Arten- und Biotopschutz - Nationalpark Bayerischer Wald
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20 NATIONALPARKPLAN 2010<br />
Der Siebenschläfer - ein heimlicher, aber nicht<br />
seltener Bewohner der Mischwaldzone<br />
(Foto: Günter Moser)<br />
3.2.11. <strong>Wald</strong>meister-Buchenwald<br />
Dieser Lebensraum entspricht dem FFH-Lebensraumtyp<br />
9130 <strong>Wald</strong>meister-Buchenwald.<br />
Zu den ästhetisch reizvollsten Wäldern im <strong>Nationalpark</strong><br />
zählen neben den natürlichen Fichtenwäldern <strong>und</strong> den Eschen<br />
Ahorn-Wäldern die <strong>Wald</strong>meister-(Tannen)-Buchenwälder. Die<br />
wüchsige artenreiche Baumschicht <strong>und</strong> die für die Urgesteinsböden<br />
überaus reichhaltige Krautschicht verstärken diesen Eindruck.<br />
Diese im <strong>Nationalpark</strong> auf insgesamt ca. 1.200 ha, oftmals<br />
kleinflächig, auftretende Mischwaldgesellschaft beschränkt<br />
sich auf Partien mit besser nährstoffversorgten Böden <strong>und</strong> klimatisch<br />
begünstigte Lagen zwischen 650 m bis knapp unter<br />
1000 m über NN. Durch gezielte Nutzung der Begleitbaumarten<br />
(Ahornarten, Bergulme, Lindenarten, Esche, Vogelkirsche,<br />
Eibe) in der Vergangenheit ist deren Anteil heute vermutlich<br />
geringer als ursprünglich.<br />
Maßnahmen: Da diese <strong>Wald</strong>gesellschaft <strong>und</strong> ihre Bestandsglieder<br />
auf der Fläche noch in unterschiedlichen Größenausformungen<br />
vorhanden ist, kann langfristig wieder mit einer natürlichen<br />
Ausbreitung auf geeignete Standorte gerechnet werden.<br />
Große Mengen stehendes <strong>und</strong> liegendes Totholz prägen das Erscheinungsbild<br />
urwaldartiger Bestände der Bergmischwaldzone (Foto: Rainer Pöhlmann)<br />
3.2.12. Bergahorn-Buchenwald<br />
Dieser Lebensraum entspricht dem FFH-Lebensraumtyp<br />
9140 Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn.<br />
Im Grenzbereich zwischen Bergfichtenwald <strong>und</strong> den Bergmischwaldgesellschaften<br />
nimmt auf durchsickerten, feinmaterialreichen<br />
Steilhängen mit langer Schneebedeckung, auf denen<br />
die Vitalität der Buche eingeschränkt ist, von Natur aus der<br />
Bergahorn einen größeren Platz ein. Der Bergahorn-Buchenwald<br />
findet sich allerdings im <strong>Nationalpark</strong> nur punktuell ausgeprägt<br />
<strong>und</strong> ist nur mit insgesamt r<strong>und</strong> 6 ha Fläche vertreten.<br />
Maßnahmen: Der durch forstliche Nutzungen <strong>und</strong> überhöhte<br />
Schalenwildbestände in der Vergangenheit zurückgegangene<br />
Anteil dieser lichtbedürftigeren Baumart wird durch das<br />
Absterben der alten Fichten in diesem Bereich möglicherweise<br />
wieder zunehmen. Besondere Aktivitäten sind auch in der Entwicklungszone<br />
(Falkenstein-Rachel-Gebiet) hinsichtlich dieses<br />
Lebensraumtyps nicht geboten.<br />
3.2.13. Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder<br />
Dieser Lebensraum entspricht dem prioritären FFH-<br />
Lebensraumtyp 9180 Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder.<br />
Für die auch gemäß Art. 13d BayNatSchG geschützte<br />
<strong>Wald</strong>gesellschaft gelten sinngemäß die Ausführungen zum<br />
Bergahorn-Buchenwald, zu dem bezüglich der <strong>Arten</strong>ausstattung<br />
eine Ähnlichkeit besteht.