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Lebenslange Freiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung

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1 Einleitung<br />

weise auch in Verfahren wegen Tötungsdelikten erstattet, welche die Praxis der lebens-<br />

langen <strong>Freiheitsstrafe</strong> nach wie vor prägen – <strong>und</strong> der von den Strafgerichten getroffenen<br />

Sanktionsentscheidungen, aber auch die Entlassungspraxis <strong>und</strong> die Aufenthaltsdauer im<br />

Vollzug. Die Haftzahlen in den Vollzugsanstalten, die jeweils für den Langstrafenvollzug<br />

<strong>und</strong> die <strong>Sicherungsverwahrung</strong> zuständig sind, können sich zudem regional unterschied-<br />

lich entwickeln.<br />

Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass Gefangene mit unbefristeten Sanktionen nur<br />

einen kleinen Anteil der Population in den Justizvollzugsanstalten bilden. So befanden<br />

sich Ende März 2011 r<strong>und</strong> 71.200 Personen in den b<strong>und</strong>esweit 186 Vollzugsanstalten,<br />

darunter 2,9 % lebenslang Gefangene <strong>und</strong> 0,7 % Sicherungsverwahrte.<br />

1.4 Vollzugsdauer<br />

Die tatsächliche Vollzugsdauer der unbefristeten Sanktionen lässt sich den Statistiken des<br />

Statistischen B<strong>und</strong>esamtes zum Straf- <strong>und</strong> Maßregelvollzug nicht entnehmen. Gleichwohl<br />

besteht ein großes Interesse an diesen Informationen. Dies veranlasste das B<strong>und</strong>esminis-<br />

terium der Justiz, im Jahre 2001 eine Umfrage unter den Landesjustizverwaltungen zur<br />

tatsächlichen Dauer der lebenslangen <strong>Freiheitsstrafe</strong>, der <strong>Sicherungsverwahrung</strong> <strong>und</strong> der<br />

Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus zu initiieren. Die Daten dieser Er-<br />

hebung wurden für die weitere Analyse der KrimZ übermittelt. Die Auswertung ergab<br />

allerdings, dass die in Tabellenform zusammengefassten Ergebnisse aufgr<strong>und</strong> des hetero-<br />

genen Antwortverhaltens der Länder unvollständig <strong>und</strong> empirisch wenig aussagekräftig<br />

waren (Kriminologische Zentralstelle 2001).<br />

Um b<strong>und</strong>esweit vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, regte die KrimZ regelmäßige<br />

standardisierte Erhebungen mit einheitlichem Zeitintervall an. Dieser Vorschlag wurde<br />

von der Mitgliederversammlung im Dezember 2001 angenommen. Seitdem wurden –<br />

möglichst für alle B<strong>und</strong>esländer – jährlich diejenigen Personen erfasst, bei denen die le-<br />

benslange <strong>Freiheitsstrafe</strong>, die <strong>Sicherungsverwahrung</strong> oder (bis 2006) die Unterbringung<br />

in einem psychiatrischen Krankenhaus beendet wurde. Mit dieser weiten Definition der<br />

Erhebungsgruppen sollten alle Verurteilten ermittelt werden, die regulär aus dem Vollzug<br />

entlassen wurden oder deren Aufenthalt im Vollzug in anderer Weise abgeschlossen ist.<br />

Mit Hilfe anonymisierter <strong>und</strong> standardisierter Erhebungsbogen wurden die Daten zu den<br />

Verurteilten mit lebenslanger <strong>Freiheitsstrafe</strong> <strong>und</strong> den Sicherungsverwahrten über die Lan-<br />

desjustizverwaltungen, die Daten zu den Maßregelpatienten über die Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialministerien erhoben. Beginnend mit der Umfrage für 2007 wurde die Erhebung<br />

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