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Insulintherapie bei Diabetes ( PDF , 1 MB ) Hinweis - Barmer GEK

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Insulin – das körpereigene Hormon<br />

Seiner Chemie nach ist Insulin ein Eiweiß. Genauso wie das Weiße vom Frühstücksei<br />

wird es im Magen verdaut, und es kann verderben, wenn man es<br />

nicht richtig aufbewahrt.<br />

Eines der vielen Hormone, mit denen der<br />

Körper seine Abläufe steuert, ist Insulin. Es<br />

wird in den B-Zellen der Langerhans-Inseln<br />

der Bauchspeicheldrüse gebildet und direkt<br />

ins Blut abgegeben.<br />

Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel im<br />

Körper. Dazu „öffnet“ es wie ein Schlüssel<br />

vor allem die Muskelzellen, damit der Zucker<br />

aus dem Blut in sie hineingelangen und in<br />

ihnen verbrannt werden kann. So gewinnen<br />

die Zellen die Energie, die sie für ihre Funktionen<br />

benötigen. In der Leber verhindert<br />

Insulin, dass fortwährend neuer Zucker gebildet<br />

wird. Auch in den Stoffwechsel von<br />

Fett und Eiweiß greift Insulin ein.<br />

Wie hängen Insulin und <strong>Diabetes</strong><br />

zusammen?<br />

Jede gemischte Kost enthält so genannte<br />

Kohlenhydrate. Diese werden <strong>bei</strong> der Verdauung<br />

zerlegt. Ihr kleinstes Abbauprodukt,<br />

der Zuckerbaustein Glukose, tritt im Dünndarm<br />

ins Blut über und wird so im gesamten<br />

Körper verteilt, um zu den Zellen zu gelangen.<br />

Allerdings sollte der Zuckergehalt<br />

des Blutes eine bestimmte Grenze nicht<br />

überschreiten, da er sonst Gefäße und Nerven<br />

schädigen kann. Steigt der Blutzuckergehalt<br />

– das charakteristische Kennzeichen<br />

eines <strong>Diabetes</strong> –, ist das für die Bauchspeicheldrüse<br />

ein Signal, vermehrt Insulin zu<br />

pro duzieren. Es sorgt dafür, dass der überschüssige<br />

Zucker in die Zellen, vor allem in<br />

die Muskelzellen, gelangt.<br />

Diese sehr fein geregelte Beziehung zwischen<br />

dem Gehalt des Blutes an Zucker<br />

und an Insulin ist <strong>bei</strong> <strong>Diabetes</strong> gestört. Bei<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> reagieren die Körperzellen<br />

in der Regel nicht mehr ausreichend auf Insulin.<br />

Es ist viel mehr von dem Hormon Insulin<br />

notwendig als sonst, damit vor allem<br />

die Muskel- und Fettzellen Glukose aus dem<br />

Blut aufnehmen können. In der Fachsprache<br />

heißt es, die Zellen sind „insulinresistent“.<br />

Um das nötige Insulin bereitzustellen, produziert<br />

die Bauchspeicheldrüse nun zunächst<br />

mehr Insulin. Nach und nach werden<br />

die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />

immer schwächer. Schließlich<br />

gelingt es dem Organ nicht mehr, genügend<br />

Insulin abzugeben, um den<br />

Blutzuckerspiegel normal zu halten. Dieser<br />

Prozess kann sich jahrelang hinziehen. Das<br />

ist anders <strong>bei</strong> Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. Er hat andere<br />

Ursachen als der Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, und die<br />

Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse<br />

versiegt ziemlich rasch. Dadurch ruft der<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> ein anderes Beschwerdebild<br />

hervor. An diesem werden die <strong>bei</strong>den <strong>Diabetes</strong>typen<br />

unterschieden. Menschen mit<br />

Typ-1-<strong>Diabetes</strong> müssen das fehlende Hormon<br />

spritzen.<br />

Die <strong>Diabetes</strong>behandlung soll das Verhältnis<br />

von Blutzucker und Insulinwirkung wieder<br />

dem Normalzustand annähern.<br />

Wann braucht der Körper Insulin?<br />

Die Bauchspeicheldrüse produziert kontinuierlich<br />

eine gewisse Menge Insulin, mit der<br />

sie die Körperfunktionen aufrechterhält.<br />

Dieser so genannte basale Insulinbedarf, die<br />

Basalrate, liegt <strong>bei</strong> etwa 1 Einheit Insulin<br />

pro Stunde bzw. 0,35 I.E. (= Internationale<br />

Einheiten) pro kg/Körpergewicht und<br />

schwankt kaum.<br />

Menschen, die kein eigenes Insulin mehr<br />

bilden, müssen sich diese Basalrate an<br />

Insulin spritzen: morgens und abends jeweils<br />

etwa 12 Einheiten. Bei Menschen mit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> reicht die Eigenproduktion<br />

der Bauchspeicheldrüse meist noch einige

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