Nachhaltige Landwirtschaft und Ökologischer ... - Organic Eprints
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3 NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT UND ÖKOLOGISCHER LANDBAU IM BERICHT<br />
DES WELTAGRARRATES<br />
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein<br />
roter Faden durch den gesamten Bericht des<br />
Weltagrarrates. Bereits zu Anfang der Berichte<br />
erklären die Staaten die Erreichung von Ent‐<br />
wicklungs‐ <strong>und</strong> Nachhaltigkeitszielen durch die<br />
Nutzung von Potentialen im Agrarbereich<br />
(Wissen, Wissenschaft <strong>und</strong> Technologie) als<br />
eines der zentralen Zielsetzungen (siehe bei‐<br />
spielsweise globaler Bericht (GR), Seite vii,<br />
„Erklärung der Staaten“). Die Berichte sollen<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Förderung<br />
einer gleichberechtigten, sozial, ökologisch<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung<br />
leisten. Die folgenden beiden Unterkapitel<br />
„<strong>Nachhaltige</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>“ <strong>und</strong> „Ökologi‐<br />
scher Landbau“ basieren auf den Zusammen‐<br />
fassungen der einzelnen Weltagrarberichte<br />
<strong>und</strong> Aussagen in den gedruckten Versionen<br />
des Weltagrarberichtes.<br />
3.1 NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT<br />
Die Besonderheiten nachhaltiger landwirt‐<br />
schaftlicher Entwicklung sollen an dieser Stelle<br />
hervorgehoben <strong>und</strong> soziale, ökonomische <strong>und</strong><br />
ökologische Aspekte besprochen werden. Der<br />
Begriff der Nachhaltigkeit (Box 4) wurde durch<br />
den sogenannten Br<strong>und</strong>tland‐Bericht der Ver‐<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
einten Nationen („Our Common Future“ 1987)<br />
geprägt <strong>und</strong> durch die Rio‐Konferenz von 1992<br />
weltweit verbreitet.<br />
Der Weltagrarrat betont in seiner Veröffentli‐<br />
chung die Notwendigkeit von Konzepten, mit<br />
denen die Nachhaltigkeit verbessert <strong>und</strong><br />
gleichzeitig die Produktivität erhalten wird, so<br />
dass natürliche Ressourcen <strong>und</strong> umweltver‐<br />
trägliche Agrarsysteme gesichert werden<br />
(vgl. SR_ES, S. 5).<br />
Die Frage, welche Strategien am Besten zur<br />
Erreichung von Entwicklungs‐ <strong>und</strong> Nachhaltig‐<br />
keitszielen geeignet sind, ist umstritten <strong>und</strong><br />
spiegelt die Vielfalt an sozialen <strong>und</strong> politischen<br />
Voraussetzungen, Interessen <strong>und</strong> Werten<br />
wieder (vgl. GR_SDM, S. 20).<br />
Multifunktionale Ansätze (die Aspekte wie<br />
Produktion, aber auch Lebensgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong><br />
agrarische Umweltleistungen zusammenfüh‐<br />
ren) können die Nachhaltigkeit in der Land‐<br />
wirtschaft <strong>und</strong> die Ernährungssituation der<br />
Weltbevölkerung verbessern <strong>und</strong> ein breites<br />
Spektrum an sozialen, ökonomischen <strong>und</strong><br />
ökologischen Zielen erreichen (vgl. GR_SDM,<br />
S. 5f, 26). Konzepte, welche die gesamte<br />
Wertschöpfungskette berücksichtigen, sind<br />
besonders vielversprechend (vgl. GR_SDM,<br />
S. 20).<br />
Als nachhaltig wurde im Br<strong>und</strong>tland‐Bericht eine Entwicklung definiert, die „die Bedürfnisse der<br />
Gegenwart deckt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürf‐<br />
nisse zu decken“.<br />
Box 4: Der Begriff „Nachhaltigkeit”<br />
(Quelle: UN‐WCED 1987)<br />
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