Begründung - Gemeinde Seddiner See
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Seddiner</strong> <strong>See</strong>: <strong>Begründung</strong> zum Bebauungsplan „Lindenring“ 24<br />
Bewertung<br />
Die forstlich begründeten, monotonen Kiefernforste weisen eine geringe natürliche<br />
Bestockung auf und besitzen eine mäßige Bedeutung für den Naturhaushalt<br />
und für das Landschaftsbild. Mit der partiell vorhandenen Naturverjüngung zeigen<br />
sie ein Entwicklungspotenzial zu einem artenreichen Mischwald der Gesellschaft<br />
eines Traubeneichen-Kiefernwaldes.<br />
Die Vogelgemeinschaft eines Kiefernforstes im Stangenholzalter ist im allgemeinen<br />
extrem arten- und individuenarm und mit 10,2–18,9 Brutpaaren auf 10 ha extrem<br />
dünn besiedelt. Erst bei einem höheren Laubholzanteil, der die Bestände<br />
auflockert, schnellt die Artenzahl hoch. Zu erwarten sind die Arten Fitis, Rotkelchen<br />
und Amsel sowie in älteren Beständen auch Kohlmeise und Buchfink.<br />
Die struktur- und artenreichen Offenlandbiotope mir ruderalen Halbtrockenrasen<br />
und Übergängen zu Sandtrockenrasen sind insbesondere für die heimische Insektenfauna<br />
bedeutsam.<br />
Von den Einzelbäumen ist vor allem die freistehende Stiel-Eiche nördlich des<br />
Lindenrings bedeutsam und soll erhalten werden. Die Laubbäume am südlichen<br />
Waldrand (Birken und Eichen) sind in einem guten Zustand und sollten nach<br />
Möglichkeit erhalten und in die gärtnerische Nutzung einbezogen werden.<br />
Schutzgut Landschaftsbild<br />
Das derzeitige Landschaftsbild wird durch mehr oder weniger lückige Offenlandflächen<br />
und umgebende Kiefernforste bestimmt. Der überwiegende Teil der Offenlandflächen<br />
zeigt den Charakter gestörter Rodungsflächen. Durch diese Flächen<br />
führt eine vollversiegelte Erschließungsstraße (Lindenring), von der auf halber<br />
Höhe ein Fuß-/Fahrradweg nach Westen abgeht. Entlang des Lindenrings<br />
wurden junge Lindenbäume gepflanzt, die noch keine landschaftsbildwirksame<br />
Krone ausgebildet haben. Auf der Nordseite des Lindenrings stockt eine markante<br />
ältere Stiel-Eiche.<br />
Bei den bewaldeten Flächen handelt es sich um die Überreste eines ehemals<br />
größeren Kiefernforstes, die teils noch in Verbindung mit den benachbarten Forsten<br />
stehen, teils isoliert im Offenland liegen. Die früher zusammenhängenden<br />
Waldbestände sind entsprechend der vorgesehenen Bebauungsstruktur des<br />
rechtskräftigen Bebauungsplans mosaikartig gerodet, so dass ein sehr ungeordnetes<br />
Landschaftsbild entstanden ist. Durch die bewegte Topographie als Relikt<br />
von Bau- und Rodungsmaßnahmen sowie Aufschüttungen und Abtragungen ist<br />
das Landschaftsbild visuell gestört.<br />
Nordöstlich des Plangebiets grenzen langgestreckte Gebäudekomplexe mit Resten<br />
ehemaliger Kiefernforste und einem versiegelten Parkplatz an der Pappelallee<br />
an. Entlang der nördlichen Grenze des Plangebiets verläuft oberirdisch in ca.<br />
1 m Höhe eine Fernwärmetrasse.<br />
Die offenen Bereiche des Plangebiets bieten keine Aufenthaltsqualitäten zur Erholungsnutzung.<br />
Durch die randlichen Waldbestände führen Forstwege, die von<br />
den Bewohnern in Neuseddin als Verbindungswege vom Wohn- ins Gewerbegebiet<br />
genutzt werden. Daneben gibt es einige Trampelpfade.<br />
Im Plangebiet finden derzeit keine erkennbaren Nutzungen statt. Im Hinblick auf<br />
die Entwicklung als Gewerbegebiet wurde die zentrale Erschließungsstraße, der<br />
Lindenring, einschließlich einseitigem Gehweg bereits gebaut.