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Nachhaltige Landwirtschaft und Ökologischer ... - Organic Eprints

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1 EINLEITUNG<br />

In den folgenden Abschnitten wird ein kurzer<br />

Überblick über die Problemstellung, Zielset‐<br />

zung <strong>und</strong> Vorgehensweise dieser Publikation<br />

gegeben.<br />

1.1 PROBLEMSTELLUNG<br />

Schlagkräftige Titel wie „stiller Tsunami“<br />

(Presse‐ <strong>und</strong> Informationsamt der B<strong>und</strong>esre‐<br />

gierung 2008) <strong>und</strong> „Ernährungskrise“ (Die<br />

Welt 2008) finden sich beinahe täglich in den<br />

Medien wieder <strong>und</strong> zeigen, dass Ernährungssi‐<br />

cherung noch keine Selbstverständlichkeit in<br />

der Weltgemeinschaft geworden ist. Eine klare<br />

Feststellung der Kausalitäten ist jedoch<br />

schwierig; die aktuelle Debatte um das Recht<br />

auf Nahrung <strong>und</strong> Probleme der Ernährungssi‐<br />

cherung umfasst viele einwirkende Faktoren.<br />

Das Wachstum der Weltbevölkerung, verän‐<br />

derte Konsumgewohnheiten mit einer Zu‐<br />

nahme der Nachfrage nach produktionsinten‐<br />

siven Fleischprodukten (Zeller 2008), die Aus‐<br />

wirkungen der EU‐Agrarsubventionen (BMZ<br />

2008) <strong>und</strong> Verwendung von Flächen zum An‐<br />

bau von Agrartreibstoffen (Agra‐Europe<br />

2008c) sind einige der komplex ineinanderg‐<br />

reifenden Einflussfaktoren. Eine zunehmend<br />

größer werdende Rolle spielen Aspekte des<br />

Klimawandels sowie Naturkatastrophen (Agra‐<br />

Europe 2008b). Kurzfristig addieren sich hierzu<br />

der Wertverfall des US‐Dollars, Börsen‐<br />

Spekulationen (Ressortarbeitsgruppe „Welt‐<br />

ernährungslage“ 2008), Missernten, Einstel‐<br />

lungen von Exporten <strong>und</strong> gestiegene Preise<br />

insbesondere für Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel (von<br />

Braun et al. 2008).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität der einwirkenden<br />

Faktoren sind für eine nachhaltige Gewährleis‐<br />

tung der Welternährung <strong>und</strong> die Bekämpfung<br />

von Mangel‐ beziehungsweise Unterernäh‐<br />

rung differenzierte <strong>und</strong> den vielfältigen Gege‐<br />

1<br />

benheiten angepasste Vorgehensweisen not‐<br />

wendig.<br />

Welche Rolle die <strong>Landwirtschaft</strong> hierbei spielt<br />

<strong>und</strong> wie die Zukunft aussehen könnte, erörtert<br />

der Bericht des Weltagrarrates zur „Interna‐<br />

tionalen Bewertung des landwirtschaftlichen<br />

Wissens, der Forschung <strong>und</strong> der Technologie<br />

für Entwicklung“ (International Assessment of<br />

Agricultural Knowledge, Science and Techno‐<br />

logy for Development, IAASTD).<br />

Aufgr<strong>und</strong> verschiedener Umstände ist der<br />

Weltagrarbericht bisher noch nicht in vollem<br />

Maße von potentiellen Zielgruppen im<br />

deutschsprachigen Raum wahr genommen<br />

worden. Zu diesen Umständen gehört die<br />

Tatsache, dass der Bericht in Englisch verfasst<br />

ist <strong>und</strong> keine offizielle deutsche Übersetzung<br />

vorliegt. Nach der Veröffentlichung teils vor‐<br />

läufiger Dokumente im Internet ist der voll‐<br />

ständige Weltagrarbericht seit Januar 2009 in<br />

einer gedruckten Version verfügbar. Allerdings<br />

ist die Struktur des auf mehrere Berichte ver‐<br />

teilten Dokumentes einer breiten Rezeption<br />

bisher nicht förderlich. Einen Beitrag zur Ver‐<br />

besserung dieser Situation soll die vorliegende<br />

Publikation leisten.<br />

1.2 ZIELSETZUNG<br />

Zentrales Ziel dieser Publikation ist es, wesent‐<br />

liche Aussagen <strong>und</strong> Ergebnisse des Berichtes<br />

des Weltagrarrates im Hinblick auf nachhaltige<br />

Landnutzung <strong>und</strong> den ökologischen Landbau<br />

kompakt <strong>und</strong> verständlich aufzubereiten <strong>und</strong><br />

so einen Beitrag zum Wissenstransfer zu leis‐<br />

ten.<br />

Als Unterziel gilt es in einem weiteren Schritt<br />

eine Materialsammlung zur Rezeption des<br />

Berichtes des Weltagrarrates in der deutschen<br />

Öffentlichkeit zu erstellen. Damit können Be‐

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