Lernscriptum Mittelenglisch - Leinstein.de
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<strong>Lernscriptum</strong> <strong>Mittelenglisch</strong><br />
Das Adjektiv als Nominalmodifikator<br />
Die Ergänzungen <strong>de</strong>s Adjektivs<br />
Die einfachste grammatische Form, die an einem ergänzten Nomen die<br />
Modifikationsfunktion wahrnehmen kann, ist das Adjektiv.<br />
Partizipien sind von Verben abgeleitete Adjektive und können wie diese als<br />
Nominalmodifikatoren fungieren.<br />
Flexional ausgedrückte Komplemente <strong>de</strong>s Adjektivs<br />
Eine Flexion <strong>de</strong>s Adjektivs nach Numerus und Referenz kennt das <strong>Mittelenglisch</strong>e nur noch in Resten.<br />
Der Relativsatz<br />
An Relativformen für die Nominalphrase kennt die Sprache Chaucers that, which, which that, the<br />
which that, who und who that.<br />
Die Relativkonstruktion ist historisch jünger als die Beiordnung, das zeigt sich z.B. daran, dass die<br />
Relativformen vielfach ehemaligen Demonstrativformen entwachsen sind: that ist ursprünglich<br />
Demonstrativum, which und who sind ursprünglich Interrogativa.<br />
Wie im Neuenglischen kann im <strong>Mittelenglisch</strong>en das Relativpronomen im <strong>de</strong>finieren<strong>de</strong>n<br />
Relativsatz fehlen.<br />
Swich ist für sich ein Demonstrativobjekt, modifiziert also ein Nomen. In Korrelation mit that o<strong>de</strong>r as<br />
geht diese Funktion nicht verloren.<br />
Die Genitivphrase<br />
Genitivphrasen sind Nominalphrasen im Genitiv. Als Nominalphrasen führen sie selbst<br />
Determinatoren und gegebenenfalls Modifikatoren mit sich.<br />
my kynges sone: Meines Königs Sohn<br />
a worthy kynges sone: eines edlen Königs Sohn<br />
the kynges <strong>de</strong>ere sone: <strong>de</strong>s Königs lieber Sohn<br />
Genitivphrasen gehen <strong>de</strong>m Nomen, auf welches sie sich beziehen, voraus und stellen dabei einen<br />
Kontext her, in welchem dieses Nomen als [+IDENTIFIZIERT] erscheint.<br />
Genitivphrasen markieren das Nomen, das sie <strong>de</strong>terminieren als [+IDENTIFIZIERT], d.h. sie<br />
ersetzen <strong>de</strong>n Determinator the.<br />
Präpositionalphrasen<br />
In thy tornyng to the groun<strong>de</strong> ist eine Präpositionalphrase, die primär als adverbiales Komplement<br />
<strong>de</strong>s Verbs tornen fungiert, im Zuge <strong>de</strong>r Nominalisierung <strong>de</strong>s Verbs zur Ergänzung <strong>de</strong>s neuen Nomens<br />
konvertiert. An an<strong>de</strong>ren Verben sind Präpositionalphrasen optional.<br />
Häufung und Schachtelung von Modifikatoren in <strong>de</strong>r Nominalphrase<br />
Die Modifikation einer Satzkonstituente ist einerseits optional, an<strong>de</strong>rerseits beliebig wie<strong>de</strong>rholbar.<br />
Vier Typen <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholung lassen sich unterschei<strong>de</strong>n. Zwei davon betreffen dasselbe Modifikat<br />
und liegen daher auf <strong>de</strong>rselben Ebene. Die an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n Typen von Wie<strong>de</strong>rholungen betreffen<br />
unterschiedliche Modifikate und liegen auf unterschiedlichen Ebenen.<br />
Die Häufung von Modifikatoren auf <strong>de</strong>r gleichen Ebene kann beiordnend o<strong>de</strong>r unterordnend<br />
sein.<br />
o Additiv: hir syn<strong>de</strong>s longe, flesshy, smothe and white<br />
Alle vier Modifikatoren gehören <strong>de</strong>rselben funktionalen Ebene an.<br />
Richard <strong>Leinstein</strong> Seite 20 von 23