Arten- und Biotopschutz - Nationalpark Bayerischer Wald
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10 NATIONALPARKPLAN 2010<br />
3. Schutz <strong>und</strong> Pflege von Lebensräumen<br />
3.1. Allgemeines<br />
Von Natur aus wäre die Fläche des <strong>Nationalpark</strong>s zu 99 %<br />
bewaldet. Bodensaure Buchenwälder mit Tanne <strong>und</strong> Fichte in<br />
den Hanglagen sowie bodensaure montane (Tallagen) <strong>und</strong><br />
hochmontane Fichten-Tannen- <strong>und</strong> Fichtenwälder (Hochlagen)<br />
würden auf der weit überwiegenden Fläche das <strong>Wald</strong>bild<br />
bestimmen. Gemessen am natürlichen Vegetationspotential sind<br />
durch die relativ kurze <strong>und</strong> extensive Nutzungsgeschichte im<br />
<strong>Nationalpark</strong> auf großer Fläche noch sehr naturnahe Ausgangslagen<br />
vorhanden. Stärkere Eingriffe des Menschen erfolgten<br />
meist nur punktuell oder linear (Forstwegebau, Bachbegradigung,<br />
Entwässerung), betrafen aber mitunter sehr seltene <strong>und</strong><br />
ökologisch wertvolle Biotope (z. B. Moorwälder, Hochmoore).<br />
Natürlich waldfreie Lebensräume (Gewässer, Mooraugen,<br />
Kernbereiche von Hochmooren, Felsköpfe oder Blockhalden)<br />
stellen im <strong>Nationalpark</strong> eine absolute Ausnahme dar <strong>und</strong> haben<br />
flächenmäßig nur eine minimale Ausdehnung. Als Biotope sind<br />
Unberührte Hochmoore verkörpern die Urwüchsigkeit der <strong>Wald</strong>landschaft (Foto: Günter Moser)<br />
sie aber von hoher ökologischer Bedeutung. Infolge menschlicher<br />
Nutzung sind Wiesen <strong>und</strong> Weiden („Schachten"), einige<br />
Stillgewässer (ehemalige Triftklausen, Fischweiher) sowie vereinzelt<br />
Magerstandorte (Böschungen an Forstwegen, alte Holzlagerplätze,<br />
ehemalige Entnahmestellen für Wegebaumaterial)<br />
als weitere waldfreie Lebensräume entstanden. Aber auch ihr<br />
Umfang ist flächenmäßig sehr begrenzt. Eine detaillierte kartenmäßige<br />
Darstellung der im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Bayerischer</strong> <strong>Wald</strong> vorkommenden<br />
FFH-Lebensraumtypen sowie die Beurteilung<br />
ihres Erhaltungszustandes finden sich im 2007 erschienenen<br />
Natura 2000-Managementplan für den <strong>Nationalpark</strong> <strong>Bayerischer</strong><br />
<strong>Wald</strong>.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich soll bei allen Lebensräumen die natürliche<br />
Entwicklung zugelassen werden, ohne dass der Mensch<br />
bestimmte Strukturen oder einen gewissen Zustand durch<br />
Maßnahmen erhält oder anstrebt. Davon ausgenommen sind im