Insulintherapie bei Diabetes ( PDF , 1 MB ) Hinweis - Barmer GEK
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Jahre aus, um den Grundbedarf an Insulin<br />
zu decken. Ist sie dann jedoch irgendwann<br />
„erschöpft“, müssen auch Menschen mit<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> Insulin spritzen.<br />
Für ein Essen, <strong>bei</strong> dem Kohlenhydrate aufgenommen<br />
wurden, braucht der Körper zusätzlich<br />
Insulin. 10 Gramm Glukose (1 BE)<br />
lassen den Zuckerspiegel im Blut um etwa<br />
40 mg/dl ansteigen. Damit die Muskelzellen<br />
diese Menge Zucker aufnehmen können,<br />
ist ungefähr 1 Einheit Insulin erforderlich.<br />
Insulin – das Arzneimittel<br />
Zum Glück für alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, deren Bauchspeicheldrüse nicht<br />
mehr genügend Insulin bildet, gibt es das Hormon als Medikament. So können<br />
sie trotz Insulinmangels ein nahezu normales Leben führen.<br />
Woher kommt das Insulin?<br />
Jahrzehntelang wurde Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen<br />
von Rindern und Schweinen<br />
gewonnen. Spezielle Reinigungsprozesse<br />
befreien es von den Bestandteilen, die Menschen<br />
schaden können. Diese Insuline sind<br />
jedoch nicht identisch mit dem des Menschen.<br />
Das hat <strong>bei</strong> einigen Verwendern zu<br />
Unverträglichkeitsreaktionen geführt. In-<br />
suline von Tieren spielen inzwischen kaum<br />
noch eine Rolle. Heute wird am häufigsten<br />
Auf der Grundlage dieser Zahlen kann man<br />
die Menge Insulin errechnen, die in etwa<br />
<strong>bei</strong> einer Mahlzeit gespritzt werden muss.<br />
Diese Menge Insulin pro BE wird auch BE-<br />
Faktor genannt.<br />
Die basale und die mahlzeitenbezogene<br />
Insulinmenge addieren sich im Laufe des<br />
Tages auf ungefähr 30 bis 40 Einheiten.<br />
Das ist in der Regel die Insulinmenge, die<br />
sich Menschen mit <strong>Diabetes</strong> über den Tag<br />
verteilt zu bestimmten Zeiten spritzen.<br />
Humaninsulin gebraucht. Dieses ist exakt so<br />
aufgebaut wie das Insulin, das der menschliche<br />
Körper bildet. Hergestellt wird es entweder,<br />
indem <strong>bei</strong> Schweineinsulin ein abweichender<br />
Baustein ausgetauscht wird,<br />
oder es wird von Bakterien oder Hefen produziert,<br />
die gentechnisch in ihr Erbgut die<br />
Information eingepflanzt bekommen haben,<br />
menschliches Insulin zu bilden.<br />
Relativ neu in der Insulinpalette sind die<br />
ebenfalls gentechnologisch produzierten<br />
so genannten Insulinanaloga. Der Zusatz<br />
„Analogon“ (griechisch: ähnlich) soll klar<br />
machen, dass diese Moleküle dem natür-<br />
Die Insulinanaloga<br />
Verordnet Ihnen im Besser-Leben-Programm<br />
der Arzt Insulinanaloga, wird er<br />
Sie über Folgendes informieren. Derzeit<br />
ist nicht sicher geklärt, inwieweit Insulinanaloga<br />
das Risiko für <strong>Diabetes</strong>spätfolgen<br />
tatsächlich verringern können und<br />
ob ihre Anwendung über lange Zeit hinweg<br />
wirklich unbedenklich ist.<br />
Eine Prüfung der Insulinanaloga im Jahr<br />
2006 durch das Institut für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWIG) hat ergeben: Insulinanaloga sind<br />
in ihrer blutzuckersenkenden Wirksamkeit<br />
den Humaninsulinen zwar gleichwertig,<br />
einen Vorteil, der sie über die Humaninsuline<br />
hinaushebt, kann heute noch<br />
nicht nachgewiesen werden. Jedoch<br />
sind sie bis zu einem Drittel teurer als<br />
Humaninsuline.<br />
lichen Insulin zwar ähneln, aber anders<br />
aufgebaut sind als die Natur es vorsieht;<br />
in ihrem Molekül sind Eiweißbausteine<br />
gegeneinander ausgetauscht.<br />
Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA)<br />
ist das Gremium, dass in Deutschland<br />
Richtlinien z.B. für Arzneimittel erlässt,<br />
die für Krankenkassen und auch Ärzte<br />
gleichermaßen verbindlich sind. Der GBA<br />
hat entschieden, daß kurzwirksame<br />
Insulinanaloga zur Behandlung von<br />
Typ-2-<strong>Diabetes</strong> nicht verordnet werden<br />
dürfen, so lange sie teurer sind als<br />
Human insuline. Von dieser Regel ausgenommen<br />
sind genau definierte Fälle:<br />
Typ-2-Diabetiker mit einer Allergie auf<br />
Humaninsulin, solche, deren <strong>Diabetes</strong>einstellung<br />
trotz aller Bemühungen mit<br />
Humaninsulin nicht so gelingt, wie<br />
es notwendig ist, die aber mit Insulin-<br />
ana loga nachweislich erfolgreich sind,<br />
und Diabetiker, die so unverhältnismäßig<br />
hohe Dosen Humaninsulin spritzen<br />
müssen, dass eine Therapie mit Insulin-<br />
analoga kostengünstiger ist.