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Insulintherapie bei Diabetes ( PDF , 1 MB ) Hinweis - Barmer GEK

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U40, U100<br />

Nicht eine U-Bahn-Linie ist mit diesen<br />

Kürzeln gemeint, sondern „U“ steht für<br />

das englische „unit“ und heißt Einheit.<br />

In Deutschland gibt es nämlich Insulin in<br />

zwei verschiedenen Konzentrationen:<br />

U40 und U100. U40-Insulin enthält 40<br />

Einheiten Insulin pro Milliliter. Flaschen<br />

mit diesem Insulin erkennen Sie an ihrer<br />

orangenfarbenen Kappe. U100-Insulin<br />

enthält 100 Einheiten pro Milliliter; diese<br />

Flaschen haben eine rote Kappe. Jede<br />

Insulinsorte muss mit Spritzen verabreicht<br />

Wie lange wirkt Insulin?<br />

Um die körpereigene Insulinversorgung<br />

möglichst gut nachahmen zu können, gibt<br />

es verschiedene Insulinzubereitungen, und<br />

diese wirken unterschiedlich lange. Mit kurzwirkendem<br />

Insulin lassen sich Blutzuckerspitzen<br />

abfangen, wie sie nach dem Essen<br />

auftreten. Dafür eignet sich Normalinsulin,<br />

früher auch als Altinsulin bezeichnet. Es beginnt<br />

etwa eine halbe Stunde nach dem<br />

Spritzen zu wirken. Nach ein bis vier Stunden<br />

ist seine Wirkung am stärksten, nach<br />

sechs bis acht Stunden ist es weitgehend abgebaut.<br />

Dieses Insulin erkennen Sie daran,<br />

dass es klar und durchsichtig ist.<br />

Noch schneller wirken die kurzwirksamen<br />

Insulinanaloga. Ihre Wirkung beginnt sofort<br />

oder 10 bis 20 Minuten nach dem Spritzen<br />

werden, deren Skala auf die Einheiten<br />

abgestimmt ist. Wenn Sie das übersehen,<br />

spritzen Sie sich entweder 2,5mal<br />

mehr oder weniger Insulin als für Ihre<br />

Behandlung notwendig ist. Die halb automatischen<br />

Spritzen (Pens) werden in der<br />

Regel mit U100-Insulin befüllt.<br />

Wichtig ist diese Unterscheidung auch,<br />

wenn Sie auf Reisen gehen: Außerhalb<br />

Deutschlands gibt es oft nur U100 und<br />

kein U40-Insulin.<br />

und hält je nach Dosis zwischen einer und<br />

maximal drei Stunden an.<br />

Mit so genanntem Verzögerungsinsulin<br />

wird die Grundversorgung an Insulin, der<br />

Basalbedarf, abgedeckt, also die Menge,<br />

die der Körper Tag und Nacht für sein Funktionieren<br />

braucht. In diesen auch Basal-<br />

oder NPH-Insulin genannten Produkten ist<br />

das Insulin an eine Substanz gebunden,<br />

durch die das Hormon langsamer ins Blut<br />

übertritt. Die Wirkung dieser Insuline setzt<br />

nach etwa zwei Stunden ein und kann bis<br />

zu zwölf Stunden anhalten. Ein solches mittellangwirkendes<br />

Insulin ist milchig trübe<br />

bzw. wenn es sich entmischt, gibt es einen<br />

Bodensatz, in dem sich der größte Teil des<br />

Insulins befindet, und darüber steht eine<br />

klare Flüssigkeit. Diese Insuline müssen vor<br />

der Injektion gemischt werden, indem man<br />

den Pen 20mal schwenkt. Eine Ausnahme<br />

ist Insulin glargin, welches ebenfalls als klare<br />

Lösung vorliegt.<br />

Noch länger, nämlich bis zu 36 Stunden,<br />

wirken Insuline, die im Präparatenamen den<br />

Zusatz lente, ultralente oder ultratard tragen.<br />

Auch <strong>bei</strong> den langwirksamen Insulinanaloga<br />

setzt die Wirkung sehr langsam<br />

ein und hält 24 und mehr Stunden an.<br />

Wie wird Insulin aufbewahrt?<br />

Insulin verträgt weder große Hitze noch<br />

Kälte. Bei etwa 42°C flockt es aus und<br />

verliert an Wirksamkeit. Die angebrochene<br />

Flasche können Sie <strong>bei</strong> Zimmertemperatur<br />

aufbewahren, den Vorrat lagern Sie am<br />

besten im Butterfach des Kühlschranks. Achten<br />

Sie immer auf das Verfalldatum. Ist es<br />

überschritten, wirkt das Hormon nicht<br />

mehr verlässlich.<br />

Darüber hinaus gibt es Kombinationen<br />

aus Normal- und Verzögerungsinsulin. Wie<br />

schnell und wie lange sie wirken, hängt<br />

vom Mischungsverhältnis ab. Da<strong>bei</strong> gibt es<br />

alle denkbaren Variationen: von 10 Prozent<br />

Normalinsulin und 90 Prozent Verzögerungsinsulin<br />

über 30 zu 70 und 50 zu 50 bis zu<br />

90 Prozent Normalinsulin und 10 Prozent<br />

Verzögerungsinsulin. Mit diesen Mischungen<br />

lassen sich sowohl der Grundbedarf an<br />

Insulin über mehrere Stunden als auch der<br />

zusätzliche Insulinbedarf nach dem Essen<br />

decken.

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