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Lernscriptum Mittelenglisch - Leinstein.de

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<strong>Lernscriptum</strong> <strong>Mittelenglisch</strong><br />

liefert also weitere Informationen über das Denotat <strong>de</strong>s Ausdrucks. Modifikationen sind optionale,<br />

d.h. strukturell nicht notwendige Bestandteile eines Satzes.<br />

Modifikationsstrukutren lassen sich ebenso wie Komplementationsstrukturen<br />

ineinan<strong>de</strong>rschachteln.<br />

Die Koordination<br />

and und or koordinieren unterschiedliche semantische Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n von ihnen<br />

verknüpften Elementen: and die KOPULATIVE, or die DISJUNKTIVE.<br />

Diese Koordinatoren können seriell verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die Anzahl <strong>de</strong>r koordinierten Elemente ist<br />

offen.<br />

Auch but ist eine koordinieren<strong>de</strong> Komponente, welche jedoch durch die adversative<br />

Be<strong>de</strong>utungskomponente auf die Koordination zweier Elemente beschränkt ist, zwischen welchen <strong>de</strong>r<br />

Sprecher einen Gegensatz herstellt.<br />

Funktionsplätze im Satzgerüst<br />

Funktionsplätze im Satz müssen nicht nur von Einzelwörtern eingenommen wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn können<br />

auch von komplexen Strukturen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Demonstrativformen, Relativformen und Interrogativformen<br />

Zusammengefasst kann man <strong>de</strong>monstrative, relative und interrogative Formen als Proformen<br />

bezeichnen.<br />

Demonstrativformen beziehen ihre Be<strong>de</strong>utung aus <strong>de</strong>m Verwendungskontext o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

außersprachlichen Koordinaten <strong>de</strong>r Äußerung. (here, thus, this, so)<br />

Relativformen haben mit <strong>de</strong>monstrativen Formen gemein, dass sie ihre Be<strong>de</strong>utung aus <strong>de</strong>m<br />

Kontext beziehen. Gleichzeitig besitzen sie jedoch eine unterordnen<strong>de</strong> Funktion und machen so<br />

die syntaktische Struktur, in <strong>de</strong>r sie stehen, zum Modifikator eines Nomens in einem<br />

übergeordneten Satz o<strong>de</strong>r eines ganzen Satzes. (whos, there)<br />

o Von Relativformen im eigentlichen Sinn sind freie Relativformen zu schei<strong>de</strong>n, die im Satz<br />

kein Anteze<strong>de</strong>ns besitzen!<br />

Formen mit interrogativer Be<strong>de</strong>utungskomponente sind etwa: what, how.<br />

Flexionale Wortklassen<br />

Die grammatische Richtigkeit eines Satzes bemisst sich auch danach, ob Wörter flektieren<strong>de</strong>r Klassen<br />

in <strong>de</strong>r richtigen Flexionsform eingesetzt sind.<br />

Rektion: Ein Ausdruck bedingt, dass ein an<strong>de</strong>rer in einer bestimmten Kategorie seines<br />

Paradigmas steht, ohne daß <strong>de</strong>r bedingen<strong>de</strong> Ausdruck selbst in dieser Kategorie erscheint o<strong>de</strong>r auch<br />

nur über sie verfügt.<br />

Loop up, I seye, and telle me what she is!<br />

Der Prädikator seye regiert für die Teilnehmerrolle <strong>de</strong>s Sagen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Nominativ, daher I seye. Der<br />

Prädikator telle regiert für die Teilnehmerrolle <strong>de</strong>s Erzählen<strong>de</strong>n ebenfalls <strong>de</strong>n Nominativ.<br />

Im Imperativ ist dies immer die 2. Person.<br />

Kongruenz herrscht im <strong>Mittelenglisch</strong>en zwischen einem Prädikator und seinem Subjekt.<br />

Notionale Wortklassen<br />

Notionale Merkmale betreffen nicht nur jeweils eine einzige syntaktische Wortklasse: gradierbar<br />

können nicht nur Adjektive sein, son<strong>de</strong>rn auch Substantive und Adverbien. Notionale Klassen sind<br />

somit von <strong>de</strong>n syntaktischen Klassen wie Nomen, Verb usw. unabhängig. Trotz<strong>de</strong>m ist es<br />

zweckmäßig, die unabhängig von begrifflichen Merkmalen <strong>de</strong>finierten syntaktischen Klassen in einem<br />

zweiten Schritt nach solchen Merkmalen in Unterklassen einzuteilen, da es von <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r<br />

richtigen semantischen Unterklasse abhängt, ob ein grammatikalisch richtig gebil<strong>de</strong>ter Ausdruck<br />

auch inhaltlich sinnvoll o<strong>de</strong>r sinnwidrig ist.<br />

Richard <strong>Leinstein</strong> Seite 18 von 23

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