Arten- und Biotopschutz - Nationalpark Bayerischer Wald
Arten- und Biotopschutz - Nationalpark Bayerischer Wald
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Durch Renaturierung können gestörte Lebensräume erfolgreich revitalisiert<br />
werden (Foto: Karl-Heinz Englmaier)<br />
2.2. Ziele für den <strong>Arten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Biotopschutz</strong><br />
2.2.1. Sicherung <strong>und</strong> gegebenenfalls Wiederherstellung der<br />
im Gebiet typischen natürlichen Lebensräume<br />
Die Erhaltung der natürlichen <strong>Arten</strong>vielfalt vorrangig durch<br />
den Schutz der Lebensräume setzt voraus, dass ein möglichst<br />
vollständiges Spektrum an natürlichen oder zumindest sehr<br />
naturnahen Lebensräumen vorhanden ist. Sofern bestimmte<br />
Lebensräume (z. B. Moore oder Fließgewässer) punktuell durch<br />
menschliche Eingriffe stark gestört sind, soll ein möglichst naturnaher<br />
Zustand wiederhergestellt werden (Renaturierung). Ebenso<br />
sollen im Rahmen der Arrondierung der <strong>Nationalpark</strong>fläche<br />
naturschutzfachlich wertvolle Flächen erworben werden. Im<br />
Hinblick auf den Schutz der Lebensräume gilt es sicher zu stellen,<br />
dass die gebotenen Borkenkäferbekämpfungsmaßnahmen<br />
(vgl. § 13 Abs. 1 <strong>und</strong> § 14 Abs. 3 NP-VO) zu keiner wesentlichen<br />
Beeinträchtigung führen.<br />
ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ 7<br />
Die Große Moosjungfer - ein besonderes Juwel mit Bindung<br />
an stehende Gewässer (Foto: Christoph Moning)<br />
2.2.2. Erhalt der natürlichen Vielfalt der im Gebiet heimischen<br />
Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />
<strong>Arten</strong>sicherung soll im <strong>Nationalpark</strong> vorrangig über den<br />
großflächigen Schutz der Lebensräume <strong>und</strong> durch Zulassen von<br />
natürlicher Entwicklung (Prozessschutz) gewährleistet werden.<br />
Dies schließt auch mit ein, dass die Lebensbedingungen vieler<br />
Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten einem dynamischen Prozess unterworfen<br />
sind <strong>und</strong> gewisse Entwicklungsphasen der natürlichen <strong>Wald</strong>entwicklung<br />
sich daraus ungünstig auf die Populationsentwicklung<br />
einzelner <strong>Arten</strong> auswirken können. Eine besondere Bedeutung<br />
kommt dem <strong>Nationalpark</strong> dabei sowohl bei vielen totholzbewohnenden<br />
<strong>und</strong> -zersetzenden, als auch reliktären Tier- <strong>und</strong><br />
Pflanzenarten der montanen bis hochmontanen Stufe zu, die<br />
außerhalb ihres arktisch-alpinen Hauptverbreitungsgebiets im<br />
<strong>Nationalpark</strong> <strong>und</strong> im Verb<strong>und</strong> mit dem <strong>Nationalpark</strong> Šumava<br />
die bedeutendsten mitteleuropäischen Vorkommen beherbergen.<br />
Wesentliche Voraussetzungen für den Erhalt insbesondere<br />
seltener Lebensräume <strong>und</strong> der Sicherung der natürlichen <strong>Arten</strong>vielfalt<br />
sind die Einhaltung der bestehenden Schutzvorschriften<br />
<strong>und</strong> Information der Besucher über die Notwendigkeit dieser<br />
Maßgaben. Zum Schutz vor allem störungsanfälliger Tierarten<br />
<strong>und</strong> zur Vermeidung negativer Auswirkungen auf die Vegetation/Lebensräume<br />
des <strong>Nationalpark</strong>s (Trittschäden, Nährstoffeintrag,<br />
Entnahme, ...) wurden sowohl in der <strong>Nationalpark</strong>ver