (z.B. Dysarthrie, Aphasie): nein ja<br />

Schmerzpatient: nein ja<br />

Visus alltagsrelevant eingeschränkt: nein ja<br />

Gehör alltagsrelevant eingeschränkt: nein ja<br />

Vigilanzstörungen: nein ja<br />

Ausscheidung: Harninkontinenz: nein ja Stuhlinkontinenz: nein ja<br />

Mobilität und Belastbarkeit:<br />

Selbständiger Lagewechsel im Liegen: nein ja<br />

Aufsitzen selbständig: nein ja<br />

Sitzen/Balance: Rumpfstabilität: nein ja<br />

Stand: sicher unsicher nicht möglich<br />

Gang: sicher unsicher nicht möglich<br />

Treppensteigen sicher: nein ja<br />

Tinnetti: Balance: ______ Punkte, Gehprobe: ______ Punkte Timed Up & Go: ______ Punkte<br />

Esslinger Transferskala: H0 H1 H2 H3 H4<br />

(H0 = alleine, H1 = mit ungeschulter Laienhilfe, H2 = mit geschulter Laienhilfe, H3 = professioneller Helfer erforderlich, H4 = >1 professionelle Helfer erforderlich)<br />

Ernährung:<br />

Größe: ______ m, Gewicht: ______ kg ( Normalgewicht Übergewicht Untergewicht)<br />

Exsikkosegefahr, Kaufunktion gestört: nein ja, Schluckstörung: nein ja<br />

Medikamente/Genussmittel:<br />

Medikamenteneinnahme: selbst Hilfe notwendig<br />

Anzahl der Medikamente bei Aufnahme ______<br />

Problemmedikamente: keine ZNS-wirksame Diuretika Antihypertensiva Digitalis<br />

anticholinerg wirksame Laxantien Antidiabetika<br />

Abusus (Medikamente/Alkohol/Drogen): nein ja


Geriatrisches Konsil<br />

<strong>Zollernalb</strong> <strong>Klinikum</strong> gGmbH<br />

Krankenhaus Hechingen<br />

<strong>Geriatrischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong><br />

Tel.: 07471/924-555<br />

Einzuleitende: durchgeführte Maßnahmen<br />

Datum<br />

Verlaufsprotokoll<br />

Seite 40<br />

Krankengymnastik: Ergotherapie: Logopädie:<br />

Klärendes Angehörigengespräch:<br />

Pflegeanleitung:<br />

Erstkontaktgespräch:<br />

Ambulanter Pflegedienst: telef. Übergabe:<br />

Inkontinenzberatung: PEG-Anleitung:<br />

Hausnotruf: empfohlen bestellt<br />

Krankenbett : Toilettenstuhl: Rollstuhl:<br />

Hilfsmittel von: Rollator: Gehstock Sonstiges:<br />

Fernküche:<br />

Gesetzliche Betreuung:<br />

Pflegeversicherungsantrag: Pflegeheimanmeldung:<br />

Tagespflege:<br />

Rehabilitation in _______________ angemeldet Termin:<br />

Name<br />

Verlauf


Datum<br />

Name<br />

Verlauf<br />

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