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Arten- und Biotopschutz - Nationalpark Bayerischer Wald

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Krüppelwüchsiger Fichtenmoorwald im Rachelgebiet<br />

(Foto: Ernst Lohberger)<br />

3.2.14. Moorwälder<br />

Dieser Lebensraum entspricht dem prioritären FFH-<br />

Lebensraumtyp 91D0 Moorwälder.<br />

Der <strong>Nationalpark</strong> beherbergt mit r<strong>und</strong> 105 ha Bergkiefernmoorwald<br />

<strong>und</strong> 1.160 ha Fichtenmoorwald die flächenbedeutsamsten<br />

Vorkommen in Ostbayern.<br />

Für die extrem seltenen, auch nach Art. 13d BayNatSchG<br />

besonders geschützten Moorwald-Typen gelten sinngemäß die<br />

Aussagen zu Übergangs- <strong>und</strong> Quellmooren, die teilweise von<br />

Fichtenmoorwäldern bestockt sind. Von allen Moorwald-Typen<br />

sind konsequent Störungen fernzuhalten.<br />

Der Begriff Fichtenmoorwald ist in Bezug auf die Verhältnisse<br />

des Bayerischen <strong>Wald</strong>es weitgehend identisch mit dem<br />

bislang in der Fachliteratur benutzten Begriff Aufichtenwald.<br />

Fichtenmoorwald beschränkt sich allerdings auf Böden mit prägender<br />

Torfauflage. Die im Begriff Aufichtenwald mit eingeschlossenen<br />

Fichten-Tannen-Wälder auf mineralischen Nassböden<br />

sind nicht inbegriffen.<br />

Das <strong>Nationalpark</strong>relief kennzeichnen auf Teilflächen in<br />

Lagen zwischen 600 <strong>und</strong> 900 m NN breite, flache Talmulden.<br />

Diese Besonderheit in der Geländemorphologie führt zur Ausbildung<br />

einer von den Hanglagen stark abweichenden <strong>Wald</strong>gesellschaft,<br />

die auf den vorherrschenden kalten <strong>und</strong> nassen<br />

Standorten mit saurer bis stark saurer organischer Auflage von<br />

der frostharten Fichte geprägt wird. Diese natürlichen Fichten­<br />

ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ 21<br />

wälder unterhalb der Stufe des hochmontanen „Bergfichtenwaldes"<br />

tragen im Bayerischen <strong>Wald</strong> die lokale Bezeichnung „Aufichtenwald“.<br />

Ein Großteil dieser <strong>Wald</strong>gesellschaft befindet sich<br />

im Randbereich des <strong>Nationalpark</strong>s <strong>und</strong> ist daher zwangsläufig<br />

durch die gebotenen Maßnahmen der Borkenkäferbekämpfung<br />

in ihrer natürlichen Entwicklung beeinträchtigt.<br />

Maßnahmen: Allein schon wegen der extrem empfindlichen<br />

Böden sind alle Beeinträchtigungen durch Befahren abseits der<br />

Wege zu vermeiden. Bei notwendigen Maßnahmen zur Borkenkäferbekämpfung<br />

sind bei unzureichender Erschließung geringere<br />

Anfälle durch Handentrindung mit anschließendem Belassen<br />

des Holzes im Bestand durchzuführen, bei größeren Massenanfällen<br />

<strong>und</strong> Gefahr in Verzug die Holzbringung mittels<br />

Hubschrauber durchzuführen.<br />

Renaturierungsmaßnahmen, wie sie der Natura 2000­<br />

Managementplan in Teilen der Fichtenmoorwälder vorsieht,<br />

werden, soweit dies unter den Gegebenheiten in den Naturzonen<br />

noch machbar <strong>und</strong> notwendig ist, nach Arbeitsverfahren<br />

durchgeführt, die im Kapitel 3.2.6. „Geschädigte Hochmoore“<br />

beschrieben wurden.

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