Schwarzbuch Leiharbeit
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aktiv fÜr gerechtigkeit:<br />
zieLe der ig metaLL<br />
„Grenzenloser Einsatz von <strong>Leiharbeit</strong>, Ver-<br />
drängung von regulärer Beschäftigung,<br />
Lohndumping – all das ist mit uns nicht<br />
mehr zu machen. Wir packen die <strong>Leiharbeit</strong><br />
aktiv, konsequent und dauerhaft in den<br />
Einsatzbetrieben an und gehen offensiv in<br />
den Konflikt mit den Arbeitgebern“, sagte<br />
Detlef Wetzel, der zweite Vorsitzende der<br />
IG Metall, als die Initiative „Gleiche Arbeit<br />
– Gleiches Geld“ 2008 an den Start ging.<br />
die auseinandersetzung beginnt<br />
in den Betrieben<br />
<strong>Leiharbeit</strong> darf nur zur vorübergehenden<br />
Bearbeitung von Auftragsspitzen einge-<br />
setzt werden. So können Unternehmen<br />
flexibel den kurzfristig gestiegenen Per-<br />
sonalbedarf abdecken und dadurch auch<br />
die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft<br />
sichern. Die Unternehmen sind aber auch<br />
in der Pflicht: <strong>Leiharbeit</strong>er dürfen keine<br />
Mitarbeiter zweiter Klasse sein. Sie müs-<br />
sen bezahlt und behandelt werden wie die<br />
Stammbelegschaft – das bedeutet Equal<br />
Pay und Equal Treatment. Menschen müs-<br />
sen gut von ihrer Arbeit leben können –<br />
das ist einer der Grundpfeiler der sozialen<br />
Marktwirtschaft, der nicht weiter bröckeln<br />
darf. Es ist ein Skandal, dass viele Leihar-<br />
beitnehmer trotz eines Vollzeitjobs noch<br />
auf zusätzliche staatliche Unterstützung<br />
angewiesen sind. 2011 haben die Be-<br />
schäftigungszahlen in der <strong>Leiharbeit</strong> ein<br />
neues Rekordniveau erreicht. Die von der<br />
IG Metall in mittlerweile weit mehr als<br />
1.200 Betrieben der Metall- und Elektro-<br />
industrie durchgesetzten Besservereinba-<br />
rungen für <strong>Leiharbeit</strong>sbeschäftigte zeigen,<br />
dass Niedriglöhne in der <strong>Leiharbeit</strong> kein<br />
Naturgesetz sind. <strong>Leiharbeit</strong> zu fairen Be-<br />
dingungen ist sehr wohl möglich. In vielen<br />
Betrieben der Metall- und Elektrobranche<br />
Landkarte der <strong>Leiharbeit</strong>: Während in einigen ländlichen regionen <strong>Leiharbeit</strong> kaum<br />
vorhanden ist, wird sie in Industrieregionen intensiv genutzt<br />
Anteil der Beschäftigten in <strong>Leiharbeit</strong> an den<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt<br />
3,5 bis 11,7 %<br />
2,4 bis 3,5 %<br />
1,45 bis 2,4 %<br />
bis 1,45 %<br />
Quelle: Regionale Datenbank „Atypische Beschäftigung“ des WSI, Hans-Böckler-Stiftung