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Lernscriptum Mittelenglisch - Leinstein.de

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<strong>Lernscriptum</strong> <strong>Mittelenglisch</strong><br />

Die Verba praeteritopraesentia<br />

Perfektform hat Präsensbe<strong>de</strong>utung<br />

Ablautreihe 1 3 4 6 unklar<br />

Infinitiv witen konnen durren mowen<br />

Sekund. 1. 3. Sg woot kann dar 3. thar shal moot may<br />

Präsens 2. Sg wost kanst darst shalt most mayst<br />

Plural witen konnen dar shullen mooten mowen<br />

woot kann<br />

shal<br />

may<br />

Sekundäres Präteritum wiste kou<strong>de</strong> dorste 3. thurste shol<strong>de</strong> moste mighte<br />

kouthe durste<br />

Partizip wist koud<br />

kouth<br />

Zu woot und wiste bestehen die negierten Formen noot und nyste.<br />

Die Verben ben, don, gon, willen<br />

Einige mittelenglische Verben gehören aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte keiner <strong>de</strong>r oben<br />

beschriebenen Klassen an. Das mittelenglische Paradigma von ben ist aus Formen verschie<strong>de</strong>ner<br />

Wurzeln zusammengesetzt. (Suppletion)<br />

7 Syntaktische Funktionen<br />

Die I<strong>de</strong>ntität einer Wortklasse ergibt sich aus <strong>de</strong>n Funktoinen, die ihre Mitglie<strong>de</strong>r im Satz erfüllen<br />

können. Die syntaktischen Funktionen <strong>de</strong>r Wörter sind – weitgehend unabhöngig von<br />

flexionsmorphologischen Markierungen – durch <strong>de</strong>n logischen Aufbau einer Sprache festgelegt. Die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r syntaktischen Grundfunktionen ist begrenzt: es sind Prädikation, Komplementation,<br />

Modifikation und Koordination.<br />

Die Prädikation<br />

Troilus <strong>de</strong>i<strong>de</strong>. Ist eine Prädikation <strong>de</strong>r einfachsten Art. „<strong>de</strong>i<strong>de</strong>“ kann nur von einem Lebewesen erlebt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn nur ein solches kann sterben. Somit muss es durch einen Teilnehmer ergänzt<br />

(komplementiert) wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r die Eigenschaft [+LEBEWESEN] besitzt. Dei<strong>de</strong> ist ein sog. einstelliger<br />

Prädikator. (Valenzgrammatikalisch: 1wertig).<br />

Prädikatoren können aber auch komplex, d.h. aus mehr als einem Wort, gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n: the<br />

wrecche is <strong>de</strong>ad. In diesem Fall ist <strong>de</strong>r Prädikator (is <strong>de</strong>ad) mit Hilfe <strong>de</strong>r Kopula is aus <strong>de</strong>m Adjekit <strong>de</strong>d<br />

abgeleitet. Außer<strong>de</strong>m ist das Argument von the wrecche is <strong>de</strong>ad nicht durch einen Eigennamen wie<br />

Troilus, son<strong>de</strong>rn durch einen Gattungsnamen und <strong>de</strong>n bestimmten Artikel gebil<strong>de</strong>t, d.h. durch eine<br />

Nominalphrase an<strong>de</strong>rer Struktur.<br />

Eine Prädikation entsteht durch das Einsetzen von Argumenten <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Zahl und <strong>de</strong>s<br />

gefor<strong>de</strong>rten Typs in die Leerstellen eines Prädikators. Übertragen in syntaktische Terminologie<br />

be<strong>de</strong>utet dies: ein vollständiger Satz eines bestimmten Typs besteht min<strong>de</strong>stens aus einem Verb<br />

(o<strong>de</strong>r einem abgeleiteten komplexen Prädikator) von einer bestimmten Valenz und aus <strong>de</strong>n<br />

Ergänzungen, die aufgrund dieser Valenz gefor<strong>de</strong>rt sind.<br />

Die Komplementation<br />

Die Komplemente <strong>de</strong>s Substantivs<br />

Wird ein um seine Argumente ergänzter verbaler Prädikator wie thow <strong>de</strong>ye substantiviert und damit<br />

in eine neue Funktion im Satz überführt, kann er seine Komplemente – mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

syntaktischen Anpassungen – in die substantivierte Form übernehmen: thy <strong>de</strong>eth.<br />

Richard <strong>Leinstein</strong> Seite 16 von 23

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