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Nachhaltige Landwirtschaft und Ökologischer ... - Organic Eprints

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2.2 WICHTIGE ERGEBNISSE<br />

Dieser Abschnitt präsentiert auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Synthese‐Berichtes wesentliche Aussagen<br />

des Weltagrarberichtes. Der Struktur des Syn‐<br />

these‐Berichtes folgend werden die derzeitige<br />

Situation <strong>und</strong> Herausforderungen im Bereich<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong> sowie Handlungsmöglich‐<br />

keiten mit konkreten Beispielen zu sechs Ziel‐<br />

dimensionen dargestellt. Anschließend befasst<br />

sich ein zweiter Teil mit der Einschätzung des<br />

Weltagrarrates zu acht relevanten Themenbe‐<br />

reichen. Zudem wird anhand einiger Aussagen<br />

gezeigt, wie der Bericht von Seiten des Welt‐<br />

agrarrates gesehen wird.<br />

Derzeitige Situation <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

im Bereich der <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Um Entwicklungs‐ <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsziele zu<br />

erreichen <strong>und</strong> sich auf sich verändernde Rah‐<br />

menbedingungen einzustellen, hält der Welt‐<br />

agrarrat einen gr<strong>und</strong>legenden Richtungswech‐<br />

sel <strong>und</strong> eine Umstellung der globalen Agrarp‐<br />

roduktion inklusive der verwandten Wissen‐<br />

schaften, Technologien, Politik <strong>und</strong> Institutio‐<br />

nen für erforderlich. „Business as usual“ ist<br />

keine Option mehr für einen dauerhaften<br />

Ausweg aus der eingangs beschriebenen Er‐<br />

nährungskrise.<br />

Künftige Szenarien sollen die Bedeutung der<br />

Multifunktionalität der <strong>Landwirtschaft</strong> aner‐<br />

kennen <strong>und</strong> die Komplexität landwirtschaftli‐<br />

cher Systeme in unterschiedlichen sozio‐<br />

ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Situationen<br />

berücksichtigen. Dafür sind neue institutionel‐<br />

le <strong>und</strong> organisatorische Strukturen sowie die<br />

Anerkennung der Landwirte als Produzenten<br />

<strong>und</strong> Manager von Ökosystemen erforderlich.<br />

Um externe Effekte soweit wie möglich inter‐<br />

nalisieren zu können, ist eine Änderung der<br />

Anreiz‐Systeme für alle Akteure entlang der<br />

Wertschöpfungskette notwendig. Maßnah‐<br />

men <strong>und</strong> institutionelle Veränderungen sollen<br />

in erster Linie auf diejenigen ausgerichtet sein,<br />

9<br />

die bisher am wenigsten vom Fortschritt im<br />

Agrarsektor teilhaben <strong>und</strong> profitieren konnten<br />

(wie etwa Frauen oder Landwirte mit nur ge‐<br />

ringen Ressourcen).<br />

Wichtig ist, die möglichen ökologischen, ge‐<br />

s<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Folgen aller Tech‐<br />

nologien zu bewerten <strong>und</strong> passende ord‐<br />

nungspolitische Rahmen zu gestalten. Um<br />

Erfolge zu erzielen sind vermehrte staatliche<br />

<strong>und</strong> private Investitionen in Wissen, Wissen‐<br />

schaft <strong>und</strong> Technologien in der Landwirt‐<br />

schaft, die Erarbeitung entsprechender un‐<br />

terstützender Strategien <strong>und</strong> Institutionen, die<br />

Aufwertung von traditionellem <strong>und</strong> lokalem<br />

Wissen sowie eine interdisziplinäre, ganzheit‐<br />

liche, systembezogene Herangehensweise im<br />

Hinblick auf die Generierung <strong>und</strong> den Transfer<br />

von Wissen notwendig.<br />

Handlungsoptionen in sechs maßgeblichen<br />

Zieldimensionen<br />

In seinem Bericht stellt der Weltagrarrat fol‐<br />

gende Handlungsoptionen in sechs wesentli‐<br />

chen Zieldimensionen dar.<br />

Im Kampf gegen Armut <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

der Lebensgr<strong>und</strong>lage würden folgende Hand‐<br />

lungsmöglichkeiten die derzeitige Situation,<br />

insbesondere von Kleinbauern in Entwicklung‐<br />

sländern, verbessern:<br />

> Verbesserter Zugang zu Ausbildung, Tech‐<br />

nologien <strong>und</strong> Finanzdienstleitungen;<br />

> Bildung eines rechtlichen Rahmens, der<br />

den Zugang zu Ressourcen (etwa Land) ge‐<br />

währleistet <strong>und</strong> Besitzverhältnisse (wie das<br />

Recht an geistigem Eigentum) sichert;<br />

> Verbesserung der Infrastruktur im ländli‐<br />

chen Raum;<br />

> Förderung von nationalen (z.B. städtischen)<br />

<strong>und</strong> internationalen Märkten;<br />

> Wertschätzung <strong>und</strong> Verwendung lokaler<br />

landwirtschaftlicher Kenntnisse (etwa<br />

durch gemeinsame Projekte von Landwir‐<br />

ten <strong>und</strong> Wissenschaftlern).

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