Nachhaltige Landwirtschaft und Ökologischer ... - Organic Eprints
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wicklung <strong>und</strong> Anwendung erneuerbarer Ener‐<br />
giequellen.<br />
Menschliche Ges<strong>und</strong>heit. Trotz eines Anstiegs<br />
der weltweiten Nahrungsmittelproduktion in<br />
den vergangenen Jahrzehnten <strong>und</strong> einer pro‐<br />
zentualen Verbesserung in der globalen Er‐<br />
nährungssicherung leidet ein großer Teil der<br />
weltweiten Bevölkerung nach wie vor an Un‐<br />
ter‐ <strong>und</strong> Mangelernährung. Die absolute Zahl<br />
der Hungernden ist steigend. Gleichzeitig<br />
nehmen Probleme wie Übergewicht <strong>und</strong><br />
chronische Ernährungskrankheiten zu. Ge‐<br />
s<strong>und</strong>heitsbezogenen Problemen entstehen<br />
beispielsweise aufgr<strong>und</strong> von Rückständen im<br />
Ernährungssystem (wie etwa Pestiziden,<br />
Schwermetallen Hormonen, Antibiotika <strong>und</strong><br />
Zusatzstoffen) sowie Problemen im Zusam‐<br />
menhang mit großen Nutztierhaltungs‐<br />
betrieben <strong>und</strong> Gefährdungen am landwirt‐<br />
schaftlichem Arbeitsplatz.<br />
Mögliche Schwerpunkte künftiger Forschung<br />
<strong>und</strong> Politik liegen im Bereich Qualität von Le‐<br />
bensmitteln sowie Produktion, Verarbeitung,<br />
Konservierung <strong>und</strong> Verteilung von Nahrungs‐<br />
mitteln. Eine langfristige Verbesserung der<br />
Ernährungssituation kann allerdings nur ge‐<br />
meinsam mit dem Verbraucher gelingen. Ein<br />
zentrales Element ist beispielsweise die In‐<br />
formation der Konsumenten über die Bedeu‐<br />
tung einer hochwertigen <strong>und</strong> vielseitigen Er‐<br />
nährung. Als weitere Strategien zur Verbesse‐<br />
rung der Ernährungssituation <strong>und</strong> menschli‐<br />
chen Ges<strong>und</strong>heit sind finanzpolitische Maß‐<br />
nahmen (Besteuerung, Handelsbestimmun‐<br />
gen) für ges<strong>und</strong>heitsfördernde Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> die Regelung der Zusammensetzung von<br />
Lebensmitteln, der Etikettierung <strong>und</strong> der In‐<br />
formationen des Herstellers denkbar. Mithilfe<br />
von Maßnahmen <strong>und</strong> Programmen entlang<br />
der Wertschöpfungskette im Lebensmittelsek‐<br />
tor kann die Ausbreitung von problematischen<br />
Rückständen <strong>und</strong> Krankheiten (wie etwa In‐<br />
fektionskrankheiten) verringert werden. Hier<br />
13<br />
sind stabile Erkennungs‐, Überwachungs‐, <strong>und</strong><br />
Reaktionssysteme gefragt.<br />
Management natürlicher Ressourcen. Natür‐<br />
liche Ressourcen sind gr<strong>und</strong>legend für eine<br />
funktionierende <strong>Landwirtschaft</strong> sowie soziale<br />
<strong>und</strong> ökologische Nachhaltigkeit. In der Ver‐<br />
gangenheit war die Entwicklung in der Land‐<br />
wirtschaft oftmals stark auf Produktivitätsstei‐<br />
gerung ausgerichtet.<br />
Zur Bewältigung künftiger Herausforderungen<br />
wird ein ganzheitlicheres, systemorientiertes<br />
Konzept, welches komplexe Interaktionen<br />
zwischen landwirtschaftlichen Aktivitäten,<br />
lokalen Ökosystemen <strong>und</strong> Gesellschaft beach‐<br />
tet <strong>und</strong> eine nachhaltige Nutzung natürlicher<br />
Ressourcen berücksichtigt, gefordert sein.<br />
Einen vielversprechenden Ansatz stellt die<br />
lokale Kooperation im privaten Sektor dar.<br />
Zudem sind neue, kreative Konzepte von Ak‐<br />
teuren mit unterschiedlichem Hintergr<strong>und</strong><br />
sowie unterschiedlichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Prio‐<br />
ritäten erforderlich. Für weitere Entwicklun‐<br />
gen sind multidisziplinäre Methoden notwen‐<br />
dig. Von Bedeutung ist die verstärkte Auf‐<br />
merksamkeit der Öffentlichkeit, Forschung<br />
<strong>und</strong> stetige Kontrolle einer verantwortungs‐<br />
vollen Nutzung natürlicher Ressourcen.<br />
Handel <strong>und</strong> Märkte. Kleinbauern in Entwick‐<br />
lungsländern konnten bisher oft nur ungenü‐<br />
gend von den Vorzügen landwirtschaftlichen<br />
Handels profitieren. Wenn Agrarmärkte für<br />
den internationalen Wettbewerb geöffnet<br />
werden, bevor gr<strong>und</strong>legende Institutionen<br />
<strong>und</strong> Infrastrukturen vorhanden sind kann dies<br />
langfristige negative Auswirkungen in Bezug<br />
auf Armut, Hunger <strong>und</strong> Umwelt haben. Eine<br />
Reform der Handelspolitik zur Schaffung eines<br />
gerechteren globalen Handelssystems kann<br />
positiv zur Erreichung von Nachhaltigkeits‐<br />
<strong>und</strong> Entwicklungszielen beitragen. Entwick‐<br />
lungsländer würden von der Aufhebung von<br />
Handelshemmnissen für Produkte profitieren,<br />
bei denen sie über komparative Vorteile ver‐<br />
fügen. Auch eine Senkung der steigenden Zöl‐