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Nachhaltige Landwirtschaft und Ökologischer ... - Organic Eprints

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Manche Kritiker äußern Zweifel an der wissen‐<br />

schaftlichen Qualität des Berichtes. Meist sind<br />

dies Kritiker, die transgenen Pflanzen eine<br />

größere Bedeutung zuweisen, als es der Be‐<br />

richt des Weltagrarrates tut <strong>und</strong> die mit der<br />

Darstellung dieser Thematik im Bericht nicht<br />

einverstanden sind. Im Hinblick auf den be‐<br />

sonderen Fokus „ökologischer Landbau“ den<br />

wir bei unserer Lektüre <strong>und</strong> Analyse gelegt<br />

haben, gibt es keinen Gr<strong>und</strong>, die wissenschaft‐<br />

liche Qualität der Veröffentlichung anzuzwei‐<br />

feln.<br />

Gibt es also keine berechtigte Kritik am Bericht<br />

des Weltagrarrates? Doch, es gibt durchaus<br />

einige Punkte die man mit guten Gründen<br />

kritisieren kann.<br />

Die Struktur der Berichte ist nicht unmittelbar<br />

verständlich <strong>und</strong> schwer zu kommunizieren. Es<br />

gibt fünf regionale Berichte, für die je ein wis‐<br />

senschaftliches Autorenteam verantwortlich<br />

zeichnet. Daneben gibt es einen globalen Be‐<br />

richt, der von einem weiteren Autorenteam<br />

unabhängig von den fünf regionalen Berichten<br />

erstellt wurde. All diese Berichte beruhen<br />

unmittelbar auf der umfassenden Analyse der<br />

entsprechenden wissenschaftlichen Primärli‐<br />

teratur <strong>und</strong> weisen jeweils eine „Summary for<br />

Decision Makers“ auf. Zusätzlich gibt es einen<br />

Synthese‐Bericht, der keine Primärliteratur<br />

verwendet, sondern nur die genannten sechs<br />

Studien zusammenfasst. Zu diesem Synthese‐<br />

Bericht gibt es wiederum eine „Executive<br />

Summary“, aber keine „Summary for Decision<br />

Makers“.<br />

Im Ergebnis führt dies dazu, dass die klarsten<br />

politisch relevanten Aussagen in der „Summa‐<br />

ry for Decision Makers“ des globalen Berichtes<br />

zu finden sind, nicht aber in der „Executive<br />

Summary“ des Synthese‐Berichtes, wo sie die<br />

meisten Leser wohl erwarten würden.<br />

Die Kommunikation des Berichtes ist verwir‐<br />

rend <strong>und</strong> lädt z.T. zu Missverständnissen ein:<br />

29<br />

Die „Summaries for Decision Makers“ sind nur<br />

im Internet erhältlich, aber nicht in den ge‐<br />

druckten Fassungen enthalten. Von den ge‐<br />

druckten Berichten sind nur die Executive<br />

Summary des Synthese‐Berichtes auf der offi‐<br />

ziellen Internet‐Seite des Weltagrarrates zu<br />

finden. Man vermisst dort den kompletten<br />

Text der gedruckten Berichte. Wären diese<br />

auch über das Internet zugänglich, würden die<br />

Verbreitung des Berichtes <strong>und</strong> die Arbeit mit<br />

den Texten sicher sehr gefördert.<br />

Die schwer verständliche Struktur des Berich‐<br />

tes <strong>und</strong> die schwer überschaubare, nicht ein‐<br />

heitlich strukturierte Kommunikation führt<br />

offensichtlich dazu, dass vielen Lesern, sowohl<br />

unter den Befürwortern als auch den Gegnern<br />

des Berichtes, nicht klar ist, auf welches Do‐<br />

kument sie sich beziehen oder beziehen sol‐<br />

len, zumal aufgr<strong>und</strong> des Umfanges der Ge‐<br />

samtdokumente es nur wenige Interessierte<br />

geben dürfte, die den Gesamttext mit allen<br />

Elemente studieren.<br />

Die Berichte sind in Struktur <strong>und</strong> Inhalt nicht<br />

vollständig durchgängig. Analysiert man die<br />

regionalen Berichte <strong>und</strong> den globalen Bericht<br />

im Hinblick auf ein spezifisches Thema, wie wir<br />

es im Hinblick auf den ökologischen Landbau<br />

getan haben, so ist nicht immer ersichtlich,<br />

warum spezifische Themenfelder in einer Re‐<br />

gion besonders hervorgehoben werden, in<br />

einer anderen jedoch nicht.<br />

Die genannten Kritikpunkte sind jedoch vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> eines äußerst schwierigen<br />

Koordinationsprozesses zahlreicher Beteiligter<br />

<strong>und</strong> divergierender Auffassungen etwas zu<br />

relativieren. Sie erschweren den Zugang, sind<br />

vielleicht auch für manches Missverständnis<br />

mit verantwortlich, mindern aber nicht gr<strong>und</strong>‐<br />

sätzlich den Wert des Gesamtberichtes. Der<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Ansatz einer internationalen<br />

<strong>und</strong> interdisziplinären Studie, an der Autorin‐<br />

nen <strong>und</strong> Autoren aus allen Weltregionen mit‐<br />

wirken, ist als sehr positiv zu werten.

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