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Insulintherapie bei Diabetes ( PDF , 1 MB ) Hinweis - Barmer GEK

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6 7<br />

Jahre aus, um den Grundbedarf an Insulin<br />

zu decken. Ist sie dann jedoch irgendwann<br />

„erschöpft“, müssen auch Menschen mit<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> Insulin spritzen.<br />

Für ein Essen, <strong>bei</strong> dem Kohlenhydrate aufgenommen<br />

wurden, braucht der Körper zusätzlich<br />

Insulin. 10 Gramm Glukose (1 BE)<br />

lassen den Zuckerspiegel im Blut um etwa<br />

40 mg/dl ansteigen. Damit die Muskelzellen<br />

diese Menge Zucker aufnehmen können,<br />

ist ungefähr 1 Einheit Insulin erforderlich.<br />

Insulin – das Arzneimittel<br />

Zum Glück für alle Menschen mit <strong>Diabetes</strong>, deren Bauchspeicheldrüse nicht<br />

mehr genügend Insulin bildet, gibt es das Hormon als Medikament. So können<br />

sie trotz Insulinmangels ein nahezu normales Leben führen.<br />

Woher kommt das Insulin?<br />

Jahrzehntelang wurde Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen<br />

von Rindern und Schweinen<br />

gewonnen. Spezielle Reinigungsprozesse<br />

befreien es von den Bestandteilen, die Menschen<br />

schaden können. Diese Insuline sind<br />

jedoch nicht identisch mit dem des Menschen.<br />

Das hat <strong>bei</strong> einigen Verwendern zu<br />

Unverträglichkeitsreaktionen geführt. In-<br />

suline von Tieren spielen inzwischen kaum<br />

noch eine Rolle. Heute wird am häufigsten<br />

Auf der Grundlage dieser Zahlen kann man<br />

die Menge Insulin errechnen, die in etwa<br />

<strong>bei</strong> einer Mahlzeit gespritzt werden muss.<br />

Diese Menge Insulin pro BE wird auch BE-<br />

Faktor genannt.<br />

Die basale und die mahlzeitenbezogene<br />

Insulinmenge addieren sich im Laufe des<br />

Tages auf ungefähr 30 bis 40 Einheiten.<br />

Das ist in der Regel die Insulinmenge, die<br />

sich Menschen mit <strong>Diabetes</strong> über den Tag<br />

verteilt zu bestimmten Zeiten spritzen.<br />

Humaninsulin gebraucht. Dieses ist exakt so<br />

aufgebaut wie das Insulin, das der menschliche<br />

Körper bildet. Hergestellt wird es entweder,<br />

indem <strong>bei</strong> Schweineinsulin ein abweichender<br />

Baustein ausgetauscht wird,<br />

oder es wird von Bakterien oder Hefen produziert,<br />

die gentechnisch in ihr Erbgut die<br />

Information eingepflanzt bekommen haben,<br />

menschliches Insulin zu bilden.<br />

Relativ neu in der Insulinpalette sind die<br />

ebenfalls gentechnologisch produzierten<br />

so genannten Insulinanaloga. Der Zusatz<br />

„Analogon“ (griechisch: ähnlich) soll klar<br />

machen, dass diese Moleküle dem natür-<br />

Die Insulinanaloga<br />

Verordnet Ihnen im Besser-Leben-Programm<br />

der Arzt Insulinanaloga, wird er<br />

Sie über Folgendes informieren. Derzeit<br />

ist nicht sicher geklärt, inwieweit Insulinanaloga<br />

das Risiko für <strong>Diabetes</strong>spätfolgen<br />

tatsächlich verringern können und<br />

ob ihre Anwendung über lange Zeit hinweg<br />

wirklich unbedenklich ist.<br />

Eine Prüfung der Insulinanaloga im Jahr<br />

2006 durch das Institut für Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWIG) hat ergeben: Insulinanaloga sind<br />

in ihrer blutzuckersenkenden Wirksamkeit<br />

den Humaninsulinen zwar gleichwertig,<br />

einen Vorteil, der sie über die Humaninsuline<br />

hinaushebt, kann heute noch<br />

nicht nachgewiesen werden. Jedoch<br />

sind sie bis zu einem Drittel teurer als<br />

Humaninsuline.<br />

lichen Insulin zwar ähneln, aber anders<br />

aufgebaut sind als die Natur es vorsieht;<br />

in ihrem Molekül sind Eiweißbausteine<br />

gegeneinander ausgetauscht.<br />

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA)<br />

ist das Gremium, dass in Deutschland<br />

Richtlinien z.B. für Arzneimittel erlässt,<br />

die für Krankenkassen und auch Ärzte<br />

gleichermaßen verbindlich sind. Der GBA<br />

hat entschieden, daß kurzwirksame<br />

Insulinanaloga zur Behandlung von<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> nicht verordnet werden<br />

dürfen, so lange sie teurer sind als<br />

Human insuline. Von dieser Regel ausgenommen<br />

sind genau definierte Fälle:<br />

Typ-2-Diabetiker mit einer Allergie auf<br />

Humaninsulin, solche, deren <strong>Diabetes</strong>einstellung<br />

trotz aller Bemühungen mit<br />

Humaninsulin nicht so gelingt, wie<br />

es notwendig ist, die aber mit Insulin-<br />

ana loga nachweislich erfolgreich sind,<br />

und Diabetiker, die so unverhältnismäßig<br />

hohe Dosen Humaninsulin spritzen<br />

müssen, dass eine Therapie mit Insulin-<br />

analoga kostengünstiger ist.

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