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Insulintherapie bei Diabetes ( PDF , 1 MB ) Hinweis - Barmer GEK

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Was ist eine intensivierte Therapie?<br />

Bei dieser Behandlungsart werden Basal-<br />

und Mahlzeiteninsulin (auch Bolusinsulin<br />

genannt) getrennt gespritzt. Je strikter ihre<br />

Gabe voneinander abgekoppelt ist und je<br />

kürzer das Mahlzeiteninsulin wirkt, desto<br />

besser kann die Therapie die Verhältnisse<br />

im gesunden Körper nachahmen.<br />

Das mittellangwirkende Basalinsulin wird<br />

abends und evtl. auch morgens, in einigen<br />

Fällen auch mittags, gespritzt. Zu den Mahlzeiten<br />

kommt dann Normalinsulin hinzu.<br />

Wie viel, richtet sich nach dem aktuell gemessenen<br />

Blutzuckerwert, der Menge<br />

Kohlenhydrate, die gegessen werden soll,<br />

und evtl. geplanten Aktivitäten. Diese Behandlungsart<br />

gewährt Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

viel Freiheit. Sie können essen wie<br />

Nichtdiabetiker, können spontan Sport treiben<br />

und wissen sich auch im Krankheits-<br />

fall zu helfen, weil sie hohe Blutzuckerwerte<br />

korrigieren können. Dafür müssen sie zunächst<br />

in einer Schulung sehr viel über ihren<br />

<strong>Diabetes</strong> und dessen Behandlung lernen<br />

und das dann im Alltag selbstkritisch und<br />

kompetent anwenden. Sie müssen mehrmals<br />

täglich ihren Blutzucker bestimmen,<br />

den Kohlenhydratgehalt von Nahrungsmitteln<br />

abschätzen, Insulinmengen berechnen,<br />

protokollieren, was sie getan haben, und<br />

die Ergebnisse auswerten.<br />

Der Vorteil einer solchen Behandlung ist<br />

eine weitgehend normnahe Blutzuckereinstellung,<br />

die das Risiko von <strong>Diabetes</strong>spätschäden<br />

so weit wie möglich verringert.<br />

Was ist eine Pumpentherapie?<br />

Die <strong>Diabetes</strong>behandlung mittels Pumpe ist<br />

eine spezielle intensivierte Therapie. Sie<br />

wird vornehmlich <strong>bei</strong> Menschen eingesetzt,<br />

deren <strong>Diabetes</strong>einstellung besonders exakt<br />

sein muss, <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> schwangeren<br />

Frauen, und <strong>bei</strong> solchen, deren Behandlungsprobleme<br />

sich mit der üblichen intensivierten<br />

Therapie nicht lösen lassen. Diese<br />

Behandlungsform kommt vornehmlich <strong>bei</strong><br />

Typ-1-Diabetikern zum Einsatz.<br />

Die Pumpe ist etwas kleiner als eine Zigarettenschachtel<br />

und wird am Körper getragen.<br />

Sie enthält die Steuerungselektronik,<br />

einen Motor, Batterien und das Insulinreservoir.<br />

Von dem Gerät führt ein Kunststoff<br />

katheter mit einem Durchmesser von etwa<br />

1 Millimeter und einer Länge von 20 bis<br />

110 Zentimeter zur Nadel (Kanüle). Diese<br />

ist aus Metall oder Teflon, steckt im Fettgewebe<br />

des Bauches und wird dort mit einem<br />

Pflaster fixiert. Katheter samt Kanüle<br />

werden alle zwei Tage gewechselt.<br />

Die Pumpe ar<strong>bei</strong>tet nur mit schnellwirkendem<br />

Normalinsulin. Sie entlässt ohne Un-<br />

terbrechung eine geringe Menge als Basalrate.<br />

Diese wird individuell ermittelt und<br />

der Pumpe einprogrammiert – wenn nötig,<br />

für verschiedene Tagesabschnitte verschiedene<br />

Basalraten. Jede aktuelle Änderung der<br />

Insulinmenge wird per Tastendruck eingegeben:<br />

zum Essen mehr Insulin, weniger <strong>bei</strong><br />

körperlicher Aktivität. Ansonsten gestaltet<br />

sich die Behandlung mit der Pumpe eben so<br />

wie die übliche intensivierte Therapie.

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